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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 283 Man frist den Todt so mehr an einem jungen Hünichen, als an einer Gluckhenne. - Petri, III, 8.

Engl.: One had as good be nibbled to death by ducks, or, peckied to death by a hen. (Bohn II, 157.)

284 Man geht dem Tode entgegen, flieht man ihn auch auf allen Wegen. - Gaal, 1532.

285 Man hat nicht einmal den Tod umsonst. (Böhmen.)

286 Man kan den Tod nicht scheusslich genug abmalen. - Acerra phil.

287 Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann. - Simrock, 10387.

288 Man muss dem nächsten Tode wehren. - Eiselein, 598.

Lat.: Praesuitibus rebus consulendum. (Eiselein, 598.)

289 Man muss den Tod weder wünschen noch fürchten.

Engl.: Men fear death as children to go in the dark. (Bohn II, 5.)

Lat.: Mortem optare malum at timere pejus. (Egeria, 137.)

290 Man muss überall auf den Tod gefasst sein.

Poln.: Wszedzie trzeba smierci czekac. (Lompa, 33.)

291 Man soll keinen vor seinem Tode glücklich preisen. - Simrock, 10375.

Lat.: Ante obitum nemo supremaque funera felix. (Eiselein, 590.)

292 Mancher wil dem Todt entlauffen vnd falt allererst zu hauffen. - Phil. von Sittewald, I, 143.

293 Mit dem Tod ist böss beuten. - Petri, II, 474.

294 Mit dem Tode hat niemand Leiekauf getrunken.

295 Mit dem Tode hört nicht alles auf.

Lat.: Sunt aliquid manes, lethum non omnia finit. (Properz.) (Binder I, 1697; II, 3245.)

296 Mit dem Tode ist kein Pact zu schliessen. - Lohrengel, II, 516.

297 Mit dem Tode ist kein Scherz zu treiben.

Die Russen: Der Tod lässt sich nicht foppen. (Altmann VI, 506.)

298 Mit dem Tode wettet man dem Richter und büsst den Kläger. - Eisenhart, 505; Hillebrand, 195, 279; Graf, 323, 284.

Wette und Busse sind mittelalterliche Geldstrafen, von denen jene dem Richter, diese dem Verletzten gezahlt wurde. Das Sprichwort will sagen, dass diese Strafen keine vererblichen seien, obgleich nach dem sächsischen Landrecht (Sachsenspiegel, II, 31, 2) die Verbindlichkeit zum Schadenersatz nicht aufgehoben war.

299 Nach deinem Tode wird dein Gut einen andern Herr heissen. - Eiselein, 302.

300 Nach dem Tode Arznei, dann ist's vorbei.

Zum Todten kommt der Arzt zu spät.

Frz.: Apres la mort le medecin.

It.: Dopo morte non val medicina. (Gaal, 258.)

301 Nach dem Tode braucht man kein Recept mehr.

In der untern Volksklasse ruft man in der Regel die Hülfe des Arztes erst an, wenn es zu spät ist.

302 Nach dem Tode fehlt es nicht an Greifnurzu's.

Bei Tunnicius (468): Na dem dode sint wol tastmento. (Ignavis vultur solet expectare cadaver.)

303 Nach dem Tode gilt das Geld nicht mehr. - Simrock, 10357; Lohrengel, I, 530.

304 Nach dem Tode hört der Neid auf.

305 Nach dem Tode kommt die Busse zu spät.

Böhm.: Pozde po smrti pokani ciniti. (Celakovsky, 27.)

Kroat.: Kesno se je po smerti za grehe kajati. - Po smerti kesno se je zaluvati. (Celakovsky, 27.)

306 Nach dem Tode kommt die Liebe zu spät. - Lohrengel, I, 531.

307 Nach dem Tode kompt Lob. - Petri, II, 485.

Bei Tunnicius (1225): Na dem dode so kumt dat lof. (Post hominum cineres oritur clarissima fama.)

Dän.: Döden skiemter ikke. (Prov. dan., 113.)

308 Nach dem Tode rechten und borgen, macht Kummer und Sorgen. - Gutzkow, Hohenschwangau, II, 196.

309 Nach dem Tode weiss man, wer Zwingel vnd Bapst gewesen seyn. - Mathesy, 341b.

310 Nach seinem Tode widerlegt man den Löwen nicht.

311 Niemand ist des Todes gefreyt. - Eyering, III, 263.

312 Niemand kan dem Todt entlauffen. - Lehmann, II, 427, 96; Gaal, 1532; Simrock, 10362.

[Spaltenumbruch] Frz.: La mort n'epargne personne, tout ce qui vit est sujet a la mort. (Kritzinger, 466b.)

Lat.: Dici beatus ante obitum nemo supremaque funera debit. - Longius aut proprius mors sua, quemque manet. - Non est leti fuga. (Ovid.) (Gaal, 1532.)

Ung.: A' halallal senki se ivott aldomast. - Senki sem szaladhat-el a halal elött. (Gaal, 1532.)

313 Niemand kan vor dem Tod beschliessen, sein pfeil thut durch alle mauren schiessen.

Lat.: Nemo uitare mortem ualet, aut superare: nam clau sis portis, intrat loca singula fortis. (Loci comm., 128; Sutor, 439.)

314 Niemand weiss, wo (wie) sein (was für ein) Tod ihm beschert ist.

Holl.: Niemand weet, waar hem de dood beschoren is (of: hoe na hem de dood is). (Harrebomee, I, 146a.)

315 Of'n frödige Taud kömmt e lediger. (Henneberg.) - Frommann, II, 411, 135.

316 Sich zu Tode zapfen ist so schlimm als sich zu Tode trinken.

Holl.: Also qualic varen si diet tappen als diet drinken.

Lat.: Hic trahit, ille bibit simul ac uterque peribit. (Fallersleben, 88.)

317 Sobald der Todt ein thut verschlucken, so kehret die Lieb den Rucken. - Gruter, III, 82; Lehmann, II, 577, 82.

318 Sprich zum Tode: Wenn du mich fassen willst, so fang hinten an, so hastu Senff und Salsen zuvor. - Luther's Werke, VI, 247.

319 Tod hat kein Gebot.

320 Tod ist der Sünde Sold und Obendrauf.

321 Tod ist des Lebens Botenbrot. - Braun, I, 453.

322 Tod ist des Todes Ende (Ausgang). - Simrock, 10355; Körte, 5994; Körte2, 7575.

323 Tod ist gut vor den Tod.

324 Tod und Ehe sind nicht ohne Wehe.

Schott.: Death au' marriage mak term-day. (Bohn II, 234.)

325 Tod und Ehrabschneiden ein jeder Mensch muss leiden. - Körte, 6007; Simrock, 10385.

326 Tod und Kirche (Kloster) geben nichts mehr zurück. - Eiselein, 599; Simrock, 10382.

327 Tod und Leben sind auf einen Ton gestimmt. - Parömiakon, 1351.

328 Tod und Leben sind über einen Leisten geschlagen. - Parömiakon, 1352.

"Wie der Mensch lebt, so stirbt er."

329 Tod und Schlaf sind Zwillingsbrüder. - Eiselein, 550.

330 Tod und Sprichwort lieben die Kürze.

Die Russen: Der Tod macht es kurz wie ein gutes Sprichwort. (Altmann VI, 391.)

331 Tod und Teufel nimmt kein Geld, das ist das Beste in der Welt, sonst müsste mancher arm' G'sell für ein' Reichen in die Höll'. - Haussprüche, 35.

332 Tod vnd Leben mügen nicht zusammen wohnen. - Petri, II, 547.

Bei Tunnicius (1346): De dot unde leven en mogen nicht tosamen wonen. (Mors et vita domo nequeunt habitare sub una.)

333 Tod vnd Leben steht in der Zungen Gewalt. - Petri, II, 547.

334 Ueber des Todes Klingen muss ein jeder springen.

335 Um drei Tode soll man nicht klagen: eines fetten Schweins, eines Diebes und eines hochmüthigen Fürsten. - Morgenblatt, 1849, Nr. 187, S. 746.

336 Vber den Tod derer, denen das Gut jhr Gott ist, frewen sich drey: der teufel, dass er die Seel, die Würm, dass sie den Leib, vnd die Erben, dass sie das gut bekommen. - Zinkgref, IV, 16.

337 Vom Tode kann sich niemand loskaufen.

"Einen pfad müssen wir alle gehn, den vor dem todt mag niemand b'stehn."

Böhm.: Hlavu mam na dluh, a smrti se nevykoupim. (Celakovsky, 118.)

Lat.: Omnia peribunt, sic ibimus, ibitis, ibunt. (Loci comm., 179.)

338 Vom Tode reden ist etwas anders (oder: ist leichter) als sterben.

[Spaltenumbruch] 283 Man frist den Todt so mehr an einem jungen Hünichen, als an einer Gluckhenne.Petri, III, 8.

Engl.: One had as good be nibbled to death by ducks, or, peckied to death by a hen. (Bohn II, 157.)

284 Man geht dem Tode entgegen, flieht man ihn auch auf allen Wegen.Gaal, 1532.

285 Man hat nicht einmal den Tod umsonst. (Böhmen.)

286 Man kan den Tod nicht scheusslich genug abmalen.Acerra phil.

287 Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann.Simrock, 10387.

288 Man muss dem nächsten Tode wehren.Eiselein, 598.

Lat.: Praesuitibus rebus consulendum. (Eiselein, 598.)

289 Man muss den Tod weder wünschen noch fürchten.

Engl.: Men fear death as children to go in the dark. (Bohn II, 5.)

Lat.: Mortem optare malum at timere pejus. (Egeria, 137.)

290 Man muss überall auf den Tod gefasst sein.

Poln.: Wszędzie trzeba śmierci czekać. (Lompa, 33.)

291 Man soll keinen vor seinem Tode glücklich preisen.Simrock, 10375.

Lat.: Ante obitum nemo supremaque funera felix. (Eiselein, 590.)

292 Mancher wil dem Todt entlauffen vnd falt allererst zu hauffen.Phil. von Sittewald, I, 143.

293 Mit dem Tod ist böss beuten.Petri, II, 474.

294 Mit dem Tode hat niemand Leiekauf getrunken.

295 Mit dem Tode hört nicht alles auf.

Lat.: Sunt aliquid manes, lethum non omnia finit. (Properz.) (Binder I, 1697; II, 3245.)

296 Mit dem Tode ist kein Pact zu schliessen.Lohrengel, II, 516.

297 Mit dem Tode ist kein Scherz zu treiben.

Die Russen: Der Tod lässt sich nicht foppen. (Altmann VI, 506.)

298 Mit dem Tode wettet man dem Richter und büsst den Kläger.Eisenhart, 505; Hillebrand, 195, 279; Graf, 323, 284.

Wette und Busse sind mittelalterliche Geldstrafen, von denen jene dem Richter, diese dem Verletzten gezahlt wurde. Das Sprichwort will sagen, dass diese Strafen keine vererblichen seien, obgleich nach dem sächsischen Landrecht (Sachsenspiegel, II, 31, 2) die Verbindlichkeit zum Schadenersatz nicht aufgehoben war.

299 Nach deinem Tode wird dein Gut einen andern Herr heissen.Eiselein, 302.

300 Nach dem Tode Arznei, dann ist's vorbei.

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Frz.: Après la mort le médecin.

It.: Dopo morte non val medicina. (Gaal, 258.)

301 Nach dem Tode braucht man kein Recept mehr.

In der untern Volksklasse ruft man in der Regel die Hülfe des Arztes erst an, wenn es zu spät ist.

302 Nach dem Tode fehlt es nicht an Greifnurzu's.

Bei Tunnicius (468): Na dem dode sint wol tastmentô. (Ignavis vultur solet expectare cadaver.)

303 Nach dem Tode gilt das Geld nicht mehr.Simrock, 10357; Lohrengel, I, 530.

304 Nach dem Tode hört der Neid auf.

305 Nach dem Tode kommt die Busse zu spät.

Böhm.: Pozdĕ po smrti pokání činiti. (Čelakovsky, 27.)

Kroat.: Késno se je po smérti za grehe kajati. – Po smérti késno se je žaluvati. (Čelakovsky, 27.)

306 Nach dem Tode kommt die Liebe zu spät.Lohrengel, I, 531.

307 Nach dem Tode kompt Lob.Petri, II, 485.

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Dän.: Døden skiemter ikke. (Prov. dan., 113.)

308 Nach dem Tode rechten und borgen, macht Kummer und Sorgen.Gutzkow, Hohenschwangau, II, 196.

309 Nach dem Tode weiss man, wer Zwingel vnd Bapst gewesen seyn.Mathesy, 341b.

310 Nach seinem Tode widerlegt man den Löwen nicht.

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[Spaltenumbruch] Frz.: La mort n'épargne personne, tout ce qui vit est sujet à la mort. (Kritzinger, 466b.)

Lat.: Dici beatus ante obitum nemo supremaque funera debit. – Longius aut proprius mors sua, quemque manet. – Non est leti fuga. (Ovid.) (Gaal, 1532.)

Ung.: A' halállal senki se ivott áldomást. – Senki sem szaladhat-el a halál elött. (Gaal, 1532.)

313 Niemand kan vor dem Tod beschliessen, sein pfeil thut durch alle mauren schiessen.

Lat.: Nemo uitare mortem ualet, aut superare: nam clau sis portis, intrat loca singula fortis. (Loci comm., 128; Sutor, 439.)

314 Niemand weiss, wo (wie) sein (was für ein) Tod ihm beschert ist.

Holl.: Niemand weet, waar hem de dood beschoren is (of: hoe na hem de dood is). (Harrebomée, I, 146a.)

315 Of'n frödige Tûd kömmt e lediger. (Henneberg.) – Frommann, II, 411, 135.

316 Sich zu Tode zapfen ist so schlimm als sich zu Tode trinken.

Holl.: Also qualic varen si diet tappen als diet drinken.

Lat.: Hic trahit, ille bibit simul ac uterque peribit. (Fallersleben, 88.)

317 Sobald der Todt ein thut verschlucken, so kehret die Lieb den Rucken.Gruter, III, 82; Lehmann, II, 577, 82.

318 Sprich zum Tode: Wenn du mich fassen willst, so fang hinten an, so hastu Senff und Salsen zuvor.Luther's Werke, VI, 247.

319 Tod hat kein Gebot.

320 Tod ist der Sünde Sold und Obendrauf.

321 Tod ist des Lebens Botenbrot.Braun, I, 453.

322 Tod ist des Todes Ende (Ausgang).Simrock, 10355; Körte, 5994; Körte2, 7575.

323 Tod ist gut vor den Tod.

324 Tod und Ehe sind nicht ohne Wehe.

Schott.: Death au' marriage mak term-day. (Bohn II, 234.)

325 Tod und Ehrabschneiden ein jeder Mensch muss leiden.Körte, 6007; Simrock, 10385.

326 Tod und Kirche (Kloster) geben nichts mehr zurück.Eiselein, 599; Simrock, 10382.

327 Tod und Leben sind auf einen Ton gestimmt.Parömiakon, 1351.

328 Tod und Leben sind über einen Leisten geschlagen.Parömiakon, 1352.

„Wie der Mensch lebt, so stirbt er.“

329 Tod und Schlaf sind Zwillingsbrüder.Eiselein, 550.

330 Tod und Sprichwort lieben die Kürze.

Die Russen: Der Tod macht es kurz wie ein gutes Sprichwort. (Altmann VI, 391.)

331 Tod und Teufel nimmt kein Geld, das ist das Beste in der Welt, sonst müsste mancher arm' G'sell für ein' Reichen in die Höll'.Haussprüche, 35.

332 Tod vnd Leben mügen nicht zusammen wohnen.Petri, II, 547.

Bei Tunnicius (1346): De dôt unde leven en mogen nicht tosamen wonen. (Mors et vita domo nequeunt habitare sub una.)

333 Tod vnd Leben steht in der Zungen Gewalt.Petri, II, 547.

334 Ueber des Todes Klingen muss ein jeder springen.

335 Um drei Tode soll man nicht klagen: eines fetten Schweins, eines Diebes und eines hochmüthigen Fürsten.Morgenblatt, 1849, Nr. 187, S. 746.

336 Vber den Tod derer, denen das Gut jhr Gott ist, frewen sich drey: der teufel, dass er die Seel, die Würm, dass sie den Leib, vnd die Erben, dass sie das gut bekommen.Zinkgref, IV, 16.

337 Vom Tode kann sich niemand loskaufen.

„Einen pfad müssen wir alle gehn, den vor dem todt mag niemand b'stehn.“

Böhm.: Hlavu mám na dluh, a smrti se nevykoupím. (Čelakovsky, 118.)

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[[620]/0626] 283 Man frist den Todt so mehr an einem jungen Hünichen, als an einer Gluckhenne. – Petri, III, 8. Engl.: One had as good be nibbled to death by ducks, or, peckied to death by a hen. (Bohn II, 157.) 284 Man geht dem Tode entgegen, flieht man ihn auch auf allen Wegen. – Gaal, 1532. 285 Man hat nicht einmal den Tod umsonst. (Böhmen.) 286 Man kan den Tod nicht scheusslich genug abmalen. – Acerra phil. 287 Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann. – Simrock, 10387. 288 Man muss dem nächsten Tode wehren. – Eiselein, 598. Lat.: Praesuitibus rebus consulendum. (Eiselein, 598.) 289 Man muss den Tod weder wünschen noch fürchten. Engl.: Men fear death as children to go in the dark. (Bohn II, 5.) Lat.: Mortem optare malum at timere pejus. (Egeria, 137.) 290 Man muss überall auf den Tod gefasst sein. Poln.: Wszędzie trzeba śmierci czekać. (Lompa, 33.) 291 Man soll keinen vor seinem Tode glücklich preisen. – Simrock, 10375. Lat.: Ante obitum nemo supremaque funera felix. (Eiselein, 590.) 292 Mancher wil dem Todt entlauffen vnd falt allererst zu hauffen. – Phil. von Sittewald, I, 143. 293 Mit dem Tod ist böss beuten. – Petri, II, 474. 294 Mit dem Tode hat niemand Leiekauf getrunken. 295 Mit dem Tode hört nicht alles auf. Lat.: Sunt aliquid manes, lethum non omnia finit. (Properz.) (Binder I, 1697; II, 3245.) 296 Mit dem Tode ist kein Pact zu schliessen. – Lohrengel, II, 516. 297 Mit dem Tode ist kein Scherz zu treiben. Die Russen: Der Tod lässt sich nicht foppen. (Altmann VI, 506.) 298 Mit dem Tode wettet man dem Richter und büsst den Kläger. – Eisenhart, 505; Hillebrand, 195, 279; Graf, 323, 284. Wette und Busse sind mittelalterliche Geldstrafen, von denen jene dem Richter, diese dem Verletzten gezahlt wurde. Das Sprichwort will sagen, dass diese Strafen keine vererblichen seien, obgleich nach dem sächsischen Landrecht (Sachsenspiegel, II, 31, 2) die Verbindlichkeit zum Schadenersatz nicht aufgehoben war. 299 Nach deinem Tode wird dein Gut einen andern Herr heissen. – Eiselein, 302. 300 Nach dem Tode Arznei, dann ist's vorbei. Zum Todten kommt der Arzt zu spät. Frz.: Après la mort le médecin. It.: Dopo morte non val medicina. (Gaal, 258.) 301 Nach dem Tode braucht man kein Recept mehr. In der untern Volksklasse ruft man in der Regel die Hülfe des Arztes erst an, wenn es zu spät ist. 302 Nach dem Tode fehlt es nicht an Greifnurzu's. Bei Tunnicius (468): Na dem dode sint wol tastmentô. (Ignavis vultur solet expectare cadaver.) 303 Nach dem Tode gilt das Geld nicht mehr. – Simrock, 10357; Lohrengel, I, 530. 304 Nach dem Tode hört der Neid auf. 305 Nach dem Tode kommt die Busse zu spät. Böhm.: Pozdĕ po smrti pokání činiti. (Čelakovsky, 27.) Kroat.: Késno se je po smérti za grehe kajati. – Po smérti késno se je žaluvati. (Čelakovsky, 27.) 306 Nach dem Tode kommt die Liebe zu spät. – Lohrengel, I, 531. 307 Nach dem Tode kompt Lob. – Petri, II, 485. Bei Tunnicius (1225): Na dem dode so kumt dat lof. (Post hominum cineres oritur clarissima fama.) Dän.: Døden skiemter ikke. (Prov. dan., 113.) 308 Nach dem Tode rechten und borgen, macht Kummer und Sorgen. – Gutzkow, Hohenschwangau, II, 196. 309 Nach dem Tode weiss man, wer Zwingel vnd Bapst gewesen seyn. – Mathesy, 341b. 310 Nach seinem Tode widerlegt man den Löwen nicht. 311 Niemand ist des Todes gefreyt. – Eyering, III, 263. 312 Niemand kan dem Todt entlauffen. – Lehmann, II, 427, 96; Gaal, 1532; Simrock, 10362. Frz.: La mort n'épargne personne, tout ce qui vit est sujet à la mort. (Kritzinger, 466b.) Lat.: Dici beatus ante obitum nemo supremaque funera debit. – Longius aut proprius mors sua, quemque manet. – Non est leti fuga. (Ovid.) (Gaal, 1532.) Ung.: A' halállal senki se ivott áldomást. – Senki sem szaladhat-el a halál elött. (Gaal, 1532.) 313 Niemand kan vor dem Tod beschliessen, sein pfeil thut durch alle mauren schiessen. Lat.: Nemo uitare mortem ualet, aut superare: nam clau sis portis, intrat loca singula fortis. (Loci comm., 128; Sutor, 439.) 314 Niemand weiss, wo (wie) sein (was für ein) Tod ihm beschert ist. Holl.: Niemand weet, waar hem de dood beschoren is (of: hoe na hem de dood is). (Harrebomée, I, 146a.) 315 Of'n frödige Tûd kömmt e lediger. (Henneberg.) – Frommann, II, 411, 135. 316 Sich zu Tode zapfen ist so schlimm als sich zu Tode trinken. Holl.: Also qualic varen si diet tappen als diet drinken. Lat.: Hic trahit, ille bibit simul ac uterque peribit. (Fallersleben, 88.) 317 Sobald der Todt ein thut verschlucken, so kehret die Lieb den Rucken. – Gruter, III, 82; Lehmann, II, 577, 82. 318 Sprich zum Tode: Wenn du mich fassen willst, so fang hinten an, so hastu Senff und Salsen zuvor. – Luther's Werke, VI, 247. 319 Tod hat kein Gebot. 320 Tod ist der Sünde Sold und Obendrauf. 321 Tod ist des Lebens Botenbrot. – Braun, I, 453. 322 Tod ist des Todes Ende (Ausgang). – Simrock, 10355; Körte, 5994; Körte2, 7575. 323 Tod ist gut vor den Tod. 324 Tod und Ehe sind nicht ohne Wehe. Schott.: Death au' marriage mak term-day. 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(Mors et vita domo nequeunt habitare sub una.) 333 Tod vnd Leben steht in der Zungen Gewalt. – Petri, II, 547. 334 Ueber des Todes Klingen muss ein jeder springen. 335 Um drei Tode soll man nicht klagen: eines fetten Schweins, eines Diebes und eines hochmüthigen Fürsten. – Morgenblatt, 1849, Nr. 187, S. 746. 336 Vber den Tod derer, denen das Gut jhr Gott ist, frewen sich drey: der teufel, dass er die Seel, die Würm, dass sie den Leib, vnd die Erben, dass sie das gut bekommen. – Zinkgref, IV, 16. 337 Vom Tode kann sich niemand loskaufen. „Einen pfad müssen wir alle gehn, den vor dem todt mag niemand b'stehn.“ Böhm.: Hlavu mám na dluh, a smrti se nevykoupím. (Čelakovsky, 118.) Lat.: Omnia peribunt, sic ibimus, ibitis, ibunt. (Loci comm., 179.) 338 Vom Tode reden ist etwas anders (oder: ist leichter) als sterben.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [620]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/626>, abgerufen am 22.11.2024.