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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 258 Es kan einer nicht zweyer Tode sterben. - Petri, II, 280.

259 Es kan niemand sagen, was der Todt ist, er sey denn drey Tag im grab gelegen. - Lehmann, 748, 33.

260 Es thut mir bass ein kurzer Tod, denn dass ich lange leide Noth.

261 Es weyss niemand, wie yhm sein tode bescheret ist. - Agricola I, 54; Lehmann, 145, 204; Eyering, II, 602; Simrock, 10368.

Lat.: Hora mortis incerta. (Mortis nemo suae novit tempus que modumque: cogitet hinc semper quisque salutis iter.) (Glandorp, 100, 232.) - Mors certa est incerta dies hora aguita nulli: providus extremam quam libet esse puta. (Buckler, Gnomol., 207.) - Mors est ubique. Incertum est, quando ac ubi mors certa manebit; illam igitur semper promptus ubique mane. (Lindenberg, Moralia, S. 1227.)

262 Feir den Deid äs niche Krokt gewuossen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 536.

263 Fir 'n Tod is kuan Kraiddl g'morn. (Steiermark.) - Firmenich, II, 768, 105; für Rastede: Firmenich, III, 27, 68.

Für den Tod ist kein Kräutlein gewachsen.

264 Frisst der Tod de Kuh, so iss dos Kalb der Hunde. (Schles.) - Palm, 93, 19.

265 Für den Tod hilfft kein Kunst noch List (sobald die Zeit gekommen ist). - Petri, I, 40.

266 Für den Tod hilft kein Weinen.

Lat.: Nullus homo lachrymis unquam revocatur ab umbris. (Sutor, 489.)

267 Für den Tod kein Kraut gewachsen ist, süng de Aptheker, da makt' he Laus'salw. (Hamburg.) - Hoefer, 23; Schlingmann, 30.

268 Fur den tode ist kein kraut gewachsen. - Agricola I, 200; Tappius, 208a; Gruter, I, 42; Egenolff, 113b u. 376b; Petri, I, 48; Schottel, 1132a; Latendorf II, 14; Eiselein, 598; Sailer, 90; Simrock, 10364; Körte, 6006; Braun, I, 45447; Lohrengel, I, 292; Dove, 433 u. 807; Frischbier2, 3777.

In Bedburg: Für de Dud ess ke Krock gewassen. In Litauen: Es gibt Kraut für die Krankheiten, aber nicht für den Tod. - Für den Tod fand sich kein Kraut, aber für die Gesundheit. (Schleicher, 169.) D. h. es gibt kein Mittel, das Leben in diesen Verbindungsformen für immer zu erhalten, wol aber gibt es tausend Kräuter und Mittel gegen die vorzeitige Auflösung dieser Verbindung. Die meisten Menschen sterben früher als es nöthig gewesen wäre, wenn sie zur rechten Zeit das rechte Kraut gekannt und angewandt hätten. In einem Bezirk der Stadt Neuyork stirbt der neunzehnte Mensch, in einem andern erst der sechzigste. Vor Einrichtung einer guten Sanitätspolizei starb in London 1 von 20 Menschen, in Liverpool 1 von 28, in Philadelphia 1 von 30; nach Einrichtung derselben in London 1 von 45, in Liverpool 1 von 44, in Philadelphia 1 von 37. Ist dadurch die Sterblichkeit um 25 Procent vermindert, so wird an einem Orte, wo jährlich 100 Menschen sterben, 25 das Leben erhalten. In einer grossen Stadt, in der auf 28 Krankheitsfälle 1 Todesfall kommt, werden mit 1000 Todesfällen 28000 Krankheitsfälle verhütet. Eine gute Landesverwaltung ist ein vorzügliches Kraut gegen den Tod. In Preussen worden von 1000 Grubenarbeitern getödtet 1/9; in Belgien 2/8; in England (Staffordshire) 7/8. Ein ebenso gutes Kraut ist eine ordentliche Lebensweise. So sterben z. B. aus dem Lebensalter 28-40 Jahren Unmässige 10 Procent, mässig Lebende nur 1 Procent. (Vgl. Die Herrschaft des Menschen über den Tod von H. Schwabe in Westermann's Monatsschrift, 1868, Nr. 137, S. 471 fg.)

Mhd.: Den tot enmag erwenden niht deheines mannes weistuom. (Eraclius.) (Zingerle, 148.)

Dän.: Der er raad mod alt, uden mod döden. (Bohn I, 356.)

Engl.: There is no medicine against death. - There's a salve for every sore (all sores) but death. - There's no remedy for death.

Frz.: Contre la mort n'y a point d'appel (de medecine). - Il y a remede a tout fors a la mort. (Bohn I, 27; Gaal, 1529; Lendroy, 1297.) - On trouve remede a tout hors qu'a la mort. (Kritzinger, 466b.) - Saint Luc etait saint et medecin et pourtant il est mort. (Masson, 331.)

Holl.: Voor de ziekte is soms baat (of: voor alle ding is nog eens beat); maar voor den dod is geen raad. - Voor den dood is geen kruid gewassen. (Harrebomee, I, 146a.)

It.: A tutto c'e rimedio fuorche alla morte. - Contra la morte non si val muro, ne porte.

Lat.: Ah nimium celebris vulgi sententia vera est: tristia iura necis nulla medela fugat. (Buchler, Gnomol., 208.) - Contra vim mortis non est medicamen (herbula [Spaltenumbruch] erescit) in hortis. (Binder I, 228; II, 575; Henisch, 1423, 65; Frob., 96; Faselius, 50; Seybold, 94; Philippi, I, 93; Wiegand, 797; Egeria, 38; Eiselein, 598.) - Mors equas pede pulsat. - Mors omnibus communis. - Nec Dii quidem a morte liberant. - Neque ulla est, aut magno aut parvo lethi fuga. - Non est in medico semper relevetur ut aeger, interdum docta plus valet arte malum. (Ovid.) (Frob., 483; Philippi, I, 53.) - Omnia mors poscit. - Omnia sub leges, mors vocat atra suas. - Omnes una manet nox et calcanda semel via lethi. - Per nullam sortem poteris depellere mortem. (Masson, 331; Gaal, 1532; Binder II, 2536; Gartner, 128.)

Poln.: Co sie urodzilo, umrzec mu. - Niepomoga ziola, gdy rozkaze wscadac gola. (Masson, 331.) - Na smierc nie urolo ziele, choc go viele. (Lompa, 24.)

Schwed.: Döden är allom öden. (Grubb, 170.) - Ingen ört hjelper mot döden. (Marin, 57.)

Span.: A le muerto no ay cosa fuerte.

269 Für den todt wechst kein kraut im garten. - Franck, I, 144a; II, 119b.

"Baldt wirdt diess Leben angefangen, ist vber vns das vrtheil gangen vnd steckt vns stetes in der haut: für solche krankheit ist kein kraut." (Waldis, III, 25.)

270 Für e Tod ist kei Chrut g'wachse, sust würd'ns die Aerzte für sich sdare. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 72.

Einem Gutsbesitzer, Namens Tod, hatte man in einer Nacht sein Krautfeld abgeräumt und an einer Stange einen Zettel mit der Inschrift befestigt: Für den Tod ist kein Kraut gewachsen. - Die Russen: Für Sterbende gibts keine Arznei. (Altmann, VI, 405.)

271 Fürchte nicht den Tod, er hilft aus aller Noth. - Gaal, 1535.

272 Het ich für den Tod ein Schwert, das wer viel tausend Gulden werth. - Petri, II, 378.

273 Hungriger Tod gibt den Aerzten das Brot.

274 Ich fürchte nicht den Tod, was auf ihn folgt, das macht mir noth.

Einer las: Ich fürchte nur den Tod, was auf ihn folgt macht mir nicht noth.

Lat.: Non timeo mortem, timeo, quae fata sequuntur. (Chaos, 590.)

275 Im Dod simmer alle gleich. (S. Odem 1.)

276 Im Tod fragt man nicht, wie lang einer gelebt hat. - Petri, II, 400.

277 Im Tode sind wir alle gleich. - Lohrengel, I, 386.

Der Volkswitz verneint es, indem er sagt: Der Adeliche wird zu seinen Vätern versammelt. Dem Arzt thun die Zähne nicht mehr wehe. Dem Apotheker ist kein Kraut gewachsen. Der Diener ist zum Herrn gegangen. Der Fährmann hat dem Charon das Fahrgeld entrichtet. Der Feinschmecker muss Erde kauen. Der Flucher hat das Zeitliche gesegnet. Der Flötist pfeift auf dem letzten Loche. Der Gelehrte gibt den Geist auf. Der Gottlose hat daran glauben müssen. Der Höfliche hat der Welt Lebewohl gesagt. Der Idealist wandelt im Lande der Vollendung. Der Jude sitzt in Abraham's Schos. Der Kaufmann hat seine Rechnung abgeschlossen. Das Kindlein ist unter die Engel aufgenommen. Der Krieger hat den letzten Kampf gekämpft. Dem Laternenanzünder hat der Tod das Licht ausgeblasen. Der Läufer hat seinen Lauf vollendet. Dem Musikanten geht der Athem aus. Der Müde hat sich zur Ruhe gelegt. Dem Neugierigen drückt der Tod die Augen zu. Dem Nachtwächter hat die letzte Stunde geschlagen. Der Schiffer ist in den Hafen eingelaufen. Der Schläfrige hat die Augen geschlossen. Der Schnitter hat ins Gras gebissen. Der Seemann ist abgesegelt. Der Todtengräber sinkt in die Grube. Der Trinker liegt in den letzten Zügen. Der Unglückliche haucht seinen letzten Seufzer aus. Dem Uhrmacher ist die Uhr abgelaufen. Dem Weber haben die Parzen den Lebensfaden abgeschnitten. Der Wanderer ist zur Heimat eingegangen. Die Waschfrau hat ausgerungen. (S. Odem 1.)

278 Jeder frisst den Tod an der ersten Suppe. - Winckler, X, 98.

It.: Tal pensa essit sano che porta la morte in seno. (Pazzaglia, 233, 21.)

279 Krigst 'n Dod in de Waden, säd' de Förster, dor härr he in 'n Daurnbusch schaten. - Hoefer, 281; Schlingmann, 438.

280 Lass dir den todt nicht grausam sein, weil er ist aller welt gemein.

Lat.: Ne metuas mortem, communem despice sortem; Communis sors est que cunctis debita mors est. (Loci comm., 128.)

281 'M oima sin Taod ist 'm andera sein Braot. (Ertingen.) - Birlinger, 97.

282 Man darf dem Tode keinen Boten schicken.

Lat.: Mori volenti, deesse nunquam mors potest. (Philippi, I, 256.)

[Spaltenumbruch] 258 Es kan einer nicht zweyer Tode sterben.Petri, II, 280.

259 Es kan niemand sagen, was der Todt ist, er sey denn drey Tag im grab gelegen.Lehmann, 748, 33.

260 Es thut mir bass ein kurzer Tod, denn dass ich lange leide Noth.

261 Es weyss niemand, wie yhm sein tode bescheret ist.Agricola I, 54; Lehmann, 145, 204; Eyering, II, 602; Simrock, 10368.

Lat.: Hora mortis incerta. (Mortis nemo suae novit tempus que modumque: cogitet hinc semper quisque salutis iter.) (Glandorp, 100, 232.) – Mors certa est incerta dies hora aguita nulli: providus extremam quam libet esse puta. (Buckler, Gnomol., 207.) – Mors est ubique. Incertum est, quando ac ubi mors certa manebit; illam igitur semper promptus ubique mane. (Lindenberg, Moralia, S. 1227.)

262 Fîr den Dîd äs niche Krokt gewuossen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 536.

263 Fir 'n Tod is kuan Kraiddl g'morn. (Steiermark.) – Firmenich, II, 768, 105; für Rastede: Firmenich, III, 27, 68.

Für den Tod ist kein Kräutlein gewachsen.

264 Frisst der Tod de Kuh, so iss dos Kalb der Hunde. (Schles.) – Palm, 93, 19.

265 Für den Tod hilfft kein Kunst noch List (sobald die Zeit gekommen ist).Petri, I, 40.

266 Für den Tod hilft kein Weinen.

Lat.: Nullus homo lachrymis unquam revocatur ab umbris. (Sutor, 489.)

267 Für den Tod kein Kraut gewachsen ist, süng de Aptheker, da mâkt' he Lûs'salw. (Hamburg.) – Hoefer, 23; Schlingmann, 30.

268 Fur den tode ist kein kraut gewachsen.Agricola I, 200; Tappius, 208a; Gruter, I, 42; Egenolff, 113b u. 376b; Petri, I, 48; Schottel, 1132a; Latendorf II, 14; Eiselein, 598; Sailer, 90; Simrock, 10364; Körte, 6006; Braun, I, 45447; Lohrengel, I, 292; Dove, 433 u. 807; Frischbier2, 3777.

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Engl.: There is no medicine against death. – There's a salve for every sore (all sores) but death. – There's no remedy for death.

Frz.: Contre la mort n'y a point d'appel (de médecine). – Il y a remède à tout fors à la mort. (Bohn I, 27; Gaal, 1529; Lendroy, 1297.) – On trouve remede à tout hors qu'à la mort. (Kritzinger, 466b.) – Saint Luc était saint et médecin et pourtant il est mort. (Masson, 331.)

Holl.: Voor de ziekte is soms baat (of: voor alle ding is nog eens beat); maar voor den dod is geen raad. – Voor den dood is geen kruid gewassen. (Harrebomée, I, 146a.)

It.: A tutto c'è rimedio fuorchè alla morte. – Contra la morte non si val muro, ne porte.

Lat.: Ah nimium celebris vulgi sententia vera est: tristia iura necis nulla medela fugat. (Buchler, Gnomol., 208.) – Contra vim mortis non est medicamen (herbula [Spaltenumbruch] erescit) in hortis. (Binder I, 228; II, 575; Henisch, 1423, 65; Frob., 96; Faselius, 50; Seybold, 94; Philippi, I, 93; Wiegand, 797; Egeria, 38; Eiselein, 598.) – Mors equas pede pulsat. – Mors omnibus communis. – Nec Dii quidem a morte liberant. – Neque ulla est, aut magno aut parvo lethi fuga. – Non est in medico semper relevetur ut aeger, interdum docta plus valet arte malum. (Ovid.) (Frob., 483; Philippi, I, 53.) – Omnia mors poscit. – Omnia sub leges, mors vocat atra suas. – Omnes una manet nox et calcanda semel via lethi. – Per nullam sortem poteris depellere mortem. (Masson, 331; Gaal, 1532; Binder II, 2536; Gartner, 128.)

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Span.: A le muerto no ay cosa fuerte.

269 Für den todt wechst kein kraut im garten.Franck, I, 144a; II, 119b.

„Baldt wirdt diess Leben angefangen, ist vber vns das vrtheil gangen vnd steckt vns stetes in der haut: für solche krankheit ist kein kraut.“ (Waldis, III, 25.)

270 Für e Tod ist kei Chrut g'wachse, sust würd'ns die Aerzte für sich sdare. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 72.

Einem Gutsbesitzer, Namens Tod, hatte man in einer Nacht sein Krautfeld abgeräumt und an einer Stange einen Zettel mit der Inschrift befestigt: Für den Tod ist kein Kraut gewachsen. – Die Russen: Für Sterbende gibts keine Arznei. (Altmann, VI, 405.)

271 Fürchte nicht den Tod, er hilft aus aller Noth.Gaal, 1535.

272 Het ich für den Tod ein Schwert, das wer viel tausend Gulden werth.Petri, II, 378.

273 Hungriger Tod gibt den Aerzten das Brot.

274 Ich fürchte nicht den Tod, was auf ihn folgt, das macht mir noth.

Einer las: Ich fürchte nur den Tod, was auf ihn folgt macht mir nicht noth.

Lat.: Non timeo mortem, timeo, quae fata sequuntur. (Chaos, 590.)

275 Im Dôd simmer alle glîch. (S. Odem 1.)

276 Im Tod fragt man nicht, wie lang einer gelebt hat.Petri, II, 400.

277 Im Tode sind wir alle gleich.Lohrengel, I, 386.

Der Volkswitz verneint es, indem er sagt: Der Adeliche wird zu seinen Vätern versammelt. Dem Arzt thun die Zähne nicht mehr wehe. Dem Apotheker ist kein Kraut gewachsen. Der Diener ist zum Herrn gegangen. Der Fährmann hat dem Charon das Fahrgeld entrichtet. Der Feinschmecker muss Erde kauen. Der Flucher hat das Zeitliche gesegnet. Der Flötist pfeift auf dem letzten Loche. Der Gelehrte gibt den Geist auf. Der Gottlose hat daran glauben müssen. Der Höfliche hat der Welt Lebewohl gesagt. Der Idealist wandelt im Lande der Vollendung. Der Jude sitzt in Abraham's Schos. Der Kaufmann hat seine Rechnung abgeschlossen. Das Kindlein ist unter die Engel aufgenommen. Der Krieger hat den letzten Kampf gekämpft. Dem Laternenanzünder hat der Tod das Licht ausgeblasen. Der Läufer hat seinen Lauf vollendet. Dem Musikanten geht der Athem aus. Der Müde hat sich zur Ruhe gelegt. Dem Neugierigen drückt der Tod die Augen zu. Dem Nachtwächter hat die letzte Stunde geschlagen. Der Schiffer ist in den Hafen eingelaufen. Der Schläfrige hat die Augen geschlossen. Der Schnitter hat ins Gras gebissen. Der Seemann ist abgesegelt. Der Todtengräber sinkt in die Grube. Der Trinker liegt in den letzten Zügen. Der Unglückliche haucht seinen letzten Seufzer aus. Dem Uhrmacher ist die Uhr abgelaufen. Dem Weber haben die Parzen den Lebensfaden abgeschnitten. Der Wanderer ist zur Heimat eingegangen. Die Waschfrau hat ausgerungen. (S. Odem 1.)

278 Jeder frisst den Tod an der ersten Suppe.Winckler, X, 98.

It.: Tal pensa essit sano che porta la morte in seno. (Pazzaglia, 233, 21.)

279 Krigst 'n Dôd in de Waden, säd' de Förster, dôr härr he in 'n Dûrnbusch schâten.Hoefer, 281; Schlingmann, 438.

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[[619]/0625] 258 Es kan einer nicht zweyer Tode sterben. – Petri, II, 280. 259 Es kan niemand sagen, was der Todt ist, er sey denn drey Tag im grab gelegen. – Lehmann, 748, 33. 260 Es thut mir bass ein kurzer Tod, denn dass ich lange leide Noth. 261 Es weyss niemand, wie yhm sein tode bescheret ist. – Agricola I, 54; Lehmann, 145, 204; Eyering, II, 602; Simrock, 10368. Lat.: Hora mortis incerta. (Mortis nemo suae novit tempus que modumque: cogitet hinc semper quisque salutis iter.) (Glandorp, 100, 232.) – Mors certa est incerta dies hora aguita nulli: providus extremam quam libet esse puta. (Buckler, Gnomol., 207.) – Mors est ubique. Incertum est, quando ac ubi mors certa manebit; illam igitur semper promptus ubique mane. (Lindenberg, Moralia, S. 1227.) 262 Fîr den Dîd äs niche Krokt gewuossen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 536. 263 Fir 'n Tod is kuan Kraiddl g'morn. (Steiermark.) – Firmenich, II, 768, 105; für Rastede: Firmenich, III, 27, 68. Für den Tod ist kein Kräutlein gewachsen. 264 Frisst der Tod de Kuh, so iss dos Kalb der Hunde. (Schles.) – Palm, 93, 19. 265 Für den Tod hilfft kein Kunst noch List (sobald die Zeit gekommen ist). – Petri, I, 40. 266 Für den Tod hilft kein Weinen. Lat.: Nullus homo lachrymis unquam revocatur ab umbris. (Sutor, 489.) 267 Für den Tod kein Kraut gewachsen ist, süng de Aptheker, da mâkt' he Lûs'salw. (Hamburg.) – Hoefer, 23; Schlingmann, 30. 268 Fur den tode ist kein kraut gewachsen. – Agricola I, 200; Tappius, 208a; Gruter, I, 42; Egenolff, 113b u. 376b; Petri, I, 48; Schottel, 1132a; Latendorf II, 14; Eiselein, 598; Sailer, 90; Simrock, 10364; Körte, 6006; Braun, I, 45447; Lohrengel, I, 292; Dove, 433 u. 807; Frischbier2, 3777. In Bedburg: Für de Dud ess ke Krock gewâssen. In Litauen: Es gibt Kraut für die Krankheiten, aber nicht für den Tod. – Für den Tod fand sich kein Kraut, aber für die Gesundheit. (Schleicher, 169.) D. h. es gibt kein Mittel, das Leben in diesen Verbindungsformen für immer zu erhalten, wol aber gibt es tausend Kräuter und Mittel gegen die vorzeitige Auflösung dieser Verbindung. Die meisten Menschen sterben früher als es nöthig gewesen wäre, wenn sie zur rechten Zeit das rechte Kraut gekannt und angewandt hätten. In einem Bezirk der Stadt Neuyork stirbt der neunzehnte Mensch, in einem andern erst der sechzigste. Vor Einrichtung einer guten Sanitätspolizei starb in London 1 von 20 Menschen, in Liverpool 1 von 28, in Philadelphia 1 von 30; nach Einrichtung derselben in London 1 von 45, in Liverpool 1 von 44, in Philadelphia 1 von 37. Ist dadurch die Sterblichkeit um 25 Procent vermindert, so wird an einem Orte, wo jährlich 100 Menschen sterben, 25 das Leben erhalten. In einer grossen Stadt, in der auf 28 Krankheitsfälle 1 Todesfall kommt, werden mit 1000 Todesfällen 28000 Krankheitsfälle verhütet. Eine gute Landesverwaltung ist ein vorzügliches Kraut gegen den Tod. In Preussen worden von 1000 Grubenarbeitern getödtet 1/9; in Belgien 2/8; in England (Staffordshire) 7/8. Ein ebenso gutes Kraut ist eine ordentliche Lebensweise. So sterben z. B. aus dem Lebensalter 28-40 Jahren Unmässige 10 Procent, mässig Lebende nur 1 Procent. (Vgl. Die Herrschaft des Menschen über den Tod von H. Schwabe in Westermann's Monatsschrift, 1868, Nr. 137, S. 471 fg.) Mhd.: Den tôt enmag erwenden niht deheines mannes wîstuom. (Eraclius.) (Zingerle, 148.) Dän.: Der er raad mod alt, uden mod døden. (Bohn I, 356.) Engl.: There is no medicine against death. – There's a salve for every sore (all sores) but death. – There's no remedy for death. Frz.: Contre la mort n'y a point d'appel (de médecine). – Il y a remède à tout fors à la mort. (Bohn I, 27; Gaal, 1529; Lendroy, 1297.) – On trouve remede à tout hors qu'à la mort. (Kritzinger, 466b.) – Saint Luc était saint et médecin et pourtant il est mort. (Masson, 331.) Holl.: Voor de ziekte is soms baat (of: voor alle ding is nog eens beat); maar voor den dod is geen raad. – Voor den dood is geen kruid gewassen. (Harrebomée, I, 146a.) It.: A tutto c'è rimedio fuorchè alla morte. – Contra la morte non si val muro, ne porte. Lat.: Ah nimium celebris vulgi sententia vera est: tristia iura necis nulla medela fugat. (Buchler, Gnomol., 208.) – Contra vim mortis non est medicamen (herbula erescit) in hortis. (Binder I, 228; II, 575; Henisch, 1423, 65; Frob., 96; Faselius, 50; Seybold, 94; Philippi, I, 93; Wiegand, 797; Egeria, 38; Eiselein, 598.) – Mors equas pede pulsat. – Mors omnibus communis. – Nec Dii quidem a morte liberant. – Neque ulla est, aut magno aut parvo lethi fuga. – Non est in medico semper relevetur ut aeger, interdum docta plus valet arte malum. (Ovid.) (Frob., 483; Philippi, I, 53.) – Omnia mors poscit. – Omnia sub leges, mors vocat atra suas. – Omnes una manet nox et calcanda semel via lethi. – Per nullam sortem poteris depellere mortem. (Masson, 331; Gaal, 1532; Binder II, 2536; Gartner, 128.) Poln.: Co się urodziło, úmrzeć mu. – Niepomogą zioła, gdy rozkaże wscadać goła. (Masson, 331.) – Na śmierć nie uroło ziele, choć go viele. (Lompa, 24.) Schwed.: Döden är allom öden. (Grubb, 170.) – Ingen ört hjelper mot döden. (Marin, 57.) Span.: A le muerto no ay cosa fuerte. 269 Für den todt wechst kein kraut im garten. – Franck, I, 144a; II, 119b. „Baldt wirdt diess Leben angefangen, ist vber vns das vrtheil gangen vnd steckt vns stetes in der haut: für solche krankheit ist kein kraut.“ (Waldis, III, 25.) 270 Für e Tod ist kei Chrut g'wachse, sust würd'ns die Aerzte für sich sdare. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 72. Einem Gutsbesitzer, Namens Tod, hatte man in einer Nacht sein Krautfeld abgeräumt und an einer Stange einen Zettel mit der Inschrift befestigt: Für den Tod ist kein Kraut gewachsen. – Die Russen: Für Sterbende gibts keine Arznei. (Altmann, VI, 405.) 271 Fürchte nicht den Tod, er hilft aus aller Noth. – Gaal, 1535. 272 Het ich für den Tod ein Schwert, das wer viel tausend Gulden werth. – Petri, II, 378. 273 Hungriger Tod gibt den Aerzten das Brot. 274 Ich fürchte nicht den Tod, was auf ihn folgt, das macht mir noth. Einer las: Ich fürchte nur den Tod, was auf ihn folgt macht mir nicht noth. Lat.: Non timeo mortem, timeo, quae fata sequuntur. (Chaos, 590.) 275 Im Dôd simmer alle glîch. (S. Odem 1.) 276 Im Tod fragt man nicht, wie lang einer gelebt hat. – Petri, II, 400. 277 Im Tode sind wir alle gleich. – Lohrengel, I, 386. Der Volkswitz verneint es, indem er sagt: Der Adeliche wird zu seinen Vätern versammelt. Dem Arzt thun die Zähne nicht mehr wehe. Dem Apotheker ist kein Kraut gewachsen. Der Diener ist zum Herrn gegangen. Der Fährmann hat dem Charon das Fahrgeld entrichtet. Der Feinschmecker muss Erde kauen. Der Flucher hat das Zeitliche gesegnet. Der Flötist pfeift auf dem letzten Loche. Der Gelehrte gibt den Geist auf. Der Gottlose hat daran glauben müssen. Der Höfliche hat der Welt Lebewohl gesagt. Der Idealist wandelt im Lande der Vollendung. Der Jude sitzt in Abraham's Schos. Der Kaufmann hat seine Rechnung abgeschlossen. Das Kindlein ist unter die Engel aufgenommen. Der Krieger hat den letzten Kampf gekämpft. Dem Laternenanzünder hat der Tod das Licht ausgeblasen. Der Läufer hat seinen Lauf vollendet. Dem Musikanten geht der Athem aus. Der Müde hat sich zur Ruhe gelegt. Dem Neugierigen drückt der Tod die Augen zu. Dem Nachtwächter hat die letzte Stunde geschlagen. Der Schiffer ist in den Hafen eingelaufen. Der Schläfrige hat die Augen geschlossen. Der Schnitter hat ins Gras gebissen. Der Seemann ist abgesegelt. Der Todtengräber sinkt in die Grube. Der Trinker liegt in den letzten Zügen. Der Unglückliche haucht seinen letzten Seufzer aus. Dem Uhrmacher ist die Uhr abgelaufen. Dem Weber haben die Parzen den Lebensfaden abgeschnitten. Der Wanderer ist zur Heimat eingegangen. Die Waschfrau hat ausgerungen. (S. Odem 1.) 278 Jeder frisst den Tod an der ersten Suppe. – Winckler, X, 98. It.: Tal pensa essit sano che porta la morte in seno. (Pazzaglia, 233, 21.) 279 Krigst 'n Dôd in de Waden, säd' de Förster, dôr härr he in 'n Dûrnbusch schâten. – Hoefer, 281; Schlingmann, 438. 280 Lass dir den todt nicht grausam sein, weil er ist aller welt gemein. Lat.: Ne metuas mortem, communem despice sortem; Communis sors est que cunctis debita mors est. (Loci comm., 128.) 281 'M oima sin Taod ist 'm andera sein Braot. (Ertingen.) – Birlinger, 97. 282 Man darf dem Tode keinen Boten schicken. Lat.: Mori volenti, deesse nunquam mors potest. (Philippi, I, 256.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [619]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/625>, abgerufen am 22.11.2024.