Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] *7 Er hat einen Sparren (zu viel). (S. Hut 77 und Raspeln 2.) - Allerlei, 1797, 903; Körte, 5620a; Seybold, 369; Braun, I, 4151; Frischbier2, 3547. Er ist nicht recht bei Verstande. Die Frankfurter Zeitung vom 6. Juni 1874 enthält unter der Ueberschrift Sprachmünzen eine Erklärung über verschiedene sprichwörtliche Ausdrücke. Zu den nicht bereits bekannten gehört die obige Redensart, welche aus den Trinkgelagen der Vorzeit entlehnt wird, und die auch in: Einen Sparren haben, oder: Einen zu viel haben, verkürzt wird. Es heisst dort: "In den Humpen unserer Altvordern stand eine Leiter. Zunftmässig trank man von Sprosse zu Sprosse, von Sparren zu Sparren, wobei es leicht geschah, das man einen Sparren zu viel nahm." In Schlesien: A hot egen an Sporn zu viel. (Gomolcke, 63.) "Die Unvernunft, die einen Sparren zu viel in ihrem Kopffe hat, mischt sich zwar offt ins Spiel, jedoch kommt es zur That, sieht man bey ihr die Zunfft von denen, die sich nicht das Maul verbrennen." (Keller, 130a.) Frz.: Avoir ete a la guerre des Polonois. (Kritzinger, 364a.) - Avoir le cerveau blesse. - Avoir l'esprit malade. (Kritzinger, 73b u. 432a.) - Avoir un grain de folie. (Kritzinger, 355b.) - Cet homme a un coup de giblet. (Kritzinger, 348b.) - Etre brouille avec le bon sens avec la raison. (Kritzinger, 96a.) - Etre leger d'un grain. - Il a bien des chambres vides dans sa tete. (Lendroy, 292.) - Il a la tete mal faite. (Kritzinger, 301b.) - Il a un coup de hache. (Kritzinger, 179a.) - Il a un petit coup de marteau. - Il lui manque un clou. - Il n'a pas la tete bien cuite. (Körte, 6620b.) - La memoire lui est quelquefois infidele. (Kritzinger, 448b.) - N'avoir pas l'esprit bien arrete. (Kritzinger, 286b.) - Voila un plaisant Celestin. (Kritzinger, 114.) *8 Er hat einen Sparren im Kopf. - Frischbier2, 3547. 'R hot'n Sporn (Sparren, Stück Holz) im Kopf, ist überspannt. (Sartorius, 182; Schmeller, III, 575.) *9 Er hat einen Sparren zu wenig. - Mathesy, 137b; Frischbier2, 3547. "Einen Sparren zu viel oder zu wenig." (Breuning, Orient. Reyss, 64.) *10 Er hat eins Sparn zu weng im heupt. - Eyering, II, 282. *11 Es ist ihm kein Sparren im Halse stecken geblieben. Von einem, der all das Seine vergeudet hat. Die Mutter zu ihrem leichtsinnigen Sohne: "Das Erbtheil deines Vaters, welches zum Theil aus etlichen Häusern bestund, hastu ziemlich durch, die Gurgel gejagt; und es ist wunder, dass dir kein Sparren im Halse stecken blieben." (Keller, 146a.) *12 Sparren nach Norwegen führen. Engl.: Coals to Newcastle. (Kritzinger, 254a.) Sparsam. 1 Besser sparsam leben als im Elend sterben. Dän.: Bedre at leve sparsommeligen, end döe armeligen. (Prov. dan., 524.) 2 Gar zu sparsam macht faule Katzen. - Winckler, VII, 19. 3 Man muss sparsam sein, sagte Hans, da brach er ein Schwefelhölzchen in vier Stücke und trank einen Schnaps mehr. In Nordfriesland: Sünnag, sad Hins, do bruagh hi an Swawelstaak un fjauer Stacken an draank an Snaps muar. 4 Sparsam leben hat dem Wolleben sein Hauss abkaufft. - Lehmann, 722, 11. 5 Sparsam sein ist eine gute Rente. - Pauli, Postilla, II, 113a. "Sagen wir Deutschen." 6 Sparsam sen, seit de Frau, do verkaut se et Fett, on schmiede de Schohn möt Botter. (Gladbach.) - Firmenich, I, 516, 51. 7 Sparsam soll man sein im Salzen, nicht so genau im Schmalzen. Lat.: Nulla satietas rerum honestarum. - Verbis amaris parce utendum, blandis benignius. 8 Sparsam, sparsam, sagte X, den Schwefelspan in drei. - Simrock, 9650. 9 Wer sparsam ist, kan viel samblen. - Wirth, II, 385. *10 Er ist sparsam, aber nur in Tugend. - Parömiakon, 1044. Sparsamkeit. 1 Das erste Stück der Sparsamkeit ist ein wirthlich Weib. - Winckler, I, 24. [Spaltenumbruch] 2 Dass Sparsamkeit recht werdt geacht, ein grosser Zoll, der bald reich macht. - Zinkgref, IV, 356. Die Sparsamkeit, sagen die Chinesen, gibt den Armen, was die Verschwendung den Reichen nimmt. (Cahier, 2199.) Die Türken behaupten, dass Sparsamkeit noch eher und leichter reich mache, als Arbeit. (Cahier, 2597.) 3 Die Sparsamkeit kommt zu spät, wenn die Butter schon auf dem Brote ist. 4 Es ist keine Sparsamkeit, wenn zwei oder drei an einem Mantel und an einer Hure genug haben. - Fischart, Gesch. 5 Sparsamkeit erhelt gesundheit. - Lehmann, 723, 41. 6 Sparsamkeit ist der beste Zoll am Rhein, trägt aber den Verkäufern nicht viel ein. - Zinkgref, IV, 386; Chaos, 673. 7 Sparsamkeit ist der Reisenden bester Zehrpfennig. Holl.: De zuinigheid brengt rijkdom in. (Harrebomee, II, 513a.) It.: La lesina e studio da viandante. (Pazzaglia, 194, 1.) 8 Sparsamkeit ist die beste Steuer. - Kornmann, IV, 205. 9 Sparsamkeit ist ein grosser Zoll. Dän.: Sparsommetighed er en stor skat. (Prov. dan., 525.) Lat.: Magnum vectigal parsimonia. (Seybold, 291.) 10 Sparsamkeit ist ein guter Meyer, der seine Zinsen gewiss vnd reichlich gibt. - Petri, II, 538. 11 Sparsamkeit ist ein Rent vnd Zoll, wer sparsam ist, der samblet wol. - Lehmann, 722, 18. Frz.: Mieux vaut regle qui rente. (Bohn I, 39.) Holl.: Spaarzaamheid is eene groote rente. (Harrebomee, II, 282b.) - Zuinigheid is een groote rente. (Bohn I, 345.) 12 Sparsamkeit ist vom Geize weit. Holl.: Bezette spaarzaamheid is geene karigheid. (Harrebomee, II, 282b.) 13 Sparsamkeit und Fleiss machen kleine Häuser gross. Holl.: Zuinigheid met flijt bouwt huizen als kastelen. (Harrebomee, II, 513.) 14 Wer Sparsamkeit (die Mutter) begehrt, dem wird der Reichthum als Kind (die Tochter) beschert. - Gaal, 1424; Simrock, 9651; Körte, 5619; Körte2, 7027. 15 Wo Sparsamkeit haushält, da wächst der Speck an den Balken. Engl.: Good husbandry is the first step to riches. Holl.: Waar de zuinigheid huishoudt, groeit spek aan den balk. (Harrebomee, II, 513.) Sparschaft. Sparschaft bringt (gibt) Barschaft. (Luzern.) - Simrock, 9630; Körte, 5620; Braun, I, 4150. Engl.: Of saving comes having. (Bohn II, 129.) Schwed.: Den nagot spar, han nagot har. (Wensell, 15; Marin, 7.) Sparsich. * Er kennt Sparsich und Mangelkraut. Der durch Mangel zur Sparsamkeit Erzogene. Sparta. Nur in Sparta ist gut alt werden. Hier stand das Alter in hohen Ehren. Sparteln. * Hei spartelt1 seck, wie de Pogg ön de Theertonne. - Frischbier2, 3548. 1) Sträubt (s. d.), windet. Sparwaare. Sparwar ist bei den frawen thewr. - Waldis, III, 23, 13; Petri, III, 11. "Sie sind", heisst es weiter, "gleich wie ein fressend fewr, was Vatter vnd der sohn ernehrn, thut vnsre liebe fraw verzehrn." Sparwat. Sparwat hefft wat, Frettup hefft nischt. - Wutstrak, Beschr. von Pommern, S. 241. Sparwort. Sparwort ist bey den frawen theur. - Henisch, 1198, 2; Gaal, 1425; Sailer, 75; Simrock, 9652; Körte, 5608. Spass. 1 Aus dem Spass wird Ernst, wie in jenem Kloster, wo sie einen Hochwürdigen mit einer Frau zusammenbanden. - Klosterspiegel, 53, 11.
[Spaltenumbruch] *7 Er hat einen Sparren (zu viel). (S. Hut 77 und Raspeln 2.) – Allerlei, 1797, 903; Körte, 5620a; Seybold, 369; Braun, I, 4151; Frischbier2, 3547. Er ist nicht recht bei Verstande. Die Frankfurter Zeitung vom 6. Juni 1874 enthält unter der Ueberschrift Sprachmünzen eine Erklärung über verschiedene sprichwörtliche Ausdrücke. Zu den nicht bereits bekannten gehört die obige Redensart, welche aus den Trinkgelagen der Vorzeit entlehnt wird, und die auch in: Einen Sparren haben, oder: Einen zu viel haben, verkürzt wird. Es heisst dort: „In den Humpen unserer Altvordern stand eine Leiter. Zunftmässig trank man von Sprosse zu Sprosse, von Sparren zu Sparren, wobei es leicht geschah, das man einen Sparren zu viel nahm.“ In Schlesien: A hot egen an Sporn zu viel. 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(Kritzinger, 114.) *8 Er hat einen Sparren im Kopf. – Frischbier2, 3547. 'R hot'n Sporn (Sparren, Stück Holz) im Kopf, ist überspannt. (Sartorius, 182; Schmeller, III, 575.) *9 Er hat einen Sparren zu wenig. – Mathesy, 137b; Frischbier2, 3547. „Einen Sparren zu viel oder zu wenig.“ (Breuning, Orient. Reyss, 64.) *10 Er hat eins Sparn zu weng im heupt. – Eyering, II, 282. *11 Es ist ihm kein Sparren im Halse stecken geblieben. Von einem, der all das Seine vergeudet hat. Die Mutter zu ihrem leichtsinnigen Sohne: „Das Erbtheil deines Vaters, welches zum Theil aus etlichen Häusern bestund, hastu ziemlich durch, die Gurgel gejagt; und es ist wunder, dass dir kein Sparren im Halse stecken blieben.“ (Keller, 146a.) *12 Sparren nach Norwegen führen. Engl.: Coals to Newcastle. (Kritzinger, 254a.) Sparsam. 1 Besser sparsam leben als im Elend sterben. Dän.: Bedre at leve sparsommeligen, end døe armeligen. 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Sparsamkeit. 1 Das erste Stück der Sparsamkeit ist ein wirthlich Weib. – Winckler, I, 24. [Spaltenumbruch] 2 Dass Sparsamkeit recht werdt geacht, ein grosser Zoll, der bald reich macht. – Zinkgref, IV, 356. Die Sparsamkeit, sagen die Chinesen, gibt den Armen, was die Verschwendung den Reichen nimmt. (Cahier, 2199.) Die Türken behaupten, dass Sparsamkeit noch eher und leichter reich mache, als Arbeit. (Cahier, 2597.) 3 Die Sparsamkeit kommt zu spät, wenn die Butter schon auf dem Brote ist. 4 Es ist keine Sparsamkeit, wenn zwei oder drei an einem Mantel und an einer Hure genug haben. – Fischart, Gesch. 5 Sparsamkeit erhelt gesundheit. – Lehmann, 723, 41. 6 Sparsamkeit ist der beste Zoll am Rhein, trägt aber den Verkäufern nicht viel ein. – Zinkgref, IV, 386; Chaos, 673. 7 Sparsamkeit ist der Reisenden bester Zehrpfennig. Holl.: De zuinigheid brengt rijkdom in. (Harrebomée, II, 513a.) It.: La lesina è studio da viandante. 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Sparwar ist bei den frawen thewr. – Waldis, III, 23, 13; Petri, III, 11. „Sie sind“, heisst es weiter, „gleich wie ein fressend fewr, was Vatter vnd der sohn ernehrn, thut vnsre liebe fraw verzehrn.“ Sparwat. Sparwat hefft wat, Frettup hefft nischt. – Wutstrak, Beschr. von Pommern, S. 241. Sparwort. Sparwort ist bey den frawen theur. – Henisch, 1198, 2; Gaal, 1425; Sailer, 75; Simrock, 9652; Körte, 5608. Spass. 1 Aus dem Spass wird Ernst, wie in jenem Kloster, wo sie einen Hochwürdigen mit einer Frau zusammenbanden. – Klosterspiegel, 53, 11.
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*7 Er hat einen Sparren (zu viel). (S. Hut 77 und Raspeln 2.) – Allerlei, 1797, 903; Körte, 5620a; Seybold, 369; Braun, I, 4151; Frischbier2, 3547.
Er ist nicht recht bei Verstande. Die Frankfurter Zeitung vom 6. Juni 1874 enthält unter der Ueberschrift Sprachmünzen eine Erklärung über verschiedene sprichwörtliche Ausdrücke. Zu den nicht bereits bekannten gehört die obige Redensart, welche aus den Trinkgelagen der Vorzeit entlehnt wird, und die auch in: Einen Sparren haben, oder: Einen zu viel haben, verkürzt wird. Es heisst dort: „In den Humpen unserer Altvordern stand eine Leiter. Zunftmässig trank man von Sprosse zu Sprosse, von Sparren zu Sparren, wobei es leicht geschah, das man einen Sparren zu viel nahm.“ In Schlesien: A hot egen an Sporn zu viel. (Gomolcke, 63.) „Die Unvernunft, die einen Sparren zu viel in ihrem Kopffe hat, mischt sich zwar offt ins Spiel, jedoch kommt es zur That, sieht man bey ihr die Zunfft von denen, die sich nicht das Maul verbrennen.“ (Keller, 130a.)
Frz.: Avoir été à la guerre des Polonois. (Kritzinger, 364a.) – Avoir le cerveau blessé. – Avoir l'esprit malade. (Kritzinger, 73b u. 432a.) – Avoir un grain de folie. (Kritzinger, 355b.) – Cet homme a un coup de giblet. (Kritzinger, 348b.) – Être brouillé avec le bon sens avec la raison. (Kritzinger, 96a.) – Être leger d'un grain. – Il a bien des chambres vides dans sa tête. (Lendroy, 292.) – Il a la tête mal faite. (Kritzinger, 301b.) – Il a un coup de hache. (Kritzinger, 179a.) – Il a un petit coup de marteau. – Il lui manque un clou. – Il n'a pas la tête bien cuite. (Körte, 6620b.) – La memoire lui est quelquefois infidele. (Kritzinger, 448b.) – N'avoir pas l'esprit bien arrêté. (Kritzinger, 286b.) – Voilà un plaisant Celestin. (Kritzinger, 114.)
*8 Er hat einen Sparren im Kopf. – Frischbier2, 3547.
'R hot'n Sporn (Sparren, Stück Holz) im Kopf, ist überspannt. (Sartorius, 182; Schmeller, III, 575.)
*9 Er hat einen Sparren zu wenig. – Mathesy, 137b; Frischbier2, 3547.
„Einen Sparren zu viel oder zu wenig.“ (Breuning, Orient. Reyss, 64.)
*10 Er hat eins Sparn zu weng im heupt. – Eyering, II, 282.
*11 Es ist ihm kein Sparren im Halse stecken geblieben.
Von einem, der all das Seine vergeudet hat. Die Mutter zu ihrem leichtsinnigen Sohne: „Das Erbtheil deines Vaters, welches zum Theil aus etlichen Häusern bestund, hastu ziemlich durch, die Gurgel gejagt; und es ist wunder, dass dir kein Sparren im Halse stecken blieben.“ (Keller, 146a.)
*12 Sparren nach Norwegen führen.
Engl.: Coals to Newcastle. (Kritzinger, 254a.)
Sparsam.
1 Besser sparsam leben als im Elend sterben.
Dän.: Bedre at leve sparsommeligen, end døe armeligen. (Prov. dan., 524.)
2 Gar zu sparsam macht faule Katzen. – Winckler, VII, 19.
3 Man muss sparsam sein, sagte Hans, da brach er ein Schwefelhölzchen in vier Stücke und trank einen Schnaps mehr.
In Nordfriesland: Sünnag, sad Hins, do bruagh hi an Swawelstaak un fjauer Stacken an draank an Snaps muar.
4 Sparsam leben hat dem Wolleben sein Hauss abkaufft. – Lehmann, 722, 11.
5 Sparsam sein ist eine gute Rente. – Pauli, Postilla, II, 113a.
„Sagen wir Deutschen.“
6 Sparsam sen, seit de Frau, do verkaut se et Fett, on schmïede de Schohn möt Botter. (Gladbach.) – Firmenich, I, 516, 51.
7 Sparsam soll man sein im Salzen, nicht so genau im Schmalzen.
Lat.: Nulla satietas rerum honestarum. – Verbis amaris parce utendum, blandis benignius.
8 Sparsam, sparsam, sagte X, den Schwefelspan in drei. – Simrock, 9650.
9 Wer sparsam ist, kan viel samblen. – Wirth, II, 385.
*10 Er ist sparsam, aber nur in Tugend. – Parömiakon, 1044.
Sparsamkeit.
1 Das erste Stück der Sparsamkeit ist ein wirthlich Weib. – Winckler, I, 24.
2 Dass Sparsamkeit recht werdt geacht, ein grosser Zoll, der bald reich macht. – Zinkgref, IV, 356.
Die Sparsamkeit, sagen die Chinesen, gibt den Armen, was die Verschwendung den Reichen nimmt. (Cahier, 2199.) Die Türken behaupten, dass Sparsamkeit noch eher und leichter reich mache, als Arbeit. (Cahier, 2597.)
3 Die Sparsamkeit kommt zu spät, wenn die Butter schon auf dem Brote ist.
4 Es ist keine Sparsamkeit, wenn zwei oder drei an einem Mantel und an einer Hure genug haben. – Fischart, Gesch.
5 Sparsamkeit erhelt gesundheit. – Lehmann, 723, 41.
6 Sparsamkeit ist der beste Zoll am Rhein, trägt aber den Verkäufern nicht viel ein. – Zinkgref, IV, 386; Chaos, 673.
7 Sparsamkeit ist der Reisenden bester Zehrpfennig.
Holl.: De zuinigheid brengt rijkdom in. (Harrebomée, II, 513a.)
It.: La lesina è studio da viandante. (Pazzaglia, 194, 1.)
8 Sparsamkeit ist die beste Steuer. – Kornmann, IV, 205.
9 Sparsamkeit ist ein grosser Zoll.
Dän.: Sparsommetighed er en stor skat. (Prov. dan., 525.)
Lat.: Magnum vectigal parsimonia. (Seybold, 291.)
10 Sparsamkeit ist ein guter Meyer, der seine Zinsen gewiss vnd reichlich gibt. – Petri, II, 538.
11 Sparsamkeit ist ein Rent vnd Zoll, wer sparsam ist, der samblet wol. – Lehmann, 722, 18.
Frz.: Mieux vaut règle qui rente. (Bohn I, 39.)
Holl.: Spaarzaamheid is eene groote rente. (Harrebomée, II, 282b.) – Zuinigheid is een groote rente. (Bohn I, 345.)
12 Sparsamkeit ist vom Geize weit.
Holl.: Bezette spaarzaamheid is geene karigheid. (Harrebomée, II, 282b.)
13 Sparsamkeit und Fleiss machen kleine Häuser gross.
Holl.: Zuinigheid met flijt bouwt huizen als kastelen. (Harrebomée, II, 513.)
14 Wer Sparsamkeit (die Mutter) begehrt, dem wird der Reichthum als Kind (die Tochter) beschert. – Gaal, 1424; Simrock, 9651; Körte, 5619; Körte2, 7027.
15 Wo Sparsamkeit haushält, da wächst der Speck an den Balken.
Engl.: Good husbandry is the first step to riches.
Holl.: Waar de zuinigheid huishoudt, groeit spek aan den balk. (Harrebomée, II, 513.)
Sparschaft.
Sparschaft bringt (gibt) Barschaft. (Luzern.) – Simrock, 9630; Körte, 5620; Braun, I, 4150.
Engl.: Of saving comes having. (Bohn II, 129.)
Schwed.: Den något spar, han något har. (Wensell, 15; Marin, 7.)
Sparsich.
* Er kennt Sparsich und Mangelkraut.
Der durch Mangel zur Sparsamkeit Erzogene.
Sparta.
Nur in Sparta ist gut alt werden.
Hier stand das Alter in hohen Ehren.
Sparteln.
* Hei spartelt1 seck, wie de Pogg ön de Theertonne. – Frischbier2, 3548.
1) Sträubt (s. d.), windet.
Sparwaare.
Sparwar ist bei den frawen thewr. – Waldis, III, 23, 13; Petri, III, 11.
„Sie sind“, heisst es weiter, „gleich wie ein fressend fewr, was Vatter vnd der sohn ernehrn, thut vnsre liebe fraw verzehrn.“
Sparwat.
Sparwat hefft wat, Frettup hefft nischt. – Wutstrak, Beschr. von Pommern, S. 241.
Sparwort.
Sparwort ist bey den frawen theur. – Henisch, 1198, 2; Gaal, 1425; Sailer, 75; Simrock, 9652; Körte, 5608.
Spass.
1 Aus dem Spass wird Ernst, wie in jenem Kloster, wo sie einen Hochwürdigen mit einer Frau zusammenbanden. – Klosterspiegel, 53, 11.
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