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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 57 Die Sau ist das kunstreichst vnd meisterlichst thier; so die ein alten Dreck isst, macht sy einen jungen darauss. - Haupt, III, 29.

58 Die Sau ist gern im Drecke, der Ochs begnügt sich mit Stroh.

Bei Tunnicius (222): De söge is gerne in dem Drecke, de os lyt (begnügt) sik mit stroe. (Sus coeno gaudet, pinguescit stramine taurus.)

59 Die Sau lässt das Wühlen nicht.

60 Die Sau legt sich nach der Schwemme wieder in den Koth. - Simrock, 8729.

61 Die Sau macht jetzt viel jungen. - Brandt, Nsch., 72.

Gemeinheit und Unsitte greifen um sich. "Die Sauw hat jetzt allein den tantz, sie helt das Narrenschiff beim schwantz, das doch gross schad auff Erden wer, ... aber die Saw macht jetzt viel jungen." (Kloster, I, 612.)

62 Die Sau muss Haare lassen. - Eiselein, 540; Simrock, 8726.

63 Die Sau muss ihre guten Tage mit der Haut bezahlen. - Eiselein, 290.

64 Die Sau singt nicht wie ein Zeislein. - Eiselein, 540; Simrock, 8734.

Lat.: Sus Minervam (docet, monet). (Eiselein, 540.)

65 Die Sau sticht den König. - Simrock, 8753.

66 Die Sau stirbt von keinem unsaubern Troge.

67 Die Sau trägt nicht Wolle wie ein Schaf. - Masson, 76.

68 Die Sau wälzet sich nach der schwemme wider im Koth. - 2 Petri 2, 22; Eiselein, 540; Petri, II, 142; Schulze, 291; Zehner, 240.

Böhm.: Blato libi se svini. (Celakovsky, 26.)

Lat.: Sus in volutabro coeni. (Hanzely, 135.) - Sus lota redit ad volutabrum. (Eiselein, 540.)

69 Die Sau wälzt sich lieber im Mist als im Bach.

Dän.: Soen er helst i söle. (Bohn I, 398.)

70 Die Sau weiss nicht, wovon sie fett wird. - Simrock, 8737; Braun, I, 3730.

71 Die Sau wird gekraut, bis sie liegt, dann gibt man ihr den Stich.

72 Die Säue essen, ist genug; sollte einer ihre Speisen auch essen, würde er gar zur Sau.

73 Die Saue wühlen im Dreck, geben aber dennoch guten Speck.

74 Die Saw find ehe Koth vnd Mist, den ein stück Goldes. - Petri, II, 142.

75 Die Saw fragt nicht nach Majoran, noch der Heher nach der Geigen. - Henisch, 1189, 3; Petri, II, 142.

76 Die Saw fragt nur nach den Kleien. - Henisch, 1189, 5; Petri, II, 142.

77 Die saw ist ein saw vnd bleibt ein saw. - Tappius, 27b; Franck, II, 22a; Lehmann, II, 130, 180; Gesner, I, 966.

78 Die saw muss die trauben zahlen. - Franck, I, 52b; Gruter, I, 21; Simrock, 8721.

79 Die saw legt sich nach der schwemm wider ins kat. - Franck, II, 43b.

80 Die Saw meistert Gott. - Petri, II, 142.

81 Die Saw soll nicht Muskaten essen, dieweilen sie Karspulen findet. - Henisch, 948, 36; Petri, II, 142.

Karspüle = Spülicht, Aufwasch, was aus dem Karn, Küchengefässe und Schüsseln gespült wird. (Vgl. Grimm, V, 231.) "Du bist ein grober Himmel, die saw soll nit Muscat essen, dieweil sy karspul finde." (Friesen, Bl. XV.) "Ein saw am liebsten ist im Dreck, dass darin sie biss an die ohren steck."

82 E Sau und en Amme b'haltid eisder der Name. (Luzern.) - Schweiz, II, 24, 13.

83 E Saw reucht ein treck vber neun Zäune. - Gruter, III, 77; Lehmann, II, 572, 4.

84 Ehe du die wilde Sau greifst am Ohr, sieh dich vor!

85 Ein Saw bleibt ein Saw, wann sie gleich ein güldenen ring an der Nasen trüg. - Eyering, II, 169.

[Spaltenumbruch] 86 Ein Saw frist nicht von jhrem Speck. - Lehmann, 251, 23.

Von einem Geizhalse, dessen Vermögen andere verzehren.

87 Ein Saw gibt weder Milch noch Woll. - Lehmann, 521, 23.

88 Ein Saw helt sich gern zum koth. - Lehmann, 859, 4.

89 Ein Saw ist am liebsten im Dreck. - Lehmann, II, 130, 179.

"Ein saw am liebsten ist im dreck, dass sie drin biss an die ohren steck." (Loci comm., 11.)

Lat.: Sus magis in coeno gaudet, quam fonte sereno. (Loci comm., 11.) - Sordibus imbuti nequeunt dimittere sordem. (Anon.) (Binder II, 3184.)

90 Ein Saw ist lieber im schlamm, denn im frischen Wasser. - Henisch, 1246, 38; Petri, II, 222.

91 Ein Saw lässt die Perlen liegen vnd frisst ein Dreck dafür. - Theatrum Diabolorum, 543a.

92 Ein Saw sol keine Taube seyn vnnd ein Kuckuk keine Nachtigall. - Petri, II, 222.

93 Ein Saw wältzt sich im Koth, wann sie schon ein güldenes Halssband anhette. - Lehmann, II, 572, 6.

94 Ein Saw, wenn sie ein Dreck findt, so frisst sie jhn oder wület drinn, oder weltzt darin. - Lehmann, 791, 10.

"Also der Verleumder."

95 Eine alte Sau kann ebenso gut eine Eichel finden als ein junger Eher.

Dän.: En soe kan saa vel finde et agern, som en galt. (Bohn I, 366.)

96 Eine blinde Sau findet auch wol eine Eichel. (Eifel.) - Schmitz, 186, 46.

In der Schweiz: E blinde Sau findt au a Eichle.

97 Eine fette Sau ist besser als ein fettes Pferd. (Altenburg.)

Ansicht der altenburger Bauern.

98 Eine folle Saw weiss nicht, wie es der hungerigen zu muthe ist. - Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 77; Petri, II, 147.

Lat.: Qui satur est pleno laudat jejunia ventre, et quem nulla premit sitis est sitientibus asper. (Sutor, 378.)

99 Eine hungrige Sau kommt ungerufen zum Troge.

Die Russen: Eine hungrige Sau braucht man nicht zum Troge zu peitschen. (Altmann VI, 406.)

100 Eine langsame Sau kriegt nie einen warmen Bissen. (Steiermark.) - Sonntag.

101 Eine Sau auf Mast ist ein hungriger (theurer) Gast.

Holl.: De stille zeug eet al den draf op. (Bohn I, 307.)

102 Eine Sau bleibt eine Sau.

Frz.: Aux cochons la merde ne put point. (Kritzinger, 452b.)

103 Eine Sau, die in gutem Naschspeck (Aspect) gestochen wird, gibt guten Schmerlaib. - Fischart, Gesch.

104 Eine Sau gehört auf einen Misthaufen.

105 Eine Sau ist 'ne Sau und bleibt 'ne Sau und taugt zu keiner Krügerfrau. - Frischbier2, 3214.

106 Eine Sau ist voll, sagte der Kutscher; sind sie alle voll, so fahren wir. - Eiselein, 540; Simrock, 8747; Hoefer, 663.

Zur Schilderung einer Saufgesellschaft.

107 Eine Sau kehrt gern beim goldenen Lamm ein.

Von Heuchlern.

108 Eine Sau lässt sich wol satteln, aber nicht reiten.

109 Eine Sau liegt nirgend bass, denn feucht, ein Dreck sie vor Violen reucht. - Kirchhof, Wendvnmut, I, 223.

110 Eine Sau schnappt alles auf, was man ihr vorschütt. - Facet.

111 Eine Sau soll nicht die Taube lehren wollen ein Körnlein essen.

112 Eine Sau träumt gern von Träbern.

Frz.: Toujours truye songe bran. (Bohn I, 59.)

[Spaltenumbruch] 57 Die Sau ist das kunstreichst vnd meisterlichst thier; so die ein alten Dreck isst, macht sy einen jungen darauss.Haupt, III, 29.

58 Die Sau ist gern im Drecke, der Ochs begnügt sich mit Stroh.

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59 Die Sau lässt das Wühlen nicht.

60 Die Sau legt sich nach der Schwemme wieder in den Koth.Simrock, 8729.

61 Die Sau macht jetzt viel jungen.Brandt, Nsch., 72.

Gemeinheit und Unsitte greifen um sich. „Die Sauw hat jetzt allein den tantz, sie helt das Narrenschiff beim schwantz, das doch gross schad auff Erden wer, ... aber die Saw macht jetzt viel jungen.“ (Kloster, I, 612.)

62 Die Sau muss Haare lassen.Eiselein, 540; Simrock, 8726.

63 Die Sau muss ihre guten Tage mit der Haut bezahlen.Eiselein, 290.

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68 Die Sau wälzet sich nach der schwemme wider im Koth.2 Petri 2, 22; Eiselein, 540; Petri, II, 142; Schulze, 291; Zehner, 240.

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72 Die Säue essen, ist genug; sollte einer ihre Speisen auch essen, würde er gar zur Sau.

73 Die Saue wühlen im Dreck, geben aber dennoch guten Speck.

74 Die Saw find ehe Koth vnd Mist, den ein stück Goldes.Petri, II, 142.

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Karspüle = Spülicht, Aufwasch, was aus dem Karn, Küchengefässe und Schüsseln gespült wird. (Vgl. Grimm, V, 231.) „Du bist ein grober Himmel, die saw soll nit Muscat essen, dieweil sy karspul finde.“ (Friesen, Bl. XV.) „Ein saw am liebsten ist im Dreck, dass darin sie biss an die ohren steck.“

82 E Sau und en Amme b'haltid eisder der Name. (Luzern.) – Schweiz, II, 24, 13.

83 E Saw reucht ein treck vber neun Zäune.Gruter, III, 77; Lehmann, II, 572, 4.

84 Ehe du die wilde Sau greifst am Ohr, sieh dich vor!

85 Ein Saw bleibt ein Saw, wann sie gleich ein güldenen ring an der Nasen trüg.Eyering, II, 169.

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„Ein saw am liebsten ist im dreck, dass sie drin biss an die ohren steck.“ (Loci comm., 11.)

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96 Eine blinde Sau findet auch wol eine Eichel. (Eifel.) – Schmitz, 186, 46.

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Die Russen: Eine hungrige Sau braucht man nicht zum Troge zu peitschen. (Altmann VI, 406.)

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102 Eine Sau bleibt eine Sau.

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104 Eine Sau gehört auf einen Misthaufen.

105 Eine Sau ist 'ne Sau und bleibt 'ne Sau und taugt zu keiner Krügerfrau.Frischbier2, 3214.

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107 Eine Sau kehrt gern beim goldenen Lamm ein.

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108 Eine Sau lässt sich wol satteln, aber nicht reiten.

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[[5]/0011] 57 Die Sau ist das kunstreichst vnd meisterlichst thier; so die ein alten Dreck isst, macht sy einen jungen darauss. – Haupt, III, 29. 58 Die Sau ist gern im Drecke, der Ochs begnügt sich mit Stroh. Bei Tunnicius (222): De söge is gêrne in dem Drecke, de os lyt (begnügt) sik mit stroe. (Sus coeno gaudet, pinguescit stramine taurus.) 59 Die Sau lässt das Wühlen nicht. 60 Die Sau legt sich nach der Schwemme wieder in den Koth. – Simrock, 8729. 61 Die Sau macht jetzt viel jungen. – Brandt, Nsch., 72. Gemeinheit und Unsitte greifen um sich. „Die Sauw hat jetzt allein den tantz, sie helt das Narrenschiff beim schwantz, das doch gross schad auff Erden wer, ... aber die Saw macht jetzt viel jungen.“ (Kloster, I, 612.) 62 Die Sau muss Haare lassen. – Eiselein, 540; Simrock, 8726. 63 Die Sau muss ihre guten Tage mit der Haut bezahlen. – Eiselein, 290. 64 Die Sau singt nicht wie ein Zeislein. – Eiselein, 540; Simrock, 8734. Lat.: Sus Minervam (docet, monet). (Eiselein, 540.) 65 Die Sau sticht den König. – Simrock, 8753. 66 Die Sau stirbt von keinem unsaubern Troge. 67 Die Sau trägt nicht Wolle wie ein Schaf. – Masson, 76. 68 Die Sau wälzet sich nach der schwemme wider im Koth. – 2 Petri 2, 22; Eiselein, 540; Petri, II, 142; Schulze, 291; Zehner, 240. Böhm.: Bláto líbí se svini. (Čelakovsky, 26.) Lat.: Sus in volutabro coeni. (Hanzely, 135.) – Sus lota redit ad volutabrum. (Eiselein, 540.) 69 Die Sau wälzt sich lieber im Mist als im Bach. Dän.: Soen er helst i søle. (Bohn I, 398.) 70 Die Sau weiss nicht, wovon sie fett wird. – Simrock, 8737; Braun, I, 3730. 71 Die Sau wird gekraut, bis sie liegt, dann gibt man ihr den Stich. 72 Die Säue essen, ist genug; sollte einer ihre Speisen auch essen, würde er gar zur Sau. 73 Die Saue wühlen im Dreck, geben aber dennoch guten Speck. 74 Die Saw find ehe Koth vnd Mist, den ein stück Goldes. – Petri, II, 142. 75 Die Saw fragt nicht nach Majoran, noch der Heher nach der Geigen. – Henisch, 1189, 3; Petri, II, 142. 76 Die Saw fragt nur nach den Kleien. – Henisch, 1189, 5; Petri, II, 142. 77 Die saw ist ein saw vnd bleibt ein saw. – Tappius, 27b; Franck, II, 22a; Lehmann, II, 130, 180; Gesner, I, 966. 78 Die saw muss die trauben zahlen. – Franck, I, 52b; Gruter, I, 21; Simrock, 8721. 79 Die saw legt sich nach der schwemm wider ins kat. – Franck, II, 43b. 80 Die Saw meistert Gott. – Petri, II, 142. 81 Die Saw soll nicht Muskaten essen, dieweilen sie Karspulen findet. – Henisch, 948, 36; Petri, II, 142. Karspüle = Spülicht, Aufwasch, was aus dem Karn, Küchengefässe und Schüsseln gespült wird. (Vgl. Grimm, V, 231.) „Du bist ein grober Himmel, die saw soll nit Muscat essen, dieweil sy karspul finde.“ (Friesen, Bl. XV.) „Ein saw am liebsten ist im Dreck, dass darin sie biss an die ohren steck.“ 82 E Sau und en Amme b'haltid eisder der Name. (Luzern.) – Schweiz, II, 24, 13. 83 E Saw reucht ein treck vber neun Zäune. – Gruter, III, 77; Lehmann, II, 572, 4. 84 Ehe du die wilde Sau greifst am Ohr, sieh dich vor! 85 Ein Saw bleibt ein Saw, wann sie gleich ein güldenen ring an der Nasen trüg. – Eyering, II, 169. 86 Ein Saw frist nicht von jhrem Speck. – Lehmann, 251, 23. Von einem Geizhalse, dessen Vermögen andere verzehren. 87 Ein Saw gibt weder Milch noch Woll. – Lehmann, 521, 23. 88 Ein Saw helt sich gern zum koth. – Lehmann, 859, 4. 89 Ein Saw ist am liebsten im Dreck. – Lehmann, II, 130, 179. „Ein saw am liebsten ist im dreck, dass sie drin biss an die ohren steck.“ (Loci comm., 11.) Lat.: Sus magis in coeno gaudet, quam fonte sereno. (Loci comm., 11.) – Sordibus imbuti nequeunt dimittere sordem. (Anon.) (Binder II, 3184.) 90 Ein Saw ist lieber im schlamm, denn im frischen Wasser. – Henisch, 1246, 38; Petri, II, 222. 91 Ein Saw lässt die Perlen liegen vnd frisst ein Dreck dafür. – Theatrum Diabolorum, 543a. 92 Ein Saw sol keine Taube seyn vnnd ein Kuckuk keine Nachtigall. – Petri, II, 222. 93 Ein Saw wältzt sich im Koth, wann sie schon ein güldenes Halssband anhette. – Lehmann, II, 572, 6. 94 Ein Saw, wenn sie ein Dreck findt, so frisst sie jhn oder wület drinn, oder weltzt darin. – Lehmann, 791, 10. „Also der Verleumder.“ 95 Eine alte Sau kann ebenso gut eine Eichel finden als ein junger Eher. Dän.: En soe kan saa vel finde et agern, som en galt. (Bohn I, 366.) 96 Eine blinde Sau findet auch wol eine Eichel. (Eifel.) – Schmitz, 186, 46. In der Schweiz: E blinde Sau findt au a Eichle. 97 Eine fette Sau ist besser als ein fettes Pferd. (Altenburg.) Ansicht der altenburger Bauern. 98 Eine folle Saw weiss nicht, wie es der hungerigen zu muthe ist. – Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 77; Petri, II, 147. Lat.: Qui satur est pleno laudat jejunia ventre, et quem nulla premit sitis est sitientibus asper. (Sutor, 378.) 99 Eine hungrige Sau kommt ungerufen zum Troge. Die Russen: Eine hungrige Sau braucht man nicht zum Troge zu peitschen. (Altmann VI, 406.) 100 Eine langsame Sau kriegt nie einen warmen Bissen. (Steiermark.) – Sonntag. 101 Eine Sau auf Mast ist ein hungriger (theurer) Gast. Holl.: De stille zeug eet al den draf op. (Bohn I, 307.) 102 Eine Sau bleibt eine Sau. Frz.: Aux cochons la merde ne put point. (Kritzinger, 452b.) 103 Eine Sau, die in gutem Naschspeck (Aspect) gestochen wird, gibt guten Schmerlaib. – Fischart, Gesch. 104 Eine Sau gehört auf einen Misthaufen. 105 Eine Sau ist 'ne Sau und bleibt 'ne Sau und taugt zu keiner Krügerfrau. – Frischbier2, 3214. 106 Eine Sau ist voll, sagte der Kutscher; sind sie alle voll, so fahren wir. – Eiselein, 540; Simrock, 8747; Hoefer, 663. Zur Schilderung einer Saufgesellschaft. 107 Eine Sau kehrt gern beim goldenen Lamm ein. Von Heuchlern. 108 Eine Sau lässt sich wol satteln, aber nicht reiten. 109 Eine Sau liegt nirgend bass, denn feucht, ein Dreck sie vor Violen reucht. – Kirchhof, Wendvnmut, I, 223. 110 Eine Sau schnappt alles auf, was man ihr vorschütt. – Facet. 111 Eine Sau soll nicht die Taube lehren wollen ein Körnlein essen. 112 Eine Sau träumt gern von Träbern. Frz.: Toujours truye songe bran. (Bohn I, 59.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/11>, abgerufen am 17.05.2024.