Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] getruncken vnnd verdorben, als Wasser getruncken, vnnd gar gestorben. - Lehmann, II, 629, 22. 339 Trinck ich Wasser, so werd ich faul; trinck ich Kovent, so heng ichs maul; trinck ich bier, so werd ich voll; trinck ich wein, so werd ich toll; drum weiss ich nicht wol, was ich trincken sol. - Henisch, 374, 31; Petri, II, 550; Körte, 6008. 340 Trink' a Wasse' af'n Saloat, aft (so) bist 'n Dokter um an Thoale' Schoad. (Unterinnthal.) - Frommann, VI, 33. 341 Trink' Wasser nach dem Quart und Wein nach der Art. Frz.: Bois le vin comme roi, et l'au comme taureau. (Magazin, 1863, 604.) 342 Trinke Wasser aus deiner Gruben und Flüsse aus deinem Brunnen. - Fabricius, 96. 343 Trinke Wasser wie ein Ochs und Wein wie ein König. - Simrock, 11245; Körte, 6536. Schwed.: Dricka vatn som en oxe och vin som en herre. (Grubb, 155.) 344 Tropffen Wasser fallen so lang auff ein harten Stein, biss sie ein loch drein machen. - Lehmann, 361, 35. 345 Trübes Wasser gibt einen schlechten Spiegel. It.: Acqua torbida non fa specchio. (Cahier, 2779.) 346 Trübes Wasser macht keinen Spiegel. - Winckler, XX, 47. 347 Trübes Wasser treibt die Mühle auch. Böhm.: Bud' si voda kalna, jen kdyz se mele. (Celakovsky, 268.) 348 Ueber'm Wasser wohnen auch Leute. 349 Um Wasser zu trinken und auf der Strasse zu schlafen bittet man niemand um Erlaubniss (oder: braucht man kein Attest). Frz.: Pour boire de l'eau et coucher dehors on ne demande conge a personne. (Cahier, 589; Kritzinger, 165b.) 350 Unter dem Wasser ist Hunger, unter dem Schnee Brot. - Winckler, X, 74. 351 Verboten Wasser ist Malvasier. - Simrock, 10826; Körte2, 8171. 352 Verbotene Wasser sind oft besser als Wein. - Eiselein, 616; Simrock, 10825. Mhd.: Verboten wazzer bezzer sint, dan offen wein, des hver ich jehen. (Heigerloh.). - Verstolniu wazzer süezer sint dan offen wein, des jehent diu kint. (Freidank.) (Zingerle, 164.) 353 Verlaufen Wasser treibt keine Mühle. - Winckler, I, 16. Wissen auch die Araber. (Cahier, 2303.) Frz.: L'eau dormante cache sa profondeur. Holl.: Met verloopen water maalt geen molen. (Harrebomee, II, 442a.) 354 Verstohlene Wasser sind süss. - Sprichwort, 9, 17; Schulze, 49. Lat.: Furtivus potus plenus est dulcedine totus. (Gaal, 1669; Eiselein, 629.) 355 Viel kleine Wasser geben auch einen Bach, und viel kleine Zahnsticher einen Hitz. - Simplic., I, 449. 356 Viel Wasser aufgiessen macht die Suppe nicht fetter. 357 Vom Wasser bekommt man Läuse in den Magen. Sagen Weintrinker. 358 Vom Wasser wird man nicht betrunken. 359 Von Wasser verdirbt der beste Wein. - Eiselein, 637. 360 Vor stillen Wassern wahr' mich Gott, das rauschende ruft selber hott. Frz.: Gardes-vous d'eau coye. (Kritzinger, 342b.) Holl.: Wacht u voor het stille water. (Harrebomee, II, 442b.) 361 Wader is beder as Win. (Rendsburg.) 362 Wamme 't Water sall in den Born drägen, dann erbarme sick de lewe Gott. (Waldeck.) - Curtze, 357, 546. 363 Wann das Wasser gat über die Körbe, so ist Not am Mann. 364 Wann das Wasser vber dess Schiffs bort geht, so ists Zeit, dass man ausschöpffet. - Lehmann, II, 826, 19. [Spaltenumbruch] 365 Wann eim das wasser ins maul geht, so würdt er wol lernen schwimmen. - Franck, II, 153b; Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 6; Schottel, 1145b; Chaos, 746. Lat.: Crescit in adverso virtus. (Chaos, 1058.) 366 Wann man das Wasser ausschöpffen will, muss man zuvor die Löcher (Zuflüsse) verstopffen. - Lehmann, 50, 39. 367 Wann man Wasser durch Esch geust, so wird Laug darauss. - Lehmann, 22, 20. 368 Wann 't Water Geld kostet, dann sind et boise Tuien. (Soest.) 369 Warmes Wasser gefriert am ersten. - Winckler, V, 97. 370 Was auch über dem Wasser wächst, es hat doch seine Wurzeln im Grunde des Teichs. 371 Was das Wasser an einem Ufer wegreisst, setzt es am andern wieder an. 372 Was das Wasser dem Wein, was der Wagen dem Steg, ist dem Manne das Weib. Frz.: L'aigo gasle lou vi, las carelos lou cami, e las fennos l'ome. (Thiessing, 376.) 373 Was 's Wasser schwämmt und der Wind wändt, is nid g'schändt. - Sutermeister, 122. 374 Was 's Wasser wändt, ist unb'schändt (nüd g'schendt). - Sutermeister, 122; Tobler, 241; Kirchhofer, 306. Gschenda, geschänden = beschädigen, freveln. Was das Wasser erworben, ist nicht verdorben. (S. 371.) 375 Was Wasser gewesen ist, das wird wieder zu Wasser. - Petri, II, 612. Lat.: Sal, unde venerat, redit. (Binder II, 3006; Seybold, 537; Sutor, 539.) 376 Was wasser gewest ist, das kompt wasser wider. - Franck, II, 6a; Gruter, I, 77; Eyering, II, 429. 377 Was Wasser nicht rein macht, muss man mit Lauge waschen. 378 Wasser, an der Quelle klein, kann zuletzt gefährlich sein. Aehnlich chinesisch Hlawatsch. 379 Wasser auf Kraut, Bier auf Fleisch. Böhm.: Na maso pivo, na zeli voda. (Celakovsky, 298.) 380 Wasser bei der Hand löschet den Brand. Ein talmudisches Sprichwort sagt: Wasser ist der gesundeste Trank, es ist ein Paradiesestrank. It.: Acqua lontana non ipsegne fuoco vicino. 381 Wasser bleibt immer das beste. - Gutzkow, Ritter vom Geist, IX, 219. 382 Wasser bleibt Wasser und wenn man's im Mörser zerstösst. Das Wesen eines Dinges lässt sich nicht verändern. 383 Wasser, Brunn vnd Bach sind drei getrenck, die ich nicht mag. - Henisch, 537, 1; Petri, II, 607. 384 Wasser, das die Barke hebt, verschlingt sie auch. - Hlawatsch, 175. 385 Wasser, das einmal ausgegossen ist, kann man nicht mehr im Gefäss sammeln. - Hlawatsch, 102. 386 Wasser, das einmal warm geworden, gefriert um so schneller. Frz.: L'eaue vne foys eschauffee en prent plus tous gelee. Lat.: Aqua quae semel incaluerit citius gelatur. (Bovill, II, 117.) 387 Wasser, das im Teiche stehen bleibt, fängt an zu faulen. 388 Wasser, das kein Durst löschet, begehret niemand. - Petri, II, 607. 389 Wasser, das nicht zur Hand, löscht keinen Brand. Dän.: Langt fravaerende vand slukker ey naervaerende ild. (Prov. dan., 193.) 390 Wasser, das vorbei geflossen ist, treibt keine Mühle mehr. Böhm.: Vodu, ktera uplynula, mlynari nepousteji na mlyn. (Celakovsky, 260.) Span.: Con agua passada no muele molino. 391 Wasser, das zu klar ist, enthält keine Fische. - Hlawatsch, 34. Die Chinesen wollen damit sagen: Ein Mann, der zu gewinnsüchtig ist, lebt ohne Gesellschaft. 392 Wasser den Lebenden, Wein den Todten. Ein Pole, Namens Ociesky, hatte an einem Festtage einige Akademiker der Universität Krakau zu sich geladen, [Spaltenumbruch] getruncken vnnd verdorben, als Wasser getruncken, vnnd gar gestorben. – Lehmann, II, 629, 22. 339 Trinck ich Wasser, so werd ich faul; trinck ich Kovent, so heng ichs maul; trinck ich bier, so werd ich voll; trinck ich wein, so werd ich toll; drum weiss ich nicht wol, was ich trincken sol. – Henisch, 374, 31; Petri, II, 550; Körte, 6008. 340 Trink' a Wasse' af'n Saloat, aft (so) bist 'n Dokter um an Thoale' Schoad. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 33. 341 Trink' Wasser nach dem Quart und Wein nach der Art. Frz.: Bois le vin comme roi, et l'au comme taureau. 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getruncken vnnd verdorben, als Wasser getruncken, vnnd gar gestorben. – Lehmann, II, 629, 22.
339 Trinck ich Wasser, so werd ich faul; trinck ich Kovent, so heng ichs maul; trinck ich bier, so werd ich voll; trinck ich wein, so werd ich toll; drum weiss ich nicht wol, was ich trincken sol. – Henisch, 374, 31; Petri, II, 550; Körte, 6008.
340 Trink' a Wasse' af'n Saloat, aft (so) bist 'n Dokter um an Thoale' Schoad. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 33.
341 Trink' Wasser nach dem Quart und Wein nach der Art.
Frz.: Bois le vin comme roi, et l'au comme taureau. (Magazin, 1863, 604.)
342 Trinke Wasser aus deiner Gruben und Flüsse aus deinem Brunnen. – Fabricius, 96.
343 Trinke Wasser wie ein Ochs und Wein wie ein König. – Simrock, 11245; Körte, 6536.
Schwed.: Dricka vatn som en oxe och vin som en herre. (Grubb, 155.)
344 Tropffen Wasser fallen so lang auff ein harten Stein, biss sie ein loch drein machen. – Lehmann, 361, 35.
345 Trübes Wasser gibt einen schlechten Spiegel.
It.: Acqua torbida non fa specchio. (Cahier, 2779.)
346 Trübes Wasser macht keinen Spiegel. – Winckler, XX, 47.
347 Trübes Wasser treibt die Mühle auch.
Böhm.: Bud' si voda kalná, jen když se mele. (Čelakovsky, 268.)
348 Ueber'm Wasser wohnen auch Leute.
349 Um Wasser zu trinken und auf der Strasse zu schlafen bittet man niemand um Erlaubniss (oder: braucht man kein Attest).
Frz.: Pour boire de l'eau et coucher dehors on ne demande congé à personne. (Cahier, 589; Kritzinger, 165b.)
350 Unter dem Wasser ist Hunger, unter dem Schnee Brot. – Winckler, X, 74.
351 Verboten Wasser ist Malvasier. – Simrock, 10826; Körte2, 8171.
352 Verbotene Wasser sind oft besser als Wein. – Eiselein, 616; Simrock, 10825.
Mhd.: Verboten wazzer bezzer sint, dan offen wîn, des hver ich jehen. (Heigerloh.). – Verstolniu wazzer süezer sint dan offen wîn, des jehent diu kint. (Freidank.) (Zingerle, 164.)
353 Verlaufen Wasser treibt keine Mühle. – Winckler, I, 16.
Wissen auch die Araber. (Cahier, 2303.)
Frz.: L'eau dormante cache sa profondeur.
Holl.: Met verloopen water maalt geen molen. (Harrebomée, II, 442a.)
354 Verstohlene Wasser sind süss. – Sprichwort, 9, 17; Schulze, 49.
Lat.: Furtivus potus plenus est dulcedine totus. (Gaal, 1669; Eiselein, 629.)
355 Viel kleine Wasser geben auch einen Bach, und viel kleine Zahnsticher einen Hitz. – Simplic., I, 449.
356 Viel Wasser aufgiessen macht die Suppe nicht fetter.
357 Vom Wasser bekommt man Läuse in den Magen.
Sagen Weintrinker.
358 Vom Wasser wird man nicht betrunken.
359 Von Wasser verdirbt der beste Wein. – Eiselein, 637.
360 Vor stillen Wassern wahr' mich Gott, das rauschende ruft selber hott.
Frz.: Gardés-vous d'eau coye. (Kritzinger, 342b.)
Holl.: Wacht u voor het stille water. (Harrebomée, II, 442b.)
361 Wader is beder as Win. (Rendsburg.)
362 Wamme 't Wâter sall in den Born drägen, dann erbarme sick de lêwe Gott. (Waldeck.) – Curtze, 357, 546.
363 Wann das Wasser gat über die Körbe, so ist Not am Mann.
364 Wann das Wasser vber dess Schiffs bort geht, so ists Zeit, dass man ausschöpffet. – Lehmann, II, 826, 19.
365 Wann eim das wasser ins maul geht, so würdt er wol lernen schwimmen. – Franck, II, 153b; Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 6; Schottel, 1145b; Chaos, 746.
Lat.: Crescit in adverso virtus. (Chaos, 1058.)
366 Wann man das Wasser ausschöpffen will, muss man zuvor die Löcher (Zuflüsse) verstopffen. – Lehmann, 50, 39.
367 Wann man Wasser durch Esch geust, so wird Laug darauss. – Lehmann, 22, 20.
368 Wann 't Water Geld kostet, dann sind et boise Tuien. (Soest.)
369 Warmes Wasser gefriert am ersten. – Winckler, V, 97.
370 Was auch über dem Wasser wächst, es hat doch seine Wurzeln im Grunde des Teichs.
371 Was das Wasser an einem Ufer wegreisst, setzt es am andern wieder an.
372 Was das Wasser dem Wein, was der Wagen dem Steg, ist dem Manne das Weib.
Frz.: L'aigo gasle lou vi, las carelos lou cami, e las fennos l'ome. (Thiessing, 376.)
373 Was 's Wasser schwämmt und der Wind wändt, is nid g'schändt. – Sutermeister, 122.
374 Was 's Wasser wändt, ist unb'schändt (nüd g'schendt). – Sutermeister, 122; Tobler, 241; Kirchhofer, 306.
Gschenda, geschänden = beschädigen, freveln. Was das Wasser erworben, ist nicht verdorben. (S. 371.)
375 Was Wasser gewesen ist, das wird wieder zu Wasser. – Petri, II, 612.
Lat.: Sal, unde venerat, redit. (Binder II, 3006; Seybold, 537; Sutor, 539.)
376 Was wasser gewest ist, das kompt wasser wider. – Franck, II, 6a; Gruter, I, 77; Eyering, II, 429.
377 Was Wasser nicht rein macht, muss man mit Lauge waschen.
378 Wasser, an der Quelle klein, kann zuletzt gefährlich sein.
Aehnlich chinesisch Hlawatsch.
379 Wasser auf Kraut, Bier auf Fleisch.
Böhm.: Na maso pivo, na zeli voda. (Čelakovsky, 298.)
380 Wasser bei der Hand löschet den Brand.
Ein talmudisches Sprichwort sagt: Wasser ist der gesundeste Trank, es ist ein Paradiesestrank.
It.: Acqua lontana non ipsegne fuoco vicino.
381 Wasser bleibt immer das beste. – Gutzkow, Ritter vom Geist, IX, 219.
382 Wasser bleibt Wasser und wenn man's im Mörser zerstösst.
Das Wesen eines Dinges lässt sich nicht verändern.
383 Wasser, Brunn vnd Bach sind drei getrenck, die ich nicht mag. – Henisch, 537, 1; Petri, II, 607.
384 Wasser, das die Barke hebt, verschlingt sie auch. – Hlawatsch, 175.
385 Wasser, das einmal ausgegossen ist, kann man nicht mehr im Gefäss sammeln. – Hlawatsch, 102.
386 Wasser, das einmal warm geworden, gefriert um so schneller.
Frz.: L'eaue vne foys eschauffee en prent plus tous gelée.
Lat.: Aqua quae semel incaluerit citius gelatur. (Bovill, II, 117.)
387 Wasser, das im Teiche stehen bleibt, fängt an zu faulen.
388 Wasser, das kein Durst löschet, begehret niemand. – Petri, II, 607.
389 Wasser, das nicht zur Hand, löscht keinen Brand.
Dän.: Langt fraværende vand slukker ey nærværende ild. (Prov. dan., 193.)
390 Wasser, das vorbei geflossen ist, treibt keine Mühle mehr.
Böhm.: Vodu, která uplynula, mlynáři nepouštĕjí na mlýn. (Čelakovsky, 260.)
Span.: Con agua passada no muele molino.
391 Wasser, das zu klar ist, enthält keine Fische. – Hlawatsch, 34.
Die Chinesen wollen damit sagen: Ein Mann, der zu gewinnsüchtig ist, lebt ohne Gesellschaft.
392 Wasser den Lebenden, Wein den Todten.
Ein Pole, Namens Ociesky, hatte an einem Festtage einige Akademiker der Universität Krakau zu sich geladen,
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