Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
135 Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird's bleiben bis er untergeht. (Luzern.) 136 Wie dass Wetter vnd Wind es lehrt, der Wandersmann sein kleid verkehrt. - Lehmann, 177, 34. 137 Wie 's Wätter am Äschemittwuch-n-isch, so isch's die ganzi Faste. (Solothurn.) - Schild, 113, 121. 138 Wie's Wätter am Barthlimetag isch, so isch's der ganz Herbst. (Solothurn.) - Schild, 115, 139. 139 Wie 's Wätter i de Loostage-n-isch, so isch's ganze Jahr. Solothurn. - Schild, 109, 84. Loostage heissen die zwölf Tage von Weihnachten bis Dreikönige. Wie das Wetter an diesen Tagen ist, so soll es in den entsprechenden Monaten sein. 140 Wie 's Wetter an Medardi, so ist's sechs Wochen darauf. (Luzern.) 141 Wie 's Wetter beym Wind, so kennt man den Herrn bey seinem Gesindt. - Lehmann, 380, 8. 142 Wie 's Wetter ist am zweiten Januar, so ist's auch im September fürwahr. 143 Wie 's Wetter ist, trüb oder gut, verändert sich auch Leib und Muth. Lat.: Temperi coeli corpusque animusque juvatur. (Seybold, 597.) 144 Wie 's Wetter sich im October stellt, so es im Märzen wieder fällt. Frz.: Regarde bien auparavant et apres saint Denis les jours, car si tu vois qu'il gele blanc, les vieux assurent que toujours le semblable temps tu revois avant et apres sainte Croix. (Leroux, I, 77.) 145 Wie 's Wetter um St. Vincent (22. Januar) war, so wird es sein das ganze Jahr. - Böbel, 2. 146 Wie 's Wetter war am Siebenschläfertag, so bleibt es sieben Wochen lang darnach. - Prager Kalender, 1877. 147 Wie 's Wetter zu Medardi (8. Juni) fällt, es bis zu Mondes Schluss anhält. 148 Wie 's Wetter zu Medardi hält, solch Wetter in die Ernte fällt. - Böbel, 28. 149 Wo die ersten Wetter hinziehen, da ziehen die andern auch hin. - Simrock, 1158. 150 Wol hundertmal schlägt das Wetter um, das ist des Aprils Privilegium. - Weckstimmen, I. 151 Zwei Wetter, die tuont grossen Schaden. - Suchenwirth. *152 Da ist schlechtes Wetter im Ehestandskalender. (Nürtingen.) *153 Dar will nix anners vun weren as moje We'r. - Eichwald, 2042. *154 Das ist ander Wetter. Da ist's nun anders. *155 Das kurische Wetter. - Frischbier, 4037. Im eigentlichen Sinne bezeichnet der Ausdruck rauhes und unbeständiges Wetter. Nach Pisanski wird er aber auch als Fluch gebraucht, in welchem Fall der Donner darunter verstanden wird. Die unbeständige Witterung, die auf dem kurischen Haff herrscht, mag dazu Veranlassung gegeben haben. (Hennig, 48.) *156 Das Wetter fürüber gehen lassen. - Eyering, I, 353. *157 Das Wetter geht durcheinander. Die Meinungen sind sehr getheilt. "Also sehen wir, dass das Wetter auch an diesem Ort sehr untereinander geht." (Gottfried, 664a.) *158 Das Wetter hat sich verändert. - Parömiakon, 1421. *159 Das Wetter ist gut genug zum Kuchenbacken. Holl.: Het is beter weer om koeken te bakken, dan om meel te halen. (Harrebomee, II, 443b.) *160 Das Wetter wird sich ändern, die Arschkröten schreien. (Mewe.) Bei lauten Blähungen. *161 Das Wetter wird sich einmal endern. - Lehmann, 175, 14. Holl.: Het weder zal wel eens omslaan. (Harrebomee, II, 443b.) *162 Dass dich das wetter angehe! - Agricola I, 521. *163 Dat ess e Wedder wie en Kengerarsch. (Bedburg.) *164 Du gehst gön et Wöer on. (Bedburg.) [Spaltenumbruch] *165 Du kannst Wetter ebenso wenig machen als die Hexe von Grossostheim auf Mariä Heimsuchung Gewitter machen kann, um Kappes und Ranunkeln besser pflanzen zu können. (Baiern.) *166 Du magst gut Wetter machen. - Klix, 122. Aufforderung zum Auf- oder Ausessen. *167 Dös is nur a gmachts Wöda. - Baumgarten, 70. Auf dem Bleckensteine (Oberösterreich) befindet sich ein See, von dem es hiess, wenn man einen Stein hineinwerfe, entstehe Sturm und Unwetter. In der Nähe von Pernstein ist ein Loch, das tief in die Erde hinabgeht. Wirft man einen Stein hinunter, so bricht nach dem Volksglauben ein Unwetter los. Wenn man in das Zagellauerloch einen Stein wirft, wird schlechtes Wetter. Die Wödalukn (Wetterlöcher) stehen im Gebirge in grossem Ansehen, wirft man einen Stein hinunter, so steigen alsobald Nebel und Wolken auf und ein heftiges Ungewitter bricht los. (Vgl. Baumgarten, 62.) *168 D'Weda kehrt an. So soll der Hahn in Oberösterreich krähen, wenn ein Gewitter im Anzuge ist. *169 Ehe so ein Wetter, lieber gar kein Wetter. (Hamburg.) *170 Ein starkes, liebes Wetter. In Köthen um ein starkes Spiel im Skat zu bezeichnen. *171 Ein Wetter sieden. - Körte, 6806b. Unfrieden und Zank anrichten. Von dem alten Aberglauben, nach welchem die Hexen schlimm Wetter machen konnten, wenn sie einen Topf mit Urin ans Feuer setzten. *172 Er hat kein gut Wetter getroffen. Holl.: Hij treft geen goed weer. (Harrebomee, II, 444a.) *173 Er hat schön Wetter mitgebracht. Holl.: Hij heeft het mooije weer meegebragt. (Harrebomee, II, 443b.) *174 Er het eis gegen 's bös Wetter g'noh. - Sutermeister, 64. (S. Trinken.) *175 Er ist wie ein Wetter. (Nürtingen.) Sehr veränderlich. *176 Er kann sich das Wetter machen wie er will. Er beherrscht seine Lage, ist Herr der Verhältnisse, der Situation. Frz.: Faire la pluie et le beau temps. (Leroux, I, 75.) *177 Er mag sich das Wetter zu seiner Ernte selbst bestellen. - Eiselein, 641. *178 Er mag um gut Wetter beten. - Tendlau, 390. Sich bald aus dem Staube machen. *179 Er sihet das Wetter in der warmen Stuben zum Fenster auss an. - Lehmann, 721, 2. (S. Hund 1596.) *180 Es ged nüd gued Wetter. - Tobler, 440. Es ist Unangenehmes (Strafe) zu erwarten. *181 Es gehet ein new Wetter her. - Lehmann, 829, 1. Bei Beschwerden, trüben Erfahrungen, bei Unglück. *182 Es ist anderes Wätter. - Sutermeister, 104. (S. Mensch 955.) *183 Es ist ein bös Wetter vorhanden. - Lehmann, 829, 1. *184 Es ist ein Wetter, als wenn der jüngste Tag kommen wollte. - Hueber, 17. *185 Es ist ein Wetter comme il faut. Frz.: Il fait un temps de demoiselle, il ne fait ni poudre ni soleil. (Lendroy, 1405.) *186 Es ist ein Wetter drauss', man jagt nicht gern einen alten Hund hinaus. Jüd.-deutsch: An Awejre (Sünde) a Hünd heraus zü treiben. Holl.: Het is geen weer, om kat of hond uit te jagen. (Harrebomee, II, 443b.) *187 Es ist heut schön Wetter bei ihm. Holl.: Hij heeft mooi weer in het hoofd. (Harrebomee, II, 443b.) *188 Es ist kein Wetter für ihn. D. i. die Umstände sind ihm nicht günstig. "Damals hat der Hunn scheu hinter seinem Landhag an der Donau gelauert, 's war kein Wetter für ihn." (Scheffel, Ekkehard, II, 13.) *189 Es ist schön Wetter zum Zuhausebleiben. Holl.: Het is mooi weertje, blijf t' huis. (Harrebomee, II, 443b.) *190 Es schadet ihm kein Wetter. - Körte, 6806a. *191 Es wird schlecht Wetter werden, die Sau trägt Lager.
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135 Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird's bleiben bis er untergeht. (Luzern.) 136 Wie dass Wetter vnd Wind es lehrt, der Wandersmann sein kleid verkehrt. – Lehmann, 177, 34. 137 Wie 's Wätter am Äschemittwuch-n-isch, so isch's die ganzi Faste. (Solothurn.) – Schild, 113, 121. 138 Wie's Wätter am Barthlimetag isch, so isch's der ganz Herbst. (Solothurn.) – Schild, 115, 139. 139 Wie 's Wätter i de Loostage-n-isch, so isch's ganze Jahr. Solothurn. – Schild, 109, 84. Loostage heissen die zwölf Tage von Weihnachten bis Dreikönige. Wie das Wetter an diesen Tagen ist, so soll es in den entsprechenden Monaten sein. 140 Wie 's Wetter an Medardi, so ist's sechs Wochen darauf. (Luzern.) 141 Wie 's Wetter beym Wind, so kennt man den Herrn bey seinem Gesindt. – Lehmann, 380, 8. 142 Wie 's Wetter ist am zweiten Januar, so ist's auch im September fürwahr. 143 Wie 's Wetter ist, trüb oder gut, verändert sich auch Leib und Muth. Lat.: Temperi coeli corpusque animusque juvatur. 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135 Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird's bleiben bis er untergeht. (Luzern.)
136 Wie dass Wetter vnd Wind es lehrt, der Wandersmann sein kleid verkehrt. – Lehmann, 177, 34.
137 Wie 's Wätter am Äschemittwuch-n-isch, so isch's die ganzi Faste. (Solothurn.) – Schild, 113, 121.
138 Wie's Wätter am Barthlimetag isch, so isch's der ganz Herbst. (Solothurn.) – Schild, 115, 139.
139 Wie 's Wätter i de Loostage-n-isch, so isch's ganze Jahr. Solothurn. – Schild, 109, 84.
Loostage heissen die zwölf Tage von Weihnachten bis Dreikönige. Wie das Wetter an diesen Tagen ist, so soll es in den entsprechenden Monaten sein.
140 Wie 's Wetter an Medardi, so ist's sechs Wochen darauf. (Luzern.)
141 Wie 's Wetter beym Wind, so kennt man den Herrn bey seinem Gesindt. – Lehmann, 380, 8.
142 Wie 's Wetter ist am zweiten Januar, so ist's auch im September fürwahr.
143 Wie 's Wetter ist, trüb oder gut, verändert sich auch Leib und Muth.
Lat.: Temperi coeli corpusque animusque juvatur. (Seybold, 597.)
144 Wie 's Wetter sich im October stellt, so es im Märzen wieder fällt.
Frz.: Regarde bien auparavant et après saint Denis les jours, car si tu vois qu'il gèle blanc, les vieux assurent que toujours le semblable temps tu revois avant et après sainte Croix. (Leroux, I, 77.)
145 Wie 's Wetter um St. Vincent (22. Januar) war, so wird es sein das ganze Jahr. – Böbel, 2.
146 Wie 's Wetter war am Siebenschläfertag, so bleibt es sieben Wochen lang darnach. – Prager Kalender, 1877.
147 Wie 's Wetter zu Medardi (8. Juni) fällt, es bis zu Mondes Schluss anhält.
148 Wie 's Wetter zu Medardi hält, solch Wetter in die Ernte fällt. – Böbel, 28.
149 Wo die ersten Wetter hinziehen, da ziehen die andern auch hin. – Simrock, 1158.
150 Wol hundertmal schlägt das Wetter um, das ist des Aprils Privilegium. – Weckstimmen, I.
151 Zwei Wetter, die tuont grossen Schaden. – Suchenwirth.
*152 Da ist schlechtes Wetter im Ehestandskalender. (Nürtingen.)
*153 Dar will nix anners vun wêren as moje We'r. – Eichwald, 2042.
*154 Das ist ander Wetter.
Da ist's nun anders.
*155 Das kurische Wetter. – Frischbier, 4037.
Im eigentlichen Sinne bezeichnet der Ausdruck rauhes und unbeständiges Wetter. Nach Pisanski wird er aber auch als Fluch gebraucht, in welchem Fall der Donner darunter verstanden wird. Die unbeständige Witterung, die auf dem kurischen Haff herrscht, mag dazu Veranlassung gegeben haben. (Hennig, 48.)
*156 Das Wetter fürüber gehen lassen. – Eyering, I, 353.
*157 Das Wetter geht durcheinander.
Die Meinungen sind sehr getheilt. „Also sehen wir, dass das Wetter auch an diesem Ort sehr untereinander geht.“ (Gottfried, 664a.)
*158 Das Wetter hat sich verändert. – Parömiakon, 1421.
*159 Das Wetter ist gut genug zum Kuchenbacken.
Holl.: Het is beter weêr om koeken te bakken, dan om meel te halen. (Harrebomée, II, 443b.)
*160 Das Wetter wird sich ändern, die Arschkröten schreien. (Mewe.)
Bei lauten Blähungen.
*161 Das Wetter wird sich einmal endern. – Lehmann, 175, 14.
Holl.: Het weder zal wel eens omslaan. (Harrebomée, II, 443b.)
*162 Dass dich das wetter angehe! – Agricola I, 521.
*163 Dat ess e Wedder wie en Kengerarsch. (Bedburg.)
*164 Du gehst gön et Wöer on. (Bedburg.)
*165 Du kannst Wetter ebenso wenig machen als die Hexe von Grossostheim auf Mariä Heimsuchung Gewitter machen kann, um Kappes und Ranunkeln besser pflanzen zu können. (Baiern.)
*166 Du magst gut Wetter machen. – Klix, 122.
Aufforderung zum Auf- oder Ausessen.
*167 Dös is nur a gmachts Wöda. – Baumgarten, 70.
Auf dem Bleckensteine (Oberösterreich) befindet sich ein See, von dem es hiess, wenn man einen Stein hineinwerfe, entstehe Sturm und Unwetter. In der Nähe von Pernstein ist ein Loch, das tief in die Erde hinabgeht. Wirft man einen Stein hinunter, so bricht nach dem Volksglauben ein Unwetter los. Wenn man in das Zagellauerloch einen Stein wirft, wird schlechtes Wetter. Die Wödalukn (Wetterlöcher) stehen im Gebirge in grossem Ansehen, wirft man einen Stein hinunter, so steigen alsobald Nebel und Wolken auf und ein heftiges Ungewitter bricht los. (Vgl. Baumgarten, 62.)
*168 D'Weda kehrt ân.
So soll der Hahn in Oberösterreich krähen, wenn ein Gewitter im Anzuge ist.
*169 Ehe so ein Wetter, lieber gar kein Wetter. (Hamburg.)
*170 Ein starkes, liebes Wetter.
In Köthen um ein starkes Spiel im Skat zu bezeichnen.
*171 Ein Wetter sieden. – Körte, 6806b.
Unfrieden und Zank anrichten. Von dem alten Aberglauben, nach welchem die Hexen schlimm Wetter machen konnten, wenn sie einen Topf mit Urin ans Feuer setzten.
*172 Er hat kein gut Wetter getroffen.
Holl.: Hij treft geen goed weêr. (Harrebomée, II, 444a.)
*173 Er hat schön Wetter mitgebracht.
Holl.: Hij heeft het mooije weêr meêgebragt. (Harrebomée, II, 443b.)
*174 Er het eis gegen 's bös Wetter g'noh. – Sutermeister, 64. (S. Trinken.)
*175 Er ist wie ein Wetter. (Nürtingen.)
Sehr veränderlich.
*176 Er kann sich das Wetter machen wie er will.
Er beherrscht seine Lage, ist Herr der Verhältnisse, der Situation.
Frz.: Faire la pluie et le beau temps. (Leroux, I, 75.)
*177 Er mag sich das Wetter zu seiner Ernte selbst bestellen. – Eiselein, 641.
*178 Er mag um gut Wetter beten. – Tendlau, 390.
Sich bald aus dem Staube machen.
*179 Er sihet das Wetter in der warmen Stuben zum Fenster auss an. – Lehmann, 721, 2. (S. Hund 1596.)
*180 Es ged nüd gued Wetter. – Tobler, 440.
Es ist Unangenehmes (Strafe) zu erwarten.
*181 Es gehet ein new Wetter her. – Lehmann, 829, 1.
Bei Beschwerden, trüben Erfahrungen, bei Unglück.
*182 Es ist anderes Wätter. – Sutermeister, 104. (S. Mensch 955.)
*183 Es ist ein bös Wetter vorhanden. – Lehmann, 829, 1.
*184 Es ist ein Wetter, als wenn der jüngste Tag kommen wollte. – Hueber, 17.
*185 Es ist ein Wetter comme il faut.
Frz.: Il fait un temps de demoiselle, il ne fait ni poudre ni soleil. (Lendroy, 1405.)
*186 Es ist ein Wetter drauss', man jagt nicht gern einen alten Hund hinaus.
Jüd.-deutsch: An Awejre (Sünde) a Hünd heraus zü treiben.
Holl.: Het is geen weêr, om kat of hond uit te jagen. (Harrebomée, II, 443b.)
*187 Es ist heut schön Wetter bei ihm.
Holl.: Hij heeft mooi weêr in het hoofd. (Harrebomée, II, 443b.)
*188 Es ist kein Wetter für ihn.
D. i. die Umstände sind ihm nicht günstig. „Damals hat der Hunn scheu hinter seinem Landhag an der Donau gelauert, 's war kein Wetter für ihn.“ (Scheffel, Ekkehard, II, 13.)
*189 Es ist schön Wetter zum Zuhausebleiben.
Holl.: Het is mooi weêrtje, blijf t' huis. (Harrebomée, II, 443b.)
*190 Es schadet ihm kein Wetter. – Körte, 6806a.
*191 Es wird schlecht Wetter werden, die Sau trägt Lager.
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