Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 685 Wo viel Worte sind, da hört man den Narren. - Petri, II, 817. 686 Wo viel Worte sind, ist meist wenig Herz. 687 Wo vil wort sind, da ist gemeingklich armut. - Henisch, 1484, 61. Nur der Verstand gefällt sich in Reden, die Empfindung ist schweigend am thätigsten. Auch die Griechen auf der Insel Cephalonia sagen: Wo man mit Worten macht, da ist Armuth. 688 Wo Worte nicht helfen, da wirkt der Stock. Böhm.: Koho se dobra slova nechytaji, toho se musi karabac chytati. (Celakovsky, 357.) Poln.: Kto gardzi slowy prostymi, tego trzeba debowymi. - Kto sie nieporusza slowy, tego poruszy debowy. (Celakovsky, 357.) 689 Wort darff man nit kauffen. - Franck, I, 80b; Egenolff, 339b; Siebenkees, 123; Schottel, 1127b; Simrock; 11873; Petri, II, 815. Und dennoch richtet man mehr mit ihnen aus, als mit Gewalt. 690 Wort füllen den beutel nit. - Franck, I, 82b; Gruter, I, 87; Egenolff, 342a; Dove, 828. Engl.: Many words will not fill a bushel. (Bohn II, 23.) Schwed.: Ord gjöra kjöp, men penningen betaler. (Grubb, 651.) 691 Wort füllen den Sack (Bauch) nicht. - Pistor., VIII, 23; Graf, 230, 71; Braun, I, 5276; Simrock, 11833; Moscherosch, 323; Körte, 6986; Gaal, 1763. Besser thätige Hülfe, als die wortreichsten Versprechen. (S. Bauch 71.) "Dat sprickwort, dat min oldervater sprak: grote wörde füllen nicht den sack." (Lauremberg, IV, 84.) "Vele wort füllen nicht den sack." (Verlorener Sohn, 398.) Engl.: Good woords fill not a sack. (Gaal, 1763; Bohn II, 144.) - Fair words butter no parsnips. (Bohn II, 144.) - Talking pays no toll. (Gaal, 1763.) - The belly is not fill'd with fair words. Frz.: Le ventre ne se rassasie pas de paroles. Holl.: Praatjes vullen den buck niet. (Harrebomee, II, 199a.) - Praatjes vullen geen gaatjes. - Schoone (veel) woorden vullen geen zak. (Harrebomee, II, 482a.) - Vele woorden vullen den sac neiet. (Tunn., 27, 4.) It.: Belta di parole non empie la borsa. (Pazzaglia, 264, 6.) - Le parole non bastano. - Le parole non empiono il corpo. (Gaal, 1763.) Lat.: Animus in patinis. - Bursa manet vacua, vox licet ampla tua. (Fallersleben, 783.) - Peculium re, non verbis augetur. (Binder I, 1341; II, 2517; Manot, 636; Philippi, II, 88; Seybold, 433.) Schwed.: Fagra ord mätta inte magen. (Marin, 12.) 692 Wort machen keyn meyster. - Franck, I, 61b; Petri, II, 815; Körte, 6993. Frz.: A peu parler, bien besogner. - Grand diseur n'est pas faiseur. (Masson, 388.) 693 Wort schlagen die leut nit. - Gruter, I, 87; Eyering, III, 583; Petri, II, 815; Sutor, 184; Eiselein, 650; Körte, 6982. Könnte man grosse Dinge und Thaten mit dem Munde verrichten, so würde unsere Welt von Helden aller Art wimmeln. Dän.: Oord slaae ingen mand ihiel, uden haanden folger med. (Prov. dan., 438.) 694 Wort schliessen den kauff, aber ohne Geld geht er wieder auf. 695 Wort schliessen den Kauff, Gold bezahlt. - Lehmann, 414, 10. 696 Wort seind nit wasser, die sich mit einem Schwammen wider aufheben lassen. - Lehmann, 644, 33. It.: Le parole non s' infilzano. (Gaal, 1752.) 697 Wort seind Wind. - Lehmann, 644, 24. Holl.: Woorden zijn wind. (Harrebomee, II, 482b.) 698 Wort sind offt frecher als die That. - Gruter, III, 117; Lehmann, II, 884, 340. 699 Wort speisen die leut nit. - Franck, II, 96a; Lehmann, II, 859, 476. Engl.: Fair words butter no parsnips. - One cannot live by selling ware for words. (Gaal, 1763.) 700 Wort speisen und trencken auch. - Franck, I, 112b; Gruter, I, 87; Petri, II, 815; Simrock, 11876; Blum, 591; Bücking, 187. Ein freundlicher Wirth würzt und veredelt auch das einfachste Mahl. 701 Wort ohne Sinn ist schnell dahin. [Spaltenumbruch] 702 Wort um Wort ist Narrenweise. "Wort geben vmb wort, ist Narrenweiss, Guts geben vmb böss hat hohen preiss." (Brandt, Nsch., 68.) 703 Wort und Federn führt der Wind weg. - Winckler, XX, 96. Holl.: Woorden en veren vliegen daar heen. (Harrebomee, II, 482a.) Span.: Palabras y plumas, el viento las lleva. (Cahier, 3605; Bohn II, 23.) 704 Wort und Schleudersteine kommen nicht wieder zurück. 705 Wort und That sollen gehen Einen Pfad. Holl.: Woord en daad zijn een. (Harrebomee, II, 482a.) 706 Wort und Werk verrathen einander. Holl.: Woorden en daden verraden malkander. (Harrebomee, I, 482a.) 707 Wort und Werke werden selten (nicht immer) auf einer Wage gewogen. - Chaos, 293; Winckler, XIV, 14. 708 Wort vnd glauben seind einander zur Ehe gegeben; vnd kan keins vom andern sich scheiden lassen. - Henisch, 1638, 23; Sailer, 227. 709 Wort vnd wercke sind zwey ding. - Gruter, III, 117; Lehmann, II, 884, 34; Petri, II, 815. 710 Wort zahlen die Schulden nicht, Hauss vnd Hof muss in die lucken stehen. - Lehmann, 914, 8; Eiselein, 650. Dän.: Ord betaler ey gjeld. (Prov. dan., 442.) 711 Worte backen nicht Küchlein. - Simrock, 11857; Eiselein, 650. 712 Worte beissen (stechen) nicht. Holl.: Woorden bijten niet. (Harrebomee, II, 482a.) 713 Worte binden den Menschen, Stricke die Hörner der Stiere. Dän.: Oord binde manden, og hampe reep oxen. (Prov. dan., 438.) 714 Worte brechen kein Geleit. - Pistor., IX, 72; Eisenhart, 590; Hillebrand, 235, 346; Hertius, II, 15; Graf, 293, 78; Simrock, 3364; Eiselein, 223. Wem sicheres Geleit zugesagt ist, der geht dessen verlustig falls er neue Uebelthaten begeht, zu denen äussere Gewalt erfordert wird. Durch unziemende Worte soll aber, wie das Sprichwort sagt, das Geleit nicht verletzt werden, was aber von den Auslegern bezweifelt wird, weil sie meinen, dass der des sichern Geleits unwürdig sei, der durch lästerliche und ehrenverletzende Reden zu neuen Beschwerden Anlass gibt. Frz.: Sauve-garde n'est pas enfreinte par parole, mais par fait. (Loisel, II, 795.) 715 Worte, die im Beutel klingen, sind die beste Zahlung. Poln.: Dzierz sie tych slow, co je w mieszek klada. (Celakovsky, 94.) 716 Worte eines Heiligen und Klauen einer Katze. Holl.: Woorden van een' heilige, klaauwen van eene kat. (Harrebomee, II, 482a.) 717 Worte für Worte, als ich dik horte. - Geiler, Alsatia, 1862-67, 476. Lat.: Scriptum est in porta: Pro verbis verba reporta. 718 Worte geben keinen Zoll. 719 Worte gebrauche wie Geld! - Steiger, 333; Körte, 6997. 720 Worte gehen nicht in Leib, aber schlagen Wunden ins Hertz. - Lehmann, 644, 23. 721 Worte gelten wie die müntze. - Sarcerius, Hausbuch, CXa. "Solche Worte haben ihren Curs, und es muss jeder wissen, wie viel sie gelten. Wer das nicht weiss, wer nicht beurtheilen kann, inwieweit sie wörtlich aufzufassen sind, oder nicht, hat keine Befähigung über den Charakter eines ganzen Volks zu urtheilen." (Bohemia, 1875, Nr. 159, Beil.) Lat.: Vocabula ualent usu sicut muneri. 722 Worte gibt jeder Buhle genug. - Körte, 7012. 723 Worte haben Flügel. Dän.: Oord have vinger. (Prov. dan., 438.) 724 Worte haben keinen Schweif. An dem man sie wieder zurückziehen könnte, wenn sie aus dem Munde heraus sind. Schwed.: Ord ha ingen rumpa. (Grubb, 650.) 725 Worte helfen nicht, wann That erfordert wird. - Chaos, 579; Winckler, XX, 32. 726 Worte helfen nicht, wenn's brennt. 727 Worte hin, Worte her.
[Spaltenumbruch] 685 Wo viel Worte sind, da hört man den Narren. – Petri, II, 817. 686 Wo viel Worte sind, ist meist wenig Herz. 687 Wo vil wort sind, da ist gemeingklich armut. – Henisch, 1484, 61. Nur der Verstand gefällt sich in Reden, die Empfindung ist schweigend am thätigsten. Auch die Griechen auf der Insel Cephalonia sagen: Wo man mit Worten macht, da ist Armuth. 688 Wo Worte nicht helfen, da wirkt der Stock. Böhm.: Koho se dobrá slova nechytají, toho se musí karabáč chytati. (Čelakovsky, 357.) Poln.: Kto gardzi słowy prostymi, tego trzeba dębowymi. – Kto się nieporusza słowy, tego poruszy dębowy. (Čelakovsky, 357.) 689 Wort darff man nit kauffen. – Franck, I, 80b; Egenolff, 339b; Siebenkees, 123; Schottel, 1127b; Simrock; 11873; Petri, II, 815. Und dennoch richtet man mehr mit ihnen aus, als mit Gewalt. 690 Wort füllen den beutel nit. – Franck, I, 82b; Gruter, I, 87; Egenolff, 342a; Dove, 828. Engl.: Many words will not fill a bushel. (Bohn II, 23.) 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Wer das nicht weiss, wer nicht beurtheilen kann, inwieweit sie wörtlich aufzufassen sind, oder nicht, hat keine Befähigung über den Charakter eines ganzen Volks zu urtheilen.“ (<hi rendition="#i">Bohemia, 1875, Nr. 159, Beil.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vocabula ualent usu sicut muneri.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">722 Worte gibt jeder Buhle genug.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 7012.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">723 Worte haben Flügel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Oord have vinger. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 438.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">724 Worte haben keinen Schweif.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">An dem man sie wieder zurückziehen könnte, wenn sie aus dem Munde heraus sind.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ord hå ingen rumpa. 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685 Wo viel Worte sind, da hört man den Narren. – Petri, II, 817.
686 Wo viel Worte sind, ist meist wenig Herz.
687 Wo vil wort sind, da ist gemeingklich armut. – Henisch, 1484, 61.
Nur der Verstand gefällt sich in Reden, die Empfindung ist schweigend am thätigsten. Auch die Griechen auf der Insel Cephalonia sagen: Wo man mit Worten macht, da ist Armuth.
688 Wo Worte nicht helfen, da wirkt der Stock.
Böhm.: Koho se dobrá slova nechytají, toho se musí karabáč chytati. (Čelakovsky, 357.)
Poln.: Kto gardzi słowy prostymi, tego trzeba dębowymi. – Kto się nieporusza słowy, tego poruszy dębowy. (Čelakovsky, 357.)
689 Wort darff man nit kauffen. – Franck, I, 80b; Egenolff, 339b; Siebenkees, 123; Schottel, 1127b; Simrock; 11873; Petri, II, 815.
Und dennoch richtet man mehr mit ihnen aus, als mit Gewalt.
690 Wort füllen den beutel nit. – Franck, I, 82b; Gruter, I, 87; Egenolff, 342a; Dove, 828.
Engl.: Many words will not fill a bushel. (Bohn II, 23.)
Schwed.: Ord gjöra kjöp, men penningen betaler. (Grubb, 651.)
691 Wort füllen den Sack (Bauch) nicht. – Pistor., VIII, 23; Graf, 230, 71; Braun, I, 5276; Simrock, 11833; Moscherosch, 323; Körte, 6986; Gaal, 1763.
Besser thätige Hülfe, als die wortreichsten Versprechen. (S. Bauch 71.) „Dat sprickwort, dat min oldervater sprak: grote wörde füllen nicht den sack.“ (Lauremberg, IV, 84.) „Vele wort füllen nicht den sack.“ (Verlorener Sohn, 398.)
Engl.: Good woords fill not a sack. (Gaal, 1763; Bohn II, 144.) – Fair words butter no parsnips. (Bohn II, 144.) – Talking pays no toll. (Gaal, 1763.) – The belly is not fill'd with fair words.
Frz.: Le ventre ne se rassasie pas de paroles.
Holl.: Praatjes vullen den buck niet. (Harrebomée, II, 199a.) – Praatjes vullen geen gaatjes. – Schoone (veel) woorden vullen geen zak. (Harrebomée, II, 482a.) – Vele woorden vullen den sac nîet. (Tunn., 27, 4.)
It.: Beltà di parole non empie la borsa. (Pazzaglia, 264, 6.) – Le parole non bastano. – Le parole non empiono il corpo. (Gaal, 1763.)
Lat.: Animus in patinis. – Bursa manet vacua, vox licet ampla tua. (Fallersleben, 783.) – Peculium re, non verbis augetur. (Binder I, 1341; II, 2517; Manot, 636; Philippi, II, 88; Seybold, 433.)
Schwed.: Fagra ord mätta inte magen. (Marin, 12.)
692 Wort machen keyn meyster. – Franck, I, 61b; Petri, II, 815; Körte, 6993.
Frz.: A peu parler, bien besogner. – Grand diseur n'est pas faiseur. (Masson, 388.)
693 Wort schlagen die leut nit. – Gruter, I, 87; Eyering, III, 583; Petri, II, 815; Sutor, 184; Eiselein, 650; Körte, 6982.
Könnte man grosse Dinge und Thaten mit dem Munde verrichten, so würde unsere Welt von Helden aller Art wimmeln.
Dän.: Oord slaae ingen mand ihiel, uden haanden folger med. (Prov. dan., 438.)
694 Wort schliessen den kauff, aber ohne Geld geht er wieder auf.
695 Wort schliessen den Kauff, Gold bezahlt. – Lehmann, 414, 10.
696 Wort seind nit wasser, die sich mit einem Schwammen wider aufheben lassen. – Lehmann, 644, 33.
It.: Le parole non s' infilzano. (Gaal, 1752.)
697 Wort seind Wind. – Lehmann, 644, 24.
Holl.: Woorden zijn wind. (Harrebomée, II, 482b.)
698 Wort sind offt frecher als die That. – Gruter, III, 117; Lehmann, II, 884, 340.
699 Wort speisen die leut nit. – Franck, II, 96a; Lehmann, II, 859, 476.
Engl.: Fair words butter no parsnips. – One cannot live by selling ware for words. (Gaal, 1763.)
700 Wort speisen und trencken auch. – Franck, I, 112b; Gruter, I, 87; Petri, II, 815; Simrock, 11876; Blum, 591; Bücking, 187.
Ein freundlicher Wirth würzt und veredelt auch das einfachste Mahl.
701 Wort ohne Sinn ist schnell dahin.
702 Wort um Wort ist Narrenweise.
„Wort geben vmb wort, ist Narrenweiss, Guts geben vmb böss hat hohen preiss.“ (Brandt, Nsch., 68.)
703 Wort und Federn führt der Wind weg. – Winckler, XX, 96.
Holl.: Woorden en veren vliegen daar heen. (Harrebomée, II, 482a.)
Span.: Palabras y plumas, el viento las lleva. (Cahier, 3605; Bohn II, 23.)
704 Wort und Schleudersteine kommen nicht wieder zurück.
705 Wort und That sollen gehen Einen Pfad.
Holl.: Woord en daad zijn een. (Harrebomée, II, 482a.)
706 Wort und Werk verrathen einander.
Holl.: Woorden en daden verraden malkander. (Harrebomée, I, 482a.)
707 Wort und Werke werden selten (nicht immer) auf einer Wage gewogen. – Chaos, 293; Winckler, XIV, 14.
708 Wort vnd glauben seind einander zur Ehe gegeben; vnd kan keins vom andern sich scheiden lassen. – Henisch, 1638, 23; Sailer, 227.
709 Wort vnd wercke sind zwey ding. – Gruter, III, 117; Lehmann, II, 884, 34; Petri, II, 815.
710 Wort zahlen die Schulden nicht, Hauss vnd Hof muss in die lucken stehen. – Lehmann, 914, 8; Eiselein, 650.
Dän.: Ord betaler ey gjeld. (Prov. dan., 442.)
711 Worte backen nicht Küchlein. – Simrock, 11857; Eiselein, 650.
712 Worte beissen (stechen) nicht.
Holl.: Woorden bijten niet. (Harrebomée, II, 482a.)
713 Worte binden den Menschen, Stricke die Hörner der Stiere.
Dän.: Oord binde manden, og hampe reep oxen. (Prov. dan., 438.)
714 Worte brechen kein Geleit. – Pistor., IX, 72; Eisenhart, 590; Hillebrand, 235, 346; Hertius, II, 15; Graf, 293, 78; Simrock, 3364; Eiselein, 223.
Wem sicheres Geleit zugesagt ist, der geht dessen verlustig falls er neue Uebelthaten begeht, zu denen äussere Gewalt erfordert wird. Durch unziemende Worte soll aber, wie das Sprichwort sagt, das Geleit nicht verletzt werden, was aber von den Auslegern bezweifelt wird, weil sie meinen, dass der des sichern Geleits unwürdig sei, der durch lästerliche und ehrenverletzende Reden zu neuen Beschwerden Anlass gibt.
Frz.: Sauve-garde n'est pas enfreinte par parole, mais par fait. (Loisel, II, 795.)
715 Worte, die im Beutel klingen, sind die beste Zahlung.
Poln.: Dżierž się tych słow, co je w mieszek kłada. (Čelakovsky, 94.)
716 Worte eines Heiligen und Klauen einer Katze.
Holl.: Woorden van een' heilige, klaauwen van eene kat. (Harrebomée, II, 482a.)
717 Worte für Worte, als ich dik horte. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 476.
Lat.: Scriptum est in porta: Pro verbis verba reporta.
718 Worte geben keinen Zoll.
719 Worte gebrauche wie Geld! – Steiger, 333; Körte, 6997.
720 Worte gehen nicht in Leib, aber schlagen Wunden ins Hertz. – Lehmann, 644, 23.
721 Worte gelten wie die müntze. – Sarcerius, Hausbuch, CXa.
„Solche Worte haben ihren Curs, und es muss jeder wissen, wie viel sie gelten. Wer das nicht weiss, wer nicht beurtheilen kann, inwieweit sie wörtlich aufzufassen sind, oder nicht, hat keine Befähigung über den Charakter eines ganzen Volks zu urtheilen.“ (Bohemia, 1875, Nr. 159, Beil.)
Lat.: Vocabula ualent usu sicut muneri.
722 Worte gibt jeder Buhle genug. – Körte, 7012.
723 Worte haben Flügel.
Dän.: Oord have vinger. (Prov. dan., 438.)
724 Worte haben keinen Schweif.
An dem man sie wieder zurückziehen könnte, wenn sie aus dem Munde heraus sind.
Schwed.: Ord hå ingen rumpa. (Grubb, 650.)
725 Worte helfen nicht, wann That erfordert wird. – Chaos, 579; Winckler, XX, 32.
726 Worte helfen nicht, wenn's brennt.
727 Worte hin, Worte her.
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