Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] *4 Er fragt den Schenken, ob es Zeit zum Trinken sei. Die Russen: Des Klügers Uhr zeigt nur die Stunde des Essens. (Altmann VI, 402 u. 490.) Schenke (die). 1 Die Schenke soll zwei Werst vom Haus des Gutsherrn stehen. (Lett.) 2 In der Schenke gibt's Wein zu jedem Preise. Man muss bei allem einen Unterschied machen. 3 In der Schenke können auch die Prügel kriegen, die nicht betrunken sind. 4 In Schenke, Kirch' und Bad es keine Herren hat. Poln.: W karczmie, w lazni, w mlynie a w kosciele nieznac pana. (Celakovsky, 326.) 5 In Schenken, in Badstuben (s. d. 2) und in der Mühl' hört man der Lügen viel. Dän.: I kroeg-huus, mölle og Smedehuus siges meget. (Prov. dan., 498.) 6 Keine Schenke ohne Trank, keine Ehe ohne Zank. 7 Keine Schenke ohne Trank, keine Frau ohne Zank. 8 Wer in jeder Schenke einkehrt, dem schliesst man die Herberge zu. - Sprichwörtergarten, 83. *9 Er geht aus einer Schenke in die andere. Holl.: Het is met hem, kort op den weg en lang in de kroeg. - Ik doe een Ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weder in. (Harrebomee, I, 451a.) *10 Er geht bei keiner Schenke vorüber. Nämlich ohne einzukehren. Holl.: Hij legt aan alle kapelletje aan. - Hij slaat geen kapelletje over. (Harrebomee, II, 387b.) *11 In der Schenke einkehren, wo man die Thür mit der Schaufel aufmacht. Auf dem Kirchhof. (S. Herberge 20.) *12 Sein schenck wol anlegen. - Franck, II, 48a. Ironisch in dem Sinne: "Einem etwas geben, das er von natur selbst zu vil hat." Franck stellt die Redensart zusammen mit: Wasser in den Rhein tragen. Dem Frosch zu trinken geben. Schenkel. 1 Die schenckel empfindens wol, so man auff stecken reit. - Franck, I, 81a; Eiselein, 578; Lehmann, II, 72, 64; Simrock, 8966; Körte, 5291. Lat.: Crus sentit, dum in baculo equitamus. (Binder II, 620; Eiselein, 578.) 2 Einen Schenkel setzt er vor, den andern zieht er zurück. - Burckhardt, 771. Von dem Unentschlossenen, Unentschiedenen, Unsteten, Schwankenden. 3 Mancher hewt sich in Schenckel vnd hat das Helb selber in der Hand. - Petri, II, 450. 4 Wer die Schenkel der Pferde liebt, ist glücklich, unglücklich aber, wer die liebt der Frauen. (Arab.) *5 Er trawt seinn schenckeln mehr dann seinn henden. - Franck, I, 51a; Eiselein, 548; Körte, 5291; Simrock, 8967. Der Feige, der furchtsame oder schwache Flüchtling. Schenken. 1 Alles schenken, niemals henken, verändert Land und Stand. - Parömiakon, 1983. 2 Besser schenken als borgen. Holl.: Tap ze, maar borg ze niet. 3 Das Schenken pflegts mit sich zu bringen, dass man des Schenkers Lied muss singen. - Petri, II, 69; Körte, 5298. 4 Einmal geschenkt ist immer geschenkt, und wieder genommen ist gestohlen. Wird häufig von Kindern gebraucht. 5 Geschenckt ist thewr verkaufft. - Lehmann, 289, 18. Lat.: Carius est omne donum eo cujus exolveris precium. (Bovill, I, 123.) 6 Geschenkt ist geschenkt. Lat.: Donate est perdere, nemo rem suam perdere praesumitur. (Chaos, 446.) 7 Geschenkt ist nicht gezinset. - Chaos, 446; Winckler, XVI, 75. 8 Geschenkt ist schön genug. (S. Gaul 25.) Schwed.: Skjönt nog som skjänkt är. (Grubb, 730.) [Spaltenumbruch] 9 Geschenkt ist wohlfeiler als gekauft. - Schöppner, II, 117. 10 Geschenkt und wieder genommen ist gestohlen. - Eiselein, 229; Simrock, 8965a. 11 G'schenkt, g'schenkt, nimma ge'm (geben); g'funden, g'funden, wida ge'm; g'schold'n, g'schold'n, aufg'hengt. (Niederösterreich.) - Frommann, III, 391, 38; hochdeutsch bei Körte, 2060. 12 Man schenckt (nur) den Reichen, an armen kan man nichts gewinnen. - Lehmann, 290, 49. 13 Man schenkt dem Wolf (Fuchs) eine Gans, dass er gefangen werde. 14 Mit schencken thut man einer gab wencken. - Franck, II, 169b; Henisch, 1329, 24; Petri, II, 480. 15 Mit schencken thut man keine Lieb krencken. - Petri, II, 480. 16 Mit schencken vnd rencken richt man offt mehr auss als mit gewalt. - Lehmann, 292, 83. "Gleich schenken? das ist brav, da wird er reussiren." (Mephisto im Faust.) (Büchmann, 49.) 17 Schencken hat kein boden. - Gruter, I, 64; Eyering, II, 255 u. 361; Henisch, 443, 20; Körte, 5296; Simrock, 8959. Bei Petri (II, 528) mit dem Zusatz: "Denn die Leute nemen sich wol zu todt." Mit thörichter Freigebigkeit erschöpft man auch die grössten Schätze. 18 Schencken heysst angeln. - Franck, II, 169b; Gruter, I, 64; Petri, II, 528; Egenolff, 227a; Guttenstein, I, 121; Sailer, 38; Simrock, 8962; Körte, 5295; Lohrengel, I, 580. Wenn nämlich Eigennutz, Herrschsucht, Wollust u. s. w. schenkt. Frz.: Ce qui est bon a prendre, est bon a rendre. (Gaal, 293.) It.: Chi beneficio fa, beneficio aspetti. (Gaal, 293.) 19 Schencken reichet nicht. - Gruter, III, 78; Petri, II, 528; Lehmann, II, 573, 26; Schottel, 1125a; Henisch, 443, 21; Körte, 5293; Simrock, 8957. Entweder Geschenke allein thun es nicht, sie reichen nicht hin, oder: Schenken macht nicht reich. 20 Schencken vnd wiederschencken erhält gute Freundschafft. (S. Geschenk 35.) - Petri, II, 528; Henisch, 1225, 31; Lehmann, 289, 26; Simrock, 8960; Lehmann, II, 566, 27; Körte, 3297; Lohrengel, I, 582. Schwed.: gafvor och gengafvor halla vänner längst. (Grubb, 264.) 21 Schenk' und spendir', so findest du eine offene Thür. - Parömiakon, 2552. 22 Schenken hat sein Bedenken. Lat.: Repente liberalis stultis gratus est, rerum peritis irritos tendit dolos. (Phaedrus.) (Philippi, II, 154.) 23 Schenken heisst die Wurst nach der Speckseite werfen. Engl.: To give a lark, to catch a kite. Frz.: Donner un oeuf pour avoir un boeuf. - Donner une pois pour avoir une five. - Hasarder un petit poisson pour en prendre un grand. - Semer un grain d'orge pour attraper un pigeon. Lat.: Donare iis, qui donare maxima possunt. - Ovum dat nulli, nisi sit retributio pulli. - Pilium donat ut pallium recipiat. (Masson, 299.) 24 Schenken ist dankenswerth. 25 Schenken ist gestorben und Geben ist verdorben. 26 Schenken thut niemand kränken. - Petri, II, 528; Simrock, 8961; Körte, 5292. 27 Schenken und Sch...ssen wird mit gleichviel (auch: wird mit Einem, demselben, Anfangs-) Buchstaben geschrieben. - Simrock, 8956; Lohrengel, I, 581; Frischbier2, 3283. 28 Schenkt dir einer ein Schwein, so lad' ihn wenigstens aufs Wurstessen ein. 29 Schenkt dir jemand einen Eimer Wein, so schenk' ihm ein Gläschen davon ein. 30 Schenkt man einem eine Kuh, so will er auch das Futter noch dazu. 31 Schenkt man Kraut, so muss man Speck dazu schenken. 32 Schinke, Schinken - nemi nien! Fäinjde, fäinjden - weder gien. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 647.
[Spaltenumbruch] *4 Er fragt den Schenken, ob es Zeit zum Trinken sei. Die Russen: Des Klügers Uhr zeigt nur die Stunde des Essens. (Altmann VI, 402 u. 490.) Schenke (die). 1 Die Schenke soll zwei Werst vom Haus des Gutsherrn stehen. (Lett.) 2 In der Schenke gibt's Wein zu jedem Preise. Man muss bei allem einen Unterschied machen. 3 In der Schenke können auch die Prügel kriegen, die nicht betrunken sind. 4 In Schenke, Kirch' und Bad es keine Herren hat. Poln.: W karczmie, w łażni, w młynie a w kościele nieznać pana. (Čelakovsky, 326.) 5 In Schenken, in Badstuben (s. d. 2) und in der Mühl' hört man der Lügen viel. Dän.: I krœg-huus, mølle og Smedehuus siges meget. (Prov. dan., 498.) 6 Keine Schenke ohne Trank, keine Ehe ohne Zank. 7 Keine Schenke ohne Trank, keine Frau ohne Zank. 8 Wer in jeder Schenke einkehrt, dem schliesst man die Herberge zu. – Sprichwörtergarten, 83. *9 Er geht aus einer Schenke in die andere. Holl.: Het is met hem, kort op den weg en lang in de kroeg. – Ik doe een Ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weder in. (Harrebomée, I, 451a.) *10 Er geht bei keiner Schenke vorüber. Nämlich ohne einzukehren. Holl.: Hij legt aan alle kapelletje aan. – Hij slaat geen kapelletje over. (Harrebomée, II, 387b.) *11 In der Schenke einkehren, wo man die Thür mit der Schaufel aufmacht. Auf dem Kirchhof. (S. Herberge 20.) *12 Sein schenck wol anlegen. – Franck, II, 48a. Ironisch in dem Sinne: „Einem etwas geben, das er von natur selbst zu vil hat.“ Franck stellt die Redensart zusammen mit: Wasser in den Rhein tragen. Dem Frosch zu trinken geben. Schenkel. 1 Die schenckel empfindens wol, so man auff stecken reit. – Franck, I, 81a; Eiselein, 578; Lehmann, II, 72, 64; Simrock, 8966; Körte, 5291. Lat.: Crus sentit, dum in baculo equitamus. (Binder II, 620; Eiselein, 578.) 2 Einen Schenkel setzt er vor, den andern zieht er zurück. – Burckhardt, 771. Von dem Unentschlossenen, Unentschiedenen, Unsteten, Schwankenden. 3 Mancher hewt sich in Schenckel vnd hat das Helb selber in der Hand. – Petri, II, 450. 4 Wer die Schenkel der Pferde liebt, ist glücklich, unglücklich aber, wer die liebt der Frauen. (Arab.) *5 Er trawt seinn schenckeln mehr dann seinn henden. – Franck, I, 51a; Eiselein, 548; Körte, 5291; Simrock, 8967. Der Feige, der furchtsame oder schwache Flüchtling. Schenken. 1 Alles schenken, niemals henken, verändert Land und Stand. – Parömiakon, 1983. 2 Besser schenken als borgen. Holl.: Tap ze, maar borg ze niet. 3 Das Schenken pflegts mit sich zu bringen, dass man des Schenkers Lied muss singen. – Petri, II, 69; Körte, 5298. 4 Einmal geschenkt ist immer geschenkt, und wieder genommen ist gestohlen. Wird häufig von Kindern gebraucht. 5 Geschenckt ist thewr verkaufft. – Lehmann, 289, 18. Lat.: Carius est omne donum eo cujus exolveris precium. (Bovill, I, 123.) 6 Geschenkt ist geschenkt. Lat.: Donate est perdere, nemo rem suam perdere praesumitur. (Chaos, 446.) 7 Geschenkt ist nicht gezinset. – Chaos, 446; Winckler, XVI, 75. 8 Geschenkt ist schön genug. (S. Gaul 25.) Schwed.: Skjönt nog som skjänkt är. (Grubb, 730.) [Spaltenumbruch] 9 Geschenkt ist wohlfeiler als gekauft. – Schöppner, II, 117. 10 Geschenkt und wieder genommen ist gestohlen. – Eiselein, 229; Simrock, 8965a. 11 G'schenkt, g'schenkt, nimma ge'm (geben); g'funden, g'funden, wida ge'm; g'schold'n, g'schold'n, aufg'hengt. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 391, 38; hochdeutsch bei Körte, 2060. 12 Man schenckt (nur) den Reichen, an armen kan man nichts gewinnen. – Lehmann, 290, 49. 13 Man schenkt dem Wolf (Fuchs) eine Gans, dass er gefangen werde. 14 Mit schencken thut man einer gab wencken. – Franck, II, 169b; Henisch, 1329, 24; Petri, II, 480. 15 Mit schencken thut man keine Lieb krencken. – Petri, II, 480. 16 Mit schencken vnd rencken richt man offt mehr auss als mit gewalt. – Lehmann, 292, 83. „Gleich schenken? das ist brav, da wird er reussiren.“ (Mephisto im Faust.) (Büchmann, 49.) 17 Schencken hat kein boden. – Gruter, I, 64; Eyering, II, 255 u. 361; Henisch, 443, 20; Körte, 5296; Simrock, 8959. 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(Masson, 299.) 24 Schenken ist dankenswerth. 25 Schenken ist gestorben und Geben ist verdorben. 26 Schenken thut niemand kränken. – Petri, II, 528; Simrock, 8961; Körte, 5292. 27 Schenken und Sch...ssen wird mit gleichviel (auch: wird mit Einem, demselben, Anfangs-) Buchstaben geschrieben. – Simrock, 8956; Lohrengel, I, 581; Frischbier2, 3283. 28 Schenkt dir einer ein Schwein, so lad' ihn wenigstens aufs Wurstessen ein. 29 Schenkt dir jemand einen Eimer Wein, so schenk' ihm ein Gläschen davon ein. 30 Schenkt man einem eine Kuh, so will er auch das Futter noch dazu. 31 Schenkt man Kraut, so muss man Speck dazu schenken. 32 Schinke, Schinken – nemi nien! Fäinjde, fäinjden – weder gien. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 647.
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*4 Er fragt den Schenken, ob es Zeit zum Trinken sei.
Die Russen: Des Klügers Uhr zeigt nur die Stunde des Essens. (Altmann VI, 402 u. 490.)
Schenke (die).
1 Die Schenke soll zwei Werst vom Haus des Gutsherrn stehen. (Lett.)
2 In der Schenke gibt's Wein zu jedem Preise.
Man muss bei allem einen Unterschied machen.
3 In der Schenke können auch die Prügel kriegen, die nicht betrunken sind.
4 In Schenke, Kirch' und Bad es keine Herren hat.
Poln.: W karczmie, w łażni, w młynie a w kościele nieznać pana. (Čelakovsky, 326.)
5 In Schenken, in Badstuben (s. d. 2) und in der Mühl' hört man der Lügen viel.
Dän.: I krœg-huus, mølle og Smedehuus siges meget. (Prov. dan., 498.)
6 Keine Schenke ohne Trank, keine Ehe ohne Zank.
7 Keine Schenke ohne Trank, keine Frau ohne Zank.
8 Wer in jeder Schenke einkehrt, dem schliesst man die Herberge zu. – Sprichwörtergarten, 83.
*9 Er geht aus einer Schenke in die andere.
Holl.: Het is met hem, kort op den weg en lang in de kroeg. – Ik doe een Ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weder in. (Harrebomée, I, 451a.)
*10 Er geht bei keiner Schenke vorüber.
Nämlich ohne einzukehren.
Holl.: Hij legt aan alle kapelletje aan. – Hij slaat geen kapelletje over. (Harrebomée, II, 387b.)
*11 In der Schenke einkehren, wo man die Thür mit der Schaufel aufmacht.
Auf dem Kirchhof. (S. Herberge 20.)
*12 Sein schenck wol anlegen. – Franck, II, 48a.
Ironisch in dem Sinne: „Einem etwas geben, das er von natur selbst zu vil hat.“ Franck stellt die Redensart zusammen mit: Wasser in den Rhein tragen. Dem Frosch zu trinken geben.
Schenkel.
1 Die schenckel empfindens wol, so man auff stecken reit. – Franck, I, 81a; Eiselein, 578; Lehmann, II, 72, 64; Simrock, 8966; Körte, 5291.
Lat.: Crus sentit, dum in baculo equitamus. (Binder II, 620; Eiselein, 578.)
2 Einen Schenkel setzt er vor, den andern zieht er zurück. – Burckhardt, 771.
Von dem Unentschlossenen, Unentschiedenen, Unsteten, Schwankenden.
3 Mancher hewt sich in Schenckel vnd hat das Helb selber in der Hand. – Petri, II, 450.
4 Wer die Schenkel der Pferde liebt, ist glücklich, unglücklich aber, wer die liebt der Frauen. (Arab.)
*5 Er trawt seinn schenckeln mehr dann seinn henden. – Franck, I, 51a; Eiselein, 548; Körte, 5291; Simrock, 8967.
Der Feige, der furchtsame oder schwache Flüchtling.
Schenken.
1 Alles schenken, niemals henken, verändert Land und Stand. – Parömiakon, 1983.
2 Besser schenken als borgen.
Holl.: Tap ze, maar borg ze niet.
3 Das Schenken pflegts mit sich zu bringen, dass man des Schenkers Lied muss singen. – Petri, II, 69; Körte, 5298.
4 Einmal geschenkt ist immer geschenkt, und wieder genommen ist gestohlen.
Wird häufig von Kindern gebraucht.
5 Geschenckt ist thewr verkaufft. – Lehmann, 289, 18.
Lat.: Carius est omne donum eo cujus exolveris precium. (Bovill, I, 123.)
6 Geschenkt ist geschenkt.
Lat.: Donate est perdere, nemo rem suam perdere praesumitur. (Chaos, 446.)
7 Geschenkt ist nicht gezinset. – Chaos, 446; Winckler, XVI, 75.
8 Geschenkt ist schön genug. (S. Gaul 25.)
Schwed.: Skjönt nog som skjänkt är. (Grubb, 730.)
9 Geschenkt ist wohlfeiler als gekauft. – Schöppner, II, 117.
10 Geschenkt und wieder genommen ist gestohlen. – Eiselein, 229; Simrock, 8965a.
11 G'schenkt, g'schenkt, nimma ge'm (geben); g'funden, g'funden, wida ge'm; g'schold'n, g'schold'n, aufg'hengt. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 391, 38; hochdeutsch bei Körte, 2060.
12 Man schenckt (nur) den Reichen, an armen kan man nichts gewinnen. – Lehmann, 290, 49.
13 Man schenkt dem Wolf (Fuchs) eine Gans, dass er gefangen werde.
14 Mit schencken thut man einer gab wencken. – Franck, II, 169b; Henisch, 1329, 24; Petri, II, 480.
15 Mit schencken thut man keine Lieb krencken. – Petri, II, 480.
16 Mit schencken vnd rencken richt man offt mehr auss als mit gewalt. – Lehmann, 292, 83.
„Gleich schenken? das ist brav, da wird er reussiren.“ (Mephisto im Faust.) (Büchmann, 49.)
17 Schencken hat kein boden. – Gruter, I, 64; Eyering, II, 255 u. 361; Henisch, 443, 20; Körte, 5296; Simrock, 8959.
Bei Petri (II, 528) mit dem Zusatz: „Denn die Leute nemen sich wol zu todt.“ Mit thörichter Freigebigkeit erschöpft man auch die grössten Schätze.
18 Schencken heysst angeln. – Franck, II, 169b; Gruter, I, 64; Petri, II, 528; Egenolff, 227a; Guttenstein, I, 121; Sailer, 38; Simrock, 8962; Körte, 5295; Lohrengel, I, 580.
Wenn nämlich Eigennutz, Herrschsucht, Wollust u. s. w. schenkt.
Frz.: Ce qui est bon à prendre, est bon à rendre. (Gaal, 293.)
It.: Chi beneficio fà, beneficio aspetti. (Gaal, 293.)
19 Schencken reichet nicht. – Gruter, III, 78; Petri, II, 528; Lehmann, II, 573, 26; Schottel, 1125a; Henisch, 443, 21; Körte, 5293; Simrock, 8957.
Entweder Geschenke allein thun es nicht, sie reichen nicht hin, oder: Schenken macht nicht reich.
20 Schencken vnd wiederschencken erhält gute Freundschafft. (S. Geschenk 35.) – Petri, II, 528; Henisch, 1225, 31; Lehmann, 289, 26; Simrock, 8960; Lehmann, II, 566, 27; Körte, 3297; Lohrengel, I, 582.
Schwed.: gåfvor och gengåfvor hålla vänner längst. (Grubb, 264.)
21 Schenk' und spendir', so findest du eine offene Thür. – Parömiakon, 2552.
22 Schenken hat sein Bedenken.
Lat.: Repente liberalis stultis gratus est, rerum peritis irritos tendit dolos. (Phaedrus.) (Philippi, II, 154.)
23 Schenken heisst die Wurst nach der Speckseite werfen.
Engl.: To give a lark, to catch a kite.
Frz.: Donner un oeuf pour avoir un boeuf. – Donner une pois pour avoir une five. – Hasarder un petit poisson pour en prendre un grand. – Semer un grain d'orge pour attraper un pigeon.
Lat.: Donare iis, qui donare maxima possunt. – Ovum dat nulli, nisi sit retributio pulli. – Pilium donat ut pallium recipiat. (Masson, 299.)
24 Schenken ist dankenswerth.
25 Schenken ist gestorben und Geben ist verdorben.
26 Schenken thut niemand kränken. – Petri, II, 528; Simrock, 8961; Körte, 5292.
27 Schenken und Sch...ssen wird mit gleichviel (auch: wird mit Einem, demselben, Anfangs-) Buchstaben geschrieben. – Simrock, 8956; Lohrengel, I, 581; Frischbier2, 3283.
28 Schenkt dir einer ein Schwein, so lad' ihn wenigstens aufs Wurstessen ein.
29 Schenkt dir jemand einen Eimer Wein, so schenk' ihm ein Gläschen davon ein.
30 Schenkt man einem eine Kuh, so will er auch das Futter noch dazu.
31 Schenkt man Kraut, so muss man Speck dazu schenken.
32 Schinke, Schinken – nemi nien! Fäinjde, fäinjden – weder gien. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 647.
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