Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 17 Abenrod, morgengod, Morgenrod bringt Water in den Sot. (Holstein.) - Schütze, IV, 159; Diermissen, 93. Hellrother Morgenhimmel verspricht den Brunnen Wasser am Tage. 18 Abendrodt, dem andern doch gut Wetter both, Morgenrodt den auwend an dem thune floth. - Petri, II. 19 Abendroth gibt en gut Morgenbrot. - Curtze, 361. 20 Abendroth, morgen Handschuh noth. (Steiermark.) 21 Abendroth - Morgenroth. - Austria, XXVI. 22 Abendroth, morgen Wind oder Koth. (Oesterr.) 23 Abendröthe bei West gibt dem Froste den Rest. - Payne, 37. 24 Avendrod mäckt Wedder god. 25 Injriad an Marenriad kem eg altidj rauer ians. (Amrum.) - Haupt, VIII, 369, 309. Abendroth und Morgenroth kommen nicht immer überein. Auf Sylt: Ins'reil an Miärrensreil kum ek aaft aurjen. Frz.: Rouge au soir, blanc au matin, c'est la journee du pelerin. 26 Owendreöt guet Weär bedeöt, Morgenreöt füllet den Peöl (Pfütze). (Lippstadt.) - Firmenich, I, 344, 3. Dän.: Aftene röde, morgen godt veyr; morgenröde, aftenblöde. (Prov. dan., 17.) Abends. 6 Für Strelitz: Firmenich, III, 71, 39. 14 Abends ist warm der Herd, morgens der Stert. - Brennecke. 15 Abends roth, morgens todt. Frz.: Rouge soir et blanc matin, c'est la journee du pelerin. (Cahier, 1638.) 16 Abends suchen Raben und Wölfe die Kaiben, Mücken den Milchhafen und Mönche, was sie freut. - Klosterspiegel, 36, 4. 17 Abends wie ein Bär, morgens wie ein geschossener Adler. Dän.: Om aften som en biörn, em morgen som en skudt örn. (Prov. dan., 17.) 18 Det Oawens huck, det muorgens tuck. - Woeste, 65, 7. 19 Die abends weinen, werden morgens lachen. Böhm.: Vecer plac, a zjitra radost. (Celakovsky, 197.) 20 Eines vollen abends soll keiner nicht in argk gedenken. "Spricht man." (Theatr. Diabolorum, 453b, 2.) 21 Omens blo, morjens schro; omens geel, morjens schnel.1 (Trier.) - Laven, 189, 90; Firmenich, III, 547, 149. 1) Trübes Wetter. Ein Fischersprichwort aus Triers Vorort Barbele. 22 Omens ruhd, morjens gud; morjens ruhd duhd selde gud. Omens blass, morjens nass. (Trier.) - Laven, 189, 91; Firmenich, III, 547, 50. *23 Wer die abends stiehlt, bringt sie morgens wieder. Abendsegen. *4 Klas Abendsegen. (Mecklenburg.) Abendsonne. Die Abendsonne ist schön, aber sie reift keine Trauben. Dän.: Mod aften mister solen sin varnu og skin. (Prov. dan., 17.) Abendthau. 1 Abendthau im Mai bringt Korn, Wein und Heu. - Boebel, 93. 2 Abendthau im Mai, gibt das rechte Heu. - Bairischer Hauskalender. 3 Abendthau und kühl im Mai, bringt Wein und Heu. - Mecklenburger Kalender, Rostock 1864. Abenteuer. 1 Mhd.: Die eventure is mannichvalt. (Groote, Koln Reimschul, 1834.) - Dat eventur is mannichvolt. (Lübben, 3688.) 5 Abentewr bringt vortheil. - Henisch, 784, 28. *6 Dat will en Eventür wesen. - Schütze, I, 305. Das wird aufs Glück ankommen. [Spaltenumbruch] *7 Er hat viel Abenteuer durchgemacht. Viel erfahren, gefährliche Dinge unternommen. Böhm.: Divna on prosel praceta. (Celakovsky, 518.) *8 He mut sin Eventür stan. - Schütze, I, 305. Er muss seine Gefahr laufen. *9 Up Eventür. - Schütze, I, 305. Aufs gerathewohl. Abenteuern. *2 Ik mag et nig eventüren. - Schütze, I, 305. Ich mag's nicht machen. Aber. 3 Holl.: Niemant en is sonder dat. Lat.: Jam vix sunt visi qui cavere nisi. (Fallersleben, 545.) 13 Schwed.: Det var ett Aber. (Strömbäck.) 14 Das wörtlein aber ist klein vnnd hat ein grossen Rock, man kan viel darunter verbergen. - Lehmann, 181, 22. 15 Wenn man das Aber nicht hette, so were mancher bei gutem Lobe. - Schottel, 1144a. Aberglaube. 3 Aberglaube ist ein morscher Stab, wer sich darauf stützt, der fällt hinab. Böhm.: Povera jest hul, kdo ji vero, tente vul. (Celakovsky, 15.) 4 Aberglaube und Schwindsucht erben von Geschlecht zu Geschlecht. - Altmann VI, 491. Abergläubische. Der Abergläubische lässt den Himmel einfallen, wenn eine Mücke niesst. - Comotoria, 1876, S. 64. Abermal. Abermal nicht mehr, liebes Kind. - Gruter, III, 3; Lehmann, 32, 1. Abfallen. 1 Abgefallen, sagte Don Carlos, als seine Leute zu Alfons überliefen. *2 Er fällt ab, wie der Koth vom Rad. - Kirchhofer, 243. *3 Er fällt ab, wie eine reife Birne. - Frischbier, I, 10. *4 Es wird noch was abfallen. Noch einen kleinen Gewinn oder Nutzen geben. Abfertigen. Besser langsam vnd wol abgefertigt, dann bald vbel. - Henisch, 1073, 74; Petri, II, 38. Abfingern. * Das kann i ma afingerle. (Niederösterr.) Das ist nicht so schwer zu begreifen, ich kann es an den Fingern abzählen. Abfragen. 1 Die Russen: Einer Schwangern das Kind aus dem Schose fragen. (Altmann VI, 524.) *3 Ich will's jm wol abfragen. - Agricola II, 48. Abführen. Die müssen abführen, die zuletzt zugreifen. (S. Eingewinnen, Einschiffen 2 u. Zugreifen 1.) - Graf, 281, 339. Abfüttern. Was man abfüttert, das zehntet man nicht. - Graf, 123, 337. Da von den Hausthieren ein Zehent gefordert ward, so wurde von dem, was als Futter für das Vieh gebraucht ward, keiner gegeben, weil sonst doppelt gezehntet worden wäre. Nordfr.: Was man abfüttert an grazs, daz zehent man nicht. Abgabe. 2 Abgaben und Steuern sind keine Ehrgeschenke, sondern Pflicht. Dän.: Skat og skyld er ingen aeregaer, man en pligt. (Prov. dan., 14.) 3 Wenn ik mie Afgaben betal, denn kann mi so'n nakten Kerl kin floh afstarben laten. - Goldschmidt, 94. Ausdruck unabhängiger Gesinnung Beamten gegenüber. Abgang. 2 Der abgang des einen ist des andern ufgang. - Zimmerische Chronik, IV, 743. 3 Vier abgang schaden sehr vil: mangel der nahrung, notigkeit der zinss güldten; zerrinnung der witz vnd sinn; wo kein freund vorhanden. - Rasch, 191. *4 Bei seinem Abgange (Tode) wird man keine Trauerlieder singen. [Spaltenumbruch] 17 Abenrôd, morgengôd, Morgenrôd bringt Water in den Sôt. (Holstein.) – Schütze, IV, 159; Diermissen, 93. Hellrother Morgenhimmel verspricht den Brunnen Wasser am Tage. 18 Abendrodt, dem andern doch gut Wetter both, Morgenrodt den auwend an dem thune floth. – Petri, II. 19 Abendroth gibt en gut Morgenbrot. – Curtze, 361. 20 Abendroth, morgen Handschuh noth. (Steiermark.) 21 Abendroth – Morgenroth. – Austria, XXVI. 22 Abendroth, morgen Wind oder Koth. (Oesterr.) 23 Abendröthe bei West gibt dem Froste den Rest. – Payne, 37. 24 Avendrod mäckt Wedder god. 25 Injriad an Mârenriad kem eg altidj rauer ians. (Amrum.) – Haupt, VIII, 369, 309. Abendroth und Morgenroth kommen nicht immer überein. Auf Sylt: Ins'reil an Miärrensreil kum ek aaft aurjen. Frz.: Rouge au soir, blanc au matin, c'est la journée du pélerin. 26 Owendreöt guet Weär bedeöt, Morgenreöt füllet den Peöl (Pfütze). (Lippstadt.) – Firmenich, I, 344, 3. Dän.: Aftene röde, morgen godt veyr; morgenröde, aftenblöde. (Prov. dan., 17.) 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17 Abenrôd, morgengôd, Morgenrôd bringt Water in den Sôt. (Holstein.) – Schütze, IV, 159; Diermissen, 93.
Hellrother Morgenhimmel verspricht den Brunnen Wasser am Tage.
18 Abendrodt, dem andern doch gut Wetter both, Morgenrodt den auwend an dem thune floth. – Petri, II.
19 Abendroth gibt en gut Morgenbrot. – Curtze, 361.
20 Abendroth, morgen Handschuh noth. (Steiermark.)
21 Abendroth – Morgenroth. – Austria, XXVI.
22 Abendroth, morgen Wind oder Koth. (Oesterr.)
23 Abendröthe bei West gibt dem Froste den Rest. – Payne, 37.
24 Avendrod mäckt Wedder god.
25 Injriad an Mârenriad kem eg altidj rauer ians. (Amrum.) – Haupt, VIII, 369, 309.
Abendroth und Morgenroth kommen nicht immer überein. Auf Sylt: Ins'reil an Miärrensreil kum ek aaft aurjen.
Frz.: Rouge au soir, blanc au matin, c'est la journée du pélerin.
26 Owendreöt guet Weär bedeöt, Morgenreöt füllet den Peöl (Pfütze). (Lippstadt.) – Firmenich, I, 344, 3.
Dän.: Aftene röde, morgen godt veyr; morgenröde, aftenblöde. (Prov. dan., 17.)
Abends.
6 Für Strelitz: Firmenich, III, 71, 39.
14 Abends ist warm der Herd, morgens der Stêrt. – Brennecke.
15 Abends roth, morgens todt.
Frz.: Rouge soir et blanc matin, c'est la journée du pélerin. (Cahier, 1638.)
16 Abends suchen Raben und Wölfe die Kaiben, Mücken den Milchhafen und Mönche, was sie freut. – Klosterspiegel, 36, 4.
17 Abends wie ein Bär, morgens wie ein geschossener Adler.
Dän.: Om aften som en biörn, em morgen som en skudt örn. (Prov. dan., 17.)
18 Det Oawens huck, det muorgens tuck. – Woeste, 65, 7.
19 Die abends weinen, werden morgens lachen.
Böhm.: Večer pláč, a zjitra radost. (Čelakovsky, 197.)
20 Eines vollen abends soll keiner nicht in argk gedenken.
„Spricht man.“ (Theatr. Diabolorum, 453b, 2.)
21 Ômens blô, morjens schrô; ômens geel, morjens schnel.1 (Trier.) – Laven, 189, 90; Firmenich, III, 547, 149.
1) Trübes Wetter. Ein Fischersprichwort aus Triers Vorort Barbele.
22 Omens ruhd, morjens gud; morjens ruhd duhd selde gud. Omens blass, morjens nass. (Trier.) – Laven, 189, 91; Firmenich, III, 547, 50.
*23 Wer die abends stiehlt, bringt sie morgens wieder.
Abendsegen.
*4 Klâs Abendsegen. (Mecklenburg.)
Abendsonne.
Die Abendsonne ist schön, aber sie reift keine Trauben.
Dän.: Mod aften mister solen sin varnu og skin. (Prov. dan., 17.)
Abendthau.
1 Abendthau im Mai bringt Korn, Wein und Heu. – Boebel, 93.
2 Abendthau im Mai, gibt das rechte Heu. – Bairischer Hauskalender.
3 Abendthau und kühl im Mai, bringt Wein und Heu. – Mecklenburger Kalender, Rostock 1864.
Abenteuer.
1 Mhd.: Die eventure is mannichvalt. (Groote, Koln Reimschul, 1834.) – Dat eventur is mannichvolt. (Lübben, 3688.)
5 Abentewr bringt vortheil. – Henisch, 784, 28.
*6 Dat will en Eventür wesen. – Schütze, I, 305.
Das wird aufs Glück ankommen.
*7 Er hat viel Abenteuer durchgemacht.
Viel erfahren, gefährliche Dinge unternommen.
Böhm.: Divna on prošel pračeta. (Čelakovsky, 518.)
*8 He mut sin Eventür stân. – Schütze, I, 305.
Er muss seine Gefahr laufen.
*9 Up Eventür. – Schütze, I, 305.
Aufs gerathewohl.
Abenteuern.
*2 Ik mag et nig eventüren. – Schütze, I, 305.
Ich mag's nicht machen.
Aber.
3 Holl.: Niemant en is sonder dat.
Lat.: Jam vix sunt visi qui cavere nisi. (Fallersleben, 545.)
13 Schwed.: Det var ett Aber. (Strömbäck.)
14 Das wörtlein aber ist klein vnnd hat ein grossen Rock, man kan viel darunter verbergen. – Lehmann, 181, 22.
15 Wenn man das Aber nicht hette, so were mancher bei gutem Lobe. – Schottel, 1144a.
Aberglaube.
3 Aberglaube ist ein morscher Stab, wer sich darauf stützt, der fällt hinab.
Böhm.: Povĕra jest hůl, kdo jí vĕró, tentĕ vůl. (Čelakovsky, 15.)
4 Aberglaube und Schwindsucht erben von Geschlecht zu Geschlecht. – Altmann VI, 491.
Abergläubische.
Der Abergläubische lässt den Himmel einfallen, wenn eine Mücke niesst. – Comotoria, 1876, S. 64.
Abermal.
Abermal nicht mehr, liebes Kind. – Gruter, III, 3; Lehmann, 32, 1.
Abfallen.
1 Abgefallen, sagte Don Carlos, als seine Leute zu Alfons überliefen.
*2 Er fällt ab, wie der Koth vom Rad. – Kirchhofer, 243.
*3 Er fällt ab, wie eine reife Birne. – Frischbier, I, 10.
*4 Es wird noch was abfallen.
Noch einen kleinen Gewinn oder Nutzen geben.
Abfertigen.
Besser langsam vnd wol abgefertigt, dann bald vbel. – Henisch, 1073, 74; Petri, II, 38.
Abfingern.
* Das kânn i ma âfingerle. (Niederösterr.)
Das ist nicht so schwer zu begreifen, ich kann es an den Fingern abzählen.
Abfragen.
1 Die Russen: Einer Schwangern das Kind aus dem Schose fragen. (Altmann VI, 524.)
*3 Ich will's jm wol abfragen. – Agricola II, 48.
Abführen.
Die müssen abführen, die zuletzt zugreifen. (S. Eingewinnen, Einschiffen 2 u. Zugreifen 1.) – Graf, 281, 339.
Abfüttern.
Was man abfüttert, das zehntet man nicht. – Graf, 123, 337.
Da von den Hausthieren ein Zehent gefordert ward, so wurde von dem, was als Futter für das Vieh gebraucht ward, keiner gegeben, weil sonst doppelt gezehntet worden wäre.
Nordfr.: Was man abfüttert an grazs, daz zehent man nicht.
Abgabe.
2 Abgaben und Steuern sind keine Ehrgeschenke, sondern Pflicht.
Dän.: Skat og skyld er ingen aeregaer, man en pligt. (Prov. dan., 14.)
3 Wenn ik mie Afgaben betal, denn kann mi so'n nakten Kêrl kin floh afstarben laten. – Goldschmidt, 94.
Ausdruck unabhängiger Gesinnung Beamten gegenüber.
Abgang.
2 Der abgang des einen ist des andern ufgang. – Zimmerische Chronik, IV, 743.
3 Vier abgang schaden sehr vil: mangel der nahrung, notigkeit der zinss güldten; zerrinnung der witz vnd sinn; wo kein freund vorhanden. – Rasch, 191.
*4 Bei seinem Abgange (Tode) wird man keine Trauerlieder singen.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [347]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/359>, abgerufen am 16.07.2024. |