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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] Poln.: Wilk na dziedzinie nieszkodzi. (Celakovsky, 144.)

Schwed.: Ulfen biter intet der han bör. (Grubb, 882.) - Wlff takir ey bradh a sinne aeghne mark. (Reuterdahl, 1064.) - Wluen bither ey lamb a the mark som han aer wan. (Reuterdahl, 70.)

112 Der Wolf richtet sein Auge auf das Schaf. - Eiselein, 647.

Lat.: Lupus visum dirigit ad ovem. (Eiselein, 647.)

113 Der Wolf säugt (zeugt) keine Schafe.

Frz.: Un loup n'engendre pas des moutons.

114 Der Wolf sieht nur nach dem Walde. - Bertram, 75.

115 Der Wolf spricht nicht schlecht von sich selber.

Er nennt sich nicht Räuber, er rühmt blos seinen scharfen Geruch. Aehnliches thun auch andere Thiere: der Igel nennt seine Stacheln krauses Haar und der Frosch sich laubfarbig.

Böhm.: Sobe vlk ostronos, sobe jezek kaderav. - Sobe zaba rusa, sobe srna lysa. (Celakovsky, 507.)

116 Der Wolf stiehlt die Schafe, weil er sie nicht kaufen kann.

117 Der Wolf stillt seinen Hunger nicht mit Wolfsfleisch.

118 Der Wolf trägt keine Glocke (Schelle).

Kroat.: Vuk nenosi zvonca. (Celakovsky, 143.)

119 Der Wolf trägt seinen Balg nicht zum Kürschner und wenn er noch so gut bezahlt würde. - Altmann VI, 410.

120 Der Wolf verändert das Haar, aber der Muth bleibt wie er war. - Lehmann, 11, 97 u. 542, 86; Sailer, 61.

"Der Wolff verendert nur die Jahr, der untrew Sinn bleibt immerdar." (Froschm., Ribb.)

Böhm.: Dotud vlk nosi (vlaci), az sameho ponesou. (Celakovsky, 263.)

Frz.: Le loup mourra dans sa peau. (Kritzinger, 424b.)

It.: Il lupo cangia (muta) il pelo, ma non il vezzo (vizio). (Biber.)

Lat.: Ut pater incedit, sic gressus filius edit. (Chaos, 718.)

121 Der Wolf verändert nur die Haar; wer bös ist, bleibt es immerdar. - Gerlach, 108.

"So verändert der Wolf die Haar, aber die Haut nicht." (Schaltjahr, V, 98.)

122 Der Wolf verkauft wol die Knochen des Schafes, aber nicht dessen Fleisch. - Altmann VI, 469.

123 Der Wolf verliert seine Haare, aber nicht seine Nicken. - Frischbier, 4101.

Engl.: Wolves lose their teeth, but not their memory. (Bohn II, 23.)

124 Der Wolf verliert wol die Zähne, aber nicht seinen Fleischappetit.

Frz.: Le loup perd les dens, mais non pas la memoire. (Kritzinger, 424a.)

125 Der Wolf weint nicht über den Tod des Hundes. - Bertram, 49.

"Der Wolf schämt sich seiner Augen nicht." (Bertram, 49.)

126 Der Wolf wird einmal satt, der Geizhals nie.

Böhm.: Syty vlk se upokoji, lakomec nikdy. (Celakovsky, 52.)

127 Der Wolf wird grösser ausgeschrien, als er ist.

Frz.: On crie le loup plus gros qu'il n'est. (Kritzinger, 424b.)

128 Der Wolf wird nicht satt (fett), wenn er einen Boten nach Schöpsenfleisch schickt.

Er muss es sich schon selber holen.

Poln.: Przez posla wilk nie tyje, jem jak sam zawyje. (Lompa, 502.)

129 Der Wolf wird seine Wolle wol behalten, aber das Schaf wird bestraft werden.

Will sagen: Bösewichter gehen häufig frei aus, während Unschuldige die Zeche bezahlen müssen.

130 Der Wolf wird wol älter, aber nicht frömmer (besser). - Simrock, 11810a; Blum, 362.

Lat.: Lupus pilum mutat, non mores (animum, mentem). (Apostol., XIV; Binder I, 907; II, 1717; Erasm., 471; Schonheim, L, 12; Seybold, 286.)

131 Der Wolf wittert für sich selbst so scharf, und Stacheln hat der Igel zum eigenen Bedarf. - Wenzig, 78.

132 Der Wolf würgt aus Hunger, der Mensch aus Neid (Hass).

Böhm.: Vlk loupi z prirozeni, a clovek z zavisti. (Celakovsky, 109.)

133 Der Wolf zeugt keine Lämmer.

It.: Il lupo non caca agnelli. (Biber, Ms.)

[Spaltenumbruch] 134 Der Wölfe Siechthum ist der Schafe Heilthum.

Holl.: De ziekte van den wolf is het behoud van het schaap. (Harrebomee, II, 477a.)

135 Der Wölfe Tod ist der Schafe Leben (Heil.) - Pistor., VIII, 30; Winckler, X, 82; Simrock, 11787; Blum, 361.

It.: La morte de' lupi e la sanita delle pecore. (Pazzaglia, 205, 11.)

136 Der Wolff acht nicht der Zahl der schaf. - Eyering, I, 610, 763.

137 Der Wolff darff keines Artzts. - Henisch, 652, 68; Petri, II, 834.

138 Der wolff dem schaff mit arger list allezeit ganz gefärlich ist.

Lat.: Astu subtili, lupus insidiatur ouili. (Loci comm., 95.)

139 Der wolff endert sein har vnd jar, aber nit sein art. - Franck, I, 104a.

Die Neugriechen: Wird alt der Wolf, und ändert sich in seines Fells Erscheinung, doch ändert er im Kopf sich nicht und nicht in seiner Meinung. (Sanders, 231, 111.)

140 Der Wolff endert wol sein Haut, der Münch sein Kutten, aber nicht seinen Muth. - Lehmann, II, 68, 206; Petri, II, 115.

Holl.: De wolf ruit wel van baard, maar niet van aard. (Harrebomee, II, 477a.)

Schwed.: Ulfen byter falle har, men aldrig sinne. (Grubb, 832.)

141 Der Wolff frisset die gezalte schaff auch. - Luther's Ms., S. 6; Tappius, 24b; Petri, II, 115.

"Dem wolff die schaaff zu fressen gefellt, ob sie gleich fleissig sein gezelt." (Suringar, CXLVI, 18.)

Lat.: Non curat numerum lupus. (Tappius, 24b.) - Quod lupus est gratus, narratur olles numeratas. (Loci comm., 74; Gartner, 112b.)

142 Der wolff frisst auch von (ge)zelten schaffen. - Franck, II, 19a; Egenolff, 24b; Gruter, I, 18.

Bei Tunnicius (493): De wulf it ok wol getelde schape. (Et quandoque lupus numeratus vescitur agnis.)

Böhm.: Vlk nesetri hospodarovych peci, a krade ovce i z poctu bez poctu. - Vlk take ctene a znamenane bere. (Celakovsky, 143.)

Holl.: De wolf eet wel getelde schapen. (Harrebomee, II, 477a.)

Ill.: I brojene ovce kurjak jede, kamo-li nebrojene. (Celakovsky, 143.)

Kroat.: Vuk i brojene grabi ovce. (Celakovsky, 143.)

Lat.: De grege praedatur lupus is quamvis numeratur. (Reuterdahl, 207.) - Lupus non curat numerum. (Philippi, I, 231.) - Non curat numerum lupus. (Seybold, 365.)

Poln.: I liczone wilk bierze. (Celakovsky, 143.)

Schwed.: Ulfen bijter och räknade far. (Grubb, 831.) - Wluin takir ok taaldh faar. (Reuterdahl, 207.)

Slov.: I z citaneho vlk bere. (Celakovsky, 143.)

Span.: De lo contado come el lobo. (Celakovsky, 143.)

Tschud.: Kül hunt wöttab loetust. (Celakovsky, 143.)

143 Der Wolff frisst kein Ziel. - Luther's Ms., S. 6.

144 Der Wolff frist nicht vff einmal ein ganze Herd, sondern frist ein Schaf nach dem andern. - Lehmann, 776, 29.

145 Der Wolff gibt achtung auff die Schaaff. - Lehmann, II, 68, 207.

146 Der Wolff grüsst kein Schaf. - Lehmann, 309, 67; Winckler, XVI, 61; Eiselein, 647.

147 Der Wolff hat sein absehen auffs Schaff. - Lehmann, 309, 61.

148 Der Wolff hat weder schreiben noch lesen gelernt, vnterstandt sich doch ein Schrifft vnten an dess Pferdes Hufeisen zu lesen, der empfing davon ein streich, dass er schier das auffstehen vergessen. - Lehmann, 822, 48.

149 Der Wolff ist dess Geschreys gewohnt. - Lehmann, 135, 15.

150 Der Wolff ist ein Schalk, er fürcht gewalt vnd veracht gross geschrey. - Petri, II, 115.

151 Der Wolff kan nicht beissen, wen er will. - Henisch, 266, 64.

152 Der Wolff lieffe nicht auss dem Walde, wenn jhn der Hunger nicht triebe. - Petri, II, 115.

Lat.: Quod lupus est fugiens nemus, hoc facit esuriens dens. (Loci comm., 64.)

153 Der Wolff mag wol alten, er wird doch sein tücke nicht halten. - Gruter, III, 20.

[Spaltenumbruch] Poln.: Wilk na dziedzinie nieszkodzi. (Čelakovsky, 144.)

Schwed.: Ulfen biter intet der han bör. (Grubb, 882.) – Wlff takir ey bradh a sinne aeghne mark. (Reuterdahl, 1064.) – Wluen bither ey lamb a the mark som han ær wan. (Reuterdahl, 70.)

112 Der Wolf richtet sein Auge auf das Schaf.Eiselein, 647.

Lat.: Lupus visum dirigit ad ovem. (Eiselein, 647.)

113 Der Wolf säugt (zeugt) keine Schafe.

Frz.: Un loup n'engendre pas des moutons.

114 Der Wolf sieht nur nach dem Walde.Bertram, 75.

115 Der Wolf spricht nicht schlecht von sich selber.

Er nennt sich nicht Räuber, er rühmt blos seinen scharfen Geruch. Aehnliches thun auch andere Thiere: der Igel nennt seine Stacheln krauses Haar und der Frosch sich laubfarbig.

Böhm.: Sobĕ vlk ostronos, sobĕ ježek kadeřav. – Sobĕ žába rusá, sobĕ srna lysá. (Čelakovsky, 507.)

116 Der Wolf stiehlt die Schafe, weil er sie nicht kaufen kann.

117 Der Wolf stillt seinen Hunger nicht mit Wolfsfleisch.

118 Der Wolf trägt keine Glocke (Schelle).

Kroat.: Vuk nenosi zvonca. (Čelakovsky, 143.)

119 Der Wolf trägt seinen Balg nicht zum Kürschner und wenn er noch so gut bezahlt würde.Altmann VI, 410.

120 Der Wolf verändert das Haar, aber der Muth bleibt wie er war.Lehmann, 11, 97 u. 542, 86; Sailer, 61.

„Der Wolff verendert nur die Jahr, der untrew Sinn bleibt immerdar.“ (Froschm., Ribb.)

Böhm.: Dotud vlk nosí (vláčí), až samého ponesou. (Čelakovsky, 263.)

Frz.: Le loup mourra dans sa peau. (Kritzinger, 424b.)

It.: Il lupo cangia (muta) il pelo, ma non il vezzo (vizio). (Biber.)

Lat.: Ut pater incedit, sic gressus filius edit. (Chaos, 718.)

121 Der Wolf verändert nur die Haar; wer bös ist, bleibt es immerdar.Gerlach, 108.

„So verändert der Wolf die Haar, aber die Haut nicht.“ (Schaltjahr, V, 98.)

122 Der Wolf verkauft wol die Knochen des Schafes, aber nicht dessen Fleisch.Altmann VI, 469.

123 Der Wolf verliert seine Haare, aber nicht seine Nicken.Frischbier, 4101.

Engl.: Wolves lose their teeth, but not their memory. (Bohn II, 23.)

124 Der Wolf verliert wol die Zähne, aber nicht seinen Fleischappetit.

Frz.: Le loup perd les dens, mais non pas la mémoire. (Kritzinger, 424a.)

125 Der Wolf weint nicht über den Tod des Hundes.Bertram, 49.

„Der Wolf schämt sich seiner Augen nicht.“ (Bertram, 49.)

126 Der Wolf wird einmal satt, der Geizhals nie.

Böhm.: Sytý vlk se upokojí, lakomec nikdy. (Čelakovsky, 52.)

127 Der Wolf wird grösser ausgeschrien, als er ist.

Frz.: On crie le loup plus gros qu'il n'est. (Kritzinger, 424b.)

128 Der Wolf wird nicht satt (fett), wenn er einen Boten nach Schöpsenfleisch schickt.

Er muss es sich schon selber holen.

Poln.: Przez posła wilk nie tyje, jem jak sam zawyje. (Lompa, 502.)

129 Der Wolf wird seine Wolle wol behalten, aber das Schaf wird bestraft werden.

Will sagen: Bösewichter gehen häufig frei aus, während Unschuldige die Zeche bezahlen müssen.

130 Der Wolf wird wol älter, aber nicht frömmer (besser).Simrock, 11810a; Blum, 362.

Lat.: Lupus pilum mutat, non mores (animum, mentem). (Apostol., XIV; Binder I, 907; II, 1717; Erasm., 471; Schonheim, L, 12; Seybold, 286.)

131 Der Wolf wittert für sich selbst so scharf, und Stacheln hat der Igel zum eigenen Bedarf.Wenzig, 78.

132 Der Wolf würgt aus Hunger, der Mensch aus Neid (Hass).

Böhm.: Vlk loupí z přirození, a človĕk z závisti. (Čelakovsky, 109.)

133 Der Wolf zeugt keine Lämmer.

It.: Il lupo non caca agnelli. (Biber, Ms.)

[Spaltenumbruch] 134 Der Wölfe Siechthum ist der Schafe Heilthum.

Holl.: De ziekte van den wolf is het behoud van het schaap. (Harrebomée, II, 477a.)

135 Der Wölfe Tod ist der Schafe Leben (Heil.)Pistor., VIII, 30; Winckler, X, 82; Simrock, 11787; Blum, 361.

It.: La morte de' lupi è la sanità delle pecore. (Pazzaglia, 205, 11.)

136 Der Wolff acht nicht der Zahl der schaf.Eyering, I, 610, 763.

137 Der Wolff darff keines Artzts.Henisch, 652, 68; Petri, II, 834.

138 Der wolff dem schaff mit arger list allezeit ganz gefärlich ist.

Lat.: Astu subtili, lupus insidiatur ouili. (Loci comm., 95.)

139 Der wolff endert sein har vnd jar, aber nit sein art.Franck, I, 104a.

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140 Der Wolff endert wol sein Haut, der Münch sein Kutten, aber nicht seinen Muth.Lehmann, II, 68, 206; Petri, II, 115.

Holl.: De wolf ruit wel van baard, maar niet van aard. (Harrebomée, II, 477a.)

Schwed.: Ulfen byter falle hår, men aldrig sinne. (Grubb, 832.)

141 Der Wolff frisset die gezalte schaff auch.Luther's Ms., S. 6; Tappius, 24b; Petri, II, 115.

„Dem wolff die schaaff zu fressen gefellt, ob sie gleich fleissig sein gezelt.“ (Suringar, CXLVI, 18.)

Lat.: Non curat numerum lupus. (Tappius, 24b.) – Quod lupus est gratus, narratur olles numeratas. (Loci comm., 74; Gartner, 112b.)

142 Der wolff frisst auch von (ge)zelten schaffen.Franck, II, 19a; Egenolff, 24b; Gruter, I, 18.

Bei Tunnicius (493): De wulf it ôk wol getelde schape. (Et quandoque lupus numeratus vescitur agnis.)

Böhm.: Vlk nešetří hospodářových péčí, a krade ovce i z počtu bez počtu. – Vlk také čtené a znamenané béře. (Čelakovsky, 143.)

Holl.: De wolf eet wel getelde schapen. (Harrebomée, II, 477a.)

Ill.: I brojene ovce kurjak jede, kamo-li nebrojene. (Čelakovsky, 143.)

Kroat.: Vuk i brojene grabi ovce. (Čelakovsky, 143.)

Lat.: De grege praedatur lupus is quamvis numeratur. (Reuterdahl, 207.) – Lupus non curat numerum. (Philippi, I, 231.) – Non curat numerum lupus. (Seybold, 365.)

Poln.: I liczone wilk bierze. (Čelakovsky, 143.)

Schwed.: Ulfen bijter och räknade får. (Grubb, 831.) – Wluin takir ok taaldh faar. (Reuterdahl, 207.)

Slov.: I z čítaného vlk bere. (Čelakovsky, 143.)

Span.: De lo contado come el lobo. (Čelakovsky, 143.)

Tschud.: Kül hunt wöttab loetust. (Čelakovsky, 143.)

143 Der Wolff frisst kein Ziel.Luther's Ms., S. 6.

144 Der Wolff frist nicht vff einmal ein ganze Herd, sondern frist ein Schaf nach dem andern.Lehmann, 776, 29.

145 Der Wolff gibt achtung auff die Schaaff.Lehmann, II, 68, 207.

146 Der Wolff grüsst kein Schaf.Lehmann, 309, 67; Winckler, XVI, 61; Eiselein, 647.

147 Der Wolff hat sein absehen auffs Schaff.Lehmann, 309, 61.

148 Der Wolff hat weder schreiben noch lesen gelernt, vnterstandt sich doch ein Schrifft vnten an dess Pferdes Hufeisen zu lesen, der empfing davon ein streich, dass er schier das auffstehen vergessen.Lehmann, 822, 48.

149 Der Wolff ist dess Geschreys gewohnt.Lehmann, 135, 15.

150 Der Wolff ist ein Schalk, er fürcht gewalt vnd veracht gross geschrey.Petri, II, 115.

151 Der Wolff kan nicht beissen, wen er will.Henisch, 266, 64.

152 Der Wolff lieffe nicht auss dem Walde, wenn jhn der Hunger nicht triebe.Petri, II, 115.

Lat.: Quod lupus est fugiens nemus, hoc facit esuriens dens. (Loci comm., 64.)

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[[178]/0190] Poln.: Wilk na dziedzinie nieszkodzi. (Čelakovsky, 144.) Schwed.: Ulfen biter intet der han bör. (Grubb, 882.) – Wlff takir ey bradh a sinne aeghne mark. (Reuterdahl, 1064.) – Wluen bither ey lamb a the mark som han ær wan. (Reuterdahl, 70.) 112 Der Wolf richtet sein Auge auf das Schaf. – Eiselein, 647. Lat.: Lupus visum dirigit ad ovem. (Eiselein, 647.) 113 Der Wolf säugt (zeugt) keine Schafe. Frz.: Un loup n'engendre pas des moutons. 114 Der Wolf sieht nur nach dem Walde. – Bertram, 75. 115 Der Wolf spricht nicht schlecht von sich selber. Er nennt sich nicht Räuber, er rühmt blos seinen scharfen Geruch. Aehnliches thun auch andere Thiere: der Igel nennt seine Stacheln krauses Haar und der Frosch sich laubfarbig. Böhm.: Sobĕ vlk ostronos, sobĕ ježek kadeřav. – Sobĕ žába rusá, sobĕ srna lysá. 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Holl.: De ziekte van den wolf is het behoud van het schaap. (Harrebomée, II, 477a.) 135 Der Wölfe Tod ist der Schafe Leben (Heil.) – Pistor., VIII, 30; Winckler, X, 82; Simrock, 11787; Blum, 361. It.: La morte de' lupi è la sanità delle pecore. (Pazzaglia, 205, 11.) 136 Der Wolff acht nicht der Zahl der schaf. – Eyering, I, 610, 763. 137 Der Wolff darff keines Artzts. – Henisch, 652, 68; Petri, II, 834. 138 Der wolff dem schaff mit arger list allezeit ganz gefärlich ist. Lat.: Astu subtili, lupus insidiatur ouili. (Loci comm., 95.) 139 Der wolff endert sein har vnd jar, aber nit sein art. – Franck, I, 104a. Die Neugriechen: Wird alt der Wolf, und ändert sich in seines Fells Erscheinung, doch ändert er im Kopf sich nicht und nicht in seiner Meinung. (Sanders, 231, 111.) 140 Der Wolff endert wol sein Haut, der Münch sein Kutten, aber nicht seinen Muth. – Lehmann, II, 68, 206; Petri, II, 115. Holl.: De wolf ruit wel van baard, maar niet van aard. (Harrebomée, II, 477a.) 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(Reuterdahl, 207.) – Lupus non curat numerum. (Philippi, I, 231.) – Non curat numerum lupus. (Seybold, 365.) Poln.: I liczone wilk bierze. (Čelakovsky, 143.) Schwed.: Ulfen bijter och räknade får. (Grubb, 831.) – Wluin takir ok taaldh faar. (Reuterdahl, 207.) Slov.: I z čítaného vlk bere. (Čelakovsky, 143.) Span.: De lo contado come el lobo. (Čelakovsky, 143.) Tschud.: Kül hunt wöttab loetust. (Čelakovsky, 143.) 143 Der Wolff frisst kein Ziel. – Luther's Ms., S. 6. 144 Der Wolff frist nicht vff einmal ein ganze Herd, sondern frist ein Schaf nach dem andern. – Lehmann, 776, 29. 145 Der Wolff gibt achtung auff die Schaaff. – Lehmann, II, 68, 207. 146 Der Wolff grüsst kein Schaf. – Lehmann, 309, 67; Winckler, XVI, 61; Eiselein, 647. 147 Der Wolff hat sein absehen auffs Schaff. – Lehmann, 309, 61. 148 Der Wolff hat weder schreiben noch lesen gelernt, vnterstandt sich doch ein Schrifft vnten an dess Pferdes Hufeisen zu lesen, der empfing davon ein streich, dass er schier das auffstehen vergessen. – Lehmann, 822, 48. 149 Der Wolff ist dess Geschreys gewohnt. – Lehmann, 135, 15. 150 Der Wolff ist ein Schalk, er fürcht gewalt vnd veracht gross geschrey. – Petri, II, 115. 151 Der Wolff kan nicht beissen, wen er will. – Henisch, 266, 64. 152 Der Wolff lieffe nicht auss dem Walde, wenn jhn der Hunger nicht triebe. – Petri, II, 115. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [178]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/190>, abgerufen am 17.06.2024.