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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 23 Auf gebahntem Wege ist gut gehen.

Damit tröstet sich ein Freier für den Fall, dass die von ihm Erwählte keine Jungfrau mehr sei. (Köhler, 90, 14.) (S. Pferd 30.)

24 Auf geradem Wege ist gut Fuhrmann sein (wandeln).

Lat.: In tranquillo quilibet gubernator esse potest. (Philippi, I, 207.)

25 Auf halbem wege ist gut vmbkehren, wenn man irre geht. - Henisch, 1434, 67; Petri, II, 25.

26 Auf holprigem Wege muss man mit Vorsicht fahren.

Frz.: Bride en main sur le pave. (Gaal, 1590; Lendroy, 1172.)

27 Auf schlechtem Wege macht man lange verdoppelt man die Schritte.

Frz.: Au mauvais chemin double le pas. (Cahier, 328.)

28 Auf schlechtem Wege muss man die Zügel in der Hand halten.

In einer bedenklichen, kitzlichen Sache muss man behutsam und vorsichtig zu Werke gehen.

29 Auf schlüpfrigem Wege kann man leicht fallen.

30 Auf verbotenem Wege ist theuer fahren.

31 Auf verdriesslichem Wege ist auch ein Strohhalm beschwerlich. - Winckler, XVII, 14.

32 Auff ebenem weg soll man keine Hügel suchen. - Lehmann, 914, 7; Petri, II, 23; Oldenb. Volksbote, VII, 13.

Gegen die Querelmacher.

33 Aus dem Wege, sagte die Sonne zum Damenhut.

Engl.: You had better get out of my wag, as the sun said to the new bonnet. (Hagen, VI, 104, 2.)

34 Aus einem kurzen Wege kann ein langer Umweg werden.

Lat.: Sepe breuis strata cadit in dispendia lata. (Reuterdahl, 886.)

Schwed.: Opta wardher geen stiigh at glappa stiigh. (Reuterdahl, 886.)

35 Bamme alle Wä' wöst, ging me net err. (Meiningen.) - Frommann, III, 414, 65.

36 Befiehl du deine Wege, und fall' mir nicht vom Stege, weil du besoffen bist. (Kreis Hirschberg.)

37 Besser auf altem Wege geblieben, als einen ungewissen neuen versucht. - Winckler, XVII, 16.

38 Besser auf dem rechten Wege hinken, als auf dem falschen reiten.

39 Besser auf halbem Wege umkehren, als übel fort (oder: als toll in die Ferne) laufen. - Lohrengel, I, 81.

Böhm.: Lepe jest se s cesty vratiti, nezli spatnou cestou do konce jiti. (Celakovsky, 253.)

Frz.: Oui a perdu son chemin, doit retourner sur ses pas. (Gaal, 1566.)

It.: Chi smarrita ha la strada, torni indietro. (Gaal, 1566.)

40 Betretener Weg ist glatt.

Frz.: Aller et retourner fait le chemin frayer. - Aller et venir font le chemin pele. (Leroux, I, 41.)

41 Bliw up'm rechten Weg, slan di kein Büsch in dei Ogen. (Mecklenburg.) - Raabe, 135; für Hannover: Schambach, I, 163.

Warnt vor Thorheiten und Schlechtigkeiten aller Art, indem es auf die Folgen verweist, und empfiehlt das Rechte und Angemessene zur Nachahmung.

42 Dä Weg hed der Tüfel g'messe und derbi den Schwanz nid vergesse. (Luzern.)

Von sehr starken Meilen oder Wegstunden.

43 De an den Weg bot, het völ Mesters. (Ostfries.) - Bueren, 102; Eichwald, 2035; Frommann, III, 430, 280; Stürenburg, 149a; Hauskalender, I.

44 De den rechten Weg geit, de sleit ken Zwick in't Oge. - Eichwald, 2034.

45 De hefft een goet stuck wegs getrocken, welcker de portn is vth geghainn. (Westph.) - Tappius, 243a; Eyering, III, 538.

46 De Weg moten wie all an, see't Weiw, do foren se mit hör Mann na de Galgen; un Gottlov, dat 's von mein Volk nüms is. - Bueren, 325; Frommann, IV, 285, 383; Eichwald, 2057; Hoefer, 1112; Schlingmann, 1440; Hauskalender, III.

[Spaltenumbruch] 47 De Weg wil Lüe hem. - Schambach, II, 78.

Mit den Worten: "der Weg will Leute haben", entschuldigt man ironisch die unnöthigen und unnützen Wege, die sich jemand macht.

48 Den gemeinen Weg kann niemand verbieten. - Simrock, 11264; Körte, 6547; Graf, 509, 165; Henisch, 1486, 48; Petri, II, 455.

Bei Tunnicius (143): Den gemeinen wech en kan einem nymmant vorbeden. (Publica nemo vitat gradier per compita quemquam.)

Lat.: Nemo ire quemquam prohibet via. (Plautus.)

49 Den Weg verfehlt mancher aus Blindheit und mancher fällt mit sehenden Augen in den Brunnen.

50 Den Weg von Balize nach Omoa und zurück finden die Schiffe von selbst.

Sprichwort, an den Küsten des Golfs von Honduras, um den ruhigen Charakter des durch eine Reihe vorliegender Koralleninseln gegen die hohe See geschützten Fahrwassers zu bezeichnen. "Wenn die Fahrzeuge ihren Weg auch nicht von selbst fänden", sagt Jul. Fröbel (Westermann's Monatschrift, XVIII, 640, Fahrten und Ansichten an den Küsten des Golfs von Honduras), "so wäre es unbegreiflich, wie sie des Nachts es vermeiden könnten, an der einen Seite auf die Riffe, an der andern auf die Küste zu laufen."

51 Den Weg zu wählen gebührt dem Fuhrmann.

52 Den Weg zum Tode kann man mit blinden Augen finden.

53 Der ann weg bawet, hat vil meyster. - Egenolff, 344b.

54 Der auf übelm Weg ist, hat Noth, davon zu kommen. - Simrock, 11258.

55 Der betretene Weg trägt kein Gras. - Hollenberg, II, 5.

56 Der geht nicht aus dem Wege, der in ein gutes Wirthshaus einkehrt.

57 Der gelindeste Weg ist der sicherste Weg. - Pistor., IV, 83; Simrock, 11256.

58 Der gerade Weg ist der beste. - Simrock, 11255; Braun, I, 4938.

Ein gut Sprüchlein für den, der dem Glück aus dem Wege geben will. Schon ein älterer Dichter deutet dies in den Zeilen an: "Kupido dient verstohlnen Gängen, und willst du dich Fortunen nahn, so musst du schlängeln dich und drängen, in wunderlich gekrümmter Bahn. Vergebens hält sich der Modeste auf gradem Wege ehrsam blind. Der gerade Weg ist nur der beste, wenn wir der Täuschung müde sind."

Böhm.: Kde cesta rovna, nezajizdej. (Celakovsky, 62.)

Holl.: De kortste weg is de beste. ( Harrebomee, II, 446b.)

Lat.: Una per ambages, altera recta via est. (Binder I, 1791; II, 3404; Seybold, 648.)

59 Der gerade Weg ist der beste, sagte Hans, da stak er in einem Sumpfe neben der krummen Strasse.

60 Der gerade Weg ist der kürzeste (aber nicht immer der beste). - Mayer, I, 95; Dove, 347.

Schwed.: Bäst att följa marken efter. (Wensell, 11.)

61 Der hat den wahren Weg gefunden, der Nützliches mit Schönem hat verbunden.

Lat.: Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci. (Philippi, II, 68.)

62 Der hat ein guten Weg gangen oder gefahren, der zum Thor ist hinauss kommen. - Lehmann, 18, 38.

63 Der ist vff keinem bösen wege (oder: irret nit), wer auff halbem wege wider keret. - Tappius, 168a; Gruter, III, 19.

Lat.: Satius est recurrere quam male currere. (Suringar, CCI, 9.)

64 Der krumme Weg führt ins Zuchthaus. (Frankenwald.)

65 Der längste Weg ist der, auf dem man fällt (liegen bleibt). - Cibot, 160.

66 Der längste Weg ist der von der Mutter zur Hausthür.

Dän.: Laengste vey fra moderen til porten. (Prov. dan., 71.)

67 Der längste Weg ist der zum Grabe.

Frz.: Le chemin le plus long est celui ou l'on tombe. (Perny, 134, 176.)

68 Der längste Weg ist oft der kürzeste.

Frz.: Le chemin le plus long est quelque fois le plus court. (Lendroy, 524.)

[Spaltenumbruch] 23 Auf gebahntem Wege ist gut gehen.

Damit tröstet sich ein Freier für den Fall, dass die von ihm Erwählte keine Jungfrau mehr sei. (Köhler, 90, 14.) (S. Pferd 30.)

24 Auf geradem Wege ist gut Fuhrmann sein (wandeln).

Lat.: In tranquillo quilibet gubernator esse potest. (Philippi, I, 207.)

25 Auf halbem wege ist gut vmbkehren, wenn man irre geht.Henisch, 1434, 67; Petri, II, 25.

26 Auf holprigem Wege muss man mit Vorsicht fahren.

Frz.: Bride en main sur le pavé. (Gaal, 1590; Lendroy, 1172.)

27 Auf schlechtem Wege macht man lange verdoppelt man die Schritte.

Frz.: Au mauvais chemin double le pas. (Cahier, 328.)

28 Auf schlechtem Wege muss man die Zügel in der Hand halten.

In einer bedenklichen, kitzlichen Sache muss man behutsam und vorsichtig zu Werke gehen.

29 Auf schlüpfrigem Wege kann man leicht fallen.

30 Auf verbotenem Wege ist theuer fahren.

31 Auf verdriesslichem Wege ist auch ein Strohhalm beschwerlich.Winckler, XVII, 14.

32 Auff ebenem weg soll man keine Hügel suchen.Lehmann, 914, 7; Petri, II, 23; Oldenb. Volksbote, VII, 13.

Gegen die Querelmacher.

33 Aus dem Wege, sagte die Sonne zum Damenhut.

Engl.: You had better get out of my wag, as the sun said to the new bonnet. (Hagen, VI, 104, 2.)

34 Aus einem kurzen Wege kann ein langer Umweg werden.

Lat.: Sepe breuis strata cadit in dispendia lata. (Reuterdahl, 886.)

Schwed.: Opta wardher geen stiigh at glappa stiigh. (Reuterdahl, 886.)

35 Bamme alle Wä' wöst, ging me net err. (Meiningen.) – Frommann, III, 414, 65.

36 Befiehl du deine Wege, und fall' mir nicht vom Stege, weil du besoffen bist. (Kreis Hirschberg.)

37 Besser auf altem Wege geblieben, als einen ungewissen neuen versucht.Winckler, XVII, 16.

38 Besser auf dem rechten Wege hinken, als auf dem falschen reiten.

39 Besser auf halbem Wege umkehren, als übel fort (oder: als toll in die Ferne) laufen.Lohrengel, I, 81.

Böhm.: Lépe jest se s cesty vrátiti, nežli špatnou cestou do konce jíti. (Čelakovsky, 253.)

Frz.: Oui a perdu son chemin, doit rétourner sur ses pas. (Gaal, 1566.)

It.: Chi smarrita ha la strada, torni indietro. (Gaal, 1566.)

40 Betretener Weg ist glatt.

Frz.: Aller et retourner fait le chemin frayer. – Aller et venir font le chemin pelé. (Leroux, I, 41.)

41 Bliw up'm rechten Wêg, slân di kein Büsch in dei Ogen. (Mecklenburg.) – Raabe, 135; für Hannover: Schambach, I, 163.

Warnt vor Thorheiten und Schlechtigkeiten aller Art, indem es auf die Folgen verweist, und empfiehlt das Rechte und Angemessene zur Nachahmung.

42 Dä Weg hed der Tüfel g'messe und derbi den Schwanz nid vergesse. (Luzern.)

Von sehr starken Meilen oder Wegstunden.

43 De an den Weg bôt, het völ Mesters. (Ostfries.) – Bueren, 102; Eichwald, 2035; Frommann, III, 430, 280; Stürenburg, 149a; Hauskalender, I.

44 De den rechten Weg geit, de sleit kèn Zwick in't Oge.Eichwald, 2034.

45 De hefft een goet stuck wegs getrocken, welcker de portn is vth geghainn. (Westph.) – Tappius, 243a; Eyering, III, 538.

46 De Weg môten wie all an, see't Wîw, dô fôren se mit hör Mann nâ de Galgen; un Gottlov, dat 's von mîn Volk nüms is.Bueren, 325; Frommann, IV, 285, 383; Eichwald, 2057; Hoefer, 1112; Schlingmann, 1440; Hauskalender, III.

[Spaltenumbruch] 47 De Weg wil Lüe hem.Schambach, II, 78.

Mit den Worten: „der Weg will Leute haben“, entschuldigt man ironisch die unnöthigen und unnützen Wege, die sich jemand macht.

48 Den gemeinen Weg kann niemand verbieten.Simrock, 11264; Körte, 6547; Graf, 509, 165; Henisch, 1486, 48; Petri, II, 455.

Bei Tunnicius (143): Den gemeinen wech en kan einem nymmant vorbeden. (Publica nemo vitat gradier per compita quemquam.)

Lat.: Nemo ire quemquam prohibet via. (Plautus.)

49 Den Weg verfehlt mancher aus Blindheit und mancher fällt mit sehenden Augen in den Brunnen.

50 Den Weg von Balize nach Omoa und zurück finden die Schiffe von selbst.

Sprichwort, an den Küsten des Golfs von Honduras, um den ruhigen Charakter des durch eine Reihe vorliegender Koralleninseln gegen die hohe See geschützten Fahrwassers zu bezeichnen. „Wenn die Fahrzeuge ihren Weg auch nicht von selbst fänden“, sagt Jul. Fröbel (Westermann's Monatschrift, XVIII, 640, Fahrten und Ansichten an den Küsten des Golfs von Honduras), „so wäre es unbegreiflich, wie sie des Nachts es vermeiden könnten, an der einen Seite auf die Riffe, an der andern auf die Küste zu laufen.“

51 Den Weg zu wählen gebührt dem Fuhrmann.

52 Den Weg zum Tode kann man mit blinden Augen finden.

53 Der ann weg bawet, hat vil meyster.Egenolff, 344b.

54 Der auf übelm Weg ist, hat Noth, davon zu kommen.Simrock, 11258.

55 Der betretene Weg trägt kein Gras.Hollenberg, II, 5.

56 Der geht nicht aus dem Wege, der in ein gutes Wirthshaus einkehrt.

57 Der gelindeste Weg ist der sicherste Weg.Pistor., IV, 83; Simrock, 11256.

58 Der gerade Weg ist der beste.Simrock, 11255; Braun, I, 4938.

Ein gut Sprüchlein für den, der dem Glück aus dem Wege geben will. Schon ein älterer Dichter deutet dies in den Zeilen an: „Kupido dient verstohlnen Gängen, und willst du dich Fortunen nahn, so musst du schlängeln dich und drängen, in wunderlich gekrümmter Bahn. Vergebens hält sich der Modeste auf gradem Wege ehrsam blind. Der gerade Weg ist nur der beste, wenn wir der Täuschung müde sind.“

Böhm.: Kde cesta rovná, nezajíždĕj. (Čelakovsky, 62.)

Holl.: De kortste weg is de beste. ( Harrebomée, II, 446b.)

Lat.: Una per ambages, altera recta via est. (Binder I, 1791; II, 3404; Seybold, 648.)

59 Der gerade Weg ist der beste, sagte Hans, da stak er in einem Sumpfe neben der krummen Strasse.

60 Der gerade Weg ist der kürzeste (aber nicht immer der beste).Mayer, I, 95; Dove, 347.

Schwed.: Bäst att följa marken efter. (Wensell, 11.)

61 Der hat den wahren Weg gefunden, der Nützliches mit Schönem hat verbunden.

Lat.: Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci. (Philippi, II, 68.)

62 Der hat ein guten Weg gangen oder gefahren, der zum Thor ist hinauss kommen.Lehmann, 18, 38.

63 Der ist vff keinem bösen wege (oder: irret nit), wer auff halbem wege wider keret.Tappius, 168a; Gruter, III, 19.

Lat.: Satius est recurrere quam male currere. (Suringar, CCI, 9.)

64 Der krumme Weg führt ins Zuchthaus. (Frankenwald.)

65 Der längste Weg ist der, auf dem man fällt (liegen bleibt).Cibot, 160.

66 Der längste Weg ist der von der Mutter zur Hausthür.

Dän.: Længste vey fra moderen til porten. (Prov. dan., 71.)

67 Der längste Weg ist der zum Grabe.

Frz.: Le chemin le plus long est celui ou l'on tombe. (Perny, 134, 176.)

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[[922]/0928] 23 Auf gebahntem Wege ist gut gehen. Damit tröstet sich ein Freier für den Fall, dass die von ihm Erwählte keine Jungfrau mehr sei. (Köhler, 90, 14.) (S. Pferd 30.) 24 Auf geradem Wege ist gut Fuhrmann sein (wandeln). Lat.: In tranquillo quilibet gubernator esse potest. (Philippi, I, 207.) 25 Auf halbem wege ist gut vmbkehren, wenn man irre geht. – Henisch, 1434, 67; Petri, II, 25. 26 Auf holprigem Wege muss man mit Vorsicht fahren. Frz.: Bride en main sur le pavé. (Gaal, 1590; Lendroy, 1172.) 27 Auf schlechtem Wege macht man lange verdoppelt man die Schritte. Frz.: Au mauvais chemin double le pas. (Cahier, 328.) 28 Auf schlechtem Wege muss man die Zügel in der Hand halten. 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(Kreis Hirschberg.) 37 Besser auf altem Wege geblieben, als einen ungewissen neuen versucht. – Winckler, XVII, 16. 38 Besser auf dem rechten Wege hinken, als auf dem falschen reiten. 39 Besser auf halbem Wege umkehren, als übel fort (oder: als toll in die Ferne) laufen. – Lohrengel, I, 81. Böhm.: Lépe jest se s cesty vrátiti, nežli špatnou cestou do konce jíti. (Čelakovsky, 253.) Frz.: Oui a perdu son chemin, doit rétourner sur ses pas. (Gaal, 1566.) It.: Chi smarrita ha la strada, torni indietro. (Gaal, 1566.) 40 Betretener Weg ist glatt. Frz.: Aller et retourner fait le chemin frayer. – Aller et venir font le chemin pelé. (Leroux, I, 41.) 41 Bliw up'm rechten Wêg, slân di kein Büsch in dei Ogen. (Mecklenburg.) – Raabe, 135; für Hannover: Schambach, I, 163. Warnt vor Thorheiten und Schlechtigkeiten aller Art, indem es auf die Folgen verweist, und empfiehlt das Rechte und Angemessene zur Nachahmung. 42 Dä Weg hed der Tüfel g'messe und derbi den Schwanz nid vergesse. (Luzern.) Von sehr starken Meilen oder Wegstunden. 43 De an den Weg bôt, het völ Mesters. (Ostfries.) – Bueren, 102; Eichwald, 2035; Frommann, III, 430, 280; Stürenburg, 149a; Hauskalender, I. 44 De den rechten Weg geit, de sleit kèn Zwick in't Oge. – Eichwald, 2034. 45 De hefft een goet stuck wegs getrocken, welcker de portn is vth geghainn. (Westph.) – Tappius, 243a; Eyering, III, 538. 46 De Weg môten wie all an, see't Wîw, dô fôren se mit hör Mann nâ de Galgen; un Gottlov, dat 's von mîn Volk nüms is. – Bueren, 325; Frommann, IV, 285, 383; Eichwald, 2057; Hoefer, 1112; Schlingmann, 1440; Hauskalender, III. 47 De Weg wil Lüe hem. – Schambach, II, 78. Mit den Worten: „der Weg will Leute haben“, entschuldigt man ironisch die unnöthigen und unnützen Wege, die sich jemand macht. 48 Den gemeinen Weg kann niemand verbieten. – Simrock, 11264; Körte, 6547; Graf, 509, 165; Henisch, 1486, 48; Petri, II, 455. Bei Tunnicius (143): Den gemeinen wech en kan einem nymmant vorbeden. (Publica nemo vitat gradier per compita quemquam.) Lat.: Nemo ire quemquam prohibet via. (Plautus.) 49 Den Weg verfehlt mancher aus Blindheit und mancher fällt mit sehenden Augen in den Brunnen. 50 Den Weg von Balize nach Omoa und zurück finden die Schiffe von selbst. Sprichwort, an den Küsten des Golfs von Honduras, um den ruhigen Charakter des durch eine Reihe vorliegender Koralleninseln gegen die hohe See geschützten Fahrwassers zu bezeichnen. „Wenn die Fahrzeuge ihren Weg auch nicht von selbst fänden“, sagt Jul. Fröbel (Westermann's Monatschrift, XVIII, 640, Fahrten und Ansichten an den Küsten des Golfs von Honduras), „so wäre es unbegreiflich, wie sie des Nachts es vermeiden könnten, an der einen Seite auf die Riffe, an der andern auf die Küste zu laufen.“ 51 Den Weg zu wählen gebührt dem Fuhrmann. 52 Den Weg zum Tode kann man mit blinden Augen finden. 53 Der ann weg bawet, hat vil meyster. – Egenolff, 344b. 54 Der auf übelm Weg ist, hat Noth, davon zu kommen. – Simrock, 11258. 55 Der betretene Weg trägt kein Gras. – Hollenberg, II, 5. 56 Der geht nicht aus dem Wege, der in ein gutes Wirthshaus einkehrt. 57 Der gelindeste Weg ist der sicherste Weg. – Pistor., IV, 83; Simrock, 11256. 58 Der gerade Weg ist der beste. – Simrock, 11255; Braun, I, 4938. Ein gut Sprüchlein für den, der dem Glück aus dem Wege geben will. Schon ein älterer Dichter deutet dies in den Zeilen an: „Kupido dient verstohlnen Gängen, und willst du dich Fortunen nahn, so musst du schlängeln dich und drängen, in wunderlich gekrümmter Bahn. Vergebens hält sich der Modeste auf gradem Wege ehrsam blind. Der gerade Weg ist nur der beste, wenn wir der Täuschung müde sind.“ Böhm.: Kde cesta rovná, nezajíždĕj. (Čelakovsky, 62.) Holl.: De kortste weg is de beste. ( Harrebomée, II, 446b.) Lat.: Una per ambages, altera recta via est. (Binder I, 1791; II, 3404; Seybold, 648.) 59 Der gerade Weg ist der beste, sagte Hans, da stak er in einem Sumpfe neben der krummen Strasse. 60 Der gerade Weg ist der kürzeste (aber nicht immer der beste). – Mayer, I, 95; Dove, 347. Schwed.: Bäst att följa marken efter. (Wensell, 11.) 61 Der hat den wahren Weg gefunden, der Nützliches mit Schönem hat verbunden. Lat.: Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci. (Philippi, II, 68.) 62 Der hat ein guten Weg gangen oder gefahren, der zum Thor ist hinauss kommen. – Lehmann, 18, 38. 63 Der ist vff keinem bösen wege (oder: irret nit), wer auff halbem wege wider keret. – Tappius, 168a; Gruter, III, 19. Lat.: Satius est recurrere quam male currere. (Suringar, CCI, 9.) 64 Der krumme Weg führt ins Zuchthaus. (Frankenwald.) 65 Der längste Weg ist der, auf dem man fällt (liegen bleibt). – Cibot, 160. 66 Der längste Weg ist der von der Mutter zur Hausthür. Dän.: Længste vey fra moderen til porten. (Prov. dan., 71.) 67 Der längste Weg ist der zum Grabe. Frz.: Le chemin le plus long est celui ou l'on tombe. (Perny, 134, 176.) 68 Der längste Weg ist oft der kürzeste. Frz.: Le chemin le plus long est quelque fois le plus court. (Lendroy, 524.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [922]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/928>, abgerufen am 09.11.2024.