Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch]
Trösten. 1 Ach tröstet euch, unser Herrgott hat's g'than; es ist doch no nit der Verlust von er Chuo. - Sutermeister, 13. 2 Andere trösten macht kein Kopfwehe. It.: A buon confortatore non dolse mai il capo. 3 Ich tröste meine Frau mit Gottes Wort, sagte Johannes, und warf sie mit der Bibel an den Kopf. - Hoefer, 489; Schaltjahr, III, 157. 4 Trööst' di mit Heiob un smer di mit Seirop. - Diermissen, 332; Deecke, 13. 5 Tröst' dich Gott, mein Schatz, mit Rosenwasser aus der Mistpfütze, und mit 'm Holzschlägel a Kissel. Habe ich im hirschberger Kreise von jungen Leuten anwenden hören, wenn sie der Schlucken rückte. 6 Tröst' ech Gott in eurem Leid, des Kindes Seel' im Himmel sei. - Sutermeister, 13. Als Beileidsbezeigung. 7 Trösten ist leichter als leiden. 8 Wer andere trösten will, muss selbst nicht des Trostes bedürfen. Tröster. 1 Viel Tröster und wenig Helfer. - Eiselein, 605. *2 Das ist ein hübscher Tröster. - Klix, 108. In Bezug auf eine Butterbemme, die einem weinenden Kinde gereicht wird. *3 Es gibt mehr Tröster als Nothhelfer. - Eiselein, 605. *4 Es ist ein alter Tröster. Dat is en oll Tröster = ein altes dickes Buch. (Dähnert, 494a.) Holl.: Het is en oude trooster. (Harrebomee, I, 346b.) *5 Tröster in allen Nöthen. - Dähnert, 495a. Nennt man in der Haushaltung Speisen und Gerichte, die in kurzer Zeit zubereitet werden können. Trott. Trott und Trab reiten. Trab und Trott. Plattdeutsch: trahte und traure. Mit trote und mit truhre. (Trister., 15793.) Trotz. Trotz und Eitelkeit hält der Schönheit Gesellschaft. Trotzen. 1 Was nicht geht mit Trotzen, das geht mit Schmarotzen. 2 Wer trotzt, trotzt sich selbst. 3 Wer trotzt mit (dem Maul in) der Schüssel, der schadet dem eigenen Rüssel. - Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239. *4 Er trotzt darauf, wie der Bock auf die Hörner. Trotzig. 1 Sey nit trutzig oder wild, wer weiss, was das Korn gilt. - Chaos, 677. *2 Er gehet so trotzerlich daher, als wenn er mit den Füssen wollte ein Loch durch die Erde bohren. - Herberger, Hertzpostille, II, 324. Trotzkopf. Trotzkopf schadet sich nur selbst. Trübe. Wann es lang trüb am himmel ist, so scheint doch zuletst die sonn. - Franck, II, 104a. Trüben. 1 Zwei trüben, ehe sie fischen, Fischer und (unredliche) Advocaten. *2 Er trübt kein Wasser. - Braun, I, 4608. Trübes. 1 Im Trüben ist gut fischen. - Hollenberg, II, 95; Bücking, 339; Eiselein, 605; Mayer, I, 110; Körte, 6068; Simrock, 10533; Braun, I, 4603; Parömiakon, 2091; Dove, 434, 499 u. 613. Engl.: 'T is good fishing in troubled waters. Frz.: Eau trouble gain du pecheur. (Masson, 336.) - Il fait bon pecher en eau trouble. (Gaal, 462; Bohn I, 43.) - Il fait bon pecher, ou l'eau dort. Holl.: In troebel water is 't goed visschen. (Bohn I, 329.) It.: A fiume torbido guadagno di pescatori. (Gaal, 462.) Lat.: Est captu facilis turbata piscis in unda. (Binder I, 426; II, 975; Philippi, I, 135; Masson, 336.) - In aqua turbida piscari. (Seybold, 234.) - Piscatur rupto certius in flavio. (Gaal, 472.) Poln.: W odmecie syby najlepiej sie lowia. (Masson, 336.) Span.: A rio revuelto ganancia de pescadores. (Bohn I, 202; Masson, 336.) [Spaltenumbruch] *2 Im Trüben fischen. "Olle Loite wil se mer zu Fenden machen un denkt derbei im trüben zu fischen." (Keller, 166b.) Engl.: To fish in troubled waters. Frz.: Pecher en eau trouble. It.: Pescar nel torbido. Lat.: Ex alieno incommodo suam petere occasionem. - In tenebris saltare. (Philippi, I, 204.) Schwed.: Fisken i grumligt watten. (Marin, 12.) Trübsal. 1 Trübsal beklemmt (verwundet) das Herz. Lat.: Artat mesticie spina cor arta vie. (Reuterdahl, 66.) Schwed.: Diaewlsins (Dröffuelssens) thorn gör hiaertat forn. (Reuterdahl, 66.) 2 Trübsal bringt gedult, gedult bringt erfahrung, erfahrung bringt Hoffnung, Hoffnung lest nicht zu schanden werden. - Henisch, 1410, 53. 3 Trübsal lehrt aufs Wort merken. - Ramann, Unterr., III, 31; Simrock, 10536. 4 Trübsal macht gläubig. - Simrock, 10535; Körte, 6069. 5 Trübsal öffnet die Augen. Lat.: Vexatio debit intellectum auditui. (Chaos, 178.) 6 Trübsal und Brennnesseln wachsen überall. 7 Trübsale sind ein Leiter zum Himmel. It.: Le avversita son scala al cielo. - Le tribolazioni insieme sono nostre correzione. 8 Trübsale verkürzen das Leben. Jüdisch-deutsch in Warschau: Mekazzer sein die Juhr. 9 Weit von Trübsal, weit vom Himmelssal; nah bei Trübsal findt Gott überal. - Sutor, 1001. 10 Wer von Trübsalen will sein befreit, der gehe zu dem heiligen Veit. - Parömiakon, 3208. 11 Wie man durch viel Trübsal ins Reich Gottes muss, so fahren viel Hofleut durch viel Irrsal ins Teufels Reich. - Opel, 36. 12 Wo die Trübsal zum Fenster heraussieht, sehen keine Freunde hinein. - Parömiakon, 1780. *13 Er bläst immer Trübsal. - Braun, I, 176. Man hört ihn stets nur klagen. *14 Er bläst Trübsal nach Noten. (Nürtingen.) *15 Er thuat (nichts als) Trübsal blause und Elend geige. (Ulm.) *16 Trübsal blasen und Angst und Noth weinen. Ueber seine Verhältnisse viel klagen. *17 Trübsal blasen und Kummernus geig'n. (Oberösterreich.) - Baumgarten. Der zweite Theil wol mit der heiligen Kummernus in Verbindung. *18 Trübsal blasen und Langweil geigen. - Schöpf, 761. Trübsalsglut. Durch Trübsalsglut läutert Gott den Muth. - Parömiakon, 2042. Truchtersheim. * Er kommt von Drudersche1. (Elsass.) 1) Ein Ort bei Strasburg. (Stöber, Alsatia, 1854-55, S. 188.) - Von einem langsamen Gesellen, der immer hinten nachzieht und auf sich warten lässt. Trucke. * Furt mit der Trucke. - Sutermeister, 22. Auch Drucke = Lade, Schachtel, Druckli = Schächtelchen. In Zusammensetzungen auch für Dose, Schnupftruck = Schnupftabackdose, Schubtrucke = Schublade, Truckeglied = Schachteldeckel. (Vgl. Stalder, I, 311.) Trüffel. 1 Eine gute Trüffel muss schwarz sein wie die Seele eines Verdammten. Im Handel unterscheidet man schwarze, weisse und weissliche Trüffeln. Je schwärzer die Farbe derselben ist, desto höher wird sie von Feinschmeckern geschätzt. Nach allgemeiner Annahme finden sich die besten Trüffeln, die, deren Feingeschmack und Aroma als unvergleichlich gelten, in Perigord, Departement der Dordogne. (Vgl. Deutsche Romanzeitung, Berlin 1866, Nr. 44, S. 635.) 2 Wer keine Trüffeln hat, muss mit Morcheln fürlieb nehmen. - Altmann V, 424. *3 Er fordert Trüffeln vom Meerbusen. (Span.) Begehrt Unmögliches. *4 Er ist wie die Trüffel, ohne (erkennbaren) Ursprung und treibt keine Zweige. - Burckhardt, 565. *5 Er will die Trüffeln mit Netzen fischen. Trug. 1 Aus einem Trug lernt(e) man die andern kennen. It.: Tu da an sol tradi mento ogni altro impara.
[Spaltenumbruch]
Trösten. 1 Ach tröstet euch, unser Herrgott hat's g'than; es ist doch no nit der Verlust von er Chuo. – Sutermeister, 13. 2 Andere trösten macht kein Kopfwehe. It.: A buon confortatore non dolse mai il capo. 3 Ich tröste meine Frau mit Gottes Wort, sagte Johannes, und warf sie mit der Bibel an den Kopf. – Hoefer, 489; Schaltjahr, III, 157. 4 Trööst' di mit Hîob un smêr di mit Sîrop. – Diermissen, 332; Deecke, 13. 5 Tröst' dich Gott, mein Schatz, mit Rosenwasser aus der Mistpfütze, und mit 'm Holzschlägel a Kissel. Habe ich im hirschberger Kreise von jungen Leuten anwenden hören, wenn sie der Schlucken rückte. 6 Tröst' ech Gott in eurem Leid, des Kindes Seel' im Himmel sei. – Sutermeister, 13. Als Beileidsbezeigung. 7 Trösten ist leichter als leiden. 8 Wer andere trösten will, muss selbst nicht des Trostes bedürfen. Tröster. 1 Viel Tröster und wenig Helfer. – Eiselein, 605. *2 Das ist ein hübscher Tröster. – Klix, 108. In Bezug auf eine Butterbemme, die einem weinenden Kinde gereicht wird. *3 Es gibt mehr Tröster als Nothhelfer. – Eiselein, 605. *4 Es ist ein alter Tröster. Dat is ên oll Tröster = ein altes dickes Buch. (Dähnert, 494a.) Holl.: Het is en oude trooster. (Harrebomée, I, 346b.) *5 Tröster in allen Nöthen. – Dähnert, 495a. Nennt man in der Haushaltung Speisen und Gerichte, die in kurzer Zeit zubereitet werden können. Trott. Trott und Trab reiten. Trab und Trott. Plattdeutsch: trahte und trûre. Mit trote und mit truhre. (Trister., 15793.) Trotz. Trotz und Eitelkeit hält der Schönheit Gesellschaft. Trotzen. 1 Was nicht geht mit Trotzen, das geht mit Schmarotzen. 2 Wer trotzt, trotzt sich selbst. 3 Wer trotzt mit (dem Maul in) der Schüssel, der schadet dem eigenen Rüssel. – Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239. *4 Er trotzt darauf, wie der Bock auf die Hörner. Trotzig. 1 Sey nit trutzig oder wild, wer weiss, was das Korn gilt. – Chaos, 677. *2 Er gehet so trotzerlich daher, als wenn er mit den Füssen wollte ein Loch durch die Erde bohren. – Herberger, Hertzpostille, II, 324. Trotzkopf. Trotzkopf schadet sich nur selbst. Trübe. Wann es lang trüb am himmel ist, so scheint doch zuletst die sonn. – Franck, II, 104a. Trüben. 1 Zwei trüben, ehe sie fischen, Fischer und (unredliche) Advocaten. *2 Er trübt kein Wasser. – Braun, I, 4608. Trübes. 1 Im Trüben ist gut fischen. – Hollenberg, II, 95; Bücking, 339; Eiselein, 605; Mayer, I, 110; Körte, 6068; Simrock, 10533; Braun, I, 4603; Parömiakon, 2091; Dove, 434, 499 u. 613. Engl.: 'T is good fishing in troubled waters. Frz.: Eau trouble gain du pêcheur. (Masson, 336.) – Il fait bon pêcher en eau trouble. (Gaal, 462; Bohn I, 43.) – Il fait bon pêcher, ou l'eau dort. Holl.: In troebel water is 't goed visschen. (Bohn I, 329.) It.: A fiume torbido guadagno di pescatori. (Gaal, 462.) Lat.: Est captu facilis turbata piscis in unda. (Binder I, 426; II, 975; Philippi, I, 135; Masson, 336.) – In aqua turbida piscari. (Seybold, 234.) – Piscatur rupto certius in flavio. (Gaal, 472.) Poln.: W odmęcie syby najlepiéj się łowią. (Masson, 336.) Span.: A rio revuelto ganancia de pescadores. (Bohn I, 202; Masson, 336.) [Spaltenumbruch] *2 Im Trüben fischen. „Olle Loite wil se mer zu Fênden machen un denkt derbî im trüben zu fischen.“ (Keller, 166b.) Engl.: To fish in troubled waters. Frz.: Pêcher en eau trouble. It.: Pescar nel torbido. Lat.: Ex alieno incommodo suam petere occasionem. – In tenebris saltare. (Philippi, I, 204.) Schwed.: Fisken i grumligt watten. (Marin, 12.) Trübsal. 1 Trübsal beklemmt (verwundet) das Herz. Lat.: Artat mesticie spina cor arta vie. (Reuterdahl, 66.) Schwed.: Diæwlsins (Dröffuelssens) thorn gör hiaertat forn. (Reuterdahl, 66.) 2 Trübsal bringt gedult, gedult bringt erfahrung, erfahrung bringt Hoffnung, Hoffnung lest nicht zu schanden werden. – Henisch, 1410, 53. 3 Trübsal lehrt aufs Wort merken. – Ramann, Unterr., III, 31; Simrock, 10536. 4 Trübsal macht gläubig. – Simrock, 10535; Körte, 6069. 5 Trübsal öffnet die Augen. Lat.: Vexatio debit intellectum auditui. (Chaos, 178.) 6 Trübsal und Brennnesseln wachsen überall. 7 Trübsale sind ein Leiter zum Himmel. It.: Le avversità son scala al cielo. – Le tribolazioni insieme sono nostre correzione. 8 Trübsale verkürzen das Leben. Jüdisch-deutsch in Warschau: Mekazzer sein die Juhr. 9 Weit von Trübsal, weit vom Himmelssal; nah bei Trübsal findt Gott überal. – Sutor, 1001. 10 Wer von Trübsalen will sein befreit, der gehe zu dem heiligen Veit. – Parömiakon, 3208. 11 Wie man durch viel Trübsal ins Reich Gottes muss, so fahren viel Hofleut durch viel Irrsal ins Teufels Reich. – Opel, 36. 12 Wo die Trübsal zum Fenster heraussieht, sehen keine Freunde hinein. – Parömiakon, 1780. *13 Er bläst immer Trübsal. – Braun, I, 176. Man hört ihn stets nur klagen. *14 Er bläst Trübsal nach Noten. (Nürtingen.) *15 Er thuat (nichts als) Trübsal blause und Elend geige. (Ulm.) *16 Trübsal blasen und Angst und Noth weinen. Ueber seine Verhältnisse viel klagen. *17 Trübsal blasen und Kummernus geig'n. (Oberösterreich.) – Baumgarten. Der zweite Theil wol mit der heiligen Kummernus in Verbindung. *18 Trübsal blasen und Langweil geigen. – Schöpf, 761. Trübsalsglut. Durch Trübsalsglut läutert Gott den Muth. – Parömiakon, 2042. Truchtersheim. * Er kommt von Drudersche1. (Elsass.) 1) Ein Ort bei Strasburg. (Stöber, Alsatia, 1854-55, S. 188.) – Von einem langsamen Gesellen, der immer hinten nachzieht und auf sich warten lässt. Trucke. * Furt mit der Trucke. – Sutermeister, 22. Auch Drucke = Lade, Schachtel, Druckli = Schächtelchen. In Zusammensetzungen auch für Dose, Schnupftruck = Schnupftabackdose, Schubtrucke = Schublade, Truckeglied = Schachteldeckel. (Vgl. Stalder, I, 311.) Trüffel. 1 Eine gute Trüffel muss schwarz sein wie die Seele eines Verdammten. Im Handel unterscheidet man schwarze, weisse und weissliche Trüffeln. Je schwärzer die Farbe derselben ist, desto höher wird sie von Feinschmeckern geschätzt. Nach allgemeiner Annahme finden sich die besten Trüffeln, die, deren Feingeschmack und Aroma als unvergleichlich gelten, in Périgord, Departement der Dordogne. (Vgl. Deutsche Romanzeitung, Berlin 1866, Nr. 44, S. 635.) 2 Wer keine Trüffeln hat, muss mit Morcheln fürlieb nehmen. – Altmann V, 424. *3 Er fordert Trüffeln vom Meerbusen. (Span.) Begehrt Unmögliches. *4 Er ist wie die Trüffel, ohne (erkennbaren) Ursprung und treibt keine Zweige. – Burckhardt, 565. *5 Er will die Trüffeln mit Netzen fischen. Trug. 1 Aus einem Trug lernt(e) man die andern kennen. It.: Tu da an sol tradi mento ogni altro impara.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0676" n="[670]"/> <cb n="1339"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trösten.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ach tröstet euch, unser Herrgott hat's g'than; es ist doch no nit der Verlust von er Chuo.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Andere trösten macht kein Kopfwehe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A buon confortatore non dolse mai il capo.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Ich tröste meine Frau mit Gottes Wort, sagte Johannes, und warf sie mit der Bibel an den Kopf.</hi> – <hi rendition="#i">Hoefer, 489; Schaltjahr, III, 157.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Trööst' di mit Hîob un smêr di mit Sîrop.</hi> – <hi rendition="#i">Diermissen, 332; Deecke, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Tröst' dich Gott, mein Schatz, mit Rosenwasser aus der Mistpfütze, und mit 'm Holzschlägel a Kissel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Habe ich im hirschberger Kreise von jungen Leuten anwenden hören, wenn sie der Schlucken rückte.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Tröst' ech Gott in eurem Leid, des Kindes Seel' im Himmel sei.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Als Beileidsbezeigung.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Trösten ist leichter als leiden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wer andere trösten will, muss selbst nicht des Trostes bedürfen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Tröster.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Viel Tröster und wenig Helfer.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 605.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Das ist ein hübscher Tröster.</hi> – <hi rendition="#i">Klix, 108.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Bezug auf eine Butterbemme, die einem weinenden Kinde gereicht wird.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Es gibt mehr Tröster als Nothhelfer.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 605.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Es ist ein alter Tröster.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Dat is ên oll Tröster = ein altes dickes Buch. (<hi rendition="#i">Dähnert, 494<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is en oude trooster. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 346<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Tröster in allen Nöthen.</hi> – <hi rendition="#i">Dähnert, 495<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nennt man in der Haushaltung Speisen und Gerichte, die in kurzer Zeit zubereitet werden können.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trott.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Trott und Trab reiten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Trab und Trott. Plattdeutsch: trahte und trûre. Mit trote und mit truhre. (<hi rendition="#i">Trister., 15793.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trotz.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Trotz und Eitelkeit hält der Schönheit Gesellschaft.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trotzen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Was nicht geht mit Trotzen, das geht mit Schmarotzen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer trotzt, trotzt sich selbst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer trotzt mit (dem Maul in) der Schüssel, der schadet dem eigenen Rüssel.</hi> – <hi rendition="#i">Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Er trotzt darauf, wie der Bock auf die Hörner.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trotzig.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Sey nit trutzig oder wild, wer weiss, was das Korn gilt.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 677.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er gehet so trotzerlich daher, als wenn er mit den Füssen wollte ein Loch durch die Erde bohren.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, II, 324.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trotzkopf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Trotzkopf schadet sich nur selbst.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trübe.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wann es lang trüb am himmel ist, so scheint doch zuletst die sonn.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 104<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trüben.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Zwei trüben, ehe sie fischen, Fischer und (unredliche) Advocaten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er trübt kein Wasser.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 4608.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trübes.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Im Trüben ist gut fischen.</hi> – <hi rendition="#i">Hollenberg, II, 95; Bücking, 339; Eiselein, 605; Mayer, I, 110; Körte, 6068; Simrock, 10533; Braun, I, 4603; Parömiakon, 2091; Dove, 434, 499 u. 613.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: 'T is good fishing in troubled waters.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Eau trouble gain du pêcheur. (<hi rendition="#i">Masson, 336.</hi>) – Il fait bon pêcher en eau trouble. (<hi rendition="#i">Gaal, 462; Bohn I, 43.</hi>) – Il fait bon pêcher, ou l'eau dort.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: In troebel water is 't goed visschen. (<hi rendition="#i">Bohn I, 329.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A fiume torbido guadagno di pescatori. (<hi rendition="#i">Gaal, 462.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est captu facilis turbata piscis in unda. (<hi rendition="#i">Binder I, 426; II, 975; Philippi, I, 135; Masson, 336.</hi>) – In aqua turbida piscari. (<hi rendition="#i">Seybold, 234.</hi>) – Piscatur rupto certius in flavio. (<hi rendition="#i">Gaal, 472.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: W odmęcie syby najlepiéj się łowią. (<hi rendition="#i">Masson, 336.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: A rio revuelto ganancia de pescadores. (<hi rendition="#i">Bohn I, 202; Masson, 336.</hi>)</p><lb/> <cb n="1340"/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Im Trüben fischen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Olle Loite wil se mer zu Fênden machen un denkt derbî im trüben zu fischen.“ (<hi rendition="#i">Keller, 166<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To fish in troubled waters.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pêcher en eau trouble.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pescar nel torbido.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex alieno incommodo suam petere occasionem. – In tenebris saltare. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 204.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Fisken i grumligt watten. (<hi rendition="#i">Marin, 12.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trübsal.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Trübsal beklemmt (verwundet) das Herz.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Artat mesticie spina cor arta vie. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 66.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Diæwlsins (Dröffuelssens) thorn gör hiaertat forn. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 66.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Trübsal bringt gedult, gedult bringt erfahrung, erfahrung bringt Hoffnung, Hoffnung lest nicht zu schanden werden.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1410, 53.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Trübsal lehrt aufs Wort merken.</hi> – <hi rendition="#i">Ramann, Unterr., III, 31; Simrock, 10536.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Trübsal macht gläubig.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10535; Körte, 6069.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Trübsal öffnet die Augen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vexatio debit intellectum auditui. (<hi rendition="#i">Chaos, 178.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Trübsal und Brennnesseln wachsen überall.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Trübsale sind ein Leiter zum Himmel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Le avversità son scala al cielo. – Le tribolazioni insieme sono nostre correzione.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Trübsale verkürzen das Leben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Jüdisch-deutsch in Warschau: Mekazzer sein die Juhr.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Weit von Trübsal, weit vom Himmelssal; nah bei Trübsal findt Gott überal.</hi> – <hi rendition="#i">Sutor, 1001.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer von Trübsalen will sein befreit, der gehe zu dem heiligen Veit.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 3208.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Wie man durch viel Trübsal ins Reich Gottes muss, so fahren viel Hofleut durch viel Irrsal ins Teufels Reich.</hi> – <hi rendition="#i">Opel, 36.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wo die Trübsal zum Fenster heraussieht, sehen keine Freunde hinein.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1780.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Er bläst immer Trübsal.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 176.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Man hört ihn stets nur klagen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Er bläst Trübsal nach Noten.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Er thuat (nichts als) Trübsal blause und Elend geige.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*16 Trübsal blasen und Angst und Noth weinen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ueber seine Verhältnisse viel klagen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Trübsal blasen und Kummernus geig'n.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) – <hi rendition="#i">Baumgarten.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Der zweite Theil wol mit der heiligen Kummernus in Verbindung.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Trübsal blasen und Langweil geigen.</hi> – <hi rendition="#i">Schöpf, 761.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trübsalsglut.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Durch Trübsalsglut läutert Gott den Muth.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 2042.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Truchtersheim.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er kommt von Drudersche<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Elsass.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ein Ort bei Strasburg. <hi rendition="#i">(Stöber, Alsatia, 1854-55, S. 188.)</hi> – Von einem langsamen Gesellen, der immer hinten nachzieht und auf sich warten lässt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trucke.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Furt mit der Trucke.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 22.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Auch Drucke = Lade, Schachtel, Druckli = Schächtelchen. In Zusammensetzungen auch für Dose, Schnupftruck = Schnupftabackdose, Schubtrucke = Schublade, Truckeglied = Schachteldeckel. (Vgl. <hi rendition="#i">Stalder, I, 311.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trüffel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Eine gute Trüffel muss schwarz sein wie die Seele eines Verdammten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Im Handel unterscheidet man schwarze, weisse und weissliche Trüffeln. Je schwärzer die Farbe derselben ist, desto höher wird sie von Feinschmeckern geschätzt. Nach allgemeiner Annahme finden sich die besten Trüffeln, die, deren Feingeschmack und Aroma als unvergleichlich gelten, in Périgord, Departement der Dordogne. (Vgl. <hi rendition="#i">Deutsche Romanzeitung, Berlin 1866, Nr. 44, S. 635.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer keine Trüffeln hat, muss mit Morcheln fürlieb nehmen.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann V, 424.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er fordert Trüffeln vom Meerbusen.</hi> (<hi rendition="#i">Span.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Begehrt Unmögliches.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er ist wie die Trüffel, ohne (erkennbaren) Ursprung und treibt keine Zweige.</hi> – <hi rendition="#i">Burckhardt, 565.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er will die Trüffeln mit Netzen fischen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Trug.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Aus einem Trug lernt(e) man die andern kennen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tu da an sol tradi mento ogni altro impara.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[670]/0676]
Trösten.
1 Ach tröstet euch, unser Herrgott hat's g'than; es ist doch no nit der Verlust von er Chuo. – Sutermeister, 13.
2 Andere trösten macht kein Kopfwehe.
It.: A buon confortatore non dolse mai il capo.
3 Ich tröste meine Frau mit Gottes Wort, sagte Johannes, und warf sie mit der Bibel an den Kopf. – Hoefer, 489; Schaltjahr, III, 157.
4 Trööst' di mit Hîob un smêr di mit Sîrop. – Diermissen, 332; Deecke, 13.
5 Tröst' dich Gott, mein Schatz, mit Rosenwasser aus der Mistpfütze, und mit 'm Holzschlägel a Kissel.
Habe ich im hirschberger Kreise von jungen Leuten anwenden hören, wenn sie der Schlucken rückte.
6 Tröst' ech Gott in eurem Leid, des Kindes Seel' im Himmel sei. – Sutermeister, 13.
Als Beileidsbezeigung.
7 Trösten ist leichter als leiden.
8 Wer andere trösten will, muss selbst nicht des Trostes bedürfen.
Tröster.
1 Viel Tröster und wenig Helfer. – Eiselein, 605.
*2 Das ist ein hübscher Tröster. – Klix, 108.
In Bezug auf eine Butterbemme, die einem weinenden Kinde gereicht wird.
*3 Es gibt mehr Tröster als Nothhelfer. – Eiselein, 605.
*4 Es ist ein alter Tröster.
Dat is ên oll Tröster = ein altes dickes Buch. (Dähnert, 494a.)
Holl.: Het is en oude trooster. (Harrebomée, I, 346b.)
*5 Tröster in allen Nöthen. – Dähnert, 495a.
Nennt man in der Haushaltung Speisen und Gerichte, die in kurzer Zeit zubereitet werden können.
Trott.
Trott und Trab reiten.
Trab und Trott. Plattdeutsch: trahte und trûre. Mit trote und mit truhre. (Trister., 15793.)
Trotz.
Trotz und Eitelkeit hält der Schönheit Gesellschaft.
Trotzen.
1 Was nicht geht mit Trotzen, das geht mit Schmarotzen.
2 Wer trotzt, trotzt sich selbst.
3 Wer trotzt mit (dem Maul in) der Schüssel, der schadet dem eigenen Rüssel. – Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239.
*4 Er trotzt darauf, wie der Bock auf die Hörner.
Trotzig.
1 Sey nit trutzig oder wild, wer weiss, was das Korn gilt. – Chaos, 677.
*2 Er gehet so trotzerlich daher, als wenn er mit den Füssen wollte ein Loch durch die Erde bohren. – Herberger, Hertzpostille, II, 324.
Trotzkopf.
Trotzkopf schadet sich nur selbst.
Trübe.
Wann es lang trüb am himmel ist, so scheint doch zuletst die sonn. – Franck, II, 104a.
Trüben.
1 Zwei trüben, ehe sie fischen, Fischer und (unredliche) Advocaten.
*2 Er trübt kein Wasser. – Braun, I, 4608.
Trübes.
1 Im Trüben ist gut fischen. – Hollenberg, II, 95; Bücking, 339; Eiselein, 605; Mayer, I, 110; Körte, 6068; Simrock, 10533; Braun, I, 4603; Parömiakon, 2091; Dove, 434, 499 u. 613.
Engl.: 'T is good fishing in troubled waters.
Frz.: Eau trouble gain du pêcheur. (Masson, 336.) – Il fait bon pêcher en eau trouble. (Gaal, 462; Bohn I, 43.) – Il fait bon pêcher, ou l'eau dort.
Holl.: In troebel water is 't goed visschen. (Bohn I, 329.)
It.: A fiume torbido guadagno di pescatori. (Gaal, 462.)
Lat.: Est captu facilis turbata piscis in unda. (Binder I, 426; II, 975; Philippi, I, 135; Masson, 336.) – In aqua turbida piscari. (Seybold, 234.) – Piscatur rupto certius in flavio. (Gaal, 472.)
Poln.: W odmęcie syby najlepiéj się łowią. (Masson, 336.)
Span.: A rio revuelto ganancia de pescadores. (Bohn I, 202; Masson, 336.)
*2 Im Trüben fischen.
„Olle Loite wil se mer zu Fênden machen un denkt derbî im trüben zu fischen.“ (Keller, 166b.)
Engl.: To fish in troubled waters.
Frz.: Pêcher en eau trouble.
It.: Pescar nel torbido.
Lat.: Ex alieno incommodo suam petere occasionem. – In tenebris saltare. (Philippi, I, 204.)
Schwed.: Fisken i grumligt watten. (Marin, 12.)
Trübsal.
1 Trübsal beklemmt (verwundet) das Herz.
Lat.: Artat mesticie spina cor arta vie. (Reuterdahl, 66.)
Schwed.: Diæwlsins (Dröffuelssens) thorn gör hiaertat forn. (Reuterdahl, 66.)
2 Trübsal bringt gedult, gedult bringt erfahrung, erfahrung bringt Hoffnung, Hoffnung lest nicht zu schanden werden. – Henisch, 1410, 53.
3 Trübsal lehrt aufs Wort merken. – Ramann, Unterr., III, 31; Simrock, 10536.
4 Trübsal macht gläubig. – Simrock, 10535; Körte, 6069.
5 Trübsal öffnet die Augen.
Lat.: Vexatio debit intellectum auditui. (Chaos, 178.)
6 Trübsal und Brennnesseln wachsen überall.
7 Trübsale sind ein Leiter zum Himmel.
It.: Le avversità son scala al cielo. – Le tribolazioni insieme sono nostre correzione.
8 Trübsale verkürzen das Leben.
Jüdisch-deutsch in Warschau: Mekazzer sein die Juhr.
9 Weit von Trübsal, weit vom Himmelssal; nah bei Trübsal findt Gott überal. – Sutor, 1001.
10 Wer von Trübsalen will sein befreit, der gehe zu dem heiligen Veit. – Parömiakon, 3208.
11 Wie man durch viel Trübsal ins Reich Gottes muss, so fahren viel Hofleut durch viel Irrsal ins Teufels Reich. – Opel, 36.
12 Wo die Trübsal zum Fenster heraussieht, sehen keine Freunde hinein. – Parömiakon, 1780.
*13 Er bläst immer Trübsal. – Braun, I, 176.
Man hört ihn stets nur klagen.
*14 Er bläst Trübsal nach Noten. (Nürtingen.)
*15 Er thuat (nichts als) Trübsal blause und Elend geige. (Ulm.)
*16 Trübsal blasen und Angst und Noth weinen.
Ueber seine Verhältnisse viel klagen.
*17 Trübsal blasen und Kummernus geig'n. (Oberösterreich.) – Baumgarten.
Der zweite Theil wol mit der heiligen Kummernus in Verbindung.
*18 Trübsal blasen und Langweil geigen. – Schöpf, 761.
Trübsalsglut.
Durch Trübsalsglut läutert Gott den Muth. – Parömiakon, 2042.
Truchtersheim.
* Er kommt von Drudersche1. (Elsass.)
1) Ein Ort bei Strasburg. (Stöber, Alsatia, 1854-55, S. 188.) – Von einem langsamen Gesellen, der immer hinten nachzieht und auf sich warten lässt.
Trucke.
* Furt mit der Trucke. – Sutermeister, 22.
Auch Drucke = Lade, Schachtel, Druckli = Schächtelchen. In Zusammensetzungen auch für Dose, Schnupftruck = Schnupftabackdose, Schubtrucke = Schublade, Truckeglied = Schachteldeckel. (Vgl. Stalder, I, 311.)
Trüffel.
1 Eine gute Trüffel muss schwarz sein wie die Seele eines Verdammten.
Im Handel unterscheidet man schwarze, weisse und weissliche Trüffeln. Je schwärzer die Farbe derselben ist, desto höher wird sie von Feinschmeckern geschätzt. Nach allgemeiner Annahme finden sich die besten Trüffeln, die, deren Feingeschmack und Aroma als unvergleichlich gelten, in Périgord, Departement der Dordogne. (Vgl. Deutsche Romanzeitung, Berlin 1866, Nr. 44, S. 635.)
2 Wer keine Trüffeln hat, muss mit Morcheln fürlieb nehmen. – Altmann V, 424.
*3 Er fordert Trüffeln vom Meerbusen. (Span.)
Begehrt Unmögliches.
*4 Er ist wie die Trüffel, ohne (erkennbaren) Ursprung und treibt keine Zweige. – Burckhardt, 565.
*5 Er will die Trüffeln mit Netzen fischen.
Trug.
1 Aus einem Trug lernt(e) man die andern kennen.
It.: Tu da an sol tradi mento ogni altro impara.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |