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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *589 Das kann alles Wasser im Meer nicht abwaschen.

Von einem grossen Schimpf, Schandfleck.

Holl.: Dat kan al het water van de zee niet afwasschen. (Harrebomee, II, 438a.)

*590 Das wäre ins Wasser geworfen.

Holl.: Dat is zoo goed als in het water geworpen. (Harrebomee, II, 438a.)

*591 Das wäre Wasser im Mörser stampfen.

Holl.: Dat is water in den vijzel stampen. (Harrebomee, II, 438a.)

*592 Das Wasser auf seine Mühle treiben.

*593 Das Wasser geht mir bis an die Seele. - Ps. 69, 2; Fabricius, 34.

*594 Das Wasser geht ihm bis an den Hals.

Lat.: Jam proximus ardet Ucalegon. (Virgil.) (Binder II, 1583.)

*595 Das Wasser geht über seinen Acker.

Holl.: Het water liep al over zijn' akker. (Harrebomee, II, 440.)

*596 Das Wasser hat sich verlaufen.

In Bezug auf einen bekannten Trinker, der sich einmal mit Wasser begnügen lässt.

*597 Das Wasser ist ihm im Maul geronnen.

"Wie ihm nun das Wasser im Maul geronnen, da betrachtet er erst, was er gethan." (Judas der Erzschelm, III; Parömiakon, 163.) Er ist in der Verlegenheit, in der Noth, in einer peinlichen Lage.

*598 Das Wasser ist den Bach 'nab und vorbei. - B. Auerbach, Dorfgesch., V, 68.

Um zu sagen, wir wollen jetzt davon abbrechen und nicht mehr über die Sache reden, sie ist abgethan.

*599 Das Wasser ist jhm ins Maul gangen. - Eyering, I, 349 u. 351.

*600 Das Wasser ist sehr trübe. - Eiselein, 605.

*601 Das Wasser kommt ihm bis ans Knie, aber die Zunge kriegt nichts.

*602 Das Wasser läuft ihm in die Schuhe.

Ist in Gefahr, Verlegenheit.

*603 Das Wasser läuft mir im Munde zusammen.

Frz.: Cela fait venir l'eau a la bouche.

Lat.: Salivam movere.

*604 Das Wasser richten.

Krankheit und Heilmittel dagegen aus Besichtigung des Urins erkennen (wollen).

*605 Das Wasser rinnt ihm in den Mund.

Er ist in äusserster Noth.

*606 Das Wasser steigt ihm über die Kerbe. - Luther's Tischr., 157b; Frommann, VI, 74.

1) Bei Frisch (I, 510) heisst es: Kerbe = das Maul, vor alters schrieb man Körbe. So heisst es bei Kaisersberg, Postille (Fol. 22b): "Wann ein rad über ein Bein gat oder das Wasser über die Körb, so wird man witzig." "Das Wasser gehet vber die Körbe." (Chemnitius, Postille, I, 294.) - " ... Sie wissen auch nit, wenn in das Wasser über die Kürb steigt." (O. Schade, Satiren und Pasquille, III, 103, 13.)

Holl.: Het water loopt mij om de tanden. (Harrebomee, II, 440a.)

*607 Das Wasser stockt.

Lat.: Hic haeret aqua. (Egeria, 91.)

*608 Das Wasser trübe machen.

Lat.: Coeno puram aquam turbans nunquam invenies potum. - Est captu facilis turbata piscis in unda. - Ubi quieta stat palus nil piscium reportant. (Eiselein, 605 u. 628.)

*609 Das Wasser verbürgt sich für das Eis.

Wenn ein Unsicherer für einen gutsagt, der nichts besitzt oder keinen Glauben verdient.

Böhm.: Voda za led slibuje. (Celakovsky, 527.)

*610 Das Wasser von sich laufen lassen. - Luther's Tischr., 330a.

*611 Das Wasser wäre gut, hätte es der Hahn nicht verschüttet.

*612 Das Wasser wil über die Körb gehen. - Schottel, 1118a; Sailer, 126.

*613 Das Wasser zihet zu berge. - Tappius, 196a.

Wenn jemand weint. (S. Senf 11, Sonne 324 und Zwiebel.)

*614 Dat äs Wasser of seng Mil. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 324, 238; für Holstein: Eichwald, 1325; hochdeutsch bei Frischbier2, 277.

*615 Dat is ass'n Dröppk'n Woat'r up'n het'n Sten. (Altmark.) - Danneil, 41.

Das stillt den Durst nicht oder das hilft so viel wie gar nichts.

[Spaltenumbruch] *616 Dat 's Water up min Möle. (Holst.) - Schütze, III, 108.

Kommt mir sehr gelegen. "Dat was Water up sine Möle." (Dähnert, 546a.)

*617 De günnt kenen enen Waters Drunk. - Dähnert, 541a.

Er ist sehr neidisch.

*618 De is in unsern Water nich döfft. - Dähnert, 541a.

Das ist ein Fremder.

*619 Dem läuft das Wasser im Maul zusammen. - Klix, 122.

*620 Der darf sich vor dem Wasser nicht fürchten. - Chaos, 527.

Er ist so hager und leicht, dass er nicht untersinken kann.

*621 Der lässt sich's Wasser in den Hals laufen. - Klix, 124.

Lässt's bis aufs Aeusserste, Schlimmste kommen.

*622 Der will das Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten. - Sailer, 89.

*623 Derweil fliesst noch viel Wasser in den Rhein (s. d.). - Simrock, 8451; Henisch, 1153, 67.

*624 Dei dräwt nementern det Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 34, 49.

Der trübt niemand das Wasser, ist ein stiller und friedliebender Mensch.

*625 Die geht ins Wasser wie der Marder in den Taubenkobel. (Rott-Thal.)

Von einem verliebten Frauenzimmer.

*626 Do fliesst no mancher Aemer (Tropfa) Wosser 'n Me (Main) 'nunter. - Sartorius, 173.

*627 Doa wart ok mit Woater koakt. (Strelitz.) - Firmenich, III, 71, 49.

Es ist anderwärts nicht anders und besser als zu Hause.

*628 Dös hesset Wasser nei 'n Mo (Main) troagen. (Franken.) - Frommann, VI, 326, 406.

Frz.: C'est porter de l'eau a la riviere. ( Lendroy, 636.)

*629 Doss wär Wosser uf meine Mühle. - Robinson, 142; Gomolcke, 360; Frommann, III, 245, 132.

*630 Du hast mir Wasser in Wein gegossen. - Eiselein, 637.

*631 Du kannst das Wasser ausschütten. - Tendlau, 505 u. 613.

Es ist keine Hoffnung mehr da; ursprünglich von einem gefährlich Kranken, dann überhaupt in Bezug auf einen Schuldner, bei dem nichts zu erwarten ist. Von dem Brauch in jüdischen Gemeinden, Wasser auszuschütten, zum Zeichen für die Nachbarn, dass jemand in dem Hause gestorben sei.

*632 Du meinst, 's Wasser treibt's. (Baiern.) - Klein, II, 227.

Die Sache geht so gut, hat einen so günstigen Verlauf, dass man meinen sollte, das Wasser treibe sie.

*633 Du sauffst Wasser, das nicht der Wein thewr werd. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 397.

*634 Du tregst wasser in die thonaw. - Hauer, L.

Mhd.: Gelelch als der do wasser trüeg in den Rein. (Hans Vintler, Die plumen der tugent herausgegeben von J. V. Zingerle, Innsbruck 1874, V. 1889.)

*635 Du tregst wasser inn den Rhyn (ins Meer). - Tappius, 193a; Franck, II, 48a; Sailer, 308; Braun, I, 4921.

Mhd.: Der treit das wasser in den Ryn. (Schelmenzunft.) - Gleich als der da wasser trüeg in den Rein. (Vintler.) (Zingerle, 27 u. 164.)

Holl.: Dat is ook water in de bron dragen. - Water in den Rijn dragen. (Harrebomee, II, 438a u. 442b.)

Lat.: In freta aquas addere. (Ovid.) (Binder II, 1433.) - Mari e fossa aquam. - Noctuas Athenas. (Philippi, II, 30.)

*636 Du tregst wol wasser mit mir an einer stang. - Franck, II, 93a.

*637 Durch alle Wasser waten. - Körte, 6514b.

*638 Durch Wasser vnd Fewer lauffen. - Mathesy, 174a.

*639 Ein anderer mag das Wasser loben, ich lobe den Wein.

*640 Ein fliessend Wasser verstopfen.

Vergebliche Arbeit.

*641 Einem das Wasser abgraben.

Ihm die Mittel zu Bewegung und Wirksamkeit rauben. "Dem Nationalverein würde dadurch kein Wasser abgegraben werden." (Bresl. Zeitung, 1864, S. 2480.)

[Spaltenumbruch] *589 Das kann alles Wasser im Meer nicht abwaschen.

Von einem grossen Schimpf, Schandfleck.

Holl.: Dat kan al het water van de zee niet afwasschen. (Harrebomée, II, 438a.)

*590 Das wäre ins Wasser geworfen.

Holl.: Dat is zoo goed als in het water geworpen. (Harrebomée, II, 438a.)

*591 Das wäre Wasser im Mörser stampfen.

Holl.: Dat is water in den vijzel stampen. (Harrebomée, II, 438a.)

*592 Das Wasser auf seine Mühle treiben.

*593 Das Wasser geht mir bis an die Seele.Ps. 69, 2; Fabricius, 34.

*594 Das Wasser geht ihm bis an den Hals.

Lat.: Jam proximus ardet Ucalegon. (Virgil.) (Binder II, 1583.)

*595 Das Wasser geht über seinen Acker.

Holl.: Het water liep al over zijn' akker. (Harrebomée, II, 440.)

*596 Das Wasser hat sich verlaufen.

In Bezug auf einen bekannten Trinker, der sich einmal mit Wasser begnügen lässt.

*597 Das Wasser ist ihm im Maul geronnen.

„Wie ihm nun das Wasser im Maul geronnen, da betrachtet er erst, was er gethan.“ (Judas der Erzschelm, III; Parömiakon, 163.) Er ist in der Verlegenheit, in der Noth, in einer peinlichen Lage.

*598 Das Wasser ist den Bach 'nab und vorbei.B. Auerbach, Dorfgesch., V, 68.

Um zu sagen, wir wollen jetzt davon abbrechen und nicht mehr über die Sache reden, sie ist abgethan.

*599 Das Wasser ist jhm ins Maul gangen.Eyering, I, 349 u. 351.

*600 Das Wasser ist sehr trübe.Eiselein, 605.

*601 Das Wasser kommt ihm bis ans Knie, aber die Zunge kriegt nichts.

*602 Das Wasser läuft ihm in die Schuhe.

Ist in Gefahr, Verlegenheit.

*603 Das Wasser läuft mir im Munde zusammen.

Frz.: Cela fait venir l'eau à la bouche.

Lat.: Salivam movere.

*604 Das Wasser richten.

Krankheit und Heilmittel dagegen aus Besichtigung des Urins erkennen (wollen).

*605 Das Wasser rinnt ihm in den Mund.

Er ist in äusserster Noth.

*606 Das Wasser steigt ihm über die Kerbe.Luther's Tischr., 157b; Frommann, VI, 74.

1) Bei Frisch (I, 510) heisst es: Kerbe = das Maul, vor alters schrieb man Körbe. So heisst es bei Kaisersberg, Postille (Fol. 22b): „Wann ein rad über ein Bein gat oder das Wasser über die Körb, so wird man witzig.“ „Das Wasser gehet vber die Körbe.“ (Chemnitius, Postille, I, 294.) – „ ... Sie wissen auch nit, wenn in das Wasser über die Kürb steigt.“ (O. Schade, Satiren und Pasquille, III, 103, 13.)

Holl.: Het water loopt mij om de tanden. (Harrebomée, II, 440a.)

*607 Das Wasser stockt.

Lat.: Hic haeret aqua. (Egeria, 91.)

*608 Das Wasser trübe machen.

Lat.: Coeno puram aquam turbans nunquam invenies potum. – Est captu facilis turbata piscis in unda. – Ubi quieta stat palus nil piscium reportant. (Eiselein, 605 u. 628.)

*609 Das Wasser verbürgt sich für das Eis.

Wenn ein Unsicherer für einen gutsagt, der nichts besitzt oder keinen Glauben verdient.

Böhm.: Voda za led slibuje. (Čelakovsky, 527.)

*610 Das Wasser von sich laufen lassen.Luther's Tischr., 330a.

*611 Das Wasser wäre gut, hätte es der Hahn nicht verschüttet.

*612 Das Wasser wil über die Körb gehen.Schottel, 1118a; Sailer, 126.

*613 Das Wasser zihet zu berge.Tappius, 196a.

Wenn jemand weint. (S. Senf 11, Sonne 324 und Zwiebel.)

*614 Dat äs Wasser of seng Mil. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 238; für Holstein: Eichwald, 1325; hochdeutsch bei Frischbier2, 277.

*615 Dat is ass'n Dröppk'n Woat'r up'n hêt'n Stên. (Altmark.) – Danneil, 41.

Das stillt den Durst nicht oder das hilft so viel wie gar nichts.

[Spaltenumbruch] *616 Dat 's Water up min Möle. (Holst.) – Schütze, III, 108.

Kommt mir sehr gelegen. „Dat was Water up sine Möle.“ (Dähnert, 546a.)

*617 De günnt kenen enen Waters Drunk.Dähnert, 541a.

Er ist sehr neidisch.

*618 De is in unsern Water nich döfft.Dähnert, 541a.

Das ist ein Fremder.

*619 Dem läuft das Wasser im Maul zusammen.Klix, 122.

*620 Der darf sich vor dem Wasser nicht fürchten.Chaos, 527.

Er ist so hager und leicht, dass er nicht untersinken kann.

*621 Der lässt sich's Wasser in den Hals laufen.Klix, 124.

Lässt's bis aufs Aeusserste, Schlimmste kommen.

*622 Der will das Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten.Sailer, 89.

*623 Derweil fliesst noch viel Wasser in den Rhein (s. d.).Simrock, 8451; Henisch, 1153, 67.

*624 Dî dräwt nementern det Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 49.

Der trübt niemand das Wasser, ist ein stiller und friedliebender Mensch.

*625 Die geht ins Wasser wie der Marder in den Taubenkobel. (Rott-Thal.)

Von einem verliebten Frauenzimmer.

*626 Do fliesst no mancher Aemer (Tropfa) Wosser 'n Mê (Main) 'nunter.Sartorius, 173.

*627 Doa wart ok mit Woater koakt. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 49.

Es ist anderwärts nicht anders und besser als zu Hause.

*628 Dös hesset Wasser nei 'n Mo (Main) troagen. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 406.

Frz.: C'est porter de l'eau à la rivière. ( Lendroy, 636.)

*629 Doss wär Wosser uf meine Mühle.Robinson, 142; Gomolcke, 360; Frommann, III, 245, 132.

*630 Du hast mir Wasser in Wein gegossen.Eiselein, 637.

*631 Du kannst das Wasser ausschütten.Tendlau, 505 u. 613.

Es ist keine Hoffnung mehr da; ursprünglich von einem gefährlich Kranken, dann überhaupt in Bezug auf einen Schuldner, bei dem nichts zu erwarten ist. Von dem Brauch in jüdischen Gemeinden, Wasser auszuschütten, zum Zeichen für die Nachbarn, dass jemand in dem Hause gestorben sei.

*632 Du meinst, 's Wasser treibt's. (Baiern.) – Klein, II, 227.

Die Sache geht so gut, hat einen so günstigen Verlauf, dass man meinen sollte, das Wasser treibe sie.

*633 Du sauffst Wasser, das nicht der Wein thewr werd.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 397.

*634 Du tregst wasser in die thonaw.Hauer, L.

Mhd.: Gelelch als der do wasser trüeg in den Rein. (Hans Vintler, Die plumen der tugent herausgegeben von J. V. Zingerle, Innsbruck 1874, V. 1889.)

*635 Du tregst wasser inn den Rhyn (ins Meer).Tappius, 193a; Franck, II, 48a; Sailer, 308; Braun, I, 4921.

Mhd.: Der treit das wasser in den Ryn. (Schelmenzunft.) – Gleich als der da wasser trüeg in den Rein. (Vintler.) (Zingerle, 27 u. 164.)

Holl.: Dat is ook water in de bron dragen. – Water in den Rijn dragen. (Harrebomée, II, 438a u. 442b.)

Lat.: In freta aquas addere. (Ovid.) (Binder II, 1433.) – Mari e fossa aquam. – Noctuas Athenas. (Philippi, II, 30.)

*636 Du tregst wol wasser mit mir an einer stang.Franck, II, 93a.

*637 Durch alle Wasser waten.Körte, 6514b.

*638 Durch Wasser vnd Fewer lauffen.Mathesy, 174a.

*639 Ein anderer mag das Wasser loben, ich lobe den Wein.

*640 Ein fliessend Wasser verstopfen.

Vergebliche Arbeit.

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[[913]/0919] *589 Das kann alles Wasser im Meer nicht abwaschen. Von einem grossen Schimpf, Schandfleck. Holl.: Dat kan al het water van de zee niet afwasschen. (Harrebomée, II, 438a.) *590 Das wäre ins Wasser geworfen. Holl.: Dat is zoo goed als in het water geworpen. (Harrebomée, II, 438a.) *591 Das wäre Wasser im Mörser stampfen. Holl.: Dat is water in den vijzel stampen. (Harrebomée, II, 438a.) *592 Das Wasser auf seine Mühle treiben. *593 Das Wasser geht mir bis an die Seele. – Ps. 69, 2; Fabricius, 34. *594 Das Wasser geht ihm bis an den Hals. Lat.: Jam proximus ardet Ucalegon. (Virgil.) (Binder II, 1583.) *595 Das Wasser geht über seinen Acker. Holl.: Het water liep al over zijn' akker. (Harrebomée, II, 440.) *596 Das Wasser hat sich verlaufen. In Bezug auf einen bekannten Trinker, der sich einmal mit Wasser begnügen lässt. *597 Das Wasser ist ihm im Maul geronnen. „Wie ihm nun das Wasser im Maul geronnen, da betrachtet er erst, was er gethan.“ (Judas der Erzschelm, III; Parömiakon, 163.) Er ist in der Verlegenheit, in der Noth, in einer peinlichen Lage. *598 Das Wasser ist den Bach 'nab und vorbei. – B. Auerbach, Dorfgesch., V, 68. Um zu sagen, wir wollen jetzt davon abbrechen und nicht mehr über die Sache reden, sie ist abgethan. *599 Das Wasser ist jhm ins Maul gangen. – Eyering, I, 349 u. 351. *600 Das Wasser ist sehr trübe. – Eiselein, 605. *601 Das Wasser kommt ihm bis ans Knie, aber die Zunge kriegt nichts. *602 Das Wasser läuft ihm in die Schuhe. Ist in Gefahr, Verlegenheit. *603 Das Wasser läuft mir im Munde zusammen. Frz.: Cela fait venir l'eau à la bouche. Lat.: Salivam movere. *604 Das Wasser richten. Krankheit und Heilmittel dagegen aus Besichtigung des Urins erkennen (wollen). *605 Das Wasser rinnt ihm in den Mund. Er ist in äusserster Noth. *606 Das Wasser steigt ihm über die Kerbe. – Luther's Tischr., 157b; Frommann, VI, 74. 1) Bei Frisch (I, 510) heisst es: Kerbe = das Maul, vor alters schrieb man Körbe. So heisst es bei Kaisersberg, Postille (Fol. 22b): „Wann ein rad über ein Bein gat oder das Wasser über die Körb, so wird man witzig.“ „Das Wasser gehet vber die Körbe.“ (Chemnitius, Postille, I, 294.) – „ ... Sie wissen auch nit, wenn in das Wasser über die Kürb steigt.“ (O. Schade, Satiren und Pasquille, III, 103, 13.) Holl.: Het water loopt mij om de tanden. (Harrebomée, II, 440a.) *607 Das Wasser stockt. Lat.: Hic haeret aqua. (Egeria, 91.) *608 Das Wasser trübe machen. Lat.: Coeno puram aquam turbans nunquam invenies potum. – Est captu facilis turbata piscis in unda. – Ubi quieta stat palus nil piscium reportant. (Eiselein, 605 u. 628.) *609 Das Wasser verbürgt sich für das Eis. Wenn ein Unsicherer für einen gutsagt, der nichts besitzt oder keinen Glauben verdient. Böhm.: Voda za led slibuje. (Čelakovsky, 527.) *610 Das Wasser von sich laufen lassen. – Luther's Tischr., 330a. *611 Das Wasser wäre gut, hätte es der Hahn nicht verschüttet. *612 Das Wasser wil über die Körb gehen. – Schottel, 1118a; Sailer, 126. *613 Das Wasser zihet zu berge. – Tappius, 196a. Wenn jemand weint. (S. Senf 11, Sonne 324 und Zwiebel.) *614 Dat äs Wasser of seng Mil. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 238; für Holstein: Eichwald, 1325; hochdeutsch bei Frischbier2, 277. *615 Dat is ass'n Dröppk'n Woat'r up'n hêt'n Stên. (Altmark.) – Danneil, 41. Das stillt den Durst nicht oder das hilft so viel wie gar nichts. *616 Dat 's Water up min Möle. (Holst.) – Schütze, III, 108. Kommt mir sehr gelegen. „Dat was Water up sine Möle.“ (Dähnert, 546a.) *617 De günnt kenen enen Waters Drunk. – Dähnert, 541a. Er ist sehr neidisch. *618 De is in unsern Water nich döfft. – Dähnert, 541a. Das ist ein Fremder. *619 Dem läuft das Wasser im Maul zusammen. – Klix, 122. *620 Der darf sich vor dem Wasser nicht fürchten. – Chaos, 527. Er ist so hager und leicht, dass er nicht untersinken kann. *621 Der lässt sich's Wasser in den Hals laufen. – Klix, 124. Lässt's bis aufs Aeusserste, Schlimmste kommen. *622 Der will das Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten. – Sailer, 89. *623 Derweil fliesst noch viel Wasser in den Rhein (s. d.). – Simrock, 8451; Henisch, 1153, 67. *624 Dî dräwt nementern det Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 49. Der trübt niemand das Wasser, ist ein stiller und friedliebender Mensch. *625 Die geht ins Wasser wie der Marder in den Taubenkobel. (Rott-Thal.) Von einem verliebten Frauenzimmer. *626 Do fliesst no mancher Aemer (Tropfa) Wosser 'n Mê (Main) 'nunter. – Sartorius, 173. *627 Doa wart ok mit Woater koakt. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 49. Es ist anderwärts nicht anders und besser als zu Hause. *628 Dös hesset Wasser nei 'n Mo (Main) troagen. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 406. Frz.: C'est porter de l'eau à la rivière. ( Lendroy, 636.) *629 Doss wär Wosser uf meine Mühle. – Robinson, 142; Gomolcke, 360; Frommann, III, 245, 132. *630 Du hast mir Wasser in Wein gegossen. – Eiselein, 637. *631 Du kannst das Wasser ausschütten. – Tendlau, 505 u. 613. Es ist keine Hoffnung mehr da; ursprünglich von einem gefährlich Kranken, dann überhaupt in Bezug auf einen Schuldner, bei dem nichts zu erwarten ist. Von dem Brauch in jüdischen Gemeinden, Wasser auszuschütten, zum Zeichen für die Nachbarn, dass jemand in dem Hause gestorben sei. *632 Du meinst, 's Wasser treibt's. (Baiern.) – Klein, II, 227. Die Sache geht so gut, hat einen so günstigen Verlauf, dass man meinen sollte, das Wasser treibe sie. *633 Du sauffst Wasser, das nicht der Wein thewr werd. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 397. *634 Du tregst wasser in die thonaw. – Hauer, L. Mhd.: Gelelch als der do wasser trüeg in den Rein. (Hans Vintler, Die plumen der tugent herausgegeben von J. V. Zingerle, Innsbruck 1874, V. 1889.) *635 Du tregst wasser inn den Rhyn (ins Meer). – Tappius, 193a; Franck, II, 48a; Sailer, 308; Braun, I, 4921. Mhd.: Der treit das wasser in den Ryn. (Schelmenzunft.) – Gleich als der da wasser trüeg in den Rein. (Vintler.) (Zingerle, 27 u. 164.) Holl.: Dat is ook water in de bron dragen. – Water in den Rijn dragen. (Harrebomée, II, 438a u. 442b.) Lat.: In freta aquas addere. (Ovid.) (Binder II, 1433.) – Mari e fossa aquam. – Noctuas Athenas. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [913]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/919>, abgerufen am 01.06.2024.