Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
93 Eine (humoristische) Erklärung der Redensart: "Sich einen Affen kauffen" für die im Boten des Riesengebirges, Hirschberg 1869, Nr. 72, S. 1785. 110 "Potz Zipfl, was giebts da fer einen Schnautzhanen? den hat gewiss der Affe gelauset." (Köhler, 47, 7.) In Ostpreussen: Öck docht, mi sull de Aap luse. (Frischbier, I, 29.) 118 Affen aufm hohen Baum machen sich so wercklich, das die zuseher lachen müssen. - Lehmann, 156, 59. 119 Affen können wol Menschengeberden nachthun, aber nicht den Verstand. - Lehmann, 854, 20. 120 Als der Affe einen Holtzhawer geben wollte, fieng er sich selber. - Mathesy, 62b. 121 Alt Affen fahet man schwerlich. - Gruter, I, 1. 122 Dem alten Affen den Apfel, dem jungen die Nüsse. Engl.: An old ape hath an old eye. (Bohn II, 120.) Frz.: La pomme est pour le vieux singe. (Bohn I, 30.) 123 Den Affen kennt jeder, der Affe kennt niemand. Dän.: Alle kiende abe, abe kiender ingen. (Prov. dan., 24.) Schwed.: Alla känna apa, apa käner ingers. (Wensell, 6.) 124 Der Aff liebt (druckt für liebe) seine Jungen zu todt. - Henisch, 757, 58. Engl.: The ape claspeth her young so long that at last, she killeth them. (Bohn II, 2.) Lat.: Caecus amor prolis. (Binder II, 387; Buchler, 26.) 125 Der Affe ist ein hässlich Ding. - Sailer, 374. Mit aller Nachahmung ist's etwas Hässliches. 126 Der Affe leckt so lange an der Feile, bis die Zunge abgeleckt. Dän.: Aben slikki de saa lange paa fiilen tel den afslikkede sin egen tunge. (Prov. dan., 165.) 127 Ein aff bleibt alzeit ein aff, ob er gleich mit sammtte kleydt were. - Franck, I, 122b. 128 Ein Aff bleibt ein Aff, er sei gleich ein Fürst, Bürgermeister oder Pfaff. - Lehmann, 542, 85. 129 Ein Aff bleibt ein Aff, ob er gleich vff einen guldnen stul sess. - Eyering, II, 11 u. 152. 130 Ein Aff laust den andern. Lat.: Far facetiam. 131 Ein Aff lesset sich nicht mit einem strick fangen. - Henisch, 30, 4. 132 Ein Aff schmecket schärpffer vnnd besser denn ein Mensch. - Henisch, 29, 64. Lat.: Nos aper auditu, nos vincit aranea tactu, nos canis olfactu, linx visu, simia gustu. (Henisch, 29, 66.) 133 Ein Affe bleibt ein Affe und käme er nach Rom. Lat.: Coelum, non animum mutant, qui trans mare currunt. - Peregrinatio non facit medicum, non oratorem. (Masson, 13.) Poln.: Stanislaw z izby, Stanislaw do izby. (Masson, 13.) 134 Ein Affe guckt (sieht, stürt, lacht) den andern an. Dän.: En abe kommer en anden tit at gloe og gabe. (Prov. dan., 211.) 135 Ein Affe ist ein Affe, hätte er gleich ein goldenes Halsband. - Winckler, X, 13. 136 Ein alter Affe zieht kein hübsches Gesicht. Frz.: Oncques vieil singe ne fit belle moue. (Bohn I, 41.) 137 Ein jeder Aff lobt sein Kind. - Eyering, II, 120. 138 Einen Affen gibt man wol ein goldenes Halsband, aber keinen Orden. - Altmann VI, 461. 139 Ein'n Affen bringt man mit nach Haus und morgens wird ein Kater draus. 140 Es dünckt dem Affen, er hab die schönsten Kinder. - Petri, II, 240. 141 Ich Affe, steh' und gaffe; und weil ich gaff' und steh', so könnt' ich weiter geh'. (Hausinschrift.) - Hertz, 17. 142 Man soll die affen suchen, biss man sie facht. - Zimmer'sche Chronik. 143 Mit Affen ist bös Nüss essen, sie verschlingen die Kern, vnd speyen einem die Hülsen vnter die Augen. - Henisch, 29, 69; Petri, II, 474. 144 Mit einem Affen kann man nicht Schritt gehen. Mit einem Witzbold sich nicht ruhig unterhalten. "Mit einem Witzbold eine logisch sich fortsetzende Besprechung führen wollen, ist, als wollte man mit einem Affen schrittmässig wandeln. Unversehens hockt er auf einem Fenstersims, auf einem Baum." (Auerbach, Tausend Gedanken, S. 216.) [Spaltenumbruch] 145 'N Ape is un blift 'n Ape, un dröge he auk sidene Schleipkleer un goldene Keien un Spangen. - Lyra, Plattdeutsche Briefe, S. 6. 146 So lange der Affe auf dem Hintern sitzt, merkt man nicht, dass ihm der Schwanz fehlt. - Winckler, III, 75. 147 So man ain affen will fahen, muess man ime auch ain gescheuch darnach anlegen. - Zimmer'sche Chronik. 148 Wenn der Aff wil Holtz spalten, so vergisst er des Keils. - Petri, II, 632. 149 Wenn die Affen verdreusst des lausens, vnd die Katz des mausens vnd der Hund ist treg zu jagen, so müssens offt am Hunger nagen. - Petri, II, 641. 150 Wenn ein Affe gähnt, so gähnen die andern auch. Dän.: En abe kommer en anden til al gloe og gabe. (Prov. dan., 211.) 151 Wenn ein Affe in den Spiegel sieht, kann kein Apostel heraussehen. - Breslauer Zeitung, 1866, Nr. 571, S. 3192. 152 Wenn man dem Affen gleich Königskleider anthet, so were er doch ein Affe. - Petri, II, 662. 153 Wer den Affen hat, braucht für den Kater nicht zu sorgen. 154 Wer unter den Affen ist, muss auch ein Affe sein. - Henisch, 30, 2. Lat.: Inter simias versantem oportet esse simiam. (Henisch, 30, 3.) 155 Ye höher der aff steigt, ie übler er sicht. - Nas., 211a. *156 Affen und gaffen. *157 Affen und Pfaffen. - Fischart. *158 Affen zur Hölle führen. Sprichwörtliche Beschäftigung für alte Jungfern. (Vgl. Shakespeare, herausgegeben von Bodenstedt, 27. Bd. S. 108.) *159 Das ist unter dem Affen. - Hackländer, Dunkle Stunden, Stuttgart 1863, II, 122. *160 Dat di de Ape luse! - Eichwald, 48; Schlingmann, 21. *161 Dem Affen Zucker geben. - Reuter, Schur und Muer, 49. *162 Den Affen bekleyden, scheren, vnd mit purpur schmücken. - Franck, II, 96b. *163 Den Affen nähen. "Die Weiber können all ein kunst, d. i. den Narren been, den Affen neen, den Rappen das muss einstreichen, vnd was sich zum bösen reimbt." (Henisch, 29, 15.) *164 Den Affen tragen. D. h. den Tornister. *165 Den Apen de Loge (Lauge) up 'n Kopp bruwen. - Dähnert, 283a. Spöttische Bezeichnung dafür, dass den Katholiken in den Fasten die mit Asche belegten Köpfe mit Weihwasser besprengt werden. *166 Der Affe muss dich kratzen. (Oberlausitz.) *167 Du wirst doch nicht mein Affe sein? (Schles.) *168 En livländsche Aap. - Schütz, I, 4. So wird in Hamburg in untern Volksklassen ein Licentiat genannt. *169 Es haben wol zwei Affen einander vexirt. *170 Es ist ein Affe in der Löwenhaut. Lat.: Simia in pelle leonis. (Binder I, 1638; II, 3150; Seybold, 561; Philippi, II, 186; Faselius, 238; Wiegand, 142.) *171 Hans Aff. - Germania, V, 322; Tiek's Vogelscheuche u. Grimm, Wb. I, 565. *172 He hett der 'n Ap in fröten. (Ostfr.) - Frommann, IV, 348; Stürenberg, Ib. Er hat einen Affen (Narren) daran gefressen. *173 Leert ken alen Af Grimasse' machen. - Dicks, I, 5. *174 Wir geben unserm Affen Zucker. D. i. wir betrinken uns. [Spaltenumbruch]
93 Eine (humoristische) Erklärung der Redensart: „Sich einen Affen kauffen“ für die im Boten des Riesengebirges, Hirschberg 1869, Nr. 72, S. 1785. 110 „Potz Zipfl, was giebts da fer einen Schnautzhanen? den hat gewiss der Affe gelauset.“ (Köhler, 47, 7.) In Ostpreussen: Öck docht, mi sull de Aap luse. (Frischbier, I, 29.) 118 Affen aufm hohen Baum machen sich so wercklich, das die zuseher lachen müssen. – Lehmann, 156, 59. 119 Affen können wol Menschengeberden nachthun, aber nicht den Verstand. – Lehmann, 854, 20. 120 Als der Affe einen Holtzhawer geben wollte, fieng er sich selber. – Mathesy, 62b. 121 Alt Affen fahet man schwerlich. – Gruter, I, 1. 122 Dem alten Affen den Apfel, dem jungen die Nüsse. Engl.: An old ape hath an old eye. (Bohn II, 120.) Frz.: La pomme est pour le vieux singe. (Bohn I, 30.) 123 Den Affen kennt jeder, der Affe kennt niemand. Dän.: Alle kiende abe, abe kiender ingen. (Prov. dan., 24.) Schwed.: Alla känna apa, apa käner ingers. (Wensell, 6.) 124 Der Aff liebt (druckt für liebe) seine Jungen zu todt. – Henisch, 757, 58. Engl.: The ape claspeth her young so long that at last, she killeth them. (Bohn II, 2.) Lat.: Caecus amor prolis. (Binder II, 387; Buchler, 26.) 125 Der Affe ist ein hässlich Ding. – Sailer, 374. Mit aller Nachahmung ist's etwas Hässliches. 126 Der Affe leckt so lange an der Feile, bis die Zunge abgeleckt. Dän.: Aben slikki de saa lange paa fiilen tel den afslikkede sin egen tunge. (Prov. dan., 165.) 127 Ein aff bleibt alzeit ein aff, ob er gleich mit sammtte kleydt were. – Franck, I, 122b. 128 Ein Aff bleibt ein Aff, er sei gleich ein Fürst, Bürgermeister oder Pfaff. – Lehmann, 542, 85. 129 Ein Aff bleibt ein Aff, ob er gleich vff einen guldnen stul sess. – Eyering, II, 11 u. 152. 130 Ein Aff laust den andern. Lat.: Far facetiam. 131 Ein Aff lesset sich nicht mit einem strick fangen. – Henisch, 30, 4. 132 Ein Aff schmecket schärpffer vnnd besser denn ein Mensch. – Henisch, 29, 64. Lat.: Nos aper auditu, nos vincit aranea tactu, nos canis olfactu, linx visu, simia gustu. (Henisch, 29, 66.) 133 Ein Affe bleibt ein Affe und käme er nach Rom. Lat.: Coelum, non animum mutant, qui trans mare currunt. – Peregrinatio non facit medicum, non oratorem. (Masson, 13.) Poln.: Stanisław z izby, Stanisław do izby. (Masson, 13.) 134 Ein Affe guckt (sieht, stürt, lacht) den andern an. Dän.: En abe kommer en anden tit at gloe og gabe. (Prov. dan., 211.) 135 Ein Affe ist ein Affe, hätte er gleich ein goldenes Halsband. – Winckler, X, 13. 136 Ein alter Affe zieht kein hübsches Gesicht. Frz.: Oncques vieil singe ne fit belle moue. (Bohn I, 41.) 137 Ein jeder Aff lobt sein Kind. – Eyering, II, 120. 138 Einen Affen gibt man wol ein goldenes Halsband, aber keinen Orden. – Altmann VI, 461. 139 Ein'n Affen bringt man mit nach Haus und morgens wird ein Kater draus. 140 Es dünckt dem Affen, er hab die schönsten Kinder. – Petri, II, 240. 141 Ich Affe, steh' und gaffe; und weil ich gaff' und steh', so könnt' ich weiter geh'. (Hausinschrift.) – Hertz, 17. 142 Man soll die affen suchen, biss man sie facht. – Zimmer'sche Chronik. 143 Mit Affen ist bös Nüss essen, sie verschlingen die Kern, vnd speyen einem die Hülsen vnter die Augen. – Henisch, 29, 69; Petri, II, 474. 144 Mit einem Affen kann man nicht Schritt gehen. Mit einem Witzbold sich nicht ruhig unterhalten. „Mit einem Witzbold eine logisch sich fortsetzende Besprechung führen wollen, ist, als wollte man mit einem Affen schrittmässig wandeln. Unversehens hockt er auf einem Fenstersims, auf einem Baum.“ (Auerbach, Tausend Gedanken, S. 216.) [Spaltenumbruch] 145 'N Âpe is un blift 'n Âpe, un dröge he auk sidene Schlîpklêer un goldene Kîen un Spangen. – Lyra, Plattdeutsche Briefe, S. 6. 146 So lange der Affe auf dem Hintern sitzt, merkt man nicht, dass ihm der Schwanz fehlt. – Winckler, III, 75. 147 So man ain affen will fahen, muess man ime auch ain gescheuch darnach anlegen. – Zimmer'sche Chronik. 148 Wenn der Aff wil Holtz spalten, so vergisst er des Keils. – Petri, II, 632. 149 Wenn die Affen verdreusst des lausens, vnd die Katz des mausens vnd der Hund ist treg zu jagen, so müssens offt am Hunger nagen. – Petri, II, 641. 150 Wenn ein Affe gähnt, so gähnen die andern auch. Dän.: En abe kommer en anden til al gloe og gabe. (Prov. dan., 211.) 151 Wenn ein Affe in den Spiegel sieht, kann kein Apostel heraussehen. – Breslauer Zeitung, 1866, Nr. 571, S. 3192. 152 Wenn man dem Affen gleich Königskleider anthet, so were er doch ein Affe. – Petri, II, 662. 153 Wer den Affen hat, braucht für den Kater nicht zu sorgen. 154 Wer unter den Affen ist, muss auch ein Affe sein. – Henisch, 30, 2. Lat.: Inter simias versantem oportet esse simiam. (Henisch, 30, 3.) 155 Ye höher der aff steigt, ie übler er sicht. – Nas., 211a. *156 Affen und gaffen. *157 Affen und Pfaffen. – Fischart. *158 Affen zur Hölle führen. Sprichwörtliche Beschäftigung für alte Jungfern. (Vgl. Shakespeare, herausgegeben von Bodenstedt, 27. Bd. S. 108.) *159 Das ist unter dem Affen. – Hackländer, Dunkle Stunden, Stuttgart 1863, II, 122. *160 Dat di de Ape luse! – Eichwald, 48; Schlingmann, 21. *161 Dem Affen Zucker geben. – Reuter, Schur und Muer, 49. *162 Den Affen bekleyden, scheren, vnd mit purpur schmücken. – Franck, II, 96b. *163 Den Affen nähen. „Die Weiber können all ein kunst, d. i. den Narren been, den Affen neen, den Rappen das muss einstreichen, vnd was sich zum bösen reimbt.“ (Henisch, 29, 15.) *164 Den Affen tragen. D. h. den Tornister. *165 Den Apen de Loge (Lauge) up 'n Kopp bruwen. – Dähnert, 283a. Spöttische Bezeichnung dafür, dass den Katholiken in den Fasten die mit Asche belegten Köpfe mit Weihwasser besprengt werden. *166 Der Affe muss dich kratzen. (Oberlausitz.) *167 Du wirst doch nicht mein Affe sein? (Schles.) *168 En livländsche Aap. – Schütz, I, 4. So wird in Hamburg in untern Volksklassen ein Licentiat genannt. *169 Es haben wol zwei Affen einander vexirt. *170 Es ist ein Affe in der Löwenhaut. Lat.: Simia in pelle leonis. (Binder I, 1638; II, 3150; Seybold, 561; Philippi, II, 186; Faselius, 238; Wiegand, 142.) *171 Hans Aff. – Germania, V, 322; Tiek's Vogelscheuche u. Grimm, Wb. I, 565. *172 He hett der 'n Ap in fröten. (Ostfr.) – Frommann, IV, 348; Stürenberg, Ib. Er hat einen Affen (Narren) daran gefressen. *173 Leert kên alen Af Grimasse' machen. – Dicks, I, 5. *174 Wir geben unserm Affen Zucker. D. i. wir betrinken uns. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0373" n="[361]"/> <cb n="721"/> <p rendition="#et">93 Eine (humoristische) Erklärung der Redensart: „Sich einen Affen kauffen“ für die im Boten des Riesengebirges, Hirschberg 1869, Nr. 72, S. 1785.</p><lb/> <p rendition="#et">110 „Potz Zipfl, was giebts da fer einen Schnautzhanen? den hat gewiss der Affe gelauset.“ (<hi rendition="#i">Köhler, 47, 7.</hi>) <hi rendition="#i">In Ostpreussen:</hi> Öck docht, mi sull de Aap luse. (<hi rendition="#i">Frischbier, I, 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Affen aufm hohen Baum machen sich so wercklich, das die zuseher lachen müssen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 156, 59.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Affen können wol Menschengeberden nachthun, aber nicht den Verstand.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 854, 20.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Als der Affe einen Holtzhawer geben wollte, fieng er sich selber.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 62<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Alt Affen fahet man schwerlich.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">122 Dem alten Affen den Apfel, dem jungen die Nüsse.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: An old ape hath an old eye. (<hi rendition="#i">Bohn II, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La pomme est pour le vieux singe. (<hi rendition="#i">Bohn I, 30.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">123 Den Affen kennt jeder, der Affe kennt niemand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Alle kiende abe, abe kiender ingen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 24.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Alla känna apa, apa käner ingers. (<hi rendition="#i">Wensell, 6.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Der Aff liebt (druckt für liebe) seine Jungen zu todt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 757, 58.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The ape claspeth her young so long that at last, she killeth them. (<hi rendition="#i">Bohn II, 2.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Caecus amor prolis. (<hi rendition="#i">Binder II, 387; Buchler, 26.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Der Affe ist ein hässlich Ding.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 374.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Mit aller Nachahmung ist's etwas Hässliches.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">126 Der Affe leckt so lange an der Feile, bis die Zunge abgeleckt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Aben slikki de saa lange paa fiilen tel den afslikkede sin egen tunge. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 165.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Ein aff bleibt alzeit ein aff, ob er gleich mit sammtte kleydt were.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 122<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Ein Aff bleibt ein Aff, er sei gleich ein Fürst, Bürgermeister oder Pfaff.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 542, 85.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Ein Aff bleibt ein Aff, ob er gleich vff einen guldnen stul sess.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, II, 11 u. 152.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">130 Ein Aff laust den andern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Far facetiam.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Ein Aff lesset sich nicht mit einem strick fangen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 30, 4.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Ein Aff schmecket schärpffer vnnd besser denn ein Mensch.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 29, 64.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nos aper auditu, nos vincit aranea tactu, nos canis olfactu, linx visu, simia gustu. (<hi rendition="#i">Henisch, 29, 66.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">133 Ein Affe bleibt ein Affe und käme er nach Rom.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Coelum, non animum mutant, qui trans mare currunt. – Peregrinatio non facit medicum, non oratorem. (<hi rendition="#i">Masson, 13.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Stanisław z izby, Stanisław do izby. (<hi rendition="#i">Masson, 13.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">134 Ein Affe guckt (sieht, stürt, lacht) den andern an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En abe kommer en anden tit at gloe og gabe. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 211.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">135 Ein Affe ist ein Affe, hätte er gleich ein goldenes Halsband.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, X, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">136 Ein alter Affe zieht kein hübsches Gesicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Oncques vieil singe ne fit belle moue. (<hi rendition="#i">Bohn I, 41.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Ein jeder Aff lobt sein Kind.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, II, 120.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Einen Affen gibt man wol ein goldenes Halsband, aber keinen Orden.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 461.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">139 Ein'n Affen bringt man mit nach Haus und morgens wird ein Kater draus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Es dünckt dem Affen, er hab die schönsten Kinder.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 240.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Ich Affe, steh' und gaffe; und weil ich gaff' und steh', so könnt' ich weiter geh'.</hi> (<hi rendition="#i">Hausinschrift.</hi>) – <hi rendition="#i">Hertz, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Man soll die affen suchen, biss man sie facht.</hi> – <hi rendition="#i">Zimmer'sche Chronik.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">143 Mit Affen ist bös Nüss essen, sie verschlingen die Kern, vnd speyen einem die Hülsen vnter die Augen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 29, 69; Petri, II, 474.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">144 Mit einem Affen kann man nicht Schritt gehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Mit einem Witzbold sich nicht ruhig unterhalten. „Mit einem Witzbold eine logisch sich fortsetzende Besprechung führen wollen, ist, als wollte man mit einem Affen schrittmässig wandeln. Unversehens hockt er auf einem Fenstersims, auf einem Baum.“ (<hi rendition="#i">Auerbach, Tausend Gedanken, S. 216.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="722"/> 145 'N Âpe is un blift 'n Âpe, un dröge he auk sidene Schlîpklêer un goldene Kîen un Spangen.</hi> – <hi rendition="#i">Lyra, Plattdeutsche Briefe, S. 6.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">146 So lange der Affe auf dem Hintern sitzt, merkt man nicht, dass ihm der Schwanz fehlt.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, III, 75.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">147 So man ain affen will fahen, muess man ime auch ain gescheuch darnach anlegen.</hi> – <hi rendition="#i">Zimmer'sche Chronik.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">148 Wenn der Aff wil Holtz spalten, so vergisst er des Keils.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 632.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">149 Wenn die Affen verdreusst des lausens, vnd die Katz des mausens vnd der Hund ist treg zu jagen, so müssens offt am Hunger nagen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 641.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">150 Wenn ein Affe gähnt, so gähnen die andern auch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En abe kommer en anden til al gloe og gabe. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 211.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">151 Wenn ein Affe in den Spiegel sieht, kann kein Apostel heraussehen.</hi> – <hi rendition="#i">Breslauer Zeitung, 1866, Nr. 571, S. 3192.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">152 Wenn man dem Affen gleich Königskleider anthet, so were er doch ein Affe.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 662.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">153 Wer den Affen hat, braucht für den Kater nicht zu sorgen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">154 Wer unter den Affen ist, muss auch ein Affe sein.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 30, 2.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Inter simias versantem oportet esse simiam. (<hi rendition="#i">Henisch, 30, 3.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">155 Ye höher der aff steigt, ie übler er sicht.</hi> – <hi rendition="#i">Nas., 211<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*156 Affen und gaffen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*157 Affen und Pfaffen.</hi> – <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*158 Affen zur Hölle führen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Sprichwörtliche Beschäftigung für alte Jungfern. (Vgl. <hi rendition="#i">Shakespeare, herausgegeben von Bodenstedt, 27. Bd. S. 108.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*159 Das ist unter dem Affen.</hi> – <hi rendition="#i">Hackländer, Dunkle Stunden, Stuttgart 1863, II, 122.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*160 Dat di de Ape luse!</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 48; Schlingmann, 21.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*161 Dem Affen Zucker geben.</hi> – <hi rendition="#i">Reuter, Schur und Muer, 49.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*162 Den Affen bekleyden, scheren, vnd mit purpur schmücken.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 96<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*163 Den Affen nähen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Die Weiber können all ein kunst, d. i. den Narren been, den Affen neen, den Rappen das muss einstreichen, vnd was sich zum bösen reimbt.“ (<hi rendition="#i">Henisch, 29, 15.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*164 Den Affen tragen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">D. h. den Tornister.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*165 Den Apen de Loge (Lauge) up 'n Kopp bruwen.</hi> – <hi rendition="#i">Dähnert, 283<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Spöttische Bezeichnung dafür, dass den Katholiken in den Fasten die mit Asche belegten Köpfe mit Weihwasser besprengt werden.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*166 Der Affe muss dich kratzen.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*167 Du wirst doch nicht mein Affe sein?</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*168 En livländsche Aap.</hi> – <hi rendition="#i">Schütz, I, 4.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">So wird in Hamburg in untern Volksklassen ein Licentiat genannt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*169 Es haben wol zwei Affen einander vexirt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*170 Es ist ein Affe in der Löwenhaut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Simia in pelle leonis. (<hi rendition="#i">Binder I, 1638; II, 3150; Seybold, 561; Philippi, II, 186; Faselius, 238; Wiegand, 142.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*171 Hans Aff.</hi> – <hi rendition="#i">Germania, V, 322; Tiek's Vogelscheuche</hi> u. <hi rendition="#i">Grimm, Wb. I, 565.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*172 He hett der 'n Ap in fröten.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfr.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, IV, 348; Stürenberg, I<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er hat einen Affen (Narren) daran gefressen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*173 Leert kên alen Af Grimasse' machen.</hi> – <hi rendition="#i">Dicks, I, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*174 Wir geben unserm Affen Zucker.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">D. i. wir betrinken uns.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[361]/0373]
93 Eine (humoristische) Erklärung der Redensart: „Sich einen Affen kauffen“ für die im Boten des Riesengebirges, Hirschberg 1869, Nr. 72, S. 1785.
110 „Potz Zipfl, was giebts da fer einen Schnautzhanen? den hat gewiss der Affe gelauset.“ (Köhler, 47, 7.) In Ostpreussen: Öck docht, mi sull de Aap luse. (Frischbier, I, 29.)
118 Affen aufm hohen Baum machen sich so wercklich, das die zuseher lachen müssen. – Lehmann, 156, 59.
119 Affen können wol Menschengeberden nachthun, aber nicht den Verstand. – Lehmann, 854, 20.
120 Als der Affe einen Holtzhawer geben wollte, fieng er sich selber. – Mathesy, 62b.
121 Alt Affen fahet man schwerlich. – Gruter, I, 1.
122 Dem alten Affen den Apfel, dem jungen die Nüsse.
Engl.: An old ape hath an old eye. (Bohn II, 120.)
Frz.: La pomme est pour le vieux singe. (Bohn I, 30.)
123 Den Affen kennt jeder, der Affe kennt niemand.
Dän.: Alle kiende abe, abe kiender ingen. (Prov. dan., 24.)
Schwed.: Alla känna apa, apa käner ingers. (Wensell, 6.)
124 Der Aff liebt (druckt für liebe) seine Jungen zu todt. – Henisch, 757, 58.
Engl.: The ape claspeth her young so long that at last, she killeth them. (Bohn II, 2.)
Lat.: Caecus amor prolis. (Binder II, 387; Buchler, 26.)
125 Der Affe ist ein hässlich Ding. – Sailer, 374.
Mit aller Nachahmung ist's etwas Hässliches.
126 Der Affe leckt so lange an der Feile, bis die Zunge abgeleckt.
Dän.: Aben slikki de saa lange paa fiilen tel den afslikkede sin egen tunge. (Prov. dan., 165.)
127 Ein aff bleibt alzeit ein aff, ob er gleich mit sammtte kleydt were. – Franck, I, 122b.
128 Ein Aff bleibt ein Aff, er sei gleich ein Fürst, Bürgermeister oder Pfaff. – Lehmann, 542, 85.
129 Ein Aff bleibt ein Aff, ob er gleich vff einen guldnen stul sess. – Eyering, II, 11 u. 152.
130 Ein Aff laust den andern.
Lat.: Far facetiam.
131 Ein Aff lesset sich nicht mit einem strick fangen. – Henisch, 30, 4.
132 Ein Aff schmecket schärpffer vnnd besser denn ein Mensch. – Henisch, 29, 64.
Lat.: Nos aper auditu, nos vincit aranea tactu, nos canis olfactu, linx visu, simia gustu. (Henisch, 29, 66.)
133 Ein Affe bleibt ein Affe und käme er nach Rom.
Lat.: Coelum, non animum mutant, qui trans mare currunt. – Peregrinatio non facit medicum, non oratorem. (Masson, 13.)
Poln.: Stanisław z izby, Stanisław do izby. (Masson, 13.)
134 Ein Affe guckt (sieht, stürt, lacht) den andern an.
Dän.: En abe kommer en anden tit at gloe og gabe. (Prov. dan., 211.)
135 Ein Affe ist ein Affe, hätte er gleich ein goldenes Halsband. – Winckler, X, 13.
136 Ein alter Affe zieht kein hübsches Gesicht.
Frz.: Oncques vieil singe ne fit belle moue. (Bohn I, 41.)
137 Ein jeder Aff lobt sein Kind. – Eyering, II, 120.
138 Einen Affen gibt man wol ein goldenes Halsband, aber keinen Orden. – Altmann VI, 461.
139 Ein'n Affen bringt man mit nach Haus und morgens wird ein Kater draus.
140 Es dünckt dem Affen, er hab die schönsten Kinder. – Petri, II, 240.
141 Ich Affe, steh' und gaffe; und weil ich gaff' und steh', so könnt' ich weiter geh'. (Hausinschrift.) – Hertz, 17.
142 Man soll die affen suchen, biss man sie facht. – Zimmer'sche Chronik.
143 Mit Affen ist bös Nüss essen, sie verschlingen die Kern, vnd speyen einem die Hülsen vnter die Augen. – Henisch, 29, 69; Petri, II, 474.
144 Mit einem Affen kann man nicht Schritt gehen.
Mit einem Witzbold sich nicht ruhig unterhalten. „Mit einem Witzbold eine logisch sich fortsetzende Besprechung führen wollen, ist, als wollte man mit einem Affen schrittmässig wandeln. Unversehens hockt er auf einem Fenstersims, auf einem Baum.“ (Auerbach, Tausend Gedanken, S. 216.)
145 'N Âpe is un blift 'n Âpe, un dröge he auk sidene Schlîpklêer un goldene Kîen un Spangen. – Lyra, Plattdeutsche Briefe, S. 6.
146 So lange der Affe auf dem Hintern sitzt, merkt man nicht, dass ihm der Schwanz fehlt. – Winckler, III, 75.
147 So man ain affen will fahen, muess man ime auch ain gescheuch darnach anlegen. – Zimmer'sche Chronik.
148 Wenn der Aff wil Holtz spalten, so vergisst er des Keils. – Petri, II, 632.
149 Wenn die Affen verdreusst des lausens, vnd die Katz des mausens vnd der Hund ist treg zu jagen, so müssens offt am Hunger nagen. – Petri, II, 641.
150 Wenn ein Affe gähnt, so gähnen die andern auch.
Dän.: En abe kommer en anden til al gloe og gabe. (Prov. dan., 211.)
151 Wenn ein Affe in den Spiegel sieht, kann kein Apostel heraussehen. – Breslauer Zeitung, 1866, Nr. 571, S. 3192.
152 Wenn man dem Affen gleich Königskleider anthet, so were er doch ein Affe. – Petri, II, 662.
153 Wer den Affen hat, braucht für den Kater nicht zu sorgen.
154 Wer unter den Affen ist, muss auch ein Affe sein. – Henisch, 30, 2.
Lat.: Inter simias versantem oportet esse simiam. (Henisch, 30, 3.)
155 Ye höher der aff steigt, ie übler er sicht. – Nas., 211a.
*156 Affen und gaffen.
*157 Affen und Pfaffen. – Fischart.
*158 Affen zur Hölle führen.
Sprichwörtliche Beschäftigung für alte Jungfern. (Vgl. Shakespeare, herausgegeben von Bodenstedt, 27. Bd. S. 108.)
*159 Das ist unter dem Affen. – Hackländer, Dunkle Stunden, Stuttgart 1863, II, 122.
*160 Dat di de Ape luse! – Eichwald, 48; Schlingmann, 21.
*161 Dem Affen Zucker geben. – Reuter, Schur und Muer, 49.
*162 Den Affen bekleyden, scheren, vnd mit purpur schmücken. – Franck, II, 96b.
*163 Den Affen nähen.
„Die Weiber können all ein kunst, d. i. den Narren been, den Affen neen, den Rappen das muss einstreichen, vnd was sich zum bösen reimbt.“ (Henisch, 29, 15.)
*164 Den Affen tragen.
D. h. den Tornister.
*165 Den Apen de Loge (Lauge) up 'n Kopp bruwen. – Dähnert, 283a.
Spöttische Bezeichnung dafür, dass den Katholiken in den Fasten die mit Asche belegten Köpfe mit Weihwasser besprengt werden.
*166 Der Affe muss dich kratzen. (Oberlausitz.)
*167 Du wirst doch nicht mein Affe sein? (Schles.)
*168 En livländsche Aap. – Schütz, I, 4.
So wird in Hamburg in untern Volksklassen ein Licentiat genannt.
*169 Es haben wol zwei Affen einander vexirt.
*170 Es ist ein Affe in der Löwenhaut.
Lat.: Simia in pelle leonis. (Binder I, 1638; II, 3150; Seybold, 561; Philippi, II, 186; Faselius, 238; Wiegand, 142.)
*171 Hans Aff. – Germania, V, 322; Tiek's Vogelscheuche u. Grimm, Wb. I, 565.
*172 He hett der 'n Ap in fröten. (Ostfr.) – Frommann, IV, 348; Stürenberg, Ib.
Er hat einen Affen (Narren) daran gefressen.
*173 Leert kên alen Af Grimasse' machen. – Dicks, I, 5.
*174 Wir geben unserm Affen Zucker.
D. i. wir betrinken uns.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |