Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *31 Gib Acht uf d' Schanz! - Sutermeister, 24.

*32 Hab Acht auf die Schanz. - Eiselein, 545.

*33 Schau auff dein schantz. - Hauer, Lij2.

"Lass gefallen dir der welt Manier, wart doch deiner schantz daneben." (Waldis, III, 92, 212.)

Lat.: Tecum habitu. (Hauer, Lij2.)

*34 Seine Schanze nicht wahrnehmen.

"Wie er aber seiner schantz nit wol warname." (Rollwagenbüchlein, XXVII.)

*35 Seine Schanze versehen.

"Wirst du die Schanz einmal versehn, so ist's um deine Ehr' geschehn."

Lat.: Nulla reparabilis arte laesa pudicitia est. (Ovid.) (Philippi, II, 51.)

*36 Seiner Schanze warten. - Körte, 5264a.

*37 Setz nit alles in ein schantz. - Gruter, I, 65.


Schäp.

*1 Dei greiwt net gärn än 't Schäp. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 35, 61.

Er gibt nicht gern.

*2 Em koanen änt Schäp stechen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 31, 6.

Man kann ihn in die Tasche stecken, so klein ist er.


Schappel.

1 'S ist bald en Schappeln1 gemacht, we me Bluemen het. - Sutermeister, 145; Eiselein, 545.

1) Ein Kranz, besonders der Bauermädchen, bei Hochzeiten, Kindtaufen u. s. w., in Bündten: Tschappel. (Stalder, II, 309.) "Mir ist von Strowe ein Schapel und mien vrier muot lieber denn ein rosenkranz so bin ich behuot." (Burckhardt von Hohenfels.)

*2 Se würd en Schappel von Stroh übercho. - Sutermeister, 102.

*3 Weder schappl noch gbänd zu etwas haben. - Simplic., Galgenmännlein.


Schar.

Böse Schar trägt nur böse Waar'. - Parömiakon, 2119.

Was kann von schlechten Menschen (Verleumdern) Gutes kommen.


Scharegroder.

* Er is a Scharegroder in Scharegrod. (Warschau.)

Ein Zänker unter Zänkern, ein Frecher unter Frechen. Szarygrod ist eine kleine Stadt in Podolien, die ihrer zänkischen und frechen Einwohner wegen im übeln Rufe steht.


Scharf.

1 Allzu scharf macht schartig, sagte der Barbier, als er mit einem stumpfen Messer rasirte.

2 Allzu scharff macht schertig. - Agricola I, 235; Gruter, I, 3; III, 119; Petri, II, 9; Egenolff, 127b; Eyering, I, 25 u. 332; Lehmann, II, 905, 19; Coler, 742b; Latendorf II, 5; Hollenberg, II, 5; Schottel, 1132b; Siebenkees, 12; Bücking, 286; Sailer, 114; Lohrengel, I, 31; Braun, I, 3800.

In Schlesien: O heir a og, goar zu schorf macht schoartig. (Gomolcke, 823.) Alzu schorff macht Schoarten. (Keller, 141a.) Maxime des Kleobelus; aber auch allzu reich, allzu mächtig, allzu klug, allzu schön, allzu stark, allzu gesund, allzu glücklich und selbst allzu witzig. (Pulvermacher, 35, 27.) "Das Scharpff gewint am ersten Scharten." (Waldis, III, 95, 48.)

Frz.: La trop grande se verite revolte. - Trop de severite nuit.

Holl.: Al te scherp is steek achtig. - Al te scherp maakt schaarden. (Harrebomee, II, 247a.)

Lat.: Triste rigor nimius. (Binder I, 1756; II, 3346; Seybold, 609.)

3 Allzu scharff wirt gern schertig. - Hofmann, 158.

4 Früh scharf, früh stumpf.

Holl.: Vroeg sneeg, vroeg slecht. ( Harrebomee, II, 278b.)

5 Gar zu scharff macht schertig. - Mathesy, 57a; schlesisch bei Robinson, 565; Frommann, III, 413, 488.

6 Ollte scharp snitt ok nit. (Iserlohn.) - Woeste, 65, 10; für Waldeck: Curtze, 346, 400.

7 Scharpff fürnemen macht schärtig. - Kühne, Faustbuch.

8 Zu scharf schneidd nödd, zu spötz stichd nödd. (Trier.) - Laven, 198, 146; Firmenich, III, 548, 81; für Königsberg: Frischbier2, 3254.

Frz.: Trop tranchant ne coupe pas, trop pointu ne perce pas. (Cahier, 1424; Bohn I, 60.)

*9 Er sieht so scharf wie ein fränkischer Reiter der sah durch neun Kittel, wo Geld steckte. - Eiselein, 527.

[Spaltenumbruch] *10 Et is so scharp, dat'r en old Weif na Lübeck up reiden kun. - Schütze, III, 54; Richey, 227.

*11 Noch schärpfer als der Bien' ihr Zagel.

*12 Scharf wie eine Stahlfalle.

So sagt man z. B. in Virginien, Nordcarolina u. s. w. von den Zügen des Gesichts.

*13 So scharf wie ein bleierner Säbel.

Holl.: Hij is geslepen als een looden pook. (Bohn I, 326.)

*14 So scharp as en däud Rui'e bit. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 162, 131.

So scharf wie ein todter Hund beisst.

*15 So scharp as 'ne Fleite1. - Frommann, V, 162, 131.

1) Fliete, Lasseisen, Lanzette. (Vgl. Frommann, V, 166, 131.)

*16 So scharp asse Mostard (Senf). - Frommann, V, 162, 131.


Schärfe.

* Etwas auf die Schärfe spielen.

"... Als er sahe, dass alles auff die Schärpffe gespielt wäre." (Gottfrid, 987b.)


Schärfer.

Schärfer als Essig, süsser als Honig.

Lat.: Aceto acrius, melle dulcius. (Philippi, I, 6.)


Scharfhebig.

* Sie sind scharpf hebigi. - Sutermeister, 66.

Von einem Geizigen.


Scharfhobel.

* Den Scharfhobel brauchen. - Parömiakon, 182.

Mit Strenge verfahren, die Wahrheit ohne Rücksicht sagen.


Scharfrichter.

Scharfrichter und alte Weiber curiren die Leiber.


Schärfste.

* Man is nich alteid up sin Scharpste. - Bueren, 822; Hauskalender, I.


Scharioterei.

* Es ist Scharioterei.

Wenn Aemter, Recht u. s. w. für Geld verkauft werden. "Sie haben die Seligkeit mit greulicher Scharioterey und Simoney um Geld verkaufft." (Luther's Werke, VII, 436.)


Scharlach.

Scharlach und Seide löschen das Feuer in der Küche aus.


Schärmaus.

1 Stosst e Schärmaus bei 'me Haus, so heischt si öpperen draus.

Bei Rochholz (I, 156) heisst es: "Stösst die Schermaus in der Tenne, unter der Dachtraufe, dem Hausofen oder gar unter dem Ehebette, so stösst sie der Vater zum Haus hinaus. Von solchen frischen Erdhaufen der Maus sagt man: sie suecht nach ere Seel. Stosst e Schärmaus bi' me Haus, so heischt si öpperen draus."

2 Wenn d' Schärmus vor Johanni vil Hüfe stosst, so chunnt e Nessi d'ruf. (Solothurn.) - Schild, 114, 129.


Scharmutziren.

* Sie scharmutzirten.

Scharmützeln, fechten, plänkeln.

Lat.: Primas jactare hastas. (Cicero.) (Philippi, II, 107.)


Schärpe.

Eine Schärpe macht keinen Soldaten. - Parömiakon, 78.

"Sonst wären auch die Engel am Fronleichnamstage Soldaten." (Judas der Erzschelm, I.)


Scharren.

1 Es will alles scharren, was von Hennen kommt. - Winckler, II, 82.

2 Hinter sich scharren die Hühner.

3 Jeder scharrt auf seinen Kuchen. - Blum, 331.

Egoismus.

Holl.: Het zij Geus, Menuist of Papist, elk schraapt maar in zijne kist. (Harrebomee, II, 78a.)

4 Scharrest du mir, so scharr' ich dir.

Lat.: Audi nolens, quod dixisti volens. (Chaos, 418.)

5 Wo man scharrt, muss man auch picken.

Von der Henne entlehnt, die, wo sie scharrt, auch etwas findet. Der Arbeiter soll auch essen.

*6 Alles zusammenscharren.

*7 Er scharrt nit auff dem boden. - Franck, II, 85b.

Er befindet sich im Wohlstande.

*8 Er scharrt nur auf seinem Mist.

Frz.: C'est la plume de l'aigle qui devore les autres. (Kritzinger, 544b.)

*9 Er wird so lange scharren, bis ihm der Boden in den Hals rollt. (Kamnitz.)


[Spaltenumbruch] *31 Gib Acht uf d' Schanz!Sutermeister, 24.

*32 Hab Acht auf die Schanz.Eiselein, 545.

*33 Schau auff dein schantz.Hauer, Lij2.

„Lass gefallen dir der welt Manier, wart doch deiner schantz daneben.“ (Waldis, III, 92, 212.)

Lat.: Tecum habitu. (Hauer, Lij2.)

*34 Seine Schanze nicht wahrnehmen.

„Wie er aber seiner schantz nit wol warname.“ (Rollwagenbüchlein, XXVII.)

*35 Seine Schanze versehen.

„Wirst du die Schanz einmal versehn, so ist's um deine Ehr' geschehn.“

Lat.: Nulla reparabilis arte laesa pudicitia est. (Ovid.) (Philippi, II, 51.)

*36 Seiner Schanze warten.Körte, 5264a.

*37 Setz nit alles in ein schantz.Gruter, I, 65.


Schäp.

*1 Dî greiwt net gärn än 't Schäp. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 35, 61.

Er gibt nicht gern.

*2 Em koanen änt Schäp stêchen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 31, 6.

Man kann ihn in die Tasche stecken, so klein ist er.


Schappel.

1 'S ist bald en Schappeln1 gemacht, we me Bluemen het.Sutermeister, 145; Eiselein, 545.

1) Ein Kranz, besonders der Bauermädchen, bei Hochzeiten, Kindtaufen u. s. w., in Bündten: Tschappel. (Stalder, II, 309.) „Mir ist von Strowe ein Schapel und mien vrier muot lieber denn ein rosenkranz so bin ich behuot.“ (Burckhardt von Hohenfels.)

*2 Se würd en Schappel von Stroh übercho.Sutermeister, 102.

*3 Weder schappl noch gbänd zu etwas haben.Simplic., Galgenmännlein.


Schar.

Böse Schar trägt nur böse Waar'.Parömiakon, 2119.

Was kann von schlechten Menschen (Verleumdern) Gutes kommen.


Scharegroder.

* Er is a Scharegroder in Scharegrod. (Warschau.)

Ein Zänker unter Zänkern, ein Frecher unter Frechen. Szarygrod ist eine kleine Stadt in Podolien, die ihrer zänkischen und frechen Einwohner wegen im übeln Rufe steht.


Scharf.

1 Allzu scharf macht schartig, sagte der Barbier, als er mit einem stumpfen Messer rasirte.

2 Allzu scharff macht schertig.Agricola I, 235; Gruter, I, 3; III, 119; Petri, II, 9; Egenolff, 127b; Eyering, I, 25 u. 332; Lehmann, II, 905, 19; Coler, 742b; Latendorf II, 5; Hollenberg, II, 5; Schottel, 1132b; Siebenkees, 12; Bücking, 286; Sailer, 114; Lohrengel, I, 31; Braun, I, 3800.

In Schlesien: O hîr a og, goar zu schorf macht schoartig. (Gomolcke, 823.) Alzu schorff macht Schoarten. (Keller, 141a.) Maxime des Kleobelus; aber auch allzu reich, allzu mächtig, allzu klug, allzu schön, allzu stark, allzu gesund, allzu glücklich und selbst allzu witzig. (Pulvermacher, 35, 27.) „Das Scharpff gewint am ersten Scharten.“ (Waldis, III, 95, 48.)

Frz.: La trop grande se vérite révolte. – Trop de severité nuit.

Holl.: Al te scherp is steek achtig. – Al te scherp maakt schaarden. (Harrebomée, II, 247a.)

Lat.: Triste rigor nimius. (Binder I, 1756; II, 3346; Seybold, 609.)

3 Allzu scharff wirt gern schertig.Hofmann, 158.

4 Früh scharf, früh stumpf.

Holl.: Vroeg sneêg, vroeg slecht. ( Harrebomée, II, 278b.)

5 Gar zu scharff macht schertig.Mathesy, 57a; schlesisch bei Robinson, 565; Frommann, III, 413, 488.

6 Ollte scharp snitt ok nit. (Iserlohn.) – Woeste, 65, 10; für Waldeck: Curtze, 346, 400.

7 Scharpff fürnemen macht schärtig.Kühne, Faustbuch.

8 Zu scharf schneidd nödd, zu spötz stichd nödd. (Trier.) – Laven, 198, 146; Firmenich, III, 548, 81; für Königsberg: Frischbier2, 3254.

Frz.: Trop tranchant ne coupe pas, trop pointu ne perce pas. (Cahier, 1424; Bohn I, 60.)

*9 Er sieht so scharf wie ein fränkischer Reiter der sah durch neun Kittel, wo Geld steckte.Eiselein, 527.

[Spaltenumbruch] *10 Et is so scharp, dat'r ên old Wîf na Lübeck up rîden kun.Schütze, III, 54; Richey, 227.

*11 Noch schärpfer als der Bien' ihr Zagel.

*12 Scharf wie eine Stahlfalle.

So sagt man z. B. in Virginien, Nordcarolina u. s. w. von den Zügen des Gesichts.

*13 So scharf wie ein bleierner Säbel.

Holl.: Hij is geslepen als een looden pook. (Bohn I, 326.)

*14 So scharp as en däud Rui'e bit. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 131.

So scharf wie ein todter Hund beisst.

*15 So scharp as 'ne Flêite1.Frommann, V, 162, 131.

1) Fliete, Lasseisen, Lanzette. (Vgl. Frommann, V, 166, 131.)

*16 So scharp asse Mostard (Senf).Frommann, V, 162, 131.


Schärfe.

* Etwas auf die Schärfe spielen.

„... Als er sahe, dass alles auff die Schärpffe gespielt wäre.“ (Gottfrid, 987b.)


Schärfer.

Schärfer als Essig, süsser als Honig.

Lat.: Aceto acrius, melle dulcius. (Philippi, I, 6.)


Scharfhebig.

* Sie sind scharpf hebigi.Sutermeister, 66.

Von einem Geizigen.


Scharfhobel.

* Den Scharfhobel brauchen.Parömiakon, 182.

Mit Strenge verfahren, die Wahrheit ohne Rücksicht sagen.


Scharfrichter.

Scharfrichter und alte Weiber curiren die Leiber.


Schärfste.

* Man is nich altîd up sin Scharpste.Bueren, 822; Hauskalender, I.


Scharioterei.

* Es ist Scharioterei.

Wenn Aemter, Recht u. s. w. für Geld verkauft werden. „Sie haben die Seligkeit mit greulicher Scharioterey und Simoney um Geld verkaufft.“ (Luther's Werke, VII, 436.)


Scharlach.

Scharlach und Seide löschen das Feuer in der Küche aus.


Schärmaus.

1 Stosst e Schärmûs bî 'me Hûs, so heischt si öpperen drûs.

Bei Rochholz (I, 156) heisst es: „Stösst die Schermaus in der Tenne, unter der Dachtraufe, dem Hausofen oder gar unter dem Ehebette, so stösst sie der Vater zum Haus hinaus. Von solchen frischen Erdhaufen der Maus sagt man: sie suecht nach êre Seel. Stosst e Schärmûs bi' me Hûs, so heischt si öpperen drûs.“

2 Wenn d' Schärmus vor Johanni vil Hüfe stosst, so chunnt e Nessi d'ruf. (Solothurn.) – Schild, 114, 129.


Scharmutziren.

* Sie scharmutzirten.

Scharmützeln, fechten, plänkeln.

Lat.: Primas jactare hastas. (Cicero.) (Philippi, II, 107.)


Schärpe.

Eine Schärpe macht keinen Soldaten.Parömiakon, 78.

„Sonst wären auch die Engel am Fronleichnamstage Soldaten.“ (Judas der Erzschelm, I.)


Scharren.

1 Es will alles scharren, was von Hennen kommt.Winckler, II, 82.

2 Hinter sich scharren die Hühner.

3 Jeder scharrt auf seinen Kuchen.Blum, 331.

Egoismus.

Holl.: Het zij Geus, Menuist of Papist, elk schraapt maar in zijne kist. (Harrebomée, II, 78a.)

4 Scharrest du mir, so scharr' ich dir.

Lat.: Audi nolens, quod dixisti volens. (Chaos, 418.)

5 Wo man scharrt, muss man auch picken.

Von der Henne entlehnt, die, wo sie scharrt, auch etwas findet. Der Arbeiter soll auch essen.

*6 Alles zusammenscharren.

*7 Er scharrt nit auff dem boden.Franck, II, 85b.

Er befindet sich im Wohlstande.

*8 Er scharrt nur auf seinem Mist.

Frz.: C'est la plume de l'aigle qui devore les autres. (Kritzinger, 544b.)

*9 Er wird so lange scharren, bis ihm der Boden in den Hals rollt. (Kamnitz.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0058" n="[52]"/><cb n="103"/>
*31 Gib Acht uf d' Schanz!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*32 Hab Acht auf die Schanz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 545.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Schau auff dein schantz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hauer, Lij<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Lass gefallen dir der welt Manier, wart doch deiner schantz daneben.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, III, 92, 212.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tecum habitu. (<hi rendition="#i">Hauer, Lij<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Seine Schanze nicht wahrnehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wie er aber seiner schantz nit wol warname.&#x201C; (<hi rendition="#i">Rollwagenbüchlein, XXVII.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*35 Seine Schanze versehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wirst du die Schanz einmal versehn, so ist's um deine Ehr' geschehn.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nulla reparabilis arte laesa pudicitia est. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 51.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*36 Seiner Schanze warten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 5264<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*37 Setz nit alles in ein schantz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 65.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schäp.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Dî greiwt net gärn än 't Schäp.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 35, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er gibt nicht gern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Em koanen änt Schäp stêchen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 31, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man kann ihn in die Tasche stecken, so klein ist er.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schappel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 'S ist bald en Schappeln<hi rendition="#sup">1</hi> gemacht, we me Bluemen het.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 145; Eiselein, 545.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ein Kranz, besonders der Bauermädchen, bei Hochzeiten, Kindtaufen u. s. w., in Bündten: Tschappel. (<hi rendition="#i">Stalder, II, 309.</hi>) &#x201E;Mir ist von Strowe ein Schapel und mien vrier muot lieber denn ein rosenkranz so bin ich behuot.&#x201C; <hi rendition="#i">(Burckhardt von Hohenfels.)</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Se würd en Schappel von Stroh übercho.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 102.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Weder schappl noch gbänd zu etwas haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., Galgenmännlein.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schar.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Böse Schar trägt nur böse Waar'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2119.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Was kann von schlechten Menschen (Verleumdern) Gutes kommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharegroder.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er is a Scharegroder in Scharegrod.</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Zänker unter Zänkern, ein Frecher unter Frechen. Szarygrod ist eine kleine Stadt in Podolien, die ihrer zänkischen und frechen Einwohner wegen im übeln Rufe steht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Allzu scharf macht schartig, sagte der Barbier, als er mit einem stumpfen Messer rasirte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Allzu scharff macht schertig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 235; Gruter, I, 3; III, 119; Petri, II, 9; Egenolff, 127<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, I, 25 u. 332; Lehmann, II, 905, 19; Coler, 742<hi rendition="#sup">b</hi>; Latendorf II, 5; Hollenberg, II, 5; Schottel, 1132<hi rendition="#sup">b</hi>; Siebenkees, 12; Bücking, 286; Sailer, 114; Lohrengel, I, 31; Braun, I, 3800.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Schlesien: O hîr a og, goar zu schorf macht schoartig. (<hi rendition="#i">Gomolcke, 823.</hi>) Alzu schorff macht Schoarten. (<hi rendition="#i">Keller, 141<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) Maxime des Kleobelus; aber auch allzu reich, allzu mächtig, allzu klug, allzu schön, allzu stark, allzu gesund, allzu glücklich und selbst allzu witzig. (<hi rendition="#i">Pulvermacher, 35, 27.</hi>) &#x201E;Das Scharpff gewint am ersten Scharten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, III, 95, 48.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La trop grande se vérite révolte. &#x2013; Trop de severité nuit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Al te scherp is steek achtig. &#x2013; Al te scherp maakt schaarden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 247<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Triste rigor nimius. (<hi rendition="#i">Binder I, 1756; II, 3346; Seybold, 609.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Allzu scharff wirt gern schertig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hofmann, 158.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Früh scharf, früh stumpf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vroeg sneêg, vroeg slecht. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, II, 278<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Gar zu scharff macht schertig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 57<hi rendition="#sup">a</hi>; schlesisch bei Robinson, 565; Frommann, III, 413, 488.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Ollte scharp snitt ok nit.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 65, 10;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 346, 400.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Scharpff fürnemen macht schärtig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kühne, Faustbuch.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Zu scharf schneidd nödd, zu spötz stichd nödd.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Laven, 198, 146; Firmenich, III, 548, 81;</hi> für Königsberg: <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3254.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Trop tranchant ne coupe pas, trop pointu ne perce pas. (<hi rendition="#i">Cahier, 1424; Bohn I, 60.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Er sieht so scharf wie ein fränkischer Reiter der sah durch neun Kittel, wo Geld steckte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 527.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="104"/>
*10 Et is so scharp, dat'r ên old Wîf na Lübeck up rîden kun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 54; Richey, 227.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*11 Noch schärpfer als der Bien' ihr Zagel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Scharf wie eine Stahlfalle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagt man z. B. in Virginien, Nordcarolina u. s. w. von den Zügen des Gesichts.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 So scharf wie ein bleierner Säbel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is geslepen als een looden pook. (<hi rendition="#i">Bohn I, 326.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 So scharp as en däud Rui'e bit.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 131.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So scharf wie ein todter Hund beisst.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 So scharp as 'ne Flêite<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 131.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Fliete, Lasseisen, Lanzette. (Vgl. <hi rendition="#i">Frommann, V, 166, 131.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 So scharp asse Mostard (Senf).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 131.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schärfe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Etwas auf die Schärfe spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;... Als er sahe, dass alles auff die Schärpffe gespielt wäre.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gottfrid, 987<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schärfer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Schärfer als Essig, süsser als Honig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aceto acrius, melle dulcius. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 6.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharfhebig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Sie sind scharpf hebigi.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 66.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Geizigen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharfhobel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Den Scharfhobel brauchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 182.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit Strenge verfahren, die Wahrheit ohne Rücksicht sagen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharfrichter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Scharfrichter und alte Weiber curiren die Leiber.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schärfste.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Man is nich altîd up sin Scharpste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 822; Hauskalender, I.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharioterei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist Scharioterei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn Aemter, Recht u. s. w. für Geld verkauft werden. &#x201E;Sie haben die Seligkeit mit greulicher Scharioterey und Simoney um Geld verkaufft.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther's Werke, VII, 436.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharlach.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Scharlach und Seide löschen das Feuer in der Küche aus.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schärmaus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Stosst e Schärmûs bî 'me Hûs, so heischt si öpperen drûs.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Rochholz (I, 156)</hi> heisst es: &#x201E;Stösst die Schermaus in der Tenne, unter der Dachtraufe, dem Hausofen oder gar unter dem Ehebette, so stösst sie der Vater zum Haus hinaus. Von solchen frischen Erdhaufen der Maus sagt man: sie suecht nach êre Seel. Stosst e Schärmûs bi' me Hûs, so heischt si öpperen drûs.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wenn d' Schärmus vor Johanni vil Hüfe stosst, so chunnt e Nessi d'ruf.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 114, 129.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharmutziren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Sie scharmutzirten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Scharmützeln, fechten, plänkeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Primas jactare hastas. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 107.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schärpe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Eine Schärpe macht keinen Soldaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Sonst wären auch die Engel am Fronleichnamstage Soldaten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Judas der Erzschelm, I.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scharren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Es will alles scharren, was von Hennen kommt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, II, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Hinter sich scharren die Hühner.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Jeder scharrt auf seinen Kuchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 331.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Egoismus.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het zij Geus, Menuist of Papist, elk schraapt maar in zijne kist. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 78<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Scharrest du mir, so scharr' ich dir.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Audi nolens, quod dixisti volens. (<hi rendition="#i">Chaos, 418.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wo man scharrt, muss man auch picken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von der Henne entlehnt, die, wo sie scharrt, auch etwas findet. Der Arbeiter soll auch essen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Alles zusammenscharren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Er scharrt nit auff dem boden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 85<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er befindet sich im Wohlstande.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Er scharrt nur auf seinem Mist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est la plume de l'aigle qui devore les autres. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 544<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Er wird so lange scharren, bis ihm der Boden in den Hals rollt.</hi> (<hi rendition="#i">Kamnitz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[52]/0058] *31 Gib Acht uf d' Schanz! – Sutermeister, 24. *32 Hab Acht auf die Schanz. – Eiselein, 545. *33 Schau auff dein schantz. – Hauer, Lij2. „Lass gefallen dir der welt Manier, wart doch deiner schantz daneben.“ (Waldis, III, 92, 212.) Lat.: Tecum habitu. (Hauer, Lij2.) *34 Seine Schanze nicht wahrnehmen. „Wie er aber seiner schantz nit wol warname.“ (Rollwagenbüchlein, XXVII.) *35 Seine Schanze versehen. „Wirst du die Schanz einmal versehn, so ist's um deine Ehr' geschehn.“ Lat.: Nulla reparabilis arte laesa pudicitia est. (Ovid.) (Philippi, II, 51.) *36 Seiner Schanze warten. – Körte, 5264a. *37 Setz nit alles in ein schantz. – Gruter, I, 65. Schäp. *1 Dî greiwt net gärn än 't Schäp. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 35, 61. Er gibt nicht gern. *2 Em koanen änt Schäp stêchen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 31, 6. Man kann ihn in die Tasche stecken, so klein ist er. Schappel. 1 'S ist bald en Schappeln1 gemacht, we me Bluemen het. – Sutermeister, 145; Eiselein, 545. 1) Ein Kranz, besonders der Bauermädchen, bei Hochzeiten, Kindtaufen u. s. w., in Bündten: Tschappel. (Stalder, II, 309.) „Mir ist von Strowe ein Schapel und mien vrier muot lieber denn ein rosenkranz so bin ich behuot.“ (Burckhardt von Hohenfels.) *2 Se würd en Schappel von Stroh übercho. – Sutermeister, 102. *3 Weder schappl noch gbänd zu etwas haben. – Simplic., Galgenmännlein. Schar. Böse Schar trägt nur böse Waar'. – Parömiakon, 2119. Was kann von schlechten Menschen (Verleumdern) Gutes kommen. Scharegroder. * Er is a Scharegroder in Scharegrod. (Warschau.) Ein Zänker unter Zänkern, ein Frecher unter Frechen. Szarygrod ist eine kleine Stadt in Podolien, die ihrer zänkischen und frechen Einwohner wegen im übeln Rufe steht. Scharf. 1 Allzu scharf macht schartig, sagte der Barbier, als er mit einem stumpfen Messer rasirte. 2 Allzu scharff macht schertig. – Agricola I, 235; Gruter, I, 3; III, 119; Petri, II, 9; Egenolff, 127b; Eyering, I, 25 u. 332; Lehmann, II, 905, 19; Coler, 742b; Latendorf II, 5; Hollenberg, II, 5; Schottel, 1132b; Siebenkees, 12; Bücking, 286; Sailer, 114; Lohrengel, I, 31; Braun, I, 3800. In Schlesien: O hîr a og, goar zu schorf macht schoartig. (Gomolcke, 823.) Alzu schorff macht Schoarten. (Keller, 141a.) Maxime des Kleobelus; aber auch allzu reich, allzu mächtig, allzu klug, allzu schön, allzu stark, allzu gesund, allzu glücklich und selbst allzu witzig. (Pulvermacher, 35, 27.) „Das Scharpff gewint am ersten Scharten.“ (Waldis, III, 95, 48.) Frz.: La trop grande se vérite révolte. – Trop de severité nuit. Holl.: Al te scherp is steek achtig. – Al te scherp maakt schaarden. (Harrebomée, II, 247a.) Lat.: Triste rigor nimius. (Binder I, 1756; II, 3346; Seybold, 609.) 3 Allzu scharff wirt gern schertig. – Hofmann, 158. 4 Früh scharf, früh stumpf. Holl.: Vroeg sneêg, vroeg slecht. ( Harrebomée, II, 278b.) 5 Gar zu scharff macht schertig. – Mathesy, 57a; schlesisch bei Robinson, 565; Frommann, III, 413, 488. 6 Ollte scharp snitt ok nit. (Iserlohn.) – Woeste, 65, 10; für Waldeck: Curtze, 346, 400. 7 Scharpff fürnemen macht schärtig. – Kühne, Faustbuch. 8 Zu scharf schneidd nödd, zu spötz stichd nödd. (Trier.) – Laven, 198, 146; Firmenich, III, 548, 81; für Königsberg: Frischbier2, 3254. Frz.: Trop tranchant ne coupe pas, trop pointu ne perce pas. (Cahier, 1424; Bohn I, 60.) *9 Er sieht so scharf wie ein fränkischer Reiter der sah durch neun Kittel, wo Geld steckte. – Eiselein, 527. *10 Et is so scharp, dat'r ên old Wîf na Lübeck up rîden kun. – Schütze, III, 54; Richey, 227. *11 Noch schärpfer als der Bien' ihr Zagel. *12 Scharf wie eine Stahlfalle. So sagt man z. B. in Virginien, Nordcarolina u. s. w. von den Zügen des Gesichts. *13 So scharf wie ein bleierner Säbel. Holl.: Hij is geslepen als een looden pook. (Bohn I, 326.) *14 So scharp as en däud Rui'e bit. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 131. So scharf wie ein todter Hund beisst. *15 So scharp as 'ne Flêite1. – Frommann, V, 162, 131. 1) Fliete, Lasseisen, Lanzette. (Vgl. Frommann, V, 166, 131.) *16 So scharp asse Mostard (Senf). – Frommann, V, 162, 131. Schärfe. * Etwas auf die Schärfe spielen. „... Als er sahe, dass alles auff die Schärpffe gespielt wäre.“ (Gottfrid, 987b.) Schärfer. Schärfer als Essig, süsser als Honig. Lat.: Aceto acrius, melle dulcius. (Philippi, I, 6.) Scharfhebig. * Sie sind scharpf hebigi. – Sutermeister, 66. Von einem Geizigen. Scharfhobel. * Den Scharfhobel brauchen. – Parömiakon, 182. Mit Strenge verfahren, die Wahrheit ohne Rücksicht sagen. Scharfrichter. Scharfrichter und alte Weiber curiren die Leiber. Schärfste. * Man is nich altîd up sin Scharpste. – Bueren, 822; Hauskalender, I. Scharioterei. * Es ist Scharioterei. Wenn Aemter, Recht u. s. w. für Geld verkauft werden. „Sie haben die Seligkeit mit greulicher Scharioterey und Simoney um Geld verkaufft.“ (Luther's Werke, VII, 436.) Scharlach. Scharlach und Seide löschen das Feuer in der Küche aus. Schärmaus. 1 Stosst e Schärmûs bî 'me Hûs, so heischt si öpperen drûs. Bei Rochholz (I, 156) heisst es: „Stösst die Schermaus in der Tenne, unter der Dachtraufe, dem Hausofen oder gar unter dem Ehebette, so stösst sie der Vater zum Haus hinaus. Von solchen frischen Erdhaufen der Maus sagt man: sie suecht nach êre Seel. Stosst e Schärmûs bi' me Hûs, so heischt si öpperen drûs.“ 2 Wenn d' Schärmus vor Johanni vil Hüfe stosst, so chunnt e Nessi d'ruf. (Solothurn.) – Schild, 114, 129. Scharmutziren. * Sie scharmutzirten. Scharmützeln, fechten, plänkeln. Lat.: Primas jactare hastas. (Cicero.) (Philippi, II, 107.) Schärpe. Eine Schärpe macht keinen Soldaten. – Parömiakon, 78. „Sonst wären auch die Engel am Fronleichnamstage Soldaten.“ (Judas der Erzschelm, I.) Scharren. 1 Es will alles scharren, was von Hennen kommt. – Winckler, II, 82. 2 Hinter sich scharren die Hühner. 3 Jeder scharrt auf seinen Kuchen. – Blum, 331. Egoismus. Holl.: Het zij Geus, Menuist of Papist, elk schraapt maar in zijne kist. (Harrebomée, II, 78a.) 4 Scharrest du mir, so scharr' ich dir. Lat.: Audi nolens, quod dixisti volens. (Chaos, 418.) 5 Wo man scharrt, muss man auch picken. Von der Henne entlehnt, die, wo sie scharrt, auch etwas findet. Der Arbeiter soll auch essen. *6 Alles zusammenscharren. *7 Er scharrt nit auff dem boden. – Franck, II, 85b. Er befindet sich im Wohlstande. *8 Er scharrt nur auf seinem Mist. Frz.: C'est la plume de l'aigle qui devore les autres. (Kritzinger, 544b.) *9 Er wird so lange scharren, bis ihm der Boden in den Hals rollt. (Kamnitz.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/58
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [52]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/58>, abgerufen am 27.11.2024.