Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 59 Gelinder Winter bringet fein ein fruchtbar Jahr für Wein. (Euskirchen.) - Boebel, 117. 60 Grüner Winter macht den Kirchhof fett. 61 Halber Winter, halbes Futter.1 (Masuren.) 1) Nämlich an Pauli Bekehrung, 25. Januar. Poln.: Potowa zimy, potowa pactwy. (Boebel, 3.) 62 Het der Winter e lange Chopf, so überchumt er e churze Stil; het er e churze Chopf, so überchumt er e länge Stil. (Solothurn.) - Schild, 111, 103. 63 Im Wenter sönd d' Recht zwüschend Himel ond Erde offe. - Sutermeister, 123. D. h. es ist Fahrfreiheit. 64 Im Winter beim Ofen, im Sommer im Feld und beim Spiel. 65 Im Winter braucht man zwei Köche und einen Keller, im Sommer zwei Keller und einen Koch. - Neues Schulblatt, XIV, 5. 66 Im Winter darf man nicht um Regen bitten, im Sommer ist er gern gelitten. Frz.: En hiver, partout il pleut; en ete, la ou Dieu veut. (Cahier, 1397.) 67 Im Winter fallen die Blätter vom Baum, der Stamm aber bleibt doch gesund. - Lehmann, 146, 94. 68 Im Winter fliegen keine Störche. Lat.: Corvus corvo oculum non eruit. (Chaos, 976.) 69 Im winter geht die Sonn bald vnter, also alter Herren Gunst vnnd Gnad. - Lehmann, 943, 34. 70 Im Winter haben Bauern und Menschen Fenstergardinen. In pommerschen Städten mit Bezug auf Eisblumen. 71 Im Winter hat der Bauer allzeit blauen Montag. 72 Im Winter ist der Schnee billig. - Altmann VI, 412. Auch: Im Winter hat man nicht nöthig Eis zu kaufen. (Altmann VI, 496.) 73 Im Winter kan der arme sobald einen frischen Trunk haben als der Reiche. - Petri, II, 121. 74 Im Winter lockt (fängt) man mit einer Brotkruste neun Maurer. Sie stehen in dem Rufe, dass sie von dem reichlichern Lohne des Sommers nichts für den Winter zurücklegen. 75 Im Winter regnet (schneit) es überall, im Sommer, wo Gott will. 76 Im Winter soll man sich zum warmen Ofen setzen und mit Trunk und Spiel ergetzen. - Gerlach, 113. Böhm.: Zima matka, vyspis se do hladka. (Celakovsky, 441.) 77 Im Winter tragen die Bienen keinen Honig ein. (Wend. Lausitz.) Die Russen: Im Winter soll man keinen Honig von den Bienen verlangen. (Altmann V, 131.) 78 Im Winter träumt der Narr von Rosen, im Sommer pflückt sie der Weise. - Altmann VI, 440. 79 Im Winter werden die Bäum auch graw, der Stamm bleibt doch gesund. - Lehmann, 9, 64. 80 Im Winter werden die Bäume fahl, der Stamm bleibt frisch und wird kein Pfahl. - Eiselein, 644; Simrock, 11664. 81 Im Winter werden die Störche gewahr, dass sie im Sommer mehr geklappert als gethan. Böhm.: Kdyz zima prijde, zvedit' capi, co jsou v lete klektali. (Celakovsky, 7.) 82 In 'n Winter is de Jud' uck 'n Minsch. (Pommern.) Bei Fussstapfen im Schnee kann man nur sagen: Hier ist ein Mensch gegangen, sieht aber nicht, ob's ein Jude oder Christ gewesen ist. 83 Je gieriger der Wenter, desto tropfiger der Sommer. (Appenzell.) Je trockener und kälter der Winter, desto thauiger und lieblicher der Sommer. Giren = kirren, knirren, knarren, knirschen. 84 Je länger der Winter werden soll, desto reicher ist die Beerenlese. 85 Kalter Winter, heisser Sommer. (Köln.) - Boebel, 117. Frz.: En hyver au feu, et en este au bois et au jeu. - [Spaltenumbruch] En hyver au lict ou aupres du feu, et en este au soleil. (Leroux, I, 67.) 86 Kein Winter noch war so kalt, und kein Pfaffe so alt, dass er an die Finger fror, wenn Buren kamen zum Opfer vor. - Eiselein, 644. 87 Kein Winter ohne Schnee, kein Hund ohn Flöh, kein Mönch ohne Weh (Falsch). - Klosterspiegel, 73, 28. 88 Man wird einmal die Winter mit einem Kuhschweif zusammenbinden können. So sagt man in Oberösterreich von einem ungewöhnlich langen Winter. Man will damit sagen, es werde einmal die Zeit kommen, in welcher ein Winter in den andern übergehen und ein ewiger Winter entstehen werde, also die Vorstellung vom Lebensende der Erde. (Vgl. Baumgarten, Programm, S. 20.) Sollte das Sprichwort an eine frühere Eisperiode erinnern? 89 Nach dem winter kompt der früling. - Franck, I, 75a. 90 Nach dem winter kompt der mey. - Tappius, 125b; Eyering, III, 948; Lehmann, II, 422, 3. Bei Tunnicius (854): Na dem winter kumt de mei. (Ver brumam sequitur, veniunt post gaudia fletus.) Lat.: Sequitur ver hyemen. (Tappius, 125b.) 91 Nach dem Winter kompt der Sommer (Mai, Frühling). - Lehmann, 396, 30. 92 Nach Winters Leid kompt Sommers Frewd. - Petri, II, 488. 93 Ob der Winter kalt oder warm soll sein, so geh am Allerheiligen Tag fein in das Gehölz zu einer Buchen; allda magst du folgendes Zeichen suchen: Hau einen Span davon, und ist er trucken, so wird ein warmer Winter herrucken, ist aber nass der abgehauene Span, so kommt ein kalter Winter auf den Plan. 94 Ob Winter oder Sommer ist im Land, muss immer der Mantel zur Hand. It.: Ne di state, ne d' inverno, non andar senza mantello. (Cahier, 2977.) 95 Obschon im Winter ein schöner Tag ist, so singen doch die Vögel nicht. - Lehmann, 166, 2 u. 920, 33. 96 Seben Winter gewet gauen Roggen. (Göttingen.) - Schambach, I, 398. Sieben Winter geben guten Roggen, d. h. ein mehrmals durch wärmeres Wetter unterbrochener Winter soll eine gute Roggenernte verkünden, weil die junge Saat durch die wiederholt eingetretene Kälte gleichsam abgehärtet wird. Die gewöhnliche Annahme der Landwirthe scheint damit im Widerspruche zu stehen. 97 Später Winter, später Frühling. - Simrock, 11662; Körte, 6866. 98 Sperrt der Winter früh das Haus, hält er sicher nicht lang' aus. - Medau, 1845. 99 Steigt im Winter das Grundwasser hoch, folgt der Kälte bald Thauwetter nach. - (Brandenburg.) - Boebel, 117. 100 Steigt Winters ein dichter Nebel auf, gibt's Glatteis in nächster Tage Lauf. - (Egerbote, 1876, Januar. ) 101 Trockner Winter, dürrer Sommer. Frz.: Hiver trop beau, ete sans eau. (Cahier, 862.) 102 Ueber Winter gut gegraben, ist halb gedüngt. Wunderlich, 2. 103 Vff den Winter volgt wider ein Sommer, aber ein Alter wird nicht wider jung. - Lehmann, 9, 55. 104 Von kaltem Winter hört man weit. Holl.: Men vernemt ver, dat die winter colt is. (Tunnicius, 18, 11.) Lat.: Longe clarescit hiems algore rigescit. (Fallersleben, 501.) 105 Was der Winter nit thuet, das thuet der Summer. (Solothurn.) - Schild, 110, 95. Auf einen milden Winter soll ein unregelmässiger stürmischer Sommer folgen. 106 Was der Winter zerreisst, sieht (weiss) der Sommer nicht. Entweder der Sommer überlegt nicht, was alles im Winter sein soll, oder er sieht nicht, welche alten Kleider im Winter abgetragen werden. Böhm.: Co zima zdere, to leto nevidi. - Pro zimu kazdy sat dobry. (Celakovsky, 438.)
[Spaltenumbruch] 59 Gelinder Winter bringet fein ein fruchtbar Jahr für Wein. (Euskirchen.) – Boebel, 117. 60 Grüner Winter macht den Kirchhof fett. 61 Halber Winter, halbes Futter.1 (Masuren.) 1) Nämlich an Pauli Bekehrung, 25. Januar. Poln.: Potowa źimy, potowa pactwy. (Boebel, 3.) 62 Het der Winter e lânge Chopf, so überchumt er e churze Stil; het er e churze Chopf, so überchumt er e länge Stil. (Solothurn.) – Schild, 111, 103. 63 Im Wenter sönd d' Recht zwüschend Himel ond Erde offe. – Sutermeister, 123. D. h. es ist Fahrfreiheit. 64 Im Winter beim Ofen, im Sommer im Feld und beim Spiel. 65 Im Winter braucht man zwei Köche und einen Keller, im Sommer zwei Keller und einen Koch. – Neues Schulblatt, XIV, 5. 66 Im Winter darf man nicht um Regen bitten, im Sommer ist er gern gelitten. Frz.: En hiver, partout il pleut; en été, la où Dieu veut. (Cahier, 1397.) 67 Im Winter fallen die Blätter vom Baum, der Stamm aber bleibt doch gesund. – Lehmann, 146, 94. 68 Im Winter fliegen keine Störche. Lat.: Corvus corvo oculum non eruit. (Chaos, 976.) 69 Im winter geht die Sonn bald vnter, also alter Herren Gunst vnnd Gnad. – Lehmann, 943, 34. 70 Im Winter haben Bauern und Menschen Fenstergardinen. In pommerschen Städten mit Bezug auf Eisblumen. 71 Im Winter hat der Bauer allzeit blauen Montag. 72 Im Winter ist der Schnee billig. – Altmann VI, 412. Auch: Im Winter hat man nicht nöthig Eis zu kaufen. (Altmann VI, 496.) 73 Im Winter kan der arme sobald einen frischen Trunk haben als der Reiche. – Petri, II, 121. 74 Im Winter lockt (fängt) man mit einer Brotkruste neun Maurer. Sie stehen in dem Rufe, dass sie von dem reichlichern Lohne des Sommers nichts für den Winter zurücklegen. 75 Im Winter regnet (schneit) es überall, im Sommer, wo Gott will. 76 Im Winter soll man sich zum warmen Ofen setzen und mit Trunk und Spiel ergetzen. – Gerlach, 113. Böhm.: Zima matka, vyspíš se do hladka. (Čelakovsky, 441.) 77 Im Winter tragen die Bienen keinen Honig ein. (Wend. Lausitz.) Die Russen: Im Winter soll man keinen Honig von den Bienen verlangen. (Altmann V, 131.) 78 Im Winter träumt der Narr von Rosen, im Sommer pflückt sie der Weise. – Altmann VI, 440. 79 Im Winter werden die Bäum auch graw, der Stamm bleibt doch gesund. – Lehmann, 9, 64. 80 Im Winter werden die Bäume fahl, der Stamm bleibt frisch und wird kein Pfahl. – Eiselein, 644; Simrock, 11664. 81 Im Winter werden die Störche gewahr, dass sie im Sommer mehr geklappert als gethan. Böhm.: Když zima přijde, zvĕdít' čápi, co jsou v létĕ klektali. (Čelakovsky, 7.) 82 In 'n Winter is de Jud' uck 'n Minsch. (Pommern.) Bei Fussstapfen im Schnee kann man nur sagen: Hier ist ein Mensch gegangen, sieht aber nicht, ob's ein Jude oder Christ gewesen ist. 83 Je gieriger der Wenter, desto tropfiger der Sommer. (Appenzell.) Je trockener und kälter der Winter, desto thauiger und lieblicher der Sommer. Giren = kirren, knirren, knarren, knirschen. 84 Je länger der Winter werden soll, desto reicher ist die Beerenlese. 85 Kalter Winter, heisser Sommer. (Köln.) – Boebel, 117. Frz.: En hyver au feu, et en esté au bois et au jeu. – [Spaltenumbruch] En hyver au lict ou auprès du feu, et en esté au soleil. (Leroux, I, 67.) 86 Kein Winter noch war so kalt, und kein Pfaffe so alt, dass er an die Finger fror, wenn Buren kamen zum Opfer vor. – Eiselein, 644. 87 Kein Winter ohne Schnee, kein Hund ohn Flöh, kein Mönch ohne Weh (Falsch). – Klosterspiegel, 73, 28. 88 Man wird einmal die Winter mit einem Kuhschweif zusammenbinden können. So sagt man in Oberösterreich von einem ungewöhnlich langen Winter. Man will damit sagen, es werde einmal die Zeit kommen, in welcher ein Winter in den andern übergehen und ein ewiger Winter entstehen werde, also die Vorstellung vom Lebensende der Erde. (Vgl. Baumgarten, Programm, S. 20.) Sollte das Sprichwort an eine frühere Eisperiode erinnern? 89 Nach dem winter kompt der früling. – Franck, I, 75a. 90 Nach dem winter kompt der mey. – Tappius, 125b; Eyering, III, 948; Lehmann, II, 422, 3. Bei Tunnicius (854): Na dem winter kumt de mei. (Ver brumam sequitur, veniunt post gaudia fletus.) Lat.: Sequitur ver hyemen. (Tappius, 125b.) 91 Nach dem Winter kompt der Sommer (Mai, Frühling). – Lehmann, 396, 30. 92 Nach Winters Leid kompt Sommers Frewd. – Petri, II, 488. 93 Ob der Winter kalt oder warm soll sein, so geh am Allerheiligen Tag fein in das Gehölz zu einer Buchen; allda magst du folgendes Zeichen suchen: Hau einen Span davon, und ist er trucken, so wird ein warmer Winter herrucken, ist aber nass der abgehauene Span, so kommt ein kalter Winter auf den Plan. 94 Ob Winter oder Sommer ist im Land, muss immer der Mantel zur Hand. It.: Nè di state, nè d' inverno, non andar senza mantello. (Cahier, 2977.) 95 Obschon im Winter ein schöner Tag ist, so singen doch die Vögel nicht. – Lehmann, 166, 2 u. 920, 33. 96 Seben Winter gewet gauen Roggen. (Göttingen.) – Schambach, I, 398. Sieben Winter geben guten Roggen, d. h. ein mehrmals durch wärmeres Wetter unterbrochener Winter soll eine gute Roggenernte verkünden, weil die junge Saat durch die wiederholt eingetretene Kälte gleichsam abgehärtet wird. 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Auf einen milden Winter soll ein unregelmässiger stürmischer Sommer folgen. 106 Was der Winter zerreisst, sieht (weiss) der Sommer nicht. Entweder der Sommer überlegt nicht, was alles im Winter sein soll, oder er sieht nicht, welche alten Kleider im Winter abgetragen werden. Böhm.: Co zima zdere, to léto nevidi. – Pro zimu každý šat dobry. (Čelakovsky, 438.)
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63 Im Wenter sönd d' Recht zwüschend Himel ond Erde offe. – Sutermeister, 123.
D. h. es ist Fahrfreiheit.
64 Im Winter beim Ofen, im Sommer im Feld und beim Spiel.
65 Im Winter braucht man zwei Köche und einen Keller, im Sommer zwei Keller und einen Koch. – Neues Schulblatt, XIV, 5.
66 Im Winter darf man nicht um Regen bitten, im Sommer ist er gern gelitten.
Frz.: En hiver, partout il pleut; en été, la où Dieu veut. (Cahier, 1397.)
67 Im Winter fallen die Blätter vom Baum, der Stamm aber bleibt doch gesund. – Lehmann, 146, 94.
68 Im Winter fliegen keine Störche.
Lat.: Corvus corvo oculum non eruit. (Chaos, 976.)
69 Im winter geht die Sonn bald vnter, also alter Herren Gunst vnnd Gnad. – Lehmann, 943, 34.
70 Im Winter haben Bauern und Menschen Fenstergardinen.
In pommerschen Städten mit Bezug auf Eisblumen.
71 Im Winter hat der Bauer allzeit blauen Montag.
72 Im Winter ist der Schnee billig. – Altmann VI, 412.
Auch: Im Winter hat man nicht nöthig Eis zu kaufen. (Altmann VI, 496.)
73 Im Winter kan der arme sobald einen frischen Trunk haben als der Reiche. – Petri, II, 121.
74 Im Winter lockt (fängt) man mit einer Brotkruste neun Maurer.
Sie stehen in dem Rufe, dass sie von dem reichlichern Lohne des Sommers nichts für den Winter zurücklegen.
75 Im Winter regnet (schneit) es überall, im Sommer, wo Gott will.
76 Im Winter soll man sich zum warmen Ofen setzen und mit Trunk und Spiel ergetzen. – Gerlach, 113.
Böhm.: Zima matka, vyspíš se do hladka. (Čelakovsky, 441.)
77 Im Winter tragen die Bienen keinen Honig ein. (Wend. Lausitz.)
Die Russen: Im Winter soll man keinen Honig von den Bienen verlangen. (Altmann V, 131.)
78 Im Winter träumt der Narr von Rosen, im Sommer pflückt sie der Weise. – Altmann VI, 440.
79 Im Winter werden die Bäum auch graw, der Stamm bleibt doch gesund. – Lehmann, 9, 64.
80 Im Winter werden die Bäume fahl, der Stamm bleibt frisch und wird kein Pfahl. – Eiselein, 644; Simrock, 11664.
81 Im Winter werden die Störche gewahr, dass sie im Sommer mehr geklappert als gethan.
Böhm.: Když zima přijde, zvĕdít' čápi, co jsou v létĕ klektali. (Čelakovsky, 7.)
82 In 'n Winter is de Jud' uck 'n Minsch. (Pommern.)
Bei Fussstapfen im Schnee kann man nur sagen: Hier ist ein Mensch gegangen, sieht aber nicht, ob's ein Jude oder Christ gewesen ist.
83 Je gieriger der Wenter, desto tropfiger der Sommer. (Appenzell.)
Je trockener und kälter der Winter, desto thauiger und lieblicher der Sommer. Giren = kirren, knirren, knarren, knirschen.
84 Je länger der Winter werden soll, desto reicher ist die Beerenlese.
85 Kalter Winter, heisser Sommer. (Köln.) – Boebel, 117.
Frz.: En hyver au feu, et en esté au bois et au jeu. –
En hyver au lict ou auprès du feu, et en esté au soleil. (Leroux, I, 67.)
86 Kein Winter noch war so kalt, und kein Pfaffe so alt, dass er an die Finger fror, wenn Buren kamen zum Opfer vor. – Eiselein, 644.
87 Kein Winter ohne Schnee, kein Hund ohn Flöh, kein Mönch ohne Weh (Falsch). – Klosterspiegel, 73, 28.
88 Man wird einmal die Winter mit einem Kuhschweif zusammenbinden können.
So sagt man in Oberösterreich von einem ungewöhnlich langen Winter. Man will damit sagen, es werde einmal die Zeit kommen, in welcher ein Winter in den andern übergehen und ein ewiger Winter entstehen werde, also die Vorstellung vom Lebensende der Erde. (Vgl. Baumgarten, Programm, S. 20.) Sollte das Sprichwort an eine frühere Eisperiode erinnern?
89 Nach dem winter kompt der früling. – Franck, I, 75a.
90 Nach dem winter kompt der mey. – Tappius, 125b; Eyering, III, 948; Lehmann, II, 422, 3.
Bei Tunnicius (854): Na dem winter kumt de mei. (Ver brumam sequitur, veniunt post gaudia fletus.)
Lat.: Sequitur ver hyemen. (Tappius, 125b.)
91 Nach dem Winter kompt der Sommer (Mai, Frühling). – Lehmann, 396, 30.
92 Nach Winters Leid kompt Sommers Frewd. – Petri, II, 488.
93 Ob der Winter kalt oder warm soll sein, so geh am Allerheiligen Tag fein in das Gehölz zu einer Buchen; allda magst du folgendes Zeichen suchen: Hau einen Span davon, und ist er trucken, so wird ein warmer Winter herrucken, ist aber nass der abgehauene Span, so kommt ein kalter Winter auf den Plan.
94 Ob Winter oder Sommer ist im Land, muss immer der Mantel zur Hand.
It.: Nè di state, nè d' inverno, non andar senza mantello. (Cahier, 2977.)
95 Obschon im Winter ein schöner Tag ist, so singen doch die Vögel nicht. – Lehmann, 166, 2 u. 920, 33.
96 Seben Winter gewet gauen Roggen. (Göttingen.) – Schambach, I, 398.
Sieben Winter geben guten Roggen, d. h. ein mehrmals durch wärmeres Wetter unterbrochener Winter soll eine gute Roggenernte verkünden, weil die junge Saat durch die wiederholt eingetretene Kälte gleichsam abgehärtet wird. Die gewöhnliche Annahme der Landwirthe scheint damit im Widerspruche zu stehen.
97 Später Winter, später Frühling. – Simrock, 11662; Körte, 6866.
98 Sperrt der Winter früh das Haus, hält er sicher nicht lang' aus. – Medau, 1845.
99 Steigt im Winter das Grundwasser hoch, folgt der Kälte bald Thauwetter nach. – (Brandenburg.) – Boebel, 117.
100 Steigt Winters ein dichter Nebel auf, gibt's Glatteis in nächster Tage Lauf. – (Egerbote, 1876, Januar. )
101 Trockner Winter, dürrer Sommer.
Frz.: Hiver trop beau, été sans eau. (Cahier, 862.)
102 Ueber Winter gut gegraben, ist halb gedüngt. Wunderlich, 2.
103 Vff den Winter volgt wider ein Sommer, aber ein Alter wird nicht wider jung. – Lehmann, 9, 55.
104 Von kaltem Winter hört man weit.
Holl.: Men vernemt ver, dat die winter colt is. (Tunnicius, 18, 11.)
Lat.: Longe clarescit hiems algore rigescit. (Fallersleben, 501.)
105 Was der Winter nit thuet, das thuet der Summer. (Solothurn.) – Schild, 110, 95.
Auf einen milden Winter soll ein unregelmässiger stürmischer Sommer folgen.
106 Was der Winter zerreisst, sieht (weiss) der Sommer nicht.
Entweder der Sommer überlegt nicht, was alles im Winter sein soll, oder er sieht nicht, welche alten Kleider im Winter abgetragen werden.
Böhm.: Co zima zdere, to léto nevidi. – Pro zimu každý šat dobry. (Čelakovsky, 438.)
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