Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 2 Es lässt sich nicht waschen der Mohr, sondern bleibt allzeit wie zuvor. - Parömiakon, 478. 3 Es wäscht sich keiner selbst so schön, als wenn er wird zum Bader (Scherer) geh'n. 4 Geh' und lass dich waschen! 5 Je länger wir uns waschen, je vnreiner wir werden. - Petri, II, 844. 6 Man mag en waschen odder reiwen (reiben), as he is, so will he wol bleiwen. - Schütze, IV, 378. Von unverbesserlichen Menschen. 7 Wasch du mich, so wasch ich dich, so sind wir alle zween schöne Buben. - Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 97; Klosterspiegel, 19, 7; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 70; Körte, 6506; Braun, I, 4917. 8 Wäsch mich, so Wäsch ich dich, so werden wir beyd hüpsch. - Lehmann, 376, 30. 9 Wasch mir den Beltz vnd mach jhn nicht nass. - Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 98. 10 Wasch' und bügle ein Schwein, es bringt dir's hundertfach ein. (Frankenwald.) 11 Wasche deine Hände oft, die Füsse selten, den Kopf nie. Engl.: Wash your hands often, your feet seldom, and your head never. 12 Wasche mich und ich dich, so sind wir beide rein. - Chaos, 985; Winckler, XIII, 31; Simrock, 11210. 13 Waschen bei schlechtem Wetter ist leicht, aber das Trocknen hält auf. 14 Waschen ist leichter als Reinhalten. So wie beichten leichter als besser werden. 15 Waschen tärt, harr jene Frau segt, da harr s' 'n Nachtmütz wuschen. (Altmark.) - Danneil, 276; Hoefer, 298a. 16 Waschen zerreibt die Maschen (Taschen). Böhm.: Casta pirka hotova dirka. - Caste pirky delaji dirky. - I voda ma zuby. - Lepsi dirka nezli spinkai. (Celakovsky, 434.) 17 Waschen, zinsen und beichten soll man nicht aufschieben, es kommt immer mehr dazu. Lat.: Quod differtur, non auffertur. (Sutor, 375.) 18 Wask leis' un wringe wek, so krigst du ewig 'ne grise Blek. (Bremen.) - Köster, 254. 19 Wei wäsket Hasen un Vösse! (Westf.) Ironische und scherzhafte Entschuldigung der Unreinlichkeit. 20 Wenn das waschen so wol thät an der Bach, als das Hertzen vnter dem Dach, es wer kein Jungfraw auff Erden, sie wolt ein Wäscherin werden. - Gruter, III, 93; Lehmann, II, 859, 5. 21 Wenn einer den andern wüsche, so würden alle rein. 22 Wer sich morgens nicht wäscht, der sieht untertags den Teufel. - Baumgarten, II, 26. 23 Wer sich waschen will, findet Wasser. (Posen.) 24 Wer sich wäscht, dem siehet man keinen Makel an. - Lehmann, 690, 15. 25 Wer viel wescht, muss viel trickern (trocknen). (Rott-Thal.) 26 Wer wöschet Hasen un Fösse, un sin doch reine! - Schambach, II, 294. Entschuldigung derer, die sich einmal nicht gewaschen haben. "Wer wäscht die Hasen und die Füchse, und sie sind doch glatt, sagte die Frau, und liess ihre Bälge ungewaschen laufen." 27 Wer zu vil weschet, der kompt in Rew. - Petri, II, 785. 28 Wol gewasche, wol gewewe, aller Dreck öss bönn (drin) geblewe. (Königsberg.) - Frischbier2, 136. 29 Wüsch jeder vor seiner Thür, so wird's überall süber. (Luzern.) *30 Da ist Waschen und Bügeln beisammen. - Mayer, I, 35; Braun, I, 4919. *31 Das (der) hat sich gewaschen. Ist gut, auch gerathen. Als der König von Westfalen gleich nach seiner Ankunft in Hannover ein Bad nahm, dichtete man: "Kaum ist er in der Stadt, so nimmt er auch ein Bad. Das ist doch noch ein König, der sich gewaschen hat." (Witzfunken, IVa, 167.) [Spaltenumbruch] *32 Das heisst waschen und den Pelz nicht nass machen. - Klix, 122. *33 Der wäscht eine schmuzige Wäsche. *34 Dös hat si g'wasch'n. (Franken.) - Frommann, VI, 326, 403. *35 Er hat sich rein gewaschen. - Parömiakon, 1001. *36 Er wascht. (Ulm.) Spricht sinnloses, unverständliches Zeug. *37 Er wäscht em de Chuttle. (Solothurn.) - Schild, 96, 436. *38 Er wäscht sich (seine Hände) in Pilatuswasser. *39 Er wäscht sich mit Hefen. Auch: Mistlache, Tinte, Schusterschwärze. Engl.: His face is cleaned with a butcher's sponge. *40 Er wäscht sich so lange als die Sonne. (Lit.) Die Anwohner des baltischen Meeres erzählen sich, dass die Sonne täglich in den Fluten bade, was ihr den goldenen Schein verleihe. An wolkigen, trüben Tagen sagt man, die Sonne habe es unterlassen, sich zu baden. In der Ernte bittet man Gott, der Sonne aufzugeben, sich zu baden. (Wurzbach I, 124.) *41 Er wäscht sich wie die Katzen ohne Wasser. *42 Ich will ihn waschen. (Oberösterreich.) Mit Worten, auch mit Schlägen hart mitnehmen. *43 Ik heff em wuschen. (Holst.) - Schütze, IV, 341. Ich habe ihm die Wahrheit gesagt. *44 Viel zu waschen und wenig zu trocknen. Lat.: Magister in artibus, Doctor in artibus. *45 Wamee de eine woschen is, damee is de andere dräget. Womit der eine gewaschen, damit ist der andere getrocknet. Einer ist so schlecht als der andere. Wäscher. 1 Der Wäscher schwatzet sich wol truncken. - Eyering, II, 423. 2 Ein Wäscher ist nirgends gern gesehen. "Ein unverschämter Wäscher wird überall zur Last, und einen Wortedräscher, den sieht man nicht einmal nur über Achsel an." (Keller, 164b.) 3 Jung Wescher, alt Zungendrescher. - Eyering, III, 110 u. 130. 4 Keinem Wäscher sol man trauen. - Schottel, 1120a. 5 Mit Weschern vnd Schwetzern regiert sichs fehrlich. - Petri, II, 482. 6 Suchst du vor Wäschern Ruh', so schnalle Ohr und Lippen zu. - Parömiakon, 2048. *7 Du bist nur der Wäscher (des Todten) und willst (ihm) das Paradies verbürgen. - Burckhardt, 112. Spott auf die Protectionsmiene solcher Leute, die weder Ansehen, noch Einfluss irgendeiner Art besitzen. Wäscherei. Wäscherei und Lügen sind gern beieinander. Wäscherin. 1 Den Wäscherschern is in 'n Sommer kein Kraus Ber (Krug Bier) to düer, in 'n Winter is 'ne kein Knust to hart. - Schambach, I, 340. Im Sommer haben sie guten Verdienst, im Winter müssen sie darben. 2 Et is keine Weschersche sau faul, se krigt öre Wesche vor negen AUr up'n Taun. - Schambach, II, 185. Die Wäscherinnen pflegen abends 9 Uhr von der Arbeit nach Hause zu gehen. Selbstredend beeilen sie sich bis dahin fertig zu sein, weil sie sonst länger bleiben müssten. 3 Was man heute der Wäscherin sagt, wird morgen auf dem Markte erzählt. *4 Seine Wäscherin hat Trauer. Von jemand, der in schmuziger Wäsche einhergeht. Waschlappen. * Er ist ein Waschlappen. Er hat keine bestimmte Meinung, kein Urtheil. Lat.: Alba amussis. (Erasm., 530; Philippi, I, 16.) Waschlappenschlepperin. * Sie ist eine Waschlappenschlepperin. - Frischbier2, 3978. Eine Zuträgerin. (S. Schwellenschlepperin.) Waschmarkt. * Den Waschmarkt einstellen. Dem Geschwätz ein Ende machen. Waschmaul. * Er will jedes Waschmaul mit Mehl verstopfen. - Narrenspiegel, 41. Der krankhaft Empfindliche. [Spaltenumbruch] 2 Es lässt sich nicht waschen der Mohr, sondern bleibt allzeit wie zuvor. – Parömiakon, 478. 3 Es wäscht sich keiner selbst so schön, als wenn er wird zum Bader (Scherer) geh'n. 4 Geh' und lass dich waschen! 5 Je länger wir uns waschen, je vnreiner wir werden. – Petri, II, 844. 6 Man mag en waschen odder rîwen (reiben), as he is, so will he wol blîwen. – Schütze, IV, 378. Von unverbesserlichen Menschen. 7 Wasch du mich, so wasch ich dich, so sind wir alle zween schöne Buben. – Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 97; Klosterspiegel, 19, 7; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 70; Körte, 6506; Braun, I, 4917. 8 Wäsch mich, so Wäsch ich dich, so werden wir beyd hüpsch. – Lehmann, 376, 30. 9 Wasch mir den Beltz vnd mach jhn nicht nass. – Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 98. 10 Wasch' und bügle ein Schwein, es bringt dir's hundertfach ein. (Frankenwald.) 11 Wasche deine Hände oft, die Füsse selten, den Kopf nie. 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Wäscher. 1 Der Wäscher schwatzet sich wol truncken. – Eyering, II, 423. 2 Ein Wäscher ist nirgends gern gesehen. „Ein unverschämter Wäscher wird überall zur Last, und einen Wortedräscher, den sieht man nicht einmal nur über Achsel an.“ (Keller, 164b.) 3 Jung Wescher, alt Zungendrescher. – Eyering, III, 110 u. 130. 4 Keinem Wäscher sol man trauen. – Schottel, 1120a. 5 Mit Weschern vnd Schwetzern regiert sichs fehrlich. – Petri, II, 482. 6 Suchst du vor Wäschern Ruh', so schnalle Ohr und Lippen zu. – Parömiakon, 2048. *7 Du bist nur der Wäscher (des Todten) und willst (ihm) das Paradies verbürgen. – Burckhardt, 112. Spott auf die Protectionsmiene solcher Leute, die weder Ansehen, noch Einfluss irgendeiner Art besitzen. Wäscherei. Wäscherei und Lügen sind gern beieinander. Wäscherin. 1 Den Wäscherschern is in 'n Sommer kein Kraus Bêr (Krug Bier) to düer, in 'n Winter is 'ne kein Knust to hart. – Schambach, I, 340. 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2 Es lässt sich nicht waschen der Mohr, sondern bleibt allzeit wie zuvor. – Parömiakon, 478.
3 Es wäscht sich keiner selbst so schön, als wenn er wird zum Bader (Scherer) geh'n.
4 Geh' und lass dich waschen!
5 Je länger wir uns waschen, je vnreiner wir werden. – Petri, II, 844.
6 Man mag en waschen odder rîwen (reiben), as he is, so will he wol blîwen. – Schütze, IV, 378.
Von unverbesserlichen Menschen.
7 Wasch du mich, so wasch ich dich, so sind wir alle zween schöne Buben. – Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 97; Klosterspiegel, 19, 7; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 70; Körte, 6506; Braun, I, 4917.
8 Wäsch mich, so Wäsch ich dich, so werden wir beyd hüpsch. – Lehmann, 376, 30.
9 Wasch mir den Beltz vnd mach jhn nicht nass. – Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 98.
10 Wasch' und bügle ein Schwein, es bringt dir's hundertfach ein. (Frankenwald.)
11 Wasche deine Hände oft, die Füsse selten, den Kopf nie.
Engl.: Wash your hands often, your feet seldom, and your head never.
12 Wasche mich und ich dich, so sind wir beide rein. – Chaos, 985; Winckler, XIII, 31; Simrock, 11210.
13 Waschen bei schlechtem Wetter ist leicht, aber das Trocknen hält auf.
14 Waschen ist leichter als Reinhalten.
So wie beichten leichter als besser werden.
15 Waschen tärt, harr jene Frû segt, da harr s' 'n Nachtmütz wuschen. (Altmark.) – Danneil, 276; Hoefer, 298a.
16 Waschen zerreibt die Maschen (Taschen).
Böhm.: Častá pírka hotová dírka. – Časté pírky dĕlají dírky. – I voda má zuby. – Lepši dirka nežli špinkaí. (Čelakovsky, 434.)
17 Waschen, zinsen und beichten soll man nicht aufschieben, es kommt immer mehr dazu.
Lat.: Quod differtur, non auffertur. (Sutor, 375.)
18 Wask lîs' un wringe wêk, so krigst du ewig 'ne grise Blêk. (Bremen.) – Köster, 254.
19 Wei wäsket Hasen un Vösse! (Westf.)
Ironische und scherzhafte Entschuldigung der Unreinlichkeit.
20 Wenn das waschen so wol thät an der Bach, als das Hertzen vnter dem Dach, es wer kein Jungfraw auff Erden, sie wolt ein Wäscherin werden. – Gruter, III, 93; Lehmann, II, 859, 5.
21 Wenn einer den andern wüsche, so würden alle rein.
22 Wer sich morgens nicht wäscht, der sieht untertags den Teufel. – Baumgarten, II, 26.
23 Wer sich waschen will, findet Wasser. (Posen.)
24 Wer sich wäscht, dem siehet man keinen Makel an. – Lehmann, 690, 15.
25 Wer viel wescht, muss viel trickern (trocknen). (Rott-Thal.)
26 Wêr wöschet Hasen un Fösse, un sin doch reine! – Schambach, II, 294.
Entschuldigung derer, die sich einmal nicht gewaschen haben. „Wer wäscht die Hasen und die Füchse, und sie sind doch glatt, sagte die Frau, und liess ihre Bälge ungewaschen laufen.“
27 Wer zu vil weschet, der kompt in Rew. – Petri, II, 785.
28 Wol gewasche, wol gewewe, aller Dreck öss bönn (drin) geblewe. (Königsberg.) – Frischbier2, 136.
29 Wüsch jeder vor seiner Thür, so wird's überall süber. (Luzern.)
*30 Da ist Waschen und Bügeln beisammen. – Mayer, I, 35; Braun, I, 4919.
*31 Das (der) hat sich gewaschen.
Ist gut, auch gerathen. Als der König von Westfalen gleich nach seiner Ankunft in Hannover ein Bad nahm, dichtete man: „Kaum ist er in der Stadt, so nimmt er auch ein Bad. Das ist doch noch ein König, der sich gewaschen hat.“ (Witzfunken, IVa, 167.)
*32 Das heisst waschen und den Pelz nicht nass machen. – Klix, 122.
*33 Der wäscht eine schmuzige Wäsche.
*34 Dös hat si g'wasch'n. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 403.
*35 Er hat sich rein gewaschen. – Parömiakon, 1001.
*36 Er wascht. (Ulm.)
Spricht sinnloses, unverständliches Zeug.
*37 Er wäscht em de Chuttle. (Solothurn.) – Schild, 96, 436.
*38 Er wäscht sich (seine Hände) in Pilatuswasser.
*39 Er wäscht sich mit Hefen.
Auch: Mistlache, Tinte, Schusterschwärze.
Engl.: His face is cleaned with a butcher's sponge.
*40 Er wäscht sich so lange als die Sonne. (Lit.)
Die Anwohner des baltischen Meeres erzählen sich, dass die Sonne täglich in den Fluten bade, was ihr den goldenen Schein verleihe. An wolkigen, trüben Tagen sagt man, die Sonne habe es unterlassen, sich zu baden. In der Ernte bittet man Gott, der Sonne aufzugeben, sich zu baden. (Wurzbach I, 124.)
*41 Er wäscht sich wie die Katzen ohne Wasser.
*42 Ich will ihn waschen. (Oberösterreich.)
Mit Worten, auch mit Schlägen hart mitnehmen.
*43 Ik heff em wuschen. (Holst.) – Schütze, IV, 341.
Ich habe ihm die Wahrheit gesagt.
*44 Viel zu waschen und wenig zu trocknen.
Lat.: Magister in artibus, Doctor in artibus.
*45 Wamee de eine woschen is, damee is de andere dräget.
Womit der eine gewaschen, damit ist der andere getrocknet. Einer ist so schlecht als der andere.
Wäscher.
1 Der Wäscher schwatzet sich wol truncken. – Eyering, II, 423.
2 Ein Wäscher ist nirgends gern gesehen.
„Ein unverschämter Wäscher wird überall zur Last, und einen Wortedräscher, den sieht man nicht einmal nur über Achsel an.“ (Keller, 164b.)
3 Jung Wescher, alt Zungendrescher. – Eyering, III, 110 u. 130.
4 Keinem Wäscher sol man trauen. – Schottel, 1120a.
5 Mit Weschern vnd Schwetzern regiert sichs fehrlich. – Petri, II, 482.
6 Suchst du vor Wäschern Ruh', so schnalle Ohr und Lippen zu. – Parömiakon, 2048.
*7 Du bist nur der Wäscher (des Todten) und willst (ihm) das Paradies verbürgen. – Burckhardt, 112.
Spott auf die Protectionsmiene solcher Leute, die weder Ansehen, noch Einfluss irgendeiner Art besitzen.
Wäscherei.
Wäscherei und Lügen sind gern beieinander.
Wäscherin.
1 Den Wäscherschern is in 'n Sommer kein Kraus Bêr (Krug Bier) to düer, in 'n Winter is 'ne kein Knust to hart. – Schambach, I, 340.
Im Sommer haben sie guten Verdienst, im Winter müssen sie darben.
2 Et is keine Weschersche sau fûl, se krigt öre Wesche vor nêgen Ûr up'n Tûn. – Schambach, II, 185.
Die Wäscherinnen pflegen abends 9 Uhr von der Arbeit nach Hause zu gehen. Selbstredend beeilen sie sich bis dahin fertig zu sein, weil sie sonst länger bleiben müssten.
3 Was man heute der Wäscherin sagt, wird morgen auf dem Markte erzählt.
*4 Seine Wäscherin hat Trauer.
Von jemand, der in schmuziger Wäsche einhergeht.
Waschlappen.
* Er ist ein Waschlappen.
Er hat keine bestimmte Meinung, kein Urtheil.
Lat.: Alba amussis. (Erasm., 530; Philippi, I, 16.)
Waschlappenschlepperin.
* Sie ist eine Waschlappenschlepperin. – Frischbier2, 3978.
Eine Zuträgerin. (S. Schwellenschlepperin.)
Waschmarkt.
* Den Waschmarkt einstellen.
Dem Geschwätz ein Ende machen.
Waschmaul.
* Er will jedes Waschmaul mit Mehl verstopfen. – Narrenspiegel, 41.
Der krankhaft Empfindliche.
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