Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] braten soll, so leg er ihn auffn Rost vber die Kohle. - Lehmann, 821, 36. 286 Wer nichts weiss, dem entfällt nichts. - Simrock, 11719; Eiselein, 639. Frz.: Qui ne sait rien, ne doute rien. (Venedey, 43.) Lat.: Abs re qui vadit, res sibi nulla cadit. (Philippi, I, 4.) 287 Wer nichts weiss, der glaubet leicht. It.: Chi non sa niente, non dubita di niente. (Pazzaglia, 333, 5.) 288 Wer nichts weiss, ist in allen Dingen bewandert. 289 Wer nichts weiss, kann nichts vergessen. 290 Wer viel waist, wirdt nit faist. - Gruter, I, 83; Petri, II, 774; Lehmann, 294, 27; Eiselein, 639; Körte, 6891; Masson, 381. Lat.: Aliis inserviendo consumitur. (Lehmann, 294, 27.) - Doctus aliis inserviendo consumitur. (Binder II, 828.) - Nihil scire est vita jucundissima. 291 Wer viel weise, der weiss viel; doch der weiss mehr, der schweigen kann. Mhd.: Swer selbe enkan, der suoche weise raete. (Hohenfels.) (Zingerle, 79.) 292 Wer viel weiss, fällt in viel Plagen. 293 Wer viel weiss, fehlt viel. - Schlechta, 203. 294 Wer viel weiss, hat viel zu verantworten. - Gaal, 1730. 295 Wer viel weiss, kann auch irren. Sagen auch die Türken. (Cahier, 2742.) Frz.: Savoir beaucoup, n'empeche pas de se tromper un peu. (Cahier, 2764.) 296 Wer viel weiss, vergisst viel. 297 Wer viel weiss, von dem wird viel gefordert. 298 Wer viel weiss, wird früh alt. 299 Wer viel wissen will, darf nur wenig schlafen. - Kiesewetter, 30. 300 Wer vil weiss, muss vil leiden. - Franck, II, 99b; Petri, II, 856. "Wer viel versteht und kann, der ist ein hochbeschwerdter Mann." (Froschmeuseler, 6.) 301 Wer vöhl wett, het vöhl te verantworden. (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 82. 302 Wer vorher wüsst', wie die Ding gerathen, der befliss' sich oft anderer Thaten. - Storch, Freiknecht, II, 65. 303 Wer was weiss, den sieht man gern, wer nichts weiss, den hält man fern. 304 Wer was weiss, der schweig; wem wohl ist, der bleib; wer was hat, der behalt, Unglück kommt ohn das bald. - Einfälle, 279; Töppen, 78, 29. Ein Lieblingsspruch Luther's. 305 Wer was wissen wil, der ist kein Thor. - Petri, II, 777. 306 Wer wat wet, de swiege, wen wol is, de blive; wol wat hat, de behalt, den ungelücke kümpt gar balt. - Ebstorf, 33. 307 Wer weel will weeten, mott nich veel eten. 308 Wer weis, wen es noch gerewet! - Gruter, III, 112. 309 Wer weis, wer des andern (oder: wo einer des andern) bedarff. - Gruter, III, 112. 310 Wer weis, wo sie lauffen! - Gruter, III, 112. 311 Wer weiss, dass er nichts weiss, weiss viel. Holl.: Die weet dat hij gansch niet en weet, heeft wel zijn moeite entijd besteed. (Harrebomee, II, 331a.) 312 Wer weiss, dass er Schmuzflecke im Gesicht hat, ist halb gewaschen. Dän.: Hvo som kiender sig at vaere ond, er paa det naermeste trin at vorde from. (Prov. dan., 435.) 313 Wer weiss, dass er wenig weiss, weiss viel. Jüd.-deutsch: A Jojdea sche-ejnoj jojdea, is a Jojdea. (Warschau.) 314 Wer weiss es, wo die Katze im Heu liegt. - (Körte, 3319b.) 315 Wer weiss nicht, dass ein Bratwurst zween Zipffel hat. - Lehmann, 311, 9. 316 Wer weiss, sieht durch eigene Augen; wer glaubt, durch Brillen. It.: Chi sa ha due occhi, chi non sa cieco affatto. (Pazzaglia, 333, 6.) 317 Wer weiss, üb' Fleiss! [Spaltenumbruch] 318 Wer weiss und doch nicht wissen will, der slaht sich mit sin selben Hand. - Singenberg. 319 Wer weiss und nicht weiss, dass er weiss, der treibt so so den Esel zu Stroh. 320 Wer weiss, und weiss, dass er weiss, der treibe nicht faul durch die Bahn der Ehre den Gaul. 321 Wer weiss vnd fragt, der ist ein Schalck. - Henisch, 1190, 6; Petri, II, 777. 322 Wer weiss, was ein ander in seinem Haffen kocht, der ein Deckel hat. - Lehmann, 33, 34. 323 Wer weiss, was Gott noch geben kan. - Henisch, 1707, 50. 324 Wer weiss, was gut ist vnnd das nicht thut, der verdampt sich selbst. - Lehmann, 902, 29. 325 Wer weiss, wer dem andern sein Brot für dem Maul abschneidet. - Petri, II, 777; Mathesius, Sarepta, XXXVIIIa. 326 Wer weiss, wer dem andern jagt. - Petri, II, 777. 327 Wer weiss, wer den andern Schutz vnd Platz gibt. - Petri, II, 777. 328 Wer weiss, wer den letzten vergräbt. - Gruter, I, 84; Egenolff, 378b; Henisch, 1721; Petri, II, 777. 329 Wer weiss, wer des andern Erb ist. - Petri, II, 777. 330 Wer weiss, wer dess andern vater oder schwager ist, da ein kirch voll leut ist! - Gruter, I, 84; Petri, II, 777. Lat.: Ne patris sui nomen nouit. (Egeria, 182.) 331 Wer weiss, wer mit dem andern jsset. - Mathesius, Sarepta, XXXVIIIa; Petri, II, 777. 332 Wer weiss, wer nass wird, wenn's Glück regnet! 333 Wer weiss, wer nun den Esel reit. - Henisch, 944, 13; Petri, II, 777. 334 Wer weiss, wie lange jeder von uns leben wird. Lat.: Incertum est quam longa nostrum cujusque vita futura sit. (Seybold, 235.) 335 Wer weiss, wo das Glück liegt! Wer das moralische Glück nicht in sich selbst und das bürgerliche nicht in seinem Hause findet, kanu nie glücklich werden. 336 Wer weiss, wo der Hase im Pfeffer sitzt. 337 Wer weiss, wo der Hase lauft, sagte jener, und spannte das Garn aufs Dach. In der Schweiz: Wer weiss, wo de Haas lauft, hät desäb g'seit, wo-n er 's Garn uf 's Dach g'sponne hät. (Sutermeister, 41.) 338 Wer weiss, wo der Wind herkommt vnnd wider hinstreicht, der weiss auch der gedancken ein- vnnd aussflug. - Lehmann, 238, 16. 339 Wer weiss, wo Hans ist, wenn Gras wächst (ist)! 340 Wer weiss, wo Hase läufft! - Petri, II, 777. 341 Wer weiss, wo Hengst ist, wenn Gras wächst. 342 Wer weiss, wo man einander gebrauchen kann. 343 Wer weiss, wo 's Glück sein Nest hat. Dän.: Man veed ikke hvor löcken kand skulke. (Prov. dan., 394.) 344 Wer wenig weiss, kann wenig lehren. 345 Wer weyss, was der abent bringt. - Franck, II, 95b; Gruter, I, 84; Petri, II, 777; Masson, 235. Frz.: Il a plus d'une heure au jour. - Le temps se change en bien peu d'heures, tel rit le matin qui le soir pleure. (Masson, 236.) 346 Wer wil wissen, wer er sey, der erzürn seiner nachbaurn zwei oder drei. - Franck, II, 112a; Pauli, Schimpff, XXVIIa; Zinkgref, IV, 359. "Wä will weiten, wä hä sei, verzern der Noahbern zwe o'r drei." (Schlingmann, 1079.) Lat.: Qui quae vult dicit, quae non vult audiet. (Binder I, 1483; II, 2799; Seybold, 496; Fischer, 193, 64; Philippi, II, 136.) 347 Wer wird's wissen, was die heiligen drei Könige geopfert haben! 348 Wer wissen wil, ob das Meerwasser saltzig sey, der darff nit das gantze Meer ausstrinken, er kanns wol an einem kleinen Träncklein schmecken. - Petri, II, 781.
[Spaltenumbruch] braten soll, so leg er ihn auffn Rost vber die Kohle. – Lehmann, 821, 36. 286 Wer nichts weiss, dem entfällt nichts. – Simrock, 11719; Eiselein, 639. Frz.: Qui ne sait rien, ne doute rien. (Venedey, 43.) Lat.: Abs re qui vadit, res sibi nulla cadit. (Philippi, I, 4.) 287 Wer nichts weiss, der glaubet leicht. It.: Chi non sa niente, non dubita di niente. (Pazzaglia, 333, 5.) 288 Wer nichts weiss, ist in allen Dingen bewandert. 289 Wer nichts weiss, kann nichts vergessen. 290 Wer viel waist, wirdt nit faist. – Gruter, I, 83; Petri, II, 774; Lehmann, 294, 27; Eiselein, 639; Körte, 6891; Masson, 381. Lat.: Aliis inserviendo consumitur. (Lehmann, 294, 27.) – Doctus aliis inserviendo consumitur. (Binder II, 828.) – Nihil scire est vita jucundissima. 291 Wer viel weise, der weiss viel; doch der weiss mehr, der schweigen kann. Mhd.: Swer selbe enkan, der suoche wîse raete. (Hohenfels.) (Zingerle, 79.) 292 Wer viel weiss, fällt in viel Plagen. 293 Wer viel weiss, fehlt viel. – Schlechta, 203. 294 Wer viel weiss, hat viel zu verantworten. – Gaal, 1730. 295 Wer viel weiss, kann auch irren. Sagen auch die Türken. (Cahier, 2742.) Frz.: Savoir beaucoup, n'empêche pas de se tromper un peu. (Cahier, 2764.) 296 Wer viel weiss, vergisst viel. 297 Wer viel weiss, von dem wird viel gefordert. 298 Wer viel weiss, wird früh alt. 299 Wer viel wissen will, darf nur wenig schlafen. – Kiesewetter, 30. 300 Wer vil weiss, muss vil leiden. – Franck, II, 99b; Petri, II, 856. „Wer viel versteht und kann, der ist ein hochbeschwerdter Mann.“ (Froschmeuseler, 6.) 301 Wer vöhl wett, het vöhl te verantworden. 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braten soll, so leg er ihn auffn Rost vber die Kohle. – Lehmann, 821, 36.
286 Wer nichts weiss, dem entfällt nichts. – Simrock, 11719; Eiselein, 639.
Frz.: Qui ne sait rien, ne doute rien. (Venedey, 43.)
Lat.: Abs re qui vadit, res sibi nulla cadit. (Philippi, I, 4.)
287 Wer nichts weiss, der glaubet leicht.
It.: Chi non sa niente, non dubita di niente. (Pazzaglia, 333, 5.)
288 Wer nichts weiss, ist in allen Dingen bewandert.
289 Wer nichts weiss, kann nichts vergessen.
290 Wer viel waist, wirdt nit faist. – Gruter, I, 83; Petri, II, 774; Lehmann, 294, 27; Eiselein, 639; Körte, 6891; Masson, 381.
Lat.: Aliis inserviendo consumitur. (Lehmann, 294, 27.) – Doctus aliis inserviendo consumitur. (Binder II, 828.) – Nihil scire est vita jucundissima.
291 Wer viel weise, der weiss viel; doch der weiss mehr, der schweigen kann.
Mhd.: Swer selbe enkan, der suoche wîse raete. (Hohenfels.) (Zingerle, 79.)
292 Wer viel weiss, fällt in viel Plagen.
293 Wer viel weiss, fehlt viel. – Schlechta, 203.
294 Wer viel weiss, hat viel zu verantworten. – Gaal, 1730.
295 Wer viel weiss, kann auch irren.
Sagen auch die Türken. (Cahier, 2742.)
Frz.: Savoir beaucoup, n'empêche pas de se tromper un peu. (Cahier, 2764.)
296 Wer viel weiss, vergisst viel.
297 Wer viel weiss, von dem wird viel gefordert.
298 Wer viel weiss, wird früh alt.
299 Wer viel wissen will, darf nur wenig schlafen. – Kiesewetter, 30.
300 Wer vil weiss, muss vil leiden. – Franck, II, 99b; Petri, II, 856.
„Wer viel versteht und kann, der ist ein hochbeschwerdter Mann.“ (Froschmeuseler, 6.)
301 Wer vöhl wett, het vöhl te verantworden. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 82.
302 Wer vorher wüsst', wie die Ding gerathen, der befliss' sich oft anderer Thaten. – Storch, Freiknecht, II, 65.
303 Wer was weiss, den sieht man gern, wer nichts weiss, den hält man fern.
304 Wer was weiss, der schweig; wem wohl ist, der bleib; wer was hat, der behalt, Unglück kommt ohn das bald. – Einfälle, 279; Töppen, 78, 29.
Ein Lieblingsspruch Luther's.
305 Wer was wissen wil, der ist kein Thor. – Petri, II, 777.
306 Wer wat wet, de swiege, wen wol is, de blive; wol wat hat, de behalt, den ungelücke kümpt gar balt. – Ebstorf, 33.
307 Wer weel will weeten, mott nich veel eten.
308 Wer weis, wen es noch gerewet! – Gruter, III, 112.
309 Wer weis, wer des andern (oder: wo einer des andern) bedarff. – Gruter, III, 112.
310 Wer weis, wo sie lauffen! – Gruter, III, 112.
311 Wer weiss, dass er nichts weiss, weiss viel.
Holl.: Die weet dat hij gansch niet en weet, heeft wel zijn moeite entijd besteed. (Harrebomée, II, 331a.)
312 Wer weiss, dass er Schmuzflecke im Gesicht hat, ist halb gewaschen.
Dän.: Hvo som kiender sig at være ond, er paa det nærmeste trin at vorde from. (Prov. dan., 435.)
313 Wer weiss, dass er wenig weiss, weiss viel.
Jüd.-deutsch: A Jojdea sche-ejnoj jojdea, is a Jojdea. (Warschau.)
314 Wer weiss es, wo die Katze im Heu liegt. – (Körte, 3319b.)
315 Wer weiss nicht, dass ein Bratwurst zween Zipffel hat. – Lehmann, 311, 9.
316 Wer weiss, sieht durch eigene Augen; wer glaubt, durch Brillen.
It.: Chi sa ha due occhi, chi non sa cieco affatto. (Pazzaglia, 333, 6.)
317 Wer weiss, üb' Fleiss!
318 Wer weiss und doch nicht wissen will, der slaht sich mit sin selben Hand. – Singenberg.
319 Wer weiss und nicht weiss, dass er weiss, der treibt so so den Esel zu Stroh.
320 Wer weiss, und weiss, dass er weiss, der treibe nicht faul durch die Bahn der Ehre den Gaul.
321 Wer weiss vnd fragt, der ist ein Schalck. – Henisch, 1190, 6; Petri, II, 777.
322 Wer weiss, was ein ander in seinem Haffen kocht, der ein Deckel hat. – Lehmann, 33, 34.
323 Wer weiss, was Gott noch geben kan. – Henisch, 1707, 50.
324 Wer weiss, was gut ist vnnd das nicht thut, der verdampt sich selbst. – Lehmann, 902, 29.
325 Wer weiss, wer dem andern sein Brot für dem Maul abschneidet. – Petri, II, 777; Mathesius, Sarepta, XXXVIIIa.
326 Wer weiss, wer dem andern jagt. – Petri, II, 777.
327 Wer weiss, wer den andern Schutz vnd Platz gibt. – Petri, II, 777.
328 Wer weiss, wer den letzten vergräbt. – Gruter, I, 84; Egenolff, 378b; Henisch, 1721; Petri, II, 777.
329 Wer weiss, wer des andern Erb ist. – Petri, II, 777.
330 Wer weiss, wer dess andern vater oder schwager ist, da ein kirch voll leut ist! – Gruter, I, 84; Petri, II, 777.
Lat.: Ne patris sui nomen nouit. (Egeria, 182.)
331 Wer weiss, wer mit dem andern jsset. – Mathesius, Sarepta, XXXVIIIa; Petri, II, 777.
332 Wer weiss, wer nass wird, wenn's Glück regnet!
333 Wer weiss, wer nun den Esel reit. – Henisch, 944, 13; Petri, II, 777.
334 Wer weiss, wie lange jeder von uns leben wird.
Lat.: Incertum est quam longa nostrum cujusque vita futura sit. (Seybold, 235.)
335 Wer weiss, wo das Glück liegt!
Wer das moralische Glück nicht in sich selbst und das bürgerliche nicht in seinem Hause findet, kanu nie glücklich werden.
336 Wer weiss, wo der Hase im Pfeffer sitzt.
337 Wer weiss, wo der Hase lauft, sagte jener, und spannte das Garn aufs Dach.
In der Schweiz: Wer weiss, wo de Haas lauft, hät desäb g'seit, wo-n er 's Garn uf 's Dach g'sponne hät. (Sutermeister, 41.)
338 Wer weiss, wo der Wind herkommt vnnd wider hinstreicht, der weiss auch der gedancken ein- vnnd aussflug. – Lehmann, 238, 16.
339 Wer weiss, wo Hans ist, wenn Gras wächst (ist)!
340 Wer weiss, wo Hase läufft! – Petri, II, 777.
341 Wer weiss, wo Hengst ist, wenn Gras wächst.
342 Wer weiss, wo man einander gebrauchen kann.
343 Wer weiss, wo 's Glück sein Nest hat.
Dän.: Man veed ikke hvor löcken kand skulke. (Prov. dan., 394.)
344 Wer wenig weiss, kann wenig lehren.
345 Wer weyss, was der abent bringt. – Franck, II, 95b; Gruter, I, 84; Petri, II, 777; Masson, 235.
Frz.: Il a plus d'une heure au jour. – Le temps se change en bien peu d'heures, tel rit le matin qui le soir pleure. (Masson, 236.)
346 Wer wil wissen, wer er sey, der erzürn seiner nachbaurn zwei oder drei. – Franck, II, 112a; Pauli, Schimpff, XXVIIa; Zinkgref, IV, 359.
„Wä will weiten, wä hä sî, verzêrn der Noahbern zwe o'r drî.“ (Schlingmann, 1079.)
Lat.: Qui quae vult dicit, quae non vult audiet. (Binder I, 1483; II, 2799; Seybold, 496; Fischer, 193, 64; Philippi, II, 136.)
347 Wer wird's wissen, was die heiligen drei Könige geopfert haben!
348 Wer wissen wil, ob das Meerwasser saltzig sey, der darff nit das gantze Meer ausstrinken, er kanns wol an einem kleinen Träncklein schmecken. – Petri, II, 781.
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