Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 154 Der Wolff mag wol greysen, er lesst aber seiner dücke nit. - Tappius, 28a; Henisch, 1738, 56. Lat.: Lupus pilum mutat, non mentem. (Philippi, I, 231; Tappius, 27b.) 155 Der wolff pleget mit flyszen hinder den feichhirten wol czu schissen. - Calom und Morolf in Hagen's Gedichte des Mittelalters, I, 537. 156 Der wolff schnapt nach dem lamb, auch wann jm die seel aussgeht. - Franck, II, 50a; Lehmann, 250, 10; II, 68, 208; Petri, II, 115; Simrock, 11778. Frz.: Le loup mourra dans sa peau. Holl.: De wolf hapt nog naar het schaap, als hem de ziel uitgaat. (Harrebomee, II, 477a.) Lat.: Audax furando, furcam timet haud aliquando. (Sutor, 373.) Ung.: Nehez a' ven farkast szelidsegre venni. (Gaal, 1743.) 157 Der wolff sucht viel eh ein schaffstal, den eines reichen Königs sal. Lat.: It lupus ad caulam citius, quam regis ad aulam. (Loci comm., 141.) 158 Der Woulf frässt uch de gezeichnet Schof. - Schuster, 114. 159 Der Wulf äs äinjden hangerich. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 107. 160 Der Wulf äs und bleift e Wulf, wird e uch alt de hakel. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 103. Ung.: Nehez a' ven farkast szelidsegre venni. (Gaal, 1743.) 161 Der Wulf bleift äinjden e Wulf. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 97. Mhd.: Und trüege ein wolf von zobel ein haut, nach künne er leihte taete. - Ouch tuot nach seime künne der wolf. (Meisner.) - Der wolf hat die nataure an sich, nach roube er strebet. (Boppe.) (Zingerle, 177.) 162 Der Wulf denkt net gärn un de Hochzit. - Schuster, 113. Bezieht sich auf eine Wolfssage. 163 Der Waulf deid näckest nemesten näst. (Schässburg.) - Firmenich, III, 424, 9. Der Wolf thut niemals niemand nichts, d. h. immer jemand etwas. 164 Der Wulf deit näkesst nimessten nässt. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 112. 165 Der Wulf frässt de Wäinjter nit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 98. Als Warnung bei schönem Spätherbst. 166 Der Wulf huot det völe Werjen häinjder'n Fren. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 110. 167 Der Waulf verlint sich nit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 120. 168 Der Wulf weisst den Hangden (Hunden) de Zäinjt (Zähne). - (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 108. 169 Der Wulf wiesselt det Hor, awer nit seinj Gewunheit. - Schuster, 96. 170 Der Waulf wiesselt (wechselt) det Hor, oawer net senj Oort. (Schässburg.) - Firmenich, III, 424, 6. 171 Des Wolfes Freud ist der Schafe Leid. 172 Des Wolfes Gedanken sind im Schafstall, während der Pfaff predigt, dass Schafestehlen Sünde sei. - Altmann VI, 495. 173 Des Wolfes Magen, des Mönches Kragen und des Advocaten Taschen sind stets offen. - Klosterspiegel, 69, 10. 174 Des Wolfes Scherze gefallen der Wölfin. - Altmann VI, 447. 175 Des Wolfes Zahn ist schärfer als des Hirten Verstand. - Altmann VI, 402. 176 Des Wolffs Todt ist des Schafs genesen, es komme denn ein erger hernach. - Lehmann, 748, 26. Holl.: Der wolven dood is de welvaart van de schapen. (Harrebomee, II, 476b.) 177 Die alten Wölfe sind vertrieben, die jungen sind im Nest geblieben. 178 Die jungen Wölfe sind bissiger als die alten. - Altmann VI, 403. 179 Die Wölf' auch pflegen Hund zu fressen, die grosser Klugheit sich vermessen. [Spaltenumbruch] 180 Die Wölfe fressen auch oft die gescheidten Hündlein. - Mathesy, Postilla, CCLXb; Schuppius, I, 858; Petri, II, 151; Henisch, 1214, 41; Eiselein, 648. 181 Die Wölfe fressen einander selber, fressen sie keine Kälber. Dän.: Selfne riffniis ulffne, naar de haffne ikke kalffne. (Prov. dan., 564.) 182 Die Wölfe fressen keine Zahltage. - Braun, I, 201; Graf, 229, 55. "Die Wolffe fressen keine frist." (Mathesy, 190b.) 183 Die Wölfe heulen alle auf Eine Art. - Bertram, 70. 184 Die Wölfe sind nicht faul beim Zerreissen von Schaf und Gaul. Holl.: De wolven zijn vurig in't scheuren van het schap. (Harrebomee, II, 477a.) 185 Die wolff fressen keyn winter. - Franck, I, 79a; Egenolff, 338a; Henisch, 1213, 30; Petri, II, 157; Gruter, I, 22. Lat.: Ne credas tempori. (Sutor, 985.) 186 Die wolff fressen keyn zil. - Frank, I, 79a; Lehmann, 709, 11; Gruter, I, 22; Egenolff, 338a; Petri, II, 151; Körte, 6954; Sailer, 266. "Damit erinnert man die, so auff glück borgen vnnd der zalung halber sorgloss sein." - "Es geschiht alles, wenn nur ein Zeit kommt." Holl.: De wolf zal geene zielen eten. (Harrebomee, II, 477a.) Lat.: Unde habeas curat nemo, sed oportet habere. (Sutor, 32.) 187 Die Wölffe werden nimmermehr gute Schüler der Schaff. - Petri, II, 151. 188 D'r Wolf fresst a die gezächerte Schaff. (Henneberg.) 189 D'r Wolf hat nu (noch) kan Wint'r g'fressa. (Franken.) - Frommann, VI, 327, 426; hochdeutsch bei Schmitz, 1697. 190 D'r Wolf verleirt seng al Hor, ävver seng al Krätz1 net. (Düren.) - Firmenich, 483, 84. 1) Mucken, Streiche. It.: Il lupo perde i denti, ma non la memoria. (Pazzaglia, 205, 5.) 191 Du brauchst nur dem Wolfe die Schafe zu mästen, so wird er dir keine aus der Heerde stehlen. Ist doch noch sehr die Frage. 192 Du magst den Wolf füttern, wie du willst, sein Sinn steht immer nach dem Wald. 193 Du must mit den Wolffen heulen, mit denen du wilst kurzweilen. - Mathesy, 215a. Lat.: Ulula cum lupis cum quibus esse cupis. (Philippi, II, 231.) 194 Ein alter Wolf fragt nichts nach der Bauern Geschrei. Dän.: Gammel ulv skjötter ei om böndernes skriy. (Prov. dan., 565.) 195 Ein alter Wolf ist das Geräusch gewohnt. Weil er oft gejagt ist. Von Alten, Erfahrenen, die von keinem Geräusch so leicht erschreckt werden, sich durch keine Blase mit Erbsen bange machen lassen. Dän.: Gammel ulf raeddes ei ved höie vaal. (Bohn I, 370.) Holl.: Een oude wolf is wel gerucht gewend. (Harrebomee, II, 477a.) Lat.: Avelli inveterata non possunt. (Chaos, 144.) 196 Ein alter Wolf ist übel zu bändigen. - Frischbier, II, 2949. "Eyn alt wolff ist bose bendig zcu machen." (Script. rer. Pruss. III, 376 v. J. 1417.) 197 Ein einziger Wolf kann eine ganze Heerde verderben. 198 Ein geborener Wolf wird kein Fuchs. Böhm.: Kdo se narodil vlkem, tomu liskou nebyti. (Celakovsky, 223.) 199 Ein gezähmter Wolf träumt gern vom Walde. Frz.: Apprivoise le loup, il revera toujours au bois. (Cahier, 1959.) 200 Ein hungriger Wolf frisst mehr als Ein Schaf. 201 Ein hungriger Wolf hat scharfe Zähne. Frz.: Loup affame brise le loquet. (Cahier, 1963.) Holl.: Een hongerige wolf bijt scherp. (Harrebomee, II, 477a.) 202 Ein lebendiger Wolf ist gefährlicher als ein todter Bär. Aehnlich russisch. (Altmann VI, 438.)
[Spaltenumbruch] 154 Der Wolff mag wol greysen, er lesst aber seiner dücke nit. – Tappius, 28a; Henisch, 1738, 56. Lat.: Lupus pilum mutat, non mentem. (Philippi, I, 231; Tappius, 27b.) 155 Der wolff pleget mit flyszen hinder den feichhirten wol czu schissen. – Calom und Morolf in Hagen's Gedichte des Mittelalters, I, 537. 156 Der wolff schnapt nach dem lamb, auch wann jm die seel aussgeht. – Franck, II, 50a; Lehmann, 250, 10; II, 68, 208; Petri, II, 115; Simrock, 11778. Frz.: Le loup mourra dans sa peau. Holl.: De wolf hapt nog naar het schaap, als hem de ziel uitgaat. (Harrebomée, II, 477a.) Lat.: Audax furando, furcam timet haud aliquando. (Sutor, 373.) Ung.: Nehéz a' vén farkast szelidségre venni. (Gaal, 1743.) 157 Der wolff sucht viel eh ein schaffstal, den eines reichen Königs sal. Lat.: It lupus ad caulam citius, quam regis ad aulam. (Loci comm., 141.) 158 Der Woulf frässt uch de gezîchnet Schôf. – Schuster, 114. 159 Der Wulf äs äinjden hangerich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 107. 160 Der Wulf äs und blîft e Wulf, wird e uch alt de hakel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 103. Ung.: Nehéz a' vén farkast szelidségre venni. (Gaal, 1743.) 161 Der Wulf bléift äinjden e Wulf. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 97. Mhd.: Und trüege ein wolf von zobel ein hût, nâch künne er lîhte taete. – Ouch tuot nâch sîme künne der wolf. (Meisner.) – Der wolf hât die natûre an sich, nâch roube er strebet. (Boppe.) (Zingerle, 177.) 162 Der Wulf denkt net gärn un de Hochzit. – Schuster, 113. Bezieht sich auf eine Wolfssage. 163 Der Wûlf dîd näckest nemesten näst. (Schässburg.) – Firmenich, III, 424, 9. Der Wolf thut niemals niemand nichts, d. h. immer jemand etwas. 164 Der Wulf dît näkesst nimessten nässt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 112. 165 Der Wulf frässt de Wäinjter nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 98. Als Warnung bei schönem Spätherbst. 166 Der Wulf huot det völe Werjen häinjder'n Fren. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 110. 167 Der Wûlf verlint sich nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 120. 168 Der Wulf weisst den Hangden (Hunden) de Zäinjt (Zähne). – (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 108. 169 Der Wulf wiesselt det Hôr, awer nit séinj Gewunhît. – Schuster, 96. 170 Der Wûlf wiesselt (wechselt) det Hôr, oawer nêt senj Oort. (Schässburg.) – Firmenich, III, 424, 6. 171 Des Wolfes Freud ist der Schafe Leid. 172 Des Wolfes Gedanken sind im Schafstall, während der Pfaff predigt, dass Schafestehlen Sünde sei. – Altmann VI, 495. 173 Des Wolfes Magen, des Mönches Kragen und des Advocaten Taschen sind stets offen. – Klosterspiegel, 69, 10. 174 Des Wolfes Scherze gefallen der Wölfin. – Altmann VI, 447. 175 Des Wolfes Zahn ist schärfer als des Hirten Verstand. – Altmann VI, 402. 176 Des Wolffs Todt ist des Schafs genesen, es komme denn ein erger hernach. – Lehmann, 748, 26. Holl.: Der wolven dood is de welvaart van de schapen. (Harrebomée, II, 476b.) 177 Die alten Wölfe sind vertrieben, die jungen sind im Nest geblieben. 178 Die jungen Wölfe sind bissiger als die alten. – Altmann VI, 403. 179 Die Wölf' auch pflegen Hund zu fressen, die grosser Klugheit sich vermessen. [Spaltenumbruch] 180 Die Wölfe fressen auch oft die gescheidten Hündlein. – Mathesy, Postilla, CCLXb; Schuppius, I, 858; Petri, II, 151; Henisch, 1214, 41; Eiselein, 648. 181 Die Wölfe fressen einander selber, fressen sie keine Kälber. Dän.: Selfne riffniis ulffne, naar de haffne ikke kalffne. (Prov. dan., 564.) 182 Die Wölfe fressen keine Zahltage. – Braun, I, 201; Graf, 229, 55. „Die Wolffe fressen keine frist.“ (Mathesy, 190b.) 183 Die Wölfe heulen alle auf Eine Art. – Bertram, 70. 184 Die Wölfe sind nicht faul beim Zerreissen von Schaf und Gaul. Holl.: De wolven zijn vurig in't scheuren van het schap. (Harrebomée, II, 477a.) 185 Die wolff fressen keyn winter. – Franck, I, 79a; Egenolff, 338a; Henisch, 1213, 30; Petri, II, 157; Gruter, I, 22. Lat.: Ne credas tempori. (Sutor, 985.) 186 Die wolff fressen keyn zil. – Frank, I, 79a; Lehmann, 709, 11; Gruter, I, 22; Egenolff, 338a; Petri, II, 151; Körte, 6954; Sailer, 266. „Damit erinnert man die, so auff glück borgen vnnd der zalung halber sorgloss sein.“ – „Es geschiht alles, wenn nur ein Zeit kommt.“ Holl.: De wolf zal geene zielen eten. (Harrebomée, II, 477a.) Lat.: Unde habeas curat nemo, sed oportet habere. (Sutor, 32.) 187 Die Wölffe werden nimmermehr gute Schüler der Schaff. – Petri, II, 151. 188 D'r Wolf fresst a die gezächerte Schaff. (Henneberg.) 189 D'r Wolf hat nu (noch) kan Wint'r g'fressa. (Franken.) – Frommann, VI, 327, 426; hochdeutsch bei Schmitz, 1697. 190 D'r Wolf verlîrt seng âl Hôr, ävver seng âl Krätz1 net. (Düren.) – Firmenich, 483, 84. 1) Mucken, Streiche. It.: Il lupo perde i denti, ma non la memoria. (Pazzaglia, 205, 5.) 191 Du brauchst nur dem Wolfe die Schafe zu mästen, so wird er dir keine aus der Heerde stehlen. Ist doch noch sehr die Frage. 192 Du magst den Wolf füttern, wie du willst, sein Sinn steht immer nach dem Wald. 193 Du must mit den Wolffen heulen, mit denen du wilst kurzweilen. – Mathesy, 215a. Lat.: Ulula cum lupis cum quibus esse cupis. (Philippi, II, 231.) 194 Ein alter Wolf fragt nichts nach der Bauern Geschrei. Dän.: Gammel ulv skjötter ei om böndernes skriy. (Prov. dan., 565.) 195 Ein alter Wolf ist das Geräusch gewohnt. Weil er oft gejagt ist. Von Alten, Erfahrenen, die von keinem Geräusch so leicht erschreckt werden, sich durch keine Blase mit Erbsen bange machen lassen. Dän.: Gammel ulf ræddes ei ved høie vaal. (Bohn I, 370.) Holl.: Een oude wolf is wel gerucht gewend. (Harrebomée, II, 477a.) Lat.: Avelli inveterata non possunt. (Chaos, 144.) 196 Ein alter Wolf ist übel zu bändigen. – Frischbier, II, 2949. „Eyn alt wolff ist bose bendig zcu machen.“ (Script. rer. Pruss. III, 376 v. J. 1417.) 197 Ein einziger Wolf kann eine ganze Heerde verderben. 198 Ein geborener Wolf wird kein Fuchs. Böhm.: Kdo se narodil vlkem, tomu liškou nebýti. (Čelakovsky, 223.) 199 Ein gezähmter Wolf träumt gern vom Walde. Frz.: Apprivoise le loup, il rêvera toujours au bois. (Cahier, 1959.) 200 Ein hungriger Wolf frisst mehr als Ein Schaf. 201 Ein hungriger Wolf hat scharfe Zähne. Frz.: Loup affamé brise le loquet. (Cahier, 1963.) Holl.: Een hongerige wolf bijt scherp. (Harrebomée, II, 477a.) 202 Ein lebendiger Wolf ist gefährlicher als ein todter Bär. Aehnlich russisch. (Altmann VI, 438.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0191" n="[179]"/><cb n="357"/> 154 Der Wolff mag wol greysen, er lesst aber seiner dücke nit.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 28<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1738, 56.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lupus pilum mutat, non mentem. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 231; Tappius, 27<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">155 Der wolff pleget mit flyszen hinder den feichhirten wol czu schissen.</hi> – <hi rendition="#i">Calom und Morolf in Hagen's Gedichte des Mittelalters, I, 537.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">156 Der wolff schnapt nach dem lamb, auch wann jm die seel aussgeht.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 50<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, 250, 10; II, 68, 208; Petri, II, 115; Simrock, 11778.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le loup mourra dans sa peau.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De wolf hapt nog naar het schaap, als hem de ziel uitgaat. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 477<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Audax furando, furcam timet haud aliquando. (<hi rendition="#i">Sutor, 373.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Nehéz a' vén farkast szelidségre venni. (<hi rendition="#i">Gaal, 1743.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">157 Der wolff sucht viel eh ein schaffstal, den eines reichen Königs sal.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: It lupus ad caulam citius, quam regis ad aulam. (<hi rendition="#i">Loci comm., 141.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">158 Der Woulf frässt uch de gezîchnet Schôf.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 114.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">159 Der Wulf äs äinjden hangerich.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 107.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">160 Der Wulf äs und blîft e Wulf, wird e uch alt de hakel.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 103.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Nehéz a' vén farkast szelidségre venni. (<hi rendition="#i">Gaal, 1743.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">161 Der Wulf bléift äinjden e Wulf.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 97.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Und trüege ein wolf von zobel ein hût, nâch künne er lîhte taete. – Ouch tuot nâch sîme künne der wolf. (<hi rendition="#i">Meisner.</hi>) – Der wolf hât die natûre an sich, nâch roube er strebet. (<hi rendition="#i">Boppe.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 177.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">162 Der Wulf denkt net gärn un de Hochzit.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 113.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Bezieht sich auf eine Wolfssage.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">163 Der Wûlf dîd näckest nemesten näst.</hi> (<hi rendition="#i">Schässburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, III, 424, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Der Wolf thut niemals niemand nichts, d. h. immer jemand etwas.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">164 Der Wulf dît näkesst nimessten nässt.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 112.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">165 Der Wulf frässt de Wäinjter nit.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 98.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Als Warnung bei schönem Spätherbst.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">166 Der Wulf huot det völe Werjen häinjder'n Fren.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 110.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">167 Der Wûlf verlint sich nit.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 120.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">168 Der Wulf weisst den Hangden (Hunden) de Zäinjt (Zähne).</hi> – (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 108.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Der Wulf wiesselt det Hôr, awer nit séinj Gewunhît.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 96.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">170 Der Wûlf wiesselt (wechselt) det Hôr, oawer nêt senj Oort.</hi> (<hi rendition="#i">Schässburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, III, 424, 6.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">171 Des Wolfes Freud ist der Schafe Leid.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">172 Des Wolfes Gedanken sind im Schafstall, während der Pfaff predigt, dass Schafestehlen Sünde sei.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 495.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">173 Des Wolfes Magen, des Mönches Kragen und des Advocaten Taschen sind stets offen.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 69, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">174 Des Wolfes Scherze gefallen der Wölfin.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 447.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">175 Des Wolfes Zahn ist schärfer als des Hirten Verstand.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 402.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">176 Des Wolffs Todt ist des Schafs genesen, es komme denn ein erger hernach.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 748, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Der wolven dood is de welvaart van de schapen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 476<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">177 Die alten Wölfe sind vertrieben, die jungen sind im Nest geblieben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">178 Die jungen Wölfe sind bissiger als die alten.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 403.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">179 Die Wölf' auch pflegen Hund zu fressen, die grosser Klugheit sich vermessen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="358"/> 180 Die Wölfe fressen auch oft die gescheidten Hündlein.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, Postilla, CCLX<hi rendition="#sup">b</hi>; Schuppius, I, 858; Petri, II, 151; Henisch, 1214, 41; Eiselein, 648.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">181 Die Wölfe fressen einander selber, fressen sie keine Kälber.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Selfne riffniis ulffne, naar de haffne ikke kalffne. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 564.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">182 Die Wölfe fressen keine Zahltage.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 201; Graf, 229, 55.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Die Wolffe fressen keine frist.“ (<hi rendition="#i">Mathesy, 190<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">183 Die Wölfe heulen alle auf Eine Art.</hi> – <hi rendition="#i">Bertram, 70.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">184 Die Wölfe sind nicht faul beim Zerreissen von Schaf und Gaul.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De wolven zijn vurig in't scheuren van het schap. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 477<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">185 Die wolff fressen keyn winter.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 79<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 338<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1213, 30; Petri, II, 157; Gruter, I, 22.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ne credas tempori. (<hi rendition="#i">Sutor, 985.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">186 Die wolff fressen keyn zil.</hi> – <hi rendition="#i">Frank, I, 79<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, 709, 11; Gruter, I, 22; Egenolff, 338<hi rendition="#sup">a</hi>; Petri, II, 151; Körte, 6954; Sailer, 266.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Damit erinnert man die, so auff glück borgen vnnd der zalung halber sorgloss sein.“ – „Es geschiht alles, wenn nur ein Zeit kommt.“</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De wolf zal geene zielen eten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 477<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Unde habeas curat nemo, sed oportet habere. (<hi rendition="#i">Sutor, 32.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">187 Die Wölffe werden nimmermehr gute Schüler der Schaff.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 151.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">188 D'r Wolf fresst a die gezächerte Schaff.</hi> (<hi rendition="#i">Henneberg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">189 D'r Wolf hat nu (noch) kan Wint'r g'fressa.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, VI, 327, 426;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Schmitz, 1697.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">190 D'r Wolf verlîrt seng âl Hôr, ävver seng âl Krätz<hi rendition="#sup">1</hi> net.</hi> (<hi rendition="#i">Düren.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, 483, 84.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Mucken, Streiche.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il lupo perde i denti, ma non la memoria. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 205, 5.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">191 Du brauchst nur dem Wolfe die Schafe zu mästen, so wird er dir keine aus der Heerde stehlen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist doch noch sehr die Frage.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">192 Du magst den Wolf füttern, wie du willst, sein Sinn steht immer nach dem Wald.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">193 Du must mit den Wolffen heulen, mit denen du wilst kurzweilen.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 215<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ulula cum lupis cum quibus esse cupis. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 231.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">194 Ein alter Wolf fragt nichts nach der Bauern Geschrei.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Gammel ulv skjötter ei om böndernes skriy. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 565.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">195 Ein alter Wolf ist das Geräusch gewohnt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Weil er oft gejagt ist. Von Alten, Erfahrenen, die von keinem Geräusch so leicht erschreckt werden, sich durch keine Blase mit Erbsen bange machen lassen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Gammel ulf ræddes ei ved høie vaal. (<hi rendition="#i">Bohn I, 370.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een oude wolf is wel gerucht gewend. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 477<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Avelli inveterata non possunt. (<hi rendition="#i">Chaos, 144.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Ein alter Wolf ist übel zu bändigen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 2949.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Eyn alt wolff ist bose bendig zcu machen.“ (<hi rendition="#i">Script. rer. Pruss. III, 376 v. J. 1417.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">197 Ein einziger Wolf kann eine ganze Heerde verderben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">198 Ein geborener Wolf wird kein Fuchs.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo se narodil vlkem, tomu liškou nebýti. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 223.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">199 Ein gezähmter Wolf träumt gern vom Walde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Apprivoise le loup, il rêvera toujours au bois. (<hi rendition="#i">Cahier, 1959.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">200 Ein hungriger Wolf frisst mehr als Ein Schaf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">201 Ein hungriger Wolf hat scharfe Zähne.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Loup affamé brise le loquet. (<hi rendition="#i">Cahier, 1963.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een hongerige wolf bijt scherp. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 477<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">202 Ein lebendiger Wolf ist gefährlicher als ein todter Bär.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Aehnlich russisch. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 438.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[179]/0191]
154 Der Wolff mag wol greysen, er lesst aber seiner dücke nit. – Tappius, 28a; Henisch, 1738, 56.
Lat.: Lupus pilum mutat, non mentem. (Philippi, I, 231; Tappius, 27b.)
155 Der wolff pleget mit flyszen hinder den feichhirten wol czu schissen. – Calom und Morolf in Hagen's Gedichte des Mittelalters, I, 537.
156 Der wolff schnapt nach dem lamb, auch wann jm die seel aussgeht. – Franck, II, 50a; Lehmann, 250, 10; II, 68, 208; Petri, II, 115; Simrock, 11778.
Frz.: Le loup mourra dans sa peau.
Holl.: De wolf hapt nog naar het schaap, als hem de ziel uitgaat. (Harrebomée, II, 477a.)
Lat.: Audax furando, furcam timet haud aliquando. (Sutor, 373.)
Ung.: Nehéz a' vén farkast szelidségre venni. (Gaal, 1743.)
157 Der wolff sucht viel eh ein schaffstal, den eines reichen Königs sal.
Lat.: It lupus ad caulam citius, quam regis ad aulam. (Loci comm., 141.)
158 Der Woulf frässt uch de gezîchnet Schôf. – Schuster, 114.
159 Der Wulf äs äinjden hangerich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 107.
160 Der Wulf äs und blîft e Wulf, wird e uch alt de hakel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 103.
Ung.: Nehéz a' vén farkast szelidségre venni. (Gaal, 1743.)
161 Der Wulf bléift äinjden e Wulf. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 97.
Mhd.: Und trüege ein wolf von zobel ein hût, nâch künne er lîhte taete. – Ouch tuot nâch sîme künne der wolf. (Meisner.) – Der wolf hât die natûre an sich, nâch roube er strebet. (Boppe.) (Zingerle, 177.)
162 Der Wulf denkt net gärn un de Hochzit. – Schuster, 113.
Bezieht sich auf eine Wolfssage.
163 Der Wûlf dîd näckest nemesten näst. (Schässburg.) – Firmenich, III, 424, 9.
Der Wolf thut niemals niemand nichts, d. h. immer jemand etwas.
164 Der Wulf dît näkesst nimessten nässt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 112.
165 Der Wulf frässt de Wäinjter nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 98.
Als Warnung bei schönem Spätherbst.
166 Der Wulf huot det völe Werjen häinjder'n Fren. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 110.
167 Der Wûlf verlint sich nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 120.
168 Der Wulf weisst den Hangden (Hunden) de Zäinjt (Zähne). – (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 108.
169 Der Wulf wiesselt det Hôr, awer nit séinj Gewunhît. – Schuster, 96.
170 Der Wûlf wiesselt (wechselt) det Hôr, oawer nêt senj Oort. (Schässburg.) – Firmenich, III, 424, 6.
171 Des Wolfes Freud ist der Schafe Leid.
172 Des Wolfes Gedanken sind im Schafstall, während der Pfaff predigt, dass Schafestehlen Sünde sei. – Altmann VI, 495.
173 Des Wolfes Magen, des Mönches Kragen und des Advocaten Taschen sind stets offen. – Klosterspiegel, 69, 10.
174 Des Wolfes Scherze gefallen der Wölfin. – Altmann VI, 447.
175 Des Wolfes Zahn ist schärfer als des Hirten Verstand. – Altmann VI, 402.
176 Des Wolffs Todt ist des Schafs genesen, es komme denn ein erger hernach. – Lehmann, 748, 26.
Holl.: Der wolven dood is de welvaart van de schapen. (Harrebomée, II, 476b.)
177 Die alten Wölfe sind vertrieben, die jungen sind im Nest geblieben.
178 Die jungen Wölfe sind bissiger als die alten. – Altmann VI, 403.
179 Die Wölf' auch pflegen Hund zu fressen, die grosser Klugheit sich vermessen.
180 Die Wölfe fressen auch oft die gescheidten Hündlein. – Mathesy, Postilla, CCLXb; Schuppius, I, 858; Petri, II, 151; Henisch, 1214, 41; Eiselein, 648.
181 Die Wölfe fressen einander selber, fressen sie keine Kälber.
Dän.: Selfne riffniis ulffne, naar de haffne ikke kalffne. (Prov. dan., 564.)
182 Die Wölfe fressen keine Zahltage. – Braun, I, 201; Graf, 229, 55.
„Die Wolffe fressen keine frist.“ (Mathesy, 190b.)
183 Die Wölfe heulen alle auf Eine Art. – Bertram, 70.
184 Die Wölfe sind nicht faul beim Zerreissen von Schaf und Gaul.
Holl.: De wolven zijn vurig in't scheuren van het schap. (Harrebomée, II, 477a.)
185 Die wolff fressen keyn winter. – Franck, I, 79a; Egenolff, 338a; Henisch, 1213, 30; Petri, II, 157; Gruter, I, 22.
Lat.: Ne credas tempori. (Sutor, 985.)
186 Die wolff fressen keyn zil. – Frank, I, 79a; Lehmann, 709, 11; Gruter, I, 22; Egenolff, 338a; Petri, II, 151; Körte, 6954; Sailer, 266.
„Damit erinnert man die, so auff glück borgen vnnd der zalung halber sorgloss sein.“ – „Es geschiht alles, wenn nur ein Zeit kommt.“
Holl.: De wolf zal geene zielen eten. (Harrebomée, II, 477a.)
Lat.: Unde habeas curat nemo, sed oportet habere. (Sutor, 32.)
187 Die Wölffe werden nimmermehr gute Schüler der Schaff. – Petri, II, 151.
188 D'r Wolf fresst a die gezächerte Schaff. (Henneberg.)
189 D'r Wolf hat nu (noch) kan Wint'r g'fressa. (Franken.) – Frommann, VI, 327, 426; hochdeutsch bei Schmitz, 1697.
190 D'r Wolf verlîrt seng âl Hôr, ävver seng âl Krätz1 net. (Düren.) – Firmenich, 483, 84.
1) Mucken, Streiche.
It.: Il lupo perde i denti, ma non la memoria. (Pazzaglia, 205, 5.)
191 Du brauchst nur dem Wolfe die Schafe zu mästen, so wird er dir keine aus der Heerde stehlen.
Ist doch noch sehr die Frage.
192 Du magst den Wolf füttern, wie du willst, sein Sinn steht immer nach dem Wald.
193 Du must mit den Wolffen heulen, mit denen du wilst kurzweilen. – Mathesy, 215a.
Lat.: Ulula cum lupis cum quibus esse cupis. (Philippi, II, 231.)
194 Ein alter Wolf fragt nichts nach der Bauern Geschrei.
Dän.: Gammel ulv skjötter ei om böndernes skriy. (Prov. dan., 565.)
195 Ein alter Wolf ist das Geräusch gewohnt.
Weil er oft gejagt ist. Von Alten, Erfahrenen, die von keinem Geräusch so leicht erschreckt werden, sich durch keine Blase mit Erbsen bange machen lassen.
Dän.: Gammel ulf ræddes ei ved høie vaal. (Bohn I, 370.)
Holl.: Een oude wolf is wel gerucht gewend. (Harrebomée, II, 477a.)
Lat.: Avelli inveterata non possunt. (Chaos, 144.)
196 Ein alter Wolf ist übel zu bändigen. – Frischbier, II, 2949.
„Eyn alt wolff ist bose bendig zcu machen.“ (Script. rer. Pruss. III, 376 v. J. 1417.)
197 Ein einziger Wolf kann eine ganze Heerde verderben.
198 Ein geborener Wolf wird kein Fuchs.
Böhm.: Kdo se narodil vlkem, tomu liškou nebýti. (Čelakovsky, 223.)
199 Ein gezähmter Wolf träumt gern vom Walde.
Frz.: Apprivoise le loup, il rêvera toujours au bois. (Cahier, 1959.)
200 Ein hungriger Wolf frisst mehr als Ein Schaf.
201 Ein hungriger Wolf hat scharfe Zähne.
Frz.: Loup affamé brise le loquet. (Cahier, 1963.)
Holl.: Een hongerige wolf bijt scherp. (Harrebomée, II, 477a.)
202 Ein lebendiger Wolf ist gefährlicher als ein todter Bär.
Aehnlich russisch. (Altmann VI, 438.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |