Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 150 Wenn der Stein aufliegt, wird der Bratspiess nicht mehr laufen. - Fischart, Gesch. 151 Wenn der Stein aus der Hand ist, so ist er des Teufels. - Bücking, 11; Sonnenstäubchen, 75; Simrock, 9870; Körte, 5725; Braun, I, 4276; Schweiz, II, 242, 53. 152 Wenn der stein auss der Hand vnd dass wort aussm Mund ist, können sie nicht widerbracht werden. - Lehmann, 644, 34. Böhm.: Kamen z ruky a slovo z ust (nevratl se). (Celakovsky, 79.) Dän.: Steenen af haanden og ordet af munden er ei laenger i vor magt. (Prov. dan., 530.) It.: Pietra tratta, e parola detta non puo tornan in dietro. (Gaal, 1249.) Lat.: En semel emissum volat irrevocabile verbum. (Horaz.) (Philippi, I, 144.) 153 Wenn der Stein fällt, so fällt er auf den kranken Fuss. Auch bei den Persern fällt der Stein auf den lahmen Fuss. 154 Wenn du Steine siehst, so denke an den Berg. 155 Wenn ein grosser Stein vom Berge fällt, so fallen ihm bald viele kleine nach. - Parömiakon, 5725. 156 Wenn ein Stein aus der Mauer ist, fallen auch die andern bald nach. 157 Wenn ein Stein berührt, muss er auch gezogen werden. Frz.: Dame touchee, dame jouee. (Kritzinger, 198b.) 158 Wenn es beständig auf einen Stein tropft, wird er zuletzt hohl. Ausdauernder Fleiss überwindet auch die grössten Schwierigkeiten. 159 Wenn ich ufm Steen sch--, su wirds zu Dr-. - Robinson, 195. 160 Wenn ma a Sten ufte imdrät, su beroast a nicht. (Schles.) - Frommann, III, 410, 382. 161 Wenn man den Stein nicht lupfen (heben, aufheben) kann, muss man ihn liegen lassen. Man muss nichts Unmögliches unternehmen. 162 Wenn man einen Stein aufwirft, so weiss man nicht, wo er hinunterfällt. 163 Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, der macht Bulzen (Striemen, Kreise) um sich. - Luther's Werke, I. 164 Wenn man zwei kalte Steine wider einander reibet, so geben sie auch Feuer. - Einfälle, 221. Geiler von einem alten Ordensmann und einer alten Nonne. 165 Wenn zwei harte Steine zusammenkommen, gibt es schlechtes Mehl. 166 Wer auf andere will werfen einen Stein, kehr' erst vor seiner Thür rein. "So jemand in ein vnglück fellt, als wolt sich jeder an jm rechen, da er thut niemand zum besten sprechen, jedermann kehrt ihn schimpflich an, als hab er selb nie böss gethan, vnd wer vor seiner Thür gantz rein, derselbig werff den ersten stein." (Waldis, I, 85.) 167 Wer auf einen Stein zielt, verdirbt seine Pfeile. Es ist schade um geistreiche, witzige Reden gefühllosen, ungebildeten Leuten gegenüber. 168 Wer aus einem Stein ein Hosenbändel und aus einer Nonne eine verständige Frau machen will, der hat unnütze Arbeit. - Klosterspiegel, 57, 6; Sailer, 124; Simrock, 9871; Lehmann, 460, 80. 169 Wer bei jedem Stein stehen bleibt, kommt nicht in die Stadt. Frz.: Qui s'arrete a chaque pierre, n'arrive jamais. (Bohn I, 52.) 170 Wer den rechten stein nicht zeucht vnd der nicht die rechte karte wirfft, haben beide das spiel verloren. - Lehmann, 851, 7. 171 Wer den Stein nicht heben kan, derselbe soll jhn liegen lan. - Petri, II, 692. "Wer den stein nicht kann schieben wol, derselb jn liegen lassen sol." Lat.: Si nescis jacere lapidem dimitte jacere. (Binder II, 3120; Neander, 310.) 172 Wer den Stein nicht heben (tragen) kann, der muss ihn wälzen. - Hollenberg, II, 59; Simrock, 9867; Körte, 5734. Man muss thun wie man kann. Schwed.: Den intet kan lyfta stenen, kan mäste wältran. (Grubb, 141.) [Spaltenumbruch] 173 Wer den Stein vber sich (in die Höhe) wirft, dem fällt er auf den Kopff. - Eyering, III, 465; Pred. Sal. 27, 28; Petri, II, 702; Heuseler, 146; Simrock, 9864; Körte, 5719; Schulze, 166; Zehner, 186; Wahl, I, 75, 18. Den Regierungen, welche absichtlich das Wachsthum des politischen Verstandes ihrer Völker unterdrücken, fällt die dadurch erzeugte öffentliche Dummheit am Ende, in ihrer eigenen Noth, auf den Kopf zurück, wie der Stein dem muthwilligen Knaben, welcher ihn in die Luft warf. "Wer walzt ein Stein uf in die Höh', uf den fallt er und tuet im we." "Wer (wenn einer) einen stein wirfft vber sich, fellt auf jn selb gemeiniglich." (Waldis, II, 35, 41.) "Wer den Stein in die Höhe wirfft, auff des Kopff fellet er gewis." (Fischer, Psalter, 11b.) Engl.: Who removes stones shall be hurt therewitch. Frz.: Celui qui remue des pierres en sera blesse. It.: Chi rimove le pietre ne sara offeso. Lat.: Ipse sibi nocet is, alium qui laedere quaerit. (Philippi, I, 210.) Poln.: Kamien ku gorze rzacony, wraca sie nu glowe jacego. (Masson, 311.) 174 Wer einem andern einen Stein in Weg legt, der felt selbst darüber. - Fischer, Psalter, 55, 4. 175 Wer einen Stain nicht kan heben, der kan jhn nicht weit werffen. - Lehmann, 850, 3. 176 Wer einen Stein auffhebt auss dem Koth, der muss die Hende wider waschen. - Petri, II, 702. 177 Wer einen Stein gen Himmel schleudert, dem kann er leicht auf den Kopf fallen. 178 Wer einen Stein wirfft oben auss, dem fellt er auf sein eigen hauss. - Waldis, II, 80, 41. "Du sollst niche wüten oder schelten in den, der dirs kan widergelten." 179 Wer einen steyn allein nicht erheben kan, der sol yhn auch selbander ligen lassen (lan). - Agricola I, 284; Petri, II, 702; Gruter, I, 79; Sanders, 4; Egenolff, 169a; Luther's Tischr., 461b; Schottel, 1133b; Körte, 5723; Körte2, 7161; Venedey, 60. "Vnd wer ein grossen schweren stein nit kan erheben selb allein, der gedenk, das er sich des masse, in auch selb ander ligen lasse." Holl.: Wie een' steen niet alleen opheffen kan, die zal hem ook andermaal wel laten liggen. (Harrebomee, II, 303.) Lat.: Audaciam moderatur fortuna. (Saxum quod soli desint tibi tollere vires, adscitis sociis posse levare nega.) (Glandorp, 53, 42.) Schwed.: Den intet kan ensam lyfta stenen, han late sjelf annan liggian. (Grubb, 128.) 180 Wer hofft ein Stein zu legen auff eines andern grab, der legt jhn auff sein eigen. - Henisch, 1723, 31. 181 Wer irgendeinen Stein verwirft, ist kein guter Maurer. (s. d. 2 u. 8.). 182 Wer kan einem jeden Stein vnd Bein schweren! - Petri, II, 727; Mathesy, 146a. D. h. in jedem Falle alle möglichen Beweise beibringen. Wer's nicht glauben will, der mag es bleiben lassen. Man kann nicht stets alle Heiligen hertragen. 183 Wer nach dir mit Steinen wirft, dem antworte mit Brot. Böhm.: Kdo do tebe kamenem, ty do neho chlebem. (Celakovsky, 16.) Poln.: Kto na ciebie kamieniem, ty na niego chlebun. (Celakovsky, 16.) 184 Wer nach einem Stein langt, kann dafür einen Dreck ergreifen. 185 Wer rund vnd eckichten Stein zwischen einander setzet ein, wil also auff richten ein Mawer, dem wirds werden mechtig sawer. - Mathesy, 244b. 186 Wer sich an ein Stein stöst, der sihet, woran er hat gestossen. - Lehmann, 590, 19. 187 Wer sich selbst auf Steine bettet, der liegt weich. 188 Wer sich zweimal an einen Stein stösst, verdient kein Mitleid. 189 Wer sich zwischen Steine legt, wird zerrieben. - Altmann VI, 456. 190 Wer Stein will brechen, der muss Pickel haben nicht Messer oder Schwerdt. - Lehmann, 460, 81. Lat.: Ferro et igne pravitatem frangite doctrinis. (Lehmann, 460, 81.)
[Spaltenumbruch] 150 Wenn der Stein aufliegt, wird der Bratspiess nicht mehr laufen. – Fischart, Gesch. 151 Wenn der Stein aus der Hand ist, so ist er des Teufels. – Bücking, 11; Sonnenstäubchen, 75; Simrock, 9870; Körte, 5725; Braun, I, 4276; Schweiz, II, 242, 53. 152 Wenn der stein auss der Hand vnd dass wort aussm Mund ist, können sie nicht widerbracht werden. – Lehmann, 644, 34. Böhm.: Kámen z ruky a slovo z úst (nevrátl se). (Čelakovsky, 79.) Dän.: Steenen af haanden og ordet af munden er ei længer i vor magt. (Prov. dan., 530.) It.: Pietra tratta, e parola detta non può tornan in dietro. (Gaal, 1249.) Lat.: En semel emissum volat irrevocabile verbum. (Horaz.) (Philippi, I, 144.) 153 Wenn der Stein fällt, so fällt er auf den kranken Fuss. Auch bei den Persern fällt der Stein auf den lahmen Fuss. 154 Wenn du Steine siehst, so denke an den Berg. 155 Wenn ein grosser Stein vom Berge fällt, so fallen ihm bald viele kleine nach. – Parömiakon, 5725. 156 Wenn ein Stein aus der Mauer ist, fallen auch die andern bald nach. 157 Wenn ein Stein berührt, muss er auch gezogen werden. Frz.: Dame touchée, dame jouée. (Kritzinger, 198b.) 158 Wenn es beständig auf einen Stein tropft, wird er zuletzt hohl. Ausdauernder Fleiss überwindet auch die grössten Schwierigkeiten. 159 Wenn ich ufm Steen sch--, su wirds zu Dr-. – Robinson, 195. 160 Wenn ma a Sten ufte imdrät, su beroast a nicht. (Schles.) – Frommann, III, 410, 382. 161 Wenn man den Stein nicht lupfen (heben, aufheben) kann, muss man ihn liegen lassen. 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150 Wenn der Stein aufliegt, wird der Bratspiess nicht mehr laufen. – Fischart, Gesch.
151 Wenn der Stein aus der Hand ist, so ist er des Teufels. – Bücking, 11; Sonnenstäubchen, 75; Simrock, 9870; Körte, 5725; Braun, I, 4276; Schweiz, II, 242, 53.
152 Wenn der stein auss der Hand vnd dass wort aussm Mund ist, können sie nicht widerbracht werden. – Lehmann, 644, 34.
Böhm.: Kámen z ruky a slovo z úst (nevrátl se). (Čelakovsky, 79.)
Dän.: Steenen af haanden og ordet af munden er ei længer i vor magt. (Prov. dan., 530.)
It.: Pietra tratta, e parola detta non può tornan in dietro. (Gaal, 1249.)
Lat.: En semel emissum volat irrevocabile verbum. (Horaz.) (Philippi, I, 144.)
153 Wenn der Stein fällt, so fällt er auf den kranken Fuss.
Auch bei den Persern fällt der Stein auf den lahmen Fuss.
154 Wenn du Steine siehst, so denke an den Berg.
155 Wenn ein grosser Stein vom Berge fällt, so fallen ihm bald viele kleine nach. – Parömiakon, 5725.
156 Wenn ein Stein aus der Mauer ist, fallen auch die andern bald nach.
157 Wenn ein Stein berührt, muss er auch gezogen werden.
Frz.: Dame touchée, dame jouée. (Kritzinger, 198b.)
158 Wenn es beständig auf einen Stein tropft, wird er zuletzt hohl.
Ausdauernder Fleiss überwindet auch die grössten Schwierigkeiten.
159 Wenn ich ufm Steen sch--, su wirds zu Dr-. – Robinson, 195.
160 Wenn ma a Sten ufte imdrät, su beroast a nicht. (Schles.) – Frommann, III, 410, 382.
161 Wenn man den Stein nicht lupfen (heben, aufheben) kann, muss man ihn liegen lassen.
Man muss nichts Unmögliches unternehmen.
162 Wenn man einen Stein aufwirft, so weiss man nicht, wo er hinunterfällt.
163 Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, der macht Bulzen (Striemen, Kreise) um sich. – Luther's Werke, I.
164 Wenn man zwei kalte Steine wider einander reibet, so geben sie auch Feuer. – Einfälle, 221.
Geiler von einem alten Ordensmann und einer alten Nonne.
165 Wenn zwei harte Steine zusammenkommen, gibt es schlechtes Mehl.
166 Wer auf andere will werfen einen Stein, kehr' erst vor seiner Thür rein.
„So jemand in ein vnglück fellt, als wolt sich jeder an jm rechen, da er thut niemand zum besten sprechen, jedermann kehrt ihn schimpflich an, als hab er selb nie böss gethan, vnd wer vor seiner Thür gantz rein, derselbig werff den ersten stein.“ (Waldis, I, 85.)
167 Wer auf einen Stein zielt, verdirbt seine Pfeile.
Es ist schade um geistreiche, witzige Reden gefühllosen, ungebildeten Leuten gegenüber.
168 Wer aus einem Stein ein Hosenbändel und aus einer Nonne eine verständige Frau machen will, der hat unnütze Arbeit. – Klosterspiegel, 57, 6; Sailer, 124; Simrock, 9871; Lehmann, 460, 80.
169 Wer bei jedem Stein stehen bleibt, kommt nicht in die Stadt.
Frz.: Qui s'arrête à chaque pierre, n'arrive jamais. (Bohn I, 52.)
170 Wer den rechten stein nicht zeucht vnd der nicht die rechte karte wirfft, haben beide das spiel verloren. – Lehmann, 851, 7.
171 Wer den Stein nicht heben kan, derselbe soll jhn liegen lan. – Petri, II, 692.
„Wer den stein nicht kann schieben wol, derselb jn liegen lassen sol.“
Lat.: Si nescis jacere lapidem dimitte jacere. (Binder II, 3120; Neander, 310.)
172 Wer den Stein nicht heben (tragen) kann, der muss ihn wälzen. – Hollenberg, II, 59; Simrock, 9867; Körte, 5734.
Man muss thun wie man kann.
Schwed.: Den intet kan lyfta stenen, kan mäste wältran. (Grubb, 141.)
173 Wer den Stein vber sich (in die Höhe) wirft, dem fällt er auf den Kopff. – Eyering, III, 465; Pred. Sal. 27, 28; Petri, II, 702; Heuseler, 146; Simrock, 9864; Körte, 5719; Schulze, 166; Zehner, 186; Wahl, I, 75, 18.
Den Regierungen, welche absichtlich das Wachsthum des politischen Verstandes ihrer Völker unterdrücken, fällt die dadurch erzeugte öffentliche Dummheit am Ende, in ihrer eigenen Noth, auf den Kopf zurück, wie der Stein dem muthwilligen Knaben, welcher ihn in die Luft warf. „Wer walzt ein Stein uf in die Höh', uf den fallt er und tuet im we.“ „Wer (wenn einer) einen stein wirfft vber sich, fellt auf jn selb gemeiniglich.“ (Waldis, II, 35, 41.) „Wer den Stein in die Höhe wirfft, auff des Kopff fellet er gewis.“ (Fischer, Psalter, 11b.)
Engl.: Who removes stones shall be hurt therewitch.
Frz.: Celui qui remue des pierres en sera blessé.
It.: Chi rimove le pietre ne sarà offeso.
Lat.: Ipse sibi nocet is, alium qui laedere quaerit. (Philippi, I, 210.)
Poln.: Kamień ku górze rzacony, wraca się nu głowe jącego. (Masson, 311.)
174 Wer einem andern einen Stein in Weg legt, der felt selbst darüber. – Fischer, Psalter, 55, 4.
175 Wer einen Stain nicht kan heben, der kan jhn nicht weit werffen. – Lehmann, 850, 3.
176 Wer einen Stein auffhebt auss dem Koth, der muss die Hende wider waschen. – Petri, II, 702.
177 Wer einen Stein gen Himmel schleudert, dem kann er leicht auf den Kopf fallen.
178 Wer einen Stein wirfft oben auss, dem fellt er auf sein eigen hauss. – Waldis, II, 80, 41.
„Du sollst niche wüten oder schelten in den, der dirs kan widergelten.“
179 Wer einen steyn allein nicht erheben kan, der sol yhn auch selbander ligen lassen (lan). – Agricola I, 284; Petri, II, 702; Gruter, I, 79; Sanders, 4; Egenolff, 169a; Luther's Tischr., 461b; Schottel, 1133b; Körte, 5723; Körte2, 7161; Venedey, 60.
„Vnd wer ein grossen schweren stein nit kan erheben selb allein, der gedenk, das er sich des masse, in auch selb ander ligen lasse.“
Holl.: Wie een' steen niet alleen opheffen kan, die zal hem ook andermaal wel laten liggen. (Harrebomée, II, 303.)
Lat.: Audaciam moderatur fortuna. (Saxum quod soli desint tibi tollere vires, adscitis sociis posse levare nega.) (Glandorp, 53, 42.)
Schwed.: Den intet kan ensam lyfta stenen, han låte sjelf annan liggian. (Grubb, 128.)
180 Wer hofft ein Stein zu legen auff eines andern grab, der legt jhn auff sein eigen. – Henisch, 1723, 31.
181 Wer irgendeinen Stein verwirft, ist kein guter Maurer. (s. d. 2 u. 8.).
182 Wer kan einem jeden Stein vnd Bein schweren! – Petri, II, 727; Mathesy, 146a.
D. h. in jedem Falle alle möglichen Beweise beibringen. Wer's nicht glauben will, der mag es bleiben lassen. Man kann nicht stets alle Heiligen hertragen.
183 Wer nach dir mit Steinen wirft, dem antworte mit Brot.
Böhm.: Kdo do tebe kamenem, ty do nĕho chlebem. (Čelakovsky, 16.)
Poln.: Kto na ciebie kamieniem, ty na niego chlebun. (Čelakovsky, 16.)
184 Wer nach einem Stein langt, kann dafür einen Dreck ergreifen.
185 Wer rund vnd eckichten Stein zwischen einander setzet ein, wil also auff richten ein Mawer, dem wirds werden mechtig sawer. – Mathesy, 244b.
186 Wer sich an ein Stein stöst, der sihet, woran er hat gestossen. – Lehmann, 590, 19.
187 Wer sich selbst auf Steine bettet, der liegt weich.
188 Wer sich zweimal an einen Stein stösst, verdient kein Mitleid.
189 Wer sich zwischen Steine legt, wird zerrieben. – Altmann VI, 456.
190 Wer Stein will brechen, der muss Pickel haben nicht Messer oder Schwerdt. – Lehmann, 460, 81.
Lat.: Ferro et igne pravitatem frangite doctrinis. (Lehmann, 460, 81.)
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