Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *314 Er geht ruhig seinen Weg.

Frz.: Il va toujours son petit bon homme de chemin. (Lendroy, 364.)

Holl.: Hij vervolgt gerust zijnen koers. (Harrebomee, I, 428a.)

*315 Er hat den rechten Weg verfehlt.

Holl.: Hij is den koers kwijt. - Hij is van den koers. - Hij mist den regten koers. (Harrebomee, I, 428a.)

*316 Er ist auf dem Wege gestolpert.

Er hat sein Ziel nicht erreichen können.

Lat.: Cadere in cursu. (Faselius, 35.)

*317 Er ist vff dem rechten wege. - Tappius, 37a; Eyering, II, 367.

*318 Er ist vff gutem wege. - Tappius, 37a.

*319 Er ist wieder auf dem rechten Wege.

Lat.: Nunc in regionem veni. (Seybold, 339.)

*320 Er legt niemand nichts in den Weg. (Nürtingen.)

*321 Er liesse ihn nicht neben sich am Wege gehen. - Körte, 65486; Sutor, 572.

*322 Er mag ihn nicht über den Weg grüssen.

Dän.: Han vil ei bilse ham paa en vey. (Prov. dan., 292.)

*323 Er neme ein ackerleng wegs für einn langen spiess vnd were wol so freudig als ein andrer. (S. Bratwurst 7 u. 8, Daheim 28 und Krieger 19.) - Franck, II, 46a.

*324 Er nimmt den Weg unter die Füsse.

Macht sich auf.

*325 Er steckt im hohlen weg. - Lehmann, 244, 1 u. 937, 1.

Er befindet sich in Gefahr, auch: ist in Zweifel. (S. Garn 56.)

*326 Er sucht auf ebenem Wege einen Hügel.

*327 Er weist andern den Weg und denkt nicht an (verfehlt) den eigenen.

Von Leuten, die, wie Meilenzeiger andern den Weg zeigen und selbst stehen bleiben, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart in Warschau: A güter Mojre derech (Führer).

Lat.: Aliis prospiciens non sibi. (Faselius, 11.)

*328 Er wird ihm den Weg über den Bach weisen.

*329 Er wird mir schon wieder in den Weg kommen.

Ich werde ihn schon dafür finden.

*330 Er wird müssen einen andern Weg einschlagen.

Holl.: Hij zal eenen andern koers houden. - Hij zal zijn' koers wel anders nemen.

*331 Er zeyget eim nit den weg. - Franck, II, 73a.

*332 Es hat seine gewissen Wege. - Schottel, 1116b.

*333 Es ist ein ebener Weg.

Holl.: Het is een gebaande (ongebaande) weg. (Harrebomee, II, 447a.)

*334 Es ist ein Weg so eben wie der Tisch.

Span.: No hay camino tan llano, que no tenga, algun tropezon o barranco. (Don Quixote.)

*335 Es muss doch ein Weg ins Holz gehen. - Eiselein, 630.

*336 Et hot geade Wieg. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 37, 104.

Es hat gute Wege, alles ist in guter Ordnung.

*337 Geh' aus dem Wege, Kleiner!

Um zu sagen: Der Kleine muss ausweichen, nachgeben.

Lat.: Cum sis nanus, cede. (Philippi, I, 104.)

*338 Geh' deiner Wege. - Klix, 124.

Lat.: Tu abi tuam viam. (Plautus.) (Binder II, 3349.)

*339 Gerade Wege gehen.

Geradheit bezeichnet die ehrliche Gesinnungs- und Handlungsweise im Gegensatz gegen alle Falschheit, die krumme Wege (s. d.) geht und voll Hinterlist ist.

*340 I gang mein Weg wie d' Heohne. (Bietigheim.)

*341 I sich (ist euch) dar Weig nich breet genug? - Robinson, 895.

*342 Ich bin von denen, die am Wege sterben. - Gutzkow, Uriel Acosta.

*343 Ich dächte, der Wak wär em bret genunk. (Schles.) - Frommann, III, 248, 227.

*344 Ich weiss weder Weg noch Steg.

Holl.: Ik weet daar geen' weg mede. - Ik weet mij geen weg. (Harrebomee, II, 447b.)

*345 Ich wel dem (wollte ihm) nich quar eiber a Wäk gein. (Schles.) - Frommann, III, 414, 545.

*346 Ich werde ihn einen Weg führen, wo er keine Steine finden wird.

Wo ihm alle Mittel zur Vertheidigung abgeschnitten sein werden. Ich werde ihm scharf zu Leibe gehen, ihn gewaltig in die Enge treiben.


[Spaltenumbruch]

*347 Ihm sind alle Wege Kreuzwege. - Parömiakon, 3013.

*348 Ihre Wege kreuzen sich.

Holl.: Hunne wegen kruisen elkander. (Harrebomee, II, 447b.)

*349 Immer den alten (ausgetretenen) Weg gehen, wie der (Mühlen-)Esel.

Holl.: Gelijk de ezels, det oude pad. (Harrebomee, II, 167a.)

*350 Immer den rechten Weg gehen. - Eiselein, 630.

Lat.: Rectam ambulare viam. (Eiselein, 630.)

*351 Krumme Wege gehen.

*352 Man hat vns in holen Weg geführt. - Lehmann, 715, 1.

Uns Schwierigkeiten bereitet.

*353 Man wird den Weg dazu schon finden.

Böhm.: Tomu se cesta najde. (Celakovsky, 519.)

*354 Nach gelaufenem Wege einen Weg zurücksuchen.

*355 Nichts zu Wege bringen. - Frischbier II, 2864.

*356 Se könt et an de Weg 'en, wenn dat Kind pissen will un a don. (Holst.)

Von Ueberklugen; wenn nicht fein, doch gut.

*357 Sein Weg ist mit Dornen besäet.

Holl.: Zijn weg is met doornen bezaaid. (Harrebomee, II, 448a.)

*358 Seinen eigenen Weg gehen.

Lat.: Sibi canere. (Philippi, II, 181.)

*359 Sich auf den Weg machen.

Frz.: Je me suis achemine. (Kritzinger, 7b.)

*360 Sich den Weg zum Himmel polstern.

Frz.: Faire un chemin de velours pour gagner le ciel. (Kritzinger, 131b.)

*361 Sich den Weg zum Galgen bahnen.

*362 Sich in den Weg legen. - Schottel, 1119a.

*363 Ut dem Weg, de Höfsche kame, möt Dreck to fahre. - Frischbier2, 3992.

Die Höfischen, d. h. die vom Edelhofe, im Gegensatz zu den Arbeitern eines Bauern.

*364 Vom rechten Wege abkommen.

Von der Hauptsache ab und auf Nebensachen kommen.

Lat.: A lineis excidere. (Faselius, 2.)

*365 Was ist diar über de Weg g'sprunge? (Bietigheim.)

*366 Weder Weg noch Wind scheuen.

Ich füge hier eine Fortsetzung der anreimenden sprichwörtlichen Formeln der deutschen Sprache bei, die C. Schulz in Herrig's Archiv (Bd. 50) gesammelt hat. (S. Sammt 11, Schloss 51, Stock 105, Trieb 2.) Weg und Weise. Weg und wenke (wanken); Weg und Weide. Wähnen und wissen, vor wage und vor waffin bescirnen. (Graff, Diut.) Waffen und Wappen, wer und wapen. (Neocorus, I, 26.) Wag und wasser, wag und wind, wahl und weihe (an ihm, dem König, geschieht). Wahrheit und Würde, Waiblinger und Welfen (Guelfen und Ghibellinen). Waisen und Witwen. Wald und Wasser, wazzer und wald, Wald und Weg (uuegas endi uualdas) böse Wege und dicker Wald. Wald und Weide, Wald und Wiese, Wald und Wild (haben). Wald und Wüste (in welden und in wüsten), sich des wallens und wandelns begeben. Walt und wolt (Gewalt und Willkür) don (lieben), wan (leiden) wank ane wig und wan (ohne zu wägen und zu wähnen). Wan und wille, wanke, winke (die Bäume werden gehen die winke, die wanke Böttchergesellenrede im altdeutschen, Wälden, I, 110) mit Warze und Wurzel (ausreuten), mit wirre, werre und appelliren (Fastnachtspiel, 894, 9) an wisen und wasen (Rechtsformel in einem appenzeller Kaufbrief), Wasser und Weg, Wasser und Weide (vergiften) Weide und Wasser geniessen. (Wendhagen, Bauernrecht, 203.) Wasser, Weide und Wildfang, an wyhern (Weiher) und wassern (appenzeller Kaufbrief). Wasser und Wein, Wasser und Wind, Weide und wunne. (Grimm, Rechtsalt., 44.)

*367 Wenn alle Wege werden gerade gehen, will er auch Fuhrmann werden.

"Gehen als dann alle Wege grade zu, so wil ich auch ein Fuhrmann werden." (Keller, 158b.)

Lat.: Rectam ingredi viam. (Suringar, CCXXV.)

*368 Wenn der Weg nach Rom gepflastert wäre, so könnte ihn jeder Hund finden. - Fischart.

*369 Z' Weg springen, wie eine Katze am Hällig. - Gotthelf, Erzählungen, III, 134.


Weg (Adv.).

1 Was weg ist, das lass fahen hin. - Henisch, 976, 62.

2 Was weg ist, beisst (brummt) nicht mehr. - Klix, 124.

D. h. was fort ist, kümmert nicht mehr; oder auch, was gethan ist, brennt nicht mehr auf die Nägel.

[Spaltenumbruch] *314 Er geht ruhig seinen Weg.

Frz.: Il va toujours son petit bon homme de chemin. (Lendroy, 364.)

Holl.: Hij vervolgt gerust zijnen koers. (Harrebomée, I, 428a.)

*315 Er hat den rechten Weg verfehlt.

Holl.: Hij is den koers kwijt. – Hij is van den koers. – Hij mist den regten koers. (Harrebomée, I, 428a.)

*316 Er ist auf dem Wege gestolpert.

Er hat sein Ziel nicht erreichen können.

Lat.: Cadere in cursu. (Faselius, 35.)

*317 Er ist vff dem rechten wege.Tappius, 37a; Eyering, II, 367.

*318 Er ist vff gutem wege.Tappius, 37a.

*319 Er ist wieder auf dem rechten Wege.

Lat.: Nunc in regionem veni. (Seybold, 339.)

*320 Er legt niemand nichts in den Weg. (Nürtingen.)

*321 Er liesse ihn nicht neben sich am Wege gehen.Körte, 65486; Sutor, 572.

*322 Er mag ihn nicht über den Weg grüssen.

Dän.: Han vil ei bilse ham paa en vey. (Prov. dan., 292.)

*323 Er neme ein ackerleng wegs für einn langen spiess vnd were wol so freudig als ein andrer. (S. Bratwurst 7 u. 8, Daheim 28 und Krieger 19.) – Franck, II, 46a.

*324 Er nimmt den Weg unter die Füsse.

Macht sich auf.

*325 Er steckt im hohlen weg.Lehmann, 244, 1 u. 937, 1.

Er befindet sich in Gefahr, auch: ist in Zweifel. (S. Garn 56.)

*326 Er sucht auf ebenem Wege einen Hügel.

*327 Er weist andern den Weg und denkt nicht an (verfehlt) den eigenen.

Von Leuten, die, wie Meilenzeiger andern den Weg zeigen und selbst stehen bleiben, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart in Warschau: A güter Mojre derech (Führer).

Lat.: Aliis prospiciens non sibi. (Faselius, 11.)

*328 Er wird ihm den Weg über den Bach weisen.

*329 Er wird mir schon wieder in den Weg kommen.

Ich werde ihn schon dafür finden.

*330 Er wird müssen einen andern Weg einschlagen.

Holl.: Hij zal eenen andern koers houden. – Hij zal zijn' koers wel anders nemen.

*331 Er zeyget eim nit den weg.Franck, II, 73a.

*332 Es hat seine gewissen Wege.Schottel, 1116b.

*333 Es ist ein ebener Weg.

Holl.: Het is een gebaande (ongebaande) weg. (Harrebomée, II, 447a.)

*334 Es ist ein Weg so eben wie der Tisch.

Span.: No hay camino tan llano, que no tenga, algun tropezon o barranco. (Don Quixote.)

*335 Es muss doch ein Weg ins Holz gehen.Eiselein, 630.

*336 Et hôt geade Wieg. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 104.

Es hat gute Wege, alles ist in guter Ordnung.

*337 Geh' aus dem Wege, Kleiner!

Um zu sagen: Der Kleine muss ausweichen, nachgeben.

Lat.: Cum sis nanus, cede. (Philippi, I, 104.)

*338 Geh' deiner Wege.Klix, 124.

Lat.: Tu abi tuam viam. (Plautus.) (Binder II, 3349.)

*339 Gerade Wege gehen.

Geradheit bezeichnet die ehrliche Gesinnungs- und Handlungsweise im Gegensatz gegen alle Falschheit, die krumme Wege (s. d.) geht und voll Hinterlist ist.

*340 I gang mein Weg wie d' Heohne. (Bietigheim.)

*341 I sich (ist euch) dar Weig nich breet genug?Robinson, 895.

*342 Ich bin von denen, die am Wege sterben.Gutzkow, Uriel Acosta.

*343 Ich dächte, der Wâk wär em brêt genunk. (Schles.) – Frommann, III, 248, 227.

*344 Ich weiss weder Weg noch Steg.

Holl.: Ik weet daar geen' weg mede. – Ik weet mij geen weg. (Harrebomée, II, 447b.)

*345 Ich wel dem (wollte ihm) nich quâr îber a Wäk gîn. (Schles.) – Frommann, III, 414, 545.

*346 Ich werde ihn einen Weg führen, wo er keine Steine finden wird.

Wo ihm alle Mittel zur Vertheidigung abgeschnitten sein werden. Ich werde ihm scharf zu Leibe gehen, ihn gewaltig in die Enge treiben.


[Spaltenumbruch]

*347 Ihm sind alle Wege Kreuzwege.Parömiakon, 3013.

*348 Ihre Wege kreuzen sich.

Holl.: Hunne wegen kruisen elkander. (Harrebomée, II, 447b.)

*349 Immer den alten (ausgetretenen) Weg gehen, wie der (Mühlen-)Esel.

Holl.: Gelijk de ezels, det oude pad. (Harrebomée, II, 167a.)

*350 Immer den rechten Weg gehen.Eiselein, 630.

Lat.: Rectam ambulare viam. (Eiselein, 630.)

*351 Krumme Wege gehen.

*352 Man hat vns in holen Weg geführt.Lehmann, 715, 1.

Uns Schwierigkeiten bereitet.

*353 Man wird den Weg dazu schon finden.

Böhm.: Tomu se cesta najde. (Čelakovsky, 519.)

*354 Nach gelaufenem Wege einen Weg zurücksuchen.

*355 Nichts zu Wege bringen.Frischbier II, 2864.

*356 Se könt et an de Wêg 'ên, wenn dat Kind pissen will un â dôn. (Holst.)

Von Ueberklugen; wenn nicht fein, doch gut.

*357 Sein Weg ist mit Dornen besäet.

Holl.: Zijn weg is met doornen bezaaid. (Harrebomée, II, 448a.)

*358 Seinen eigenen Weg gehen.

Lat.: Sibi canere. (Philippi, II, 181.)

*359 Sich auf den Weg machen.

Frz.: Je me suis acheminé. (Kritzinger, 7b.)

*360 Sich den Weg zum Himmel polstern.

Frz.: Faire un chemin de velours pour gagner le ciel. (Kritzinger, 131b.)

*361 Sich den Weg zum Galgen bahnen.

*362 Sich in den Weg legen.Schottel, 1119a.

*363 Ut dem Weg, de Höfsche kame, möt Dreck to fahre.Frischbier2, 3992.

Die Höfischen, d. h. die vom Edelhofe, im Gegensatz zu den Arbeitern eines Bauern.

*364 Vom rechten Wege abkommen.

Von der Hauptsache ab und auf Nebensachen kommen.

Lat.: A lineis excidere. (Faselius, 2.)

*365 Was ist diar über de Weg g'sprunge? (Bietigheim.)

*366 Weder Weg noch Wind scheuen.

Ich füge hier eine Fortsetzung der anreimenden sprichwörtlichen Formeln der deutschen Sprache bei, die C. Schulz in Herrig's Archiv (Bd. 50) gesammelt hat. (S. Sammt 11, Schloss 51, Stock 105, Trieb 2.) Weg und Weise. Weg und wenke (wanken); Weg und Weide. Wähnen und wissen, vor wage und vor waffin bescirnen. (Graff, Diut.) Waffen und Wappen, wêr und wâpen. (Neocorus, I, 26.) Wag und wasser, wag und wind, wahl und weihe (an ihm, dem König, geschieht). Wahrheit und Würde, Waiblinger und Welfen (Guelfen und Ghibellinen). Waisen und Witwen. Wald und Wasser, wazzer und wald, Wald und Weg (uuegas endi uualdas) böse Wege und dicker Wald. Wald und Weide, Wald und Wiese, Wald und Wild (haben). Wald und Wüste (in welden und in wüsten), sich des wallens und wandelns begeben. Walt und wolt (Gewalt und Willkür) dôn (lieben), wân (leiden) wank âne wig und wân (ohne zu wägen und zu wähnen). Wân und wille, wanke, winke (die Bäume werden gehen die winke, die wankĕ Böttchergesellenrede im altdeutschen, Wälden, I, 110) mit Warze und Wurzel (ausreuten), mit wirre, werre und appelliren (Fastnachtspiel, 894, 9) an wisen und wasen (Rechtsformel in einem appenzeller Kaufbrief), Wasser und Weg, Wasser und Weide (vergiften) Weide und Wasser geniessen. (Wendhagen, Bauernrecht, 203.) Wasser, Weide und Wildfang, an wyhern (Weiher) und wassern (appenzeller Kaufbrief). Wasser und Wein, Wasser und Wind, Weide und wunne. (Grimm, Rechtsalt., 44.)

*367 Wenn alle Wege werden gerade gehen, will er auch Fuhrmann werden.

„Gehen als dann alle Wege grade zu, so wil ich auch ein Fuhrmann werden.“ (Keller, 158b.)

Lat.: Rectam ingredi viam. (Suringar, CCXXV.)

*368 Wenn der Weg nach Rom gepflastert wäre, so könnte ihn jeder Hund finden.Fischart.

*369 Z' Weg springen, wie eine Katze am Hällig.Gotthelf, Erzählungen, III, 134.


Weg (Adv.).

1 Was weg ist, das lass fahen hin.Henisch, 976, 62.

2 Was weg ist, beisst (brummt) nicht mehr.Klix, 124.

D. h. was fort ist, kümmert nicht mehr; oder auch, was gethan ist, brennt nicht mehr auf die Nägel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0934" n="[928]"/><cb n="1855"/>
*314 Er geht ruhig seinen Weg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il va toujours son petit bon homme de chemin. (<hi rendition="#i">Lendroy, 364.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij vervolgt gerust zijnen koers. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 428<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*315 Er hat den rechten Weg verfehlt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is den koers kwijt. &#x2013; Hij is van den koers. &#x2013; Hij mist den regten koers. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 428<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*316 Er ist auf dem Wege gestolpert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat sein Ziel nicht erreichen können.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cadere in cursu. (<hi rendition="#i">Faselius, 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*317 Er ist vff dem rechten wege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 37<hi rendition="#sup">a;</hi> Eyering, II, 367.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*318 Er ist vff gutem wege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 37<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*319 Er ist wieder auf dem rechten Wege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nunc in regionem veni. (<hi rendition="#i">Seybold, 339.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*320 Er legt niemand nichts in den Weg.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*321 Er liesse ihn nicht neben sich am Wege gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 65486; Sutor, 572.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*322 Er mag ihn nicht über den Weg grüssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han vil ei bilse ham paa en vey. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 292.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*323 Er neme ein ackerleng wegs für einn langen spiess vnd were wol so freudig als ein andrer.</hi> (S. Bratwurst  7 u.  8,  Daheim 28 und  Krieger 19.) &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 46<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*324 Er nimmt den Weg unter die Füsse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Macht sich auf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*325 Er steckt im hohlen weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 244, 1 u. 937, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er befindet sich in Gefahr, auch: ist in Zweifel. (S.  Garn 56.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*326 Er sucht auf ebenem Wege einen Hügel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*327 Er weist andern den Weg und denkt nicht an (verfehlt) den eigenen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Leuten, die, wie Meilenzeiger andern den Weg zeigen und selbst stehen bleiben, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart in Warschau: A güter Mojre derech (Führer).</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aliis prospiciens non sibi. (<hi rendition="#i">Faselius, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*328 Er wird ihm den Weg über den Bach weisen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*329 Er wird mir schon wieder in den Weg kommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich werde ihn schon dafür finden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*330 Er wird müssen einen andern Weg einschlagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zal eenen andern koers houden. &#x2013; Hij zal zijn' koers wel anders nemen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*331 Er zeyget eim nit den weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 73<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*332 Es hat seine gewissen Wege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1116<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*333 Es ist ein ebener Weg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een gebaande (ongebaande) weg. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 447<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*334 Es ist ein Weg so eben wie der Tisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: No hay camino tan llano, que no tenga, algun tropezon o barranco. (<hi rendition="#i">Don Quixote.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*335 Es muss doch ein Weg ins Holz gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 630.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*336 Et hôt geade Wieg.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 37, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es hat gute Wege, alles ist in guter Ordnung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*337 Geh' aus dem Wege, Kleiner!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: Der Kleine muss ausweichen, nachgeben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cum sis nanus, cede. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 104.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*338 Geh' deiner Wege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tu abi tuam viam. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 3349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*339 Gerade Wege gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Geradheit bezeichnet die ehrliche Gesinnungs- und Handlungsweise im Gegensatz gegen alle Falschheit, die krumme  Wege (s. d.) geht und voll Hinterlist ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*340 I gang mein Weg wie d' Heohne.</hi> (<hi rendition="#i">Bietigheim.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*341 I sich (ist euch) dar Weig nich breet genug?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 895.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*342 Ich bin von denen, die am Wege sterben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gutzkow, Uriel Acosta.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*343 Ich dächte, der Wâk wär em brêt genunk.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 248, 227.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*344 Ich weiss weder Weg noch Steg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik weet daar geen' weg mede. &#x2013; Ik weet mij geen weg. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 447<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*345 Ich wel dem (wollte ihm) nich quâr îber a Wäk gîn.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 414, 545.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*346 Ich werde ihn einen Weg führen, wo er keine Steine finden wird.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo ihm alle Mittel zur Vertheidigung abgeschnitten sein werden. Ich werde ihm scharf zu Leibe gehen, ihn gewaltig in die Enge treiben.</p><lb/>
          <cb n="1856"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*347 Ihm sind alle Wege Kreuzwege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 3013.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*348 Ihre Wege kreuzen sich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hunne wegen kruisen elkander. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 447<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*349 Immer den alten (ausgetretenen) Weg gehen, wie der (Mühlen-)Esel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gelijk de ezels, det oude pad. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 167<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*350 Immer den rechten Weg gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 630.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Rectam ambulare viam. (<hi rendition="#i">Eiselein, 630.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*351 Krumme Wege gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*352 Man hat vns in holen Weg geführt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 715, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Uns Schwierigkeiten bereitet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*353 Man wird den Weg dazu schon finden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Tomu se cesta najde. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 519.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*354 Nach gelaufenem Wege einen Weg zurücksuchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*355 Nichts zu Wege bringen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier II, 2864.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*356 Se könt et an de Wêg 'ên, wenn dat Kind pissen will un â dôn.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Ueberklugen; wenn nicht fein, doch gut.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*357 Sein Weg ist mit Dornen besäet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zijn weg is met doornen bezaaid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 448<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*358 Seinen eigenen Weg gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sibi canere. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 181.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*359 Sich auf den Weg machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Je me suis acheminé. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 7<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*360 Sich den Weg zum Himmel polstern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Faire un chemin de velours pour gagner le ciel. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 131<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*361 Sich den Weg zum Galgen bahnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*362 Sich in den Weg legen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1119<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*363 Ut dem Weg, de Höfsche kame, möt Dreck to fahre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3992.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Höfischen, d. h. die vom Edelhofe, im Gegensatz zu den Arbeitern eines Bauern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*364 Vom rechten Wege abkommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von der Hauptsache ab und auf Nebensachen kommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: A lineis excidere. (<hi rendition="#i">Faselius, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*365 Was ist diar über de Weg g'sprunge?</hi> (<hi rendition="#i">Bietigheim.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*366 Weder Weg noch Wind scheuen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich füge hier eine Fortsetzung der anreimenden sprichwörtlichen Formeln der deutschen Sprache bei, die <hi rendition="#i">C. Schulz</hi> in <hi rendition="#i">Herrig's Archiv (Bd. 50)</hi> gesammelt hat. (S.  Sammt 11,  Schloss 51,  Stock 105,  Trieb 2.) Weg und Weise. Weg und wenke (wanken); Weg und Weide. Wähnen und wissen, vor wage und vor waffin bescirnen. (<hi rendition="#i">Graff, Diut.</hi>) Waffen und Wappen, wêr und wâpen. (<hi rendition="#i">Neocorus, I, 26.</hi>) Wag und wasser, wag und wind, wahl und weihe (an ihm, dem König, geschieht). Wahrheit und Würde, Waiblinger und Welfen (Guelfen und Ghibellinen). Waisen und Witwen. Wald und Wasser, wazzer und wald, Wald und Weg (uuegas endi uualdas) böse Wege und dicker Wald. Wald und Weide, Wald und Wiese, Wald und Wild (haben). Wald und Wüste (in welden und in wüsten), sich des wallens und wandelns begeben. Walt und wolt (Gewalt und Willkür) dôn (lieben), wân (leiden) wank âne wig und wân (ohne zu wägen und zu wähnen). Wân und wille, wanke, winke (die Bäume werden gehen die winke, die wank&#x0115; Böttchergesellenrede im altdeutschen, <hi rendition="#i">Wälden, I, 110</hi>) mit Warze und Wurzel (ausreuten), mit wirre, werre und appelliren (<hi rendition="#i">Fastnachtspiel, 894, 9</hi>) an wisen und wasen (Rechtsformel in einem appenzeller Kaufbrief), Wasser und Weg, Wasser und Weide (vergiften) Weide und Wasser geniessen. (<hi rendition="#i">Wendhagen, Bauernrecht, 203.</hi>) Wasser, Weide und Wildfang, an wyhern (Weiher) und wassern (appenzeller Kaufbrief). Wasser und Wein, Wasser und Wind, Weide und wunne. (<hi rendition="#i">Grimm, Rechtsalt., 44.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*367 Wenn alle Wege werden gerade gehen, will er auch Fuhrmann werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Gehen als dann alle Wege grade zu, so wil ich auch ein Fuhrmann werden.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 158<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Rectam ingredi viam. (<hi rendition="#i">Suringar, CCXXV.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*368 Wenn der Weg nach Rom gepflastert wäre, so könnte ihn jeder Hund finden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*369 Z' Weg springen, wie eine Katze am Hällig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Erzählungen, III, 134.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Weg</hi> (Adv.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Was weg ist, das lass fahen hin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 976, 62.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Was weg ist, beisst (brummt) nicht mehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. was fort ist, kümmert nicht mehr; oder auch, was gethan ist, brennt nicht mehr auf die Nägel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[928]/0934] *314 Er geht ruhig seinen Weg. Frz.: Il va toujours son petit bon homme de chemin. (Lendroy, 364.) Holl.: Hij vervolgt gerust zijnen koers. (Harrebomée, I, 428a.) *315 Er hat den rechten Weg verfehlt. Holl.: Hij is den koers kwijt. – Hij is van den koers. – Hij mist den regten koers. (Harrebomée, I, 428a.) *316 Er ist auf dem Wege gestolpert. Er hat sein Ziel nicht erreichen können. Lat.: Cadere in cursu. (Faselius, 35.) *317 Er ist vff dem rechten wege. – Tappius, 37a; Eyering, II, 367. *318 Er ist vff gutem wege. – Tappius, 37a. *319 Er ist wieder auf dem rechten Wege. Lat.: Nunc in regionem veni. (Seybold, 339.) *320 Er legt niemand nichts in den Weg. (Nürtingen.) *321 Er liesse ihn nicht neben sich am Wege gehen. – Körte, 65486; Sutor, 572. *322 Er mag ihn nicht über den Weg grüssen. Dän.: Han vil ei bilse ham paa en vey. (Prov. dan., 292.) *323 Er neme ein ackerleng wegs für einn langen spiess vnd were wol so freudig als ein andrer. (S. Bratwurst 7 u. 8, Daheim 28 und Krieger 19.) – Franck, II, 46a. *324 Er nimmt den Weg unter die Füsse. Macht sich auf. *325 Er steckt im hohlen weg. – Lehmann, 244, 1 u. 937, 1. Er befindet sich in Gefahr, auch: ist in Zweifel. (S. Garn 56.) *326 Er sucht auf ebenem Wege einen Hügel. *327 Er weist andern den Weg und denkt nicht an (verfehlt) den eigenen. Von Leuten, die, wie Meilenzeiger andern den Weg zeigen und selbst stehen bleiben, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart in Warschau: A güter Mojre derech (Führer). Lat.: Aliis prospiciens non sibi. (Faselius, 11.) *328 Er wird ihm den Weg über den Bach weisen. *329 Er wird mir schon wieder in den Weg kommen. Ich werde ihn schon dafür finden. *330 Er wird müssen einen andern Weg einschlagen. Holl.: Hij zal eenen andern koers houden. – Hij zal zijn' koers wel anders nemen. *331 Er zeyget eim nit den weg. – Franck, II, 73a. *332 Es hat seine gewissen Wege. – Schottel, 1116b. *333 Es ist ein ebener Weg. Holl.: Het is een gebaande (ongebaande) weg. (Harrebomée, II, 447a.) *334 Es ist ein Weg so eben wie der Tisch. Span.: No hay camino tan llano, que no tenga, algun tropezon o barranco. (Don Quixote.) *335 Es muss doch ein Weg ins Holz gehen. – Eiselein, 630. *336 Et hôt geade Wieg. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 104. Es hat gute Wege, alles ist in guter Ordnung. *337 Geh' aus dem Wege, Kleiner! Um zu sagen: Der Kleine muss ausweichen, nachgeben. Lat.: Cum sis nanus, cede. (Philippi, I, 104.) *338 Geh' deiner Wege. – Klix, 124. Lat.: Tu abi tuam viam. (Plautus.) (Binder II, 3349.) *339 Gerade Wege gehen. Geradheit bezeichnet die ehrliche Gesinnungs- und Handlungsweise im Gegensatz gegen alle Falschheit, die krumme Wege (s. d.) geht und voll Hinterlist ist. *340 I gang mein Weg wie d' Heohne. (Bietigheim.) *341 I sich (ist euch) dar Weig nich breet genug? – Robinson, 895. *342 Ich bin von denen, die am Wege sterben. – Gutzkow, Uriel Acosta. *343 Ich dächte, der Wâk wär em brêt genunk. (Schles.) – Frommann, III, 248, 227. *344 Ich weiss weder Weg noch Steg. Holl.: Ik weet daar geen' weg mede. – Ik weet mij geen weg. (Harrebomée, II, 447b.) *345 Ich wel dem (wollte ihm) nich quâr îber a Wäk gîn. (Schles.) – Frommann, III, 414, 545. *346 Ich werde ihn einen Weg führen, wo er keine Steine finden wird. Wo ihm alle Mittel zur Vertheidigung abgeschnitten sein werden. Ich werde ihm scharf zu Leibe gehen, ihn gewaltig in die Enge treiben. *347 Ihm sind alle Wege Kreuzwege. – Parömiakon, 3013. *348 Ihre Wege kreuzen sich. Holl.: Hunne wegen kruisen elkander. (Harrebomée, II, 447b.) *349 Immer den alten (ausgetretenen) Weg gehen, wie der (Mühlen-)Esel. Holl.: Gelijk de ezels, det oude pad. (Harrebomée, II, 167a.) *350 Immer den rechten Weg gehen. – Eiselein, 630. Lat.: Rectam ambulare viam. (Eiselein, 630.) *351 Krumme Wege gehen. *352 Man hat vns in holen Weg geführt. – Lehmann, 715, 1. Uns Schwierigkeiten bereitet. *353 Man wird den Weg dazu schon finden. Böhm.: Tomu se cesta najde. (Čelakovsky, 519.) *354 Nach gelaufenem Wege einen Weg zurücksuchen. *355 Nichts zu Wege bringen. – Frischbier II, 2864. *356 Se könt et an de Wêg 'ên, wenn dat Kind pissen will un â dôn. (Holst.) Von Ueberklugen; wenn nicht fein, doch gut. *357 Sein Weg ist mit Dornen besäet. Holl.: Zijn weg is met doornen bezaaid. (Harrebomée, II, 448a.) *358 Seinen eigenen Weg gehen. Lat.: Sibi canere. (Philippi, II, 181.) *359 Sich auf den Weg machen. Frz.: Je me suis acheminé. (Kritzinger, 7b.) *360 Sich den Weg zum Himmel polstern. Frz.: Faire un chemin de velours pour gagner le ciel. (Kritzinger, 131b.) *361 Sich den Weg zum Galgen bahnen. *362 Sich in den Weg legen. – Schottel, 1119a. *363 Ut dem Weg, de Höfsche kame, möt Dreck to fahre. – Frischbier2, 3992. Die Höfischen, d. h. die vom Edelhofe, im Gegensatz zu den Arbeitern eines Bauern. *364 Vom rechten Wege abkommen. Von der Hauptsache ab und auf Nebensachen kommen. Lat.: A lineis excidere. (Faselius, 2.) *365 Was ist diar über de Weg g'sprunge? (Bietigheim.) *366 Weder Weg noch Wind scheuen. Ich füge hier eine Fortsetzung der anreimenden sprichwörtlichen Formeln der deutschen Sprache bei, die C. Schulz in Herrig's Archiv (Bd. 50) gesammelt hat. (S. Sammt 11, Schloss 51, Stock 105, Trieb 2.) Weg und Weise. Weg und wenke (wanken); Weg und Weide. Wähnen und wissen, vor wage und vor waffin bescirnen. (Graff, Diut.) Waffen und Wappen, wêr und wâpen. (Neocorus, I, 26.) Wag und wasser, wag und wind, wahl und weihe (an ihm, dem König, geschieht). Wahrheit und Würde, Waiblinger und Welfen (Guelfen und Ghibellinen). Waisen und Witwen. Wald und Wasser, wazzer und wald, Wald und Weg (uuegas endi uualdas) böse Wege und dicker Wald. Wald und Weide, Wald und Wiese, Wald und Wild (haben). Wald und Wüste (in welden und in wüsten), sich des wallens und wandelns begeben. Walt und wolt (Gewalt und Willkür) dôn (lieben), wân (leiden) wank âne wig und wân (ohne zu wägen und zu wähnen). Wân und wille, wanke, winke (die Bäume werden gehen die winke, die wankĕ Böttchergesellenrede im altdeutschen, Wälden, I, 110) mit Warze und Wurzel (ausreuten), mit wirre, werre und appelliren (Fastnachtspiel, 894, 9) an wisen und wasen (Rechtsformel in einem appenzeller Kaufbrief), Wasser und Weg, Wasser und Weide (vergiften) Weide und Wasser geniessen. (Wendhagen, Bauernrecht, 203.) Wasser, Weide und Wildfang, an wyhern (Weiher) und wassern (appenzeller Kaufbrief). Wasser und Wein, Wasser und Wind, Weide und wunne. (Grimm, Rechtsalt., 44.) *367 Wenn alle Wege werden gerade gehen, will er auch Fuhrmann werden. „Gehen als dann alle Wege grade zu, so wil ich auch ein Fuhrmann werden.“ (Keller, 158b.) Lat.: Rectam ingredi viam. (Suringar, CCXXV.) *368 Wenn der Weg nach Rom gepflastert wäre, so könnte ihn jeder Hund finden. – Fischart. *369 Z' Weg springen, wie eine Katze am Hällig. – Gotthelf, Erzählungen, III, 134. Weg (Adv.). 1 Was weg ist, das lass fahen hin. – Henisch, 976, 62. 2 Was weg ist, beisst (brummt) nicht mehr. – Klix, 124. D. h. was fort ist, kümmert nicht mehr; oder auch, was gethan ist, brennt nicht mehr auf die Nägel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/934
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [928]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/934>, abgerufen am 21.11.2024.