Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] und brachte, während eben Fische aufgetragen wurden, auf sie zeigend, ein Hoch mit den Worten: "Wasser den Lebenden (nämlich Fischen), Wein den Todten (Fischen)" aus, das in ein Sprichwort überging. (Wurzbach, I, 257.) 393 Wasser fault geschwind, weht nicht frischer Wind. Lat.: Cernis ut ignavum corrumpant otia corpus ut capiant vitium ni moveantur aquae. (Ovid.) (Philippi, I, 80.) 394 Wasser fliesst gern mit Wasser zusammen. Böhm.: Sejde se voda s vodou, a clovek s clovekem. (Celakovsky, 265.) 395 Wasser gehet durch Stiffel, Lieb durch Handschuh. - Lehmann, 493, 6; Simrock, 6960a; Eiselein, 424. 396 Wasser, Hagel und Bauen in einem Jahre, ist zu streng. - Gotthelf, Käthi, I, 22. 397 Wasser im März macht den Feldern Schmerz. Holl.: Water in den maart is erger dan eene vlek in het laken. (Harrebomee, II, 442b.) 398 Wasser in der Flaschen, kein Geldt in der Taschen, im Winter kein Hut, ist das nit gross Armuth! - Gruter, III, 106; Lehmann, II, 866, 99. Dän.: Meget vand i flasken, ingen penge i tasken, om vinteren kroppen bar er vis armod haard. (Prov. dan., 56.) 399 Wasser in Frieden ist besser, als Wein in Zank. Böhm.: Lepe vodu piti v radosti, nezli med v zalosti. (Celakovsky, 182.) 400 Wasser in Wein ist ein guter Sommertrank. Holl.: Water in wijn is een goede drank in den zomer. (Harrebomee, II, 442b.) 401 Wasser ist das stärkste Getränk, es treibt Mühlen. - Simrock, 11222; Braun, I, 4724; Klix, 124. Die Russen: Kein besser Stein als Kalk, kein edler Metall als Eisen, kein stärker Getränk als Wasser und keine werthere Frucht als eine Kornähre. (Altmann VI, 510.) 402 Wasser ist gut zu trinken, aber in die Schuhe taugt es nicht. 403 Wasser ist nicht gut (taugt nicht) in Schuhen, viel weniger im Leibe. - Gaal, 1663. Behaupten namentlich die Rheinländer. (B. Auerbach, Hannchen von Mainz.) Die Engländer behaupten, es erzeuge Frösche im Leibe, der Wein aber vertreibe die Würmer: Water breeds frogs in the belly, and wine cures the worms. Böhm.: Voda nehodi se ani do bot, nerku-li do bricha. (Celakovsky, 141.) Kroat.: Voda neje nite v cizmah dobra. (Celakovsky, 141.) Span.: Agua fria sarna cria, agua roza sarna escosca. (Bohn II, 141.) 404 Wasser ist sehr gut, aber Schweine kann man nicht damit mästen. Frz.: On n'engraisse pas les cochons avec de l'eau claire. (Cahier, 392.) 405 Wasser ist süss, wenn mans mit einem guten durst würtzet. - Henisch, 779, 14; Petri, II, 607. Böhm.: Dokud clovek zdrav, i voda mu sladka. (Celakovsky, 298.) 406 Wasser kann alle Sünden wegwaschen. Lat.: Mare proluit omnium mortalium mala. (Philippi, I, 242.) 407 Wasser kann kein Fürst entbehren. Poln.: A vody ani kral neujme. (Celakovsky, 175.) 408 Wasser macht magere Poeten. - Frischbier, 277. 409 Wasser ohne Sturm und Wind, wie faule Leiber stinkend sind. - Eiselein, 629. 410 Wasser reich, Land arm. - Simrock, 11254a. 411 Wasser seind still vnnd ruig, aber die Wind erwecken die vngestümen Wellen. - Lehmann, 805, 5. 412 Wasser, so schnell gross wird, fällt liederlich (bald) wieder. - Schottel, 1141a. 413 Wasser steigt im Kessel auf und nieder, wenn Feuer darunter brennt. 414 Wasser stillt wol den Durst, aber singen lehrt es nicht. Dän.: Vandet gjör graad vinen sang. (Prov. dan., 563.) 415 Wasser thut dem Kopfe nicht wehe. Böhm.: Blahoslavena voda rozumu nekali. (Celakovsky, 298.) 416 Wasser thut's freilich nicht. - Chemnitius, Postilla, I, 442. Besonders bekannt durch Luther's Kleinen Katechismus, Hauptstück von der Taufe. [Spaltenumbruch] 417 Wasser thut's nicht, sagte der trunkene Jerms, als er in den Bach gefallen war. Holl.: Wat is het hier dan, zei dronken Joor, en hij lag in het water. (Harrebomee, I, 366a.) 418 Wasser trink wie 'ne Kuh und Wein wie 'ne Mück' oder zwu. Frz.: L'eau, a traits de boeuf boys et le vin comme roy. (Leroux, I, 43.) 419 Wasser trinken macht gute Kleider. - Wachter, Aiij. 420 Wasser trinken und (dabei) arbeiten ist böse. 421 Wasser und Brot ist das ewige Leben. Lat.: Panis et aqua vita beata. Dies war das Sprichwort Sixtus V., bevor er Papst wurde; als er es geworden, sagte er: "Wasser und Brot ist Speise der Hunde." (Aqua et panis est vita canis). (Antonio Moratori, Sinnreiche Deutsche und Italienische Historien u. s. w., Nürnberg 1720, 156, 92.) Böhm.: Chleb a voda, sedlska ztrava. (Celakovsky, 297.) 422 Wasser und Brot ist gut vor Hungersnoth. Böhm.: Mas-li chleb a vodu, nemas hladu. (Celakovsky, 190.) Schwed.: Vatten och bröd stillan hungersnöd. (Grubb, 847.) 423 Wasser und Feuer sind gute Diener, aber schlimme Herren. 424 Wasser und Feuer werden nicht Freunde. Poln.: Trudna zgoda, s ogniem woda. (Celakovsky, 228.) It.: Chi col fuoco fa star l'acqua per forza, fa che o questa svapora, o quel si smorza. (Cahier, 2778.) 425 Wasser und Jagd ist gemein. - Graf, 130, 370. Sie sollen nach der Rechtsanschauung unserer alten Vorfahren Gemeingut bleiben. Mhd.: Wasser und iagd ist gemein. (Grimm, Weisth., III, 739.) 426 Wasser und Weide haben wir von dem himmlischen Vater zu Lehen. - Graf, 68, 39. Wie der Wald ein Hauptbestandtheil der Almende war (s. Holz 122 und Wald 6), so war es Wasser und Weide, die, als göttliches Geschenk unsern Altvordern für alle Menschen, nicht ins Privateigenthum übergehen sollten. Mhd.: Wasser und weyde haben wir von dem himmlischen vater czu lehen. (Grimm, Weisth., II, 492.) 427 Wasser und Weide ist des Königs. - Graf, 130, 371. D. h. Gemeingut. Mhd.: Daz wasser und weide des kuniges si. (Grimm, Weisth., III, 483.) 428 Wasser und weise Menschen nehmen alle Formen an. So sagt der Chinese von solchen, die sich in alle Umstände zu fügen wissen. 429 Wasser und Zorn kennen keinen Stillstand. Böhm.: Voda a zloba nema stani. (Celakovsky, 33.) 430 Wasser verdirbt das Blut nicht. Mhd.: Ouch hoerich sagen, daz sippebluot von wazzer niht verdirbet. (Heinhold.) (Zingerle, 159.) 431 Wasser vnd Brodt ist Hunds leben. - Lehmann, 368, 63. 432 Wasser vnd fewer bedarff nicht so vil alss freundschafft. - Henisch, 1088, 51; Petri, II, 607. 433 Wasser vnd fewer seind grosse gehewer vnd weren nicht lang. - Lehmann, 307, 41. 434 Wasser, Volk und Feuer sind nicht aufzuhalten. 435 Wasser, Wasser, da unten brennt's, rief die verliebte Maid, und legte die Hand aufs Herz. Holl.: Water, water, mijn hart brandt af, zei dronken Grizet, en zij had een pintje jenever in eene teug uit gezopen. (Harrebomee, II, 442b.) 436 Wasser zu trinken und unter dem freien Himmel zu liegen kann man niemand verbieten. Holl.: Water te drinken en onder den blaauwen hemel te liggen, kan niemand beletten (verbieden). (Harrebomee, II, 442b.) 437 Water drigget kenne Balken. (Waldeck.) - Curtze, 332, 225. 438 Water gift koalle Agen. (Göttingen.) - Schambach, II, 342. Empfiehlt als Gesundheitsregel Wassertrinken, wodurch man korallene, d. i. klare und lebhafte Augen erhalten soll. 439 Water is Water, man Wein röhrt de Snater (Plappermaul). - Bueren, 1290; Kern, 1024; Hauskalender, II. Wein macht redselig. Lob des Weins. 440 Water öwern dredden Stein is weer rein. - Schambach, II, 385. Wenn das Wasser auch irgendwo getrübt worden ist, ehe es über den dritten Stein geflossen ist, hat es seine frühere Reinheit und Klarheit wieder gewonnen. [Spaltenumbruch] und brachte, während eben Fische aufgetragen wurden, auf sie zeigend, ein Hoch mit den Worten: „Wasser den Lebenden (nämlich Fischen), Wein den Todten (Fischen)“ aus, das in ein Sprichwort überging. 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und brachte, während eben Fische aufgetragen wurden, auf sie zeigend, ein Hoch mit den Worten: „Wasser den Lebenden (nämlich Fischen), Wein den Todten (Fischen)“ aus, das in ein Sprichwort überging. (Wurzbach, I, 257.)
393 Wasser fault geschwind, weht nicht frischer Wind.
Lat.: Cernis ut ignavum corrumpant otia corpus ut capiant vitium ni moveantur aquae. (Ovid.) (Philippi, I, 80.)
394 Wasser fliesst gern mit Wasser zusammen.
Böhm.: Sejde se voda s vodou, a človĕk s človĕkem. (Čelakovsky, 265.)
395 Wasser gehet durch Stiffel, Lieb durch Handschuh. – Lehmann, 493, 6; Simrock, 6960a; Eiselein, 424.
396 Wasser, Hagel und Bauen in einem Jahre, ist zu streng. – Gotthelf, Käthi, I, 22.
397 Wasser im März macht den Feldern Schmerz.
Holl.: Water in den maart is erger dan eene vlek in het laken. (Harrebomée, II, 442b.)
398 Wasser in der Flaschen, kein Geldt in der Taschen, im Winter kein Hut, ist das nit gross Armuth! – Gruter, III, 106; Lehmann, II, 866, 99.
Dän.: Meget vand i flasken, ingen penge i tasken, om vinteren kroppen bar er vis armod haard. (Prov. dan., 56.)
399 Wasser in Frieden ist besser, als Wein in Zank.
Böhm.: Lépe vodu píti v radosti, nežli med v žalosti. (Čelakovsky, 182.)
400 Wasser in Wein ist ein guter Sommertrank.
Holl.: Water in wijn is een goede drank in den zomer. (Harrebomée, II, 442b.)
401 Wasser ist das stärkste Getränk, es treibt Mühlen. – Simrock, 11222; Braun, I, 4724; Klix, 124.
Die Russen: Kein besser Stein als Kalk, kein edler Metall als Eisen, kein stärker Getränk als Wasser und keine werthere Frucht als eine Kornähre. (Altmann VI, 510.)
402 Wasser ist gut zu trinken, aber in die Schuhe taugt es nicht.
403 Wasser ist nicht gut (taugt nicht) in Schuhen, viel weniger im Leibe. – Gaal, 1663.
Behaupten namentlich die Rheinländer. (B. Auerbach, Hannchen von Mainz.) Die Engländer behaupten, es erzeuge Frösche im Leibe, der Wein aber vertreibe die Würmer: Water breeds frogs in the belly, and wine cures the worms.
Böhm.: Voda nehodí se ani do bot, neřku-li do břicha. (Čelakovsky, 141.)
Kroat.: Voda neje nite v čižmah dobra. (Čelakovsky, 141.)
Span.: Agua fria sarna cria, agua roza sarna escosca. (Bohn II, 141.)
404 Wasser ist sehr gut, aber Schweine kann man nicht damit mästen.
Frz.: On n'engraisse pas les cochons avec de l'eau claire. (Cahier, 392.)
405 Wasser ist süss, wenn mans mit einem guten durst würtzet. – Henisch, 779, 14; Petri, II, 607.
Böhm.: Dokud človĕk zdráv, i voda mu sladka. (Čelakovsky, 298.)
406 Wasser kann alle Sünden wegwaschen.
Lat.: Mare proluit omnium mortalium mala. (Philippi, I, 242.)
407 Wasser kann kein Fürst entbehren.
Poln.: A vody ani král neujme. (Čelakovsky, 175.)
408 Wasser macht magere Poeten. – Frischbier, 277.
409 Wasser ohne Sturm und Wind, wie faule Leiber stinkend sind. – Eiselein, 629.
410 Wasser reich, Land arm. – Simrock, 11254a.
411 Wasser seind still vnnd ruig, aber die Wind erwecken die vngestümen Wellen. – Lehmann, 805, 5.
412 Wasser, so schnell gross wird, fällt liederlich (bald) wieder. – Schottel, 1141a.
413 Wasser steigt im Kessel auf und nieder, wenn Feuer darunter brennt.
414 Wasser stillt wol den Durst, aber singen lehrt es nicht.
Dän.: Vandet gjør graad vinen sang. (Prov. dan., 563.)
415 Wasser thut dem Kopfe nicht wehe.
Böhm.: Blahoslavená voda rozumu nekalí. (Čelakovsky, 298.)
416 Wasser thut's freilich nicht. – Chemnitius, Postilla, I, 442.
Besonders bekannt durch Luther's Kleinen Katechismus, Hauptstück von der Taufe.
417 Wasser thut's nicht, sagte der trunkene Jerms, als er in den Bach gefallen war.
Holl.: Wat is het hier dan, zei dronken Joor, en hij lag in het water. (Harrebomée, I, 366a.)
418 Wasser trink wie 'ne Kuh und Wein wie 'ne Mück' oder zwu.
Frz.: L'eau, à traits de boeuf boys et le vin comme roy. (Leroux, I, 43.)
419 Wasser trinken macht gute Kleider. – Wachter, Aiij.
420 Wasser trinken und (dabei) arbeiten ist böse.
421 Wasser und Brot ist das ewige Leben.
Lat.: Panis et aqua vita beata. Dies war das Sprichwort Sixtus V., bevor er Papst wurde; als er es geworden, sagte er: „Wasser und Brot ist Speise der Hunde.“ (Aqua et panis est vita canis). (Antonio Moratori, Sinnreiche Deutsche und Italienische Historien u. s. w., Nürnberg 1720, 156, 92.)
Böhm.: Chléb a voda, sedlská ztrava. (Čelakovsky, 297.)
422 Wasser und Brot ist gut vor Hungersnoth.
Böhm.: Máš-li chléb a vodu, nemáš hladu. (Čelakovsky, 190.)
Schwed.: Vatten och bröd stillan hungersnöd. (Grubb, 847.)
423 Wasser und Feuer sind gute Diener, aber schlimme Herren.
424 Wasser und Feuer werden nicht Freunde.
Poln.: Trudna zgoda, s ogniem woda. (Čelakovsky, 228.)
It.: Chi col fuoco fa star l'acqua per forza, fa che o questa svapora, o quel si smorza. (Cahier, 2778.)
425 Wasser und Jagd ist gemein. – Graf, 130, 370.
Sie sollen nach der Rechtsanschauung unserer alten Vorfahren Gemeingut bleiben.
Mhd.: Wasser und iagd ist gemein. (Grimm, Weisth., III, 739.)
426 Wasser und Weide haben wir von dem himmlischen Vater zu Lehen. – Graf, 68, 39.
Wie der Wald ein Hauptbestandtheil der Almende war (s. Holz 122 und Wald 6), so war es Wasser und Weide, die, als göttliches Geschenk unsern Altvordern für alle Menschen, nicht ins Privateigenthum übergehen sollten.
Mhd.: Wasser und weyde haben wir von dem himmlischen vater czu lehen. (Grimm, Weisth., II, 492.)
427 Wasser und Weide ist des Königs. – Graf, 130, 371.
D. h. Gemeingut.
Mhd.: Daz wasser und weide des kuniges si. (Grimm, Weisth., III, 483.)
428 Wasser und weise Menschen nehmen alle Formen an.
So sagt der Chinese von solchen, die sich in alle Umstände zu fügen wissen.
429 Wasser und Zorn kennen keinen Stillstand.
Böhm.: Voda a zloba nemá stání. (Čelakovsky, 33.)
430 Wasser verdirbt das Blut nicht.
Mhd.: Ouch hoerich sagen, daz sippebluot von wazzer niht verdirbet. (Heinhold.) (Zingerle, 159.)
431 Wasser vnd Brodt ist Hunds leben. – Lehmann, 368, 63.
432 Wasser vnd fewer bedarff nicht so vil alss freundschafft. – Henisch, 1088, 51; Petri, II, 607.
433 Wasser vnd fewer seind grosse gehewer vnd weren nicht lang. – Lehmann, 307, 41.
434 Wasser, Volk und Feuer sind nicht aufzuhalten.
435 Wasser, Wasser, da unten brennt's, rief die verliebte Maid, und legte die Hand aufs Herz.
Holl.: Water, water, mijn hart brandt af, zei dronken Grizet, en zij had een pintje jenever in ééne teug uit gezopen. (Harrebomée, II, 442b.)
436 Wasser zu trinken und unter dem freien Himmel zu liegen kann man niemand verbieten.
Holl.: Water te drinken en onder den blaauwen hemel te liggen, kan niemand beletten (verbieden). (Harrebomée, II, 442b.)
437 Wâter drigget kenne Balken. (Waldeck.) – Curtze, 332, 225.
438 Water gift koalle Agen. (Göttingen.) – Schambach, II, 342.
Empfiehlt als Gesundheitsregel Wassertrinken, wodurch man korallene, d. i. klare und lebhafte Augen erhalten soll.
439 Water is Water, man Wîn röhrt de Snater (Plappermaul). – Bueren, 1290; Kern, 1024; Hauskalender, II.
Wein macht redselig. Lob des Weins.
440 Water öwern dredden Stein is weer rein. – Schambach, II, 385.
Wenn das Wasser auch irgendwo getrübt worden ist, ehe es über den dritten Stein geflossen ist, hat es seine frühere Reinheit und Klarheit wieder gewonnen.
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