Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] *333 Der sieht aus, man meint, er hab a gstandne Milch gstoche und's Blut sei ihm in's Gesicht gspritzt. (Rottenburg.) - Birlinger, 1060. *334 Der sieht aus, wie dem Tod sein Spion. In Wien von einem Magern. *335 Der sieht aus wie der erste Seeräuber. (Troppau.) Pockennarbig. *336 Der sieht aus wie die Henne unter dem Schwanze. Er ist krank. *337 Der sieht aus wie's Kätzle am Bauch. - Birlinger, 1060. *338 Der sieht so übel aus, dass der Tod vor ihm erschrickt. - Birlinger, 1049. *339 Die sieht aus wie's Anneles Truhle. Sehr altmodig, wie aus einer alten Truhe herausgekommen. *340 Du sihest aus als ein Corinthisch Dirne. Lat.: Ut Corinthia videris. (Erasm., Ad. 506.) *341 Er sah auss wie einer, dem ins Tach regnet. - Grimmelshausen, Deutscher Michel. *342 Er seht aus wie an ausgepatschter1 Scheigez.2 (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Geohrfeigter. 2) Christenbube, Bursche. Er ist erhitzt; im Gesichte roth. *343 Er seht aus wie an ausgezwugene1 Mojd.2 - 1) Vom altdeutschen zwagen = waschen. 2) Maid. - Von geziertem, mädchenhaftem Aussehen. *344 Er seht aus wie Mondrisch.1 1) Verkleinerungsform von Mordochai. - Von possirlichen, lächerlichen Aufzügen. Das Buch Esther 6, 10. 11 erzählt von einem solchen Aufzuge, wie Mordochai hoch zu Ross und im Königsgewande von Haman herumgeführt wurde. *345 Er seht aus wie vün 'm Journal1 herub. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Modejournal. Der Stutzer, Modenarr. *346 Er seht aus wie zü Fütter.1 (Lemberg.) 1) Futter; Pelzwerk. - Er sieht mager, abgehärmt aus. *347 Er segt aus wä de deir Zeyt. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 15. Wie die theure Zeit, schlecht. *348 Er segt aus, wä mon1 em Schlep durch e gesint hat. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 18. 1) Wie wenn Schlep durch ihn geseihet hätte. Sinen = seihen. Schlep - der aus dem Schlepkraut (Rainfarren) gekochte, klebrige Saft zum Ueberstreichen von Polstern und Betten. Von einem, der schwach und krankhaft aussieht. *349 E segt aus wä't Liewen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 14. Wie das Leben, gesund, blühend. *350 Er sieht aus, als ob er auf Erbsen geschlafen hätte. Der mit Pockennarben Bedeckte. *351 Er sieht aus, als ob er das grosse Loos gewonnen hätte. - Klenk, Pharisäer, II, 310. *352 Er sieht aus, als ob er drei Pfund Galläpfel im Leibe hätte. - Gunst und Kunst von A. Zusing; vgl. Romanzeitung, Berlin 1865, S. 486. *353 Er sieht aus, als ob er gegen Wilddiebe ausginge. Engl.: You look as though you would make the crow a pudding; or go to fight the blacks. (Bohn II, 155.) It.: Avere mala gatta da pelere. *354 Er sieht aus, als ob er Heiterkeit zu verkaufen hätte. (Berlin.) So pflegte der Physiker Magnus mit Bezug auf den stets heitern Director Spilleke zu sagen. *355 Er sieht aus, als ob er in den letzten Schuhen ginge. Holl.: Hij ziet er uit als of hij in zijne laatste shoenen liep. (Harrebomee, II, 254a.) *356 Er sieht aus, als ob er seine Mutter gehängt hätte. Engl.: To look as if he had sucked his dam through a hurdle. (Bohn II, 155.) *357 Er sieht aus als ob ihm der Teufel den Rock mit Dreck glasirt hätte. Plattdeutsch in Fritz Reuter's Erzählung: Ut mine Stromtid, Wismar 1863. [Spaltenumbruch] *358 Er sieht aus, als wenn die Katze blitzen sieht. - Frischbier, I, 196. *359 Er sieht aus, als wenn die Katze donnern hört. - Frischbier, II, 204. *360 Er sieht aus, als wenn er aus einer belagerten Stadt käme. Holl.: Hij ziet er uit, of hij uit eene belegerde stad komt. (Harrebomee, II, 298a.) *361 Er sieht aus, als wenn er den Teufel fressen wollte, und fürchtet sich vor einem todten Frosche. Holl.: Hij ziet zoo bril, of hij den duivel von bennen, en hij heeft geen courage om een dooden kik vorsch te mannen. (Harrebomee, I, 400a.) *362 Er sieht aus, als wenn er den Teufel hätte sehen barfuss gehen. *363 Er sieht aus, als wenn er Einen fressen wollte. *364 Er sieht aus, als wenn er nicht bis zehn zählen könnte. *365 Er sieht aus, als wenn er vom Galgen käme. *366 Er sieht aus, als wenn er weder gewonnen noch verloren hätte. Engl.: He looks as if he had neither won nor lost. (Bohn II, 169.) *367 Er sieht aus, als wenn ihm die Nase bedrippt ist. - Frischbier, I, 198. Bedrippt - betröpft, aber auch betrübt. *368 Er sieht aus, als wären ihm seine Schafe in den Weizen gelaufen. - Reuter, Schurr, Murr, Wismar 1863, S. 73. *369 Er sieht aus, als wollte er mit Sonne und Mond Kegel schieben. - Ekkehard von Scheffel, III, 57. *370 Er sieht aus, man könnte ihm das Vaterunser durch die Backen blasen. *371 Er sieht aus, man möchte ihm den Sonntagsdreier schicken. Holl.: Hij ziet er uit dat men hem zijne Zondagsduiten te bewaren zou geven. (Harrebomee, II, 588a.) *372 Er sieht aus wie a klopfter Haas. (Ulm.) Wenn Einer eine rechte Tracht Prügel bekommen hat. *373 Er sieht aus wia'n verscheuchtes Hüahnle. (Ulm.) *374 Er sieht aus wie anderthalb Spitzbuben. (Nordenburg.) - Frischbier, I, 199. *375 Er sieht aus wie ausgeschissen (ausgespieen, ausgespuckt). *376 Er sieht aus wie der dumme Junge von Meissen. *377 Er sieht aus wie der Gottseibeiuns (der Teufel, der leibhaftige Böse etc.). *378 Er sieht aus wie der halbe Mond. - Reuter, Ut mine Stromtid. Auf der einen Seite hell und rein, auf der andern dunkel beschmuzt. *379 Er sieht aus wie der heilige Geist von Guntau.1 - Frischbier, I, 201. 1) Dorf bei Wehlau in Ostpreussen. *380 Er sieht aus wie der Himmel, wenn er Landregen beschert. - Demokrit, I, 248. *381 Er sieht aus, wie der Mönch, als ihn die Frau aus dem Federfass liess. - Klosterspiegel, 65, 18. *382 Er sieht aus wie der Schatt' an der Wand. (Rottenburg.) Holl.: Hij ziet er uit als eene schim. (Harrebomee, II, 249a.) *383 Er sieht aus wie der Teufel in der siebenten Bitte in Luthers kleinem Katechismus. Die Mutter Goethes in einem Briefe vom 11. April 1779 an die Herzogin Amalie von Sachsen. (Weimar. Sonntagsblatt von Ruppius, Berlin 1864, S. 48.) *384 Er sieht aus wie der Tod von Eylau. - Frischbier, II, 207. Erinnert an die Schlacht bei Preussisch-Eylau 7. und 8. Februar 1807.
[Spaltenumbruch] *333 Der sieht aus, man meint, er hab a gstandne Milch gstoche und's Blut sei ihm in's Gesicht gspritzt. (Rottenburg.) – Birlinger, 1060. *334 Der sieht aus, wie dem Tod sein Spion. In Wien von einem Magern. *335 Der sieht aus wie der erste Seeräuber. (Troppau.) Pockennarbig. *336 Der sieht aus wie die Henne unter dem Schwanze. Er ist krank. *337 Der sieht aus wie's Kätzle am Bauch. – Birlinger, 1060. *338 Der sieht so übel aus, dass der Tod vor ihm erschrickt. – Birlinger, 1049. *339 Die sieht aus wie's Anneles Truhle. Sehr altmodig, wie aus einer alten Truhe herausgekommen. *340 Du sihest aus als ein Corinthisch Dirne. Lat.: Ut Corinthia videris. (Erasm., Ad. 506.) *341 Er sah auss wie einer, dem ins Tach regnet. – Grimmelshausen, Deutscher Michel. *342 Er seht aus wie an ausgepatschter1 Scheigez.2 (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Geohrfeigter. 2) Christenbube, Bursche. Er ist erhitzt; im Gesichte roth. *343 Er seht aus wie an ausgezwugene1 Mojd.2 – 1) Vom altdeutschen zwagen = waschen. 2) Maid. – Von geziertem, mädchenhaftem Aussehen. *344 Er seht aus wie Mondrisch.1 1) Verkleinerungsform von Mordochaï. – Von possirlichen, lächerlichen Aufzügen. Das Buch Esther 6, 10. 11 erzählt von einem solchen Aufzuge, wie Mordochaï hoch zu Ross und im Königsgewande von Haman herumgeführt wurde. *345 Er seht aus wie vün 'm Journal1 herub. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Modejournal. Der Stutzer, Modenarr. *346 Er seht aus wie zü Fütter.1 (Lemberg.) 1) Futter; Pelzwerk. – Er sieht mager, abgehärmt aus. *347 Er segt aus wä de deir Zeyt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 15. Wie die theure Zeit, schlecht. *348 Er segt aus, wä mon1 em Schlep durch e gesint hât. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 18. 1) Wie wenn Schlep durch ihn geseihet hätte. Sinen = seihen. Schlep – der aus dem Schlepkraut (Rainfarren) gekochte, klebrige Saft zum Ueberstreichen von Polstern und Betten. Von einem, der schwach und krankhaft aussieht. *349 E segt aus wä't Liewen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 14. Wie das Leben, gesund, blühend. *350 Er sieht aus, als ob er auf Erbsen geschlafen hätte. Der mit Pockennarben Bedeckte. *351 Er sieht aus, als ob er das grosse Loos gewonnen hätte. – Klenk, Pharisäer, II, 310. *352 Er sieht aus, als ob er drei Pfund Galläpfel im Leibe hätte. – Gunst und Kunst von A. Zusing; vgl. Romanzeitung, Berlin 1865, S. 486. *353 Er sieht aus, als ob er gegen Wilddiebe ausginge. Engl.: You look as though you would make the crow a pudding; or go to fight the blacks. (Bohn II, 155.) It.: Avere mala gatta da pelere. *354 Er sieht aus, als ob er Heiterkeit zu verkaufen hätte. (Berlin.) So pflegte der Physiker Magnus mit Bezug auf den stets heitern Director Spilleke zu sagen. *355 Er sieht aus, als ob er in den letzten Schuhen ginge. Holl.: Hij ziet er uit als of hij in zijne laatste shoenen liep. (Harrebomée, II, 254a.) *356 Er sieht aus, als ob er seine Mutter gehängt hätte. Engl.: To look as if he had sucked his dam through a hurdle. (Bohn II, 155.) *357 Er sieht aus als ob ihm der Teufel den Rock mit Dreck glasirt hätte. Plattdeutsch in Fritz Reuter's Erzählung: Ut mine Stromtid, Wismar 1863. [Spaltenumbruch] *358 Er sieht aus, als wenn die Katze blitzen sieht. – Frischbier, I, 196. *359 Er sieht aus, als wenn die Katze donnern hört. – Frischbier, II, 204. *360 Er sieht aus, als wenn er aus einer belagerten Stadt käme. Holl.: Hij ziet er uit, of hij uit eene belegerde stad komt. (Harrebomée, II, 298a.) *361 Er sieht aus, als wenn er den Teufel fressen wollte, und fürchtet sich vor einem todten Frosche. Holl.: Hij ziet zoo bril, of hij den duivel von bennen, en hij heeft geen courage om een dooden kik vorsch te mannen. (Harrebomée, I, 400a.) *362 Er sieht aus, als wenn er den Teufel hätte sehen barfuss gehen. *363 Er sieht aus, als wenn er Einen fressen wollte. *364 Er sieht aus, als wenn er nicht bis zehn zählen könnte. *365 Er sieht aus, als wenn er vom Galgen käme. *366 Er sieht aus, als wenn er weder gewonnen noch verloren hätte. Engl.: He looks as if he had neither won nor lost. (Bohn II, 169.) *367 Er sieht aus, als wenn ihm die Nase bedrippt ist. – Frischbier, I, 198. Bedrippt – betröpft, aber auch betrübt. *368 Er sieht aus, als wären ihm seine Schafe in den Weizen gelaufen. – Reuter, Schurr, Murr, Wismar 1863, S. 73. *369 Er sieht aus, als wollte er mit Sonne und Mond Kegel schieben. – Ekkehard von Scheffel, III, 57. *370 Er sieht aus, man könnte ihm das Vaterunser durch die Backen blasen. *371 Er sieht aus, man möchte ihm den Sonntagsdreier schicken. Holl.: Hij ziet er uit dat men hem zijne Zondagsduiten te bewaren zou geven. (Harrebomée, II, 588a.) *372 Er sieht aus wie a klopfter Haas. (Ulm.) Wenn Einer eine rechte Tracht Prügel bekommen hat. *373 Er sieht aus wia'n verscheuchtes Hüahnle. (Ulm.) *374 Er sieht aus wie anderthalb Spitzbuben. (Nordenburg.) – Frischbier, I, 199. *375 Er sieht aus wie ausgeschissen (ausgespieen, ausgespuckt). *376 Er sieht aus wie der dumme Junge von Meissen. *377 Er sieht aus wie der Gottseibeiuns (der Teufel, der leibhaftige Böse etc.). *378 Er sieht aus wie der halbe Mond. – Reuter, Ut mine Stromtid. Auf der einen Seite hell und rein, auf der andern dunkel beschmuzt. *379 Er sieht aus wie der heilige Geist von Guntau.1 – Frischbier, I, 201. 1) Dorf bei Wehlau in Ostpreussen. *380 Er sieht aus wie der Himmel, wenn er Landregen beschert. – Demokrit, I, 248. *381 Er sieht aus, wie der Mönch, als ihn die Frau aus dem Federfass liess. – Klosterspiegel, 65, 18. *382 Er sieht aus wie der Schatt' an der Wand. (Rottenburg.) Holl.: Hij ziet er uit als eene schim. (Harrebomée, II, 249a.) *383 Er sieht aus wie der Teufel in der siebenten Bitte in Luthers kleinem Katechismus. Die Mutter Goethes in einem Briefe vom 11. April 1779 an die Herzogin Amalie von Sachsen. (Weimar. Sonntagsblatt von Ruppius, Berlin 1864, S. 48.) *384 Er sieht aus wie der Tod von Eylau. – Frischbier, II, 207. Erinnert an die Schlacht bei Preussisch-Eylau 7. und 8. Februar 1807.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0448" n="[436]"/><cb n="871"/> *333 Der sieht aus, man meint, er hab a gstandne Milch gstoche und's Blut sei ihm in's Gesicht gspritzt.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Birlinger, 1060.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*334 Der sieht aus, wie dem Tod sein Spion.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Wien von einem Magern.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*335 Der sieht aus wie der erste Seeräuber.</hi> (<hi rendition="#i">Troppau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Pockennarbig.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*336 Der sieht aus wie die Henne unter dem Schwanze.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er ist krank.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*337 Der sieht aus wie's Kätzle am Bauch.</hi> – <hi rendition="#i">Birlinger, 1060.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*338 Der sieht so übel aus, dass der Tod vor ihm erschrickt.</hi> – <hi rendition="#i">Birlinger, 1049.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*339 Die sieht aus wie's Anneles Truhle.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Sehr altmodig, wie aus einer alten Truhe herausgekommen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*340 Du sihest aus als ein Corinthisch Dirne.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ut Corinthia videris. (<hi rendition="#i">Erasm., Ad. 506.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*341 Er sah auss wie einer, dem ins Tach regnet.</hi> – <hi rendition="#i">Grimmelshausen, Deutscher Michel.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*342 Er seht aus wie an ausgepatschter<hi rendition="#sup">1</hi> Scheigez.<hi rendition="#sup">2</hi></hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Geohrfeigter.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Christenbube, Bursche. Er ist erhitzt; im Gesichte roth.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*343 Er seht aus wie an ausgezwugene<hi rendition="#sup">1</hi> Mojd.<hi rendition="#sup">2</hi> –</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Vom altdeutschen zwagen = waschen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Maid. – Von geziertem, mädchenhaftem Aussehen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*344 Er seht aus wie Mondrisch.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> </p><lb/> <p rendition="#et">1) Verkleinerungsform von Mordochaï. – Von possirlichen, lächerlichen Aufzügen. Das Buch Esther 6, 10. 11 erzählt von einem solchen Aufzuge, wie Mordochaï hoch zu Ross und im Königsgewande von Haman herumgeführt wurde.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*345 Er seht aus wie vün 'm Journal<hi rendition="#sup">1</hi> herub.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Modejournal. Der Stutzer, Modenarr.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*346 Er seht aus wie zü Fütter.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> (<hi rendition="#i">Lemberg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Futter; Pelzwerk. – Er sieht mager, abgehärmt aus.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*347 Er segt aus wä de deir Zeyt.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 32, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wie die theure Zeit, schlecht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*348 Er segt aus, wä mon<hi rendition="#sup">1</hi> em Schlep durch e gesint hât.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 32, 18.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Wie wenn Schlep durch ihn geseihet hätte. Sinen = seihen. Schlep – der aus dem Schlepkraut (Rainfarren) gekochte, klebrige Saft zum Ueberstreichen von Polstern und Betten. Von einem, der schwach und krankhaft aussieht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*349 E segt aus wä't Liewen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 32, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wie das Leben, gesund, blühend.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*350 Er sieht aus, als ob er auf Erbsen geschlafen hätte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der mit Pockennarben Bedeckte.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*351 Er sieht aus, als ob er das grosse Loos gewonnen hätte.</hi> – <hi rendition="#i">Klenk, Pharisäer, II, 310.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*352 Er sieht aus, als ob er drei Pfund Galläpfel im Leibe hätte.</hi> – <hi rendition="#i">Gunst und Kunst von A. Zusing;</hi> vgl. <hi rendition="#i">Romanzeitung, Berlin 1865, S. 486.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*353 Er sieht aus, als ob er gegen Wilddiebe ausginge.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: You look as though you would make the crow a pudding; or go to fight the blacks. (<hi rendition="#i">Bohn II, 155.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Avere mala gatta da pelere.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*354 Er sieht aus, als ob er Heiterkeit zu verkaufen hätte.</hi> (<hi rendition="#i">Berlin.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">So pflegte der Physiker Magnus mit Bezug auf den stets heitern Director Spilleke zu sagen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*355 Er sieht aus, als ob er in den letzten Schuhen ginge.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet er uit als of hij in zijne laatste shoenen liep. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 254<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*356 Er sieht aus, als ob er seine Mutter gehängt hätte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To look as if he had sucked his dam through a hurdle. (<hi rendition="#i">Bohn II, 155.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*357 Er sieht aus als ob ihm der Teufel den Rock mit Dreck glasirt hätte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Plattdeutsch in <hi rendition="#i">Fritz Reuter's</hi> Erzählung: <hi rendition="#i">Ut mine Stromtid,</hi> Wismar 1863.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="872"/> *358 Er sieht aus, als wenn die Katze blitzen sieht.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 196.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*359 Er sieht aus, als wenn die Katze donnern hört.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 204.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*360 Er sieht aus, als wenn er aus einer belagerten Stadt käme.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet er uit, of hij uit eene belegerde stad komt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 298<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*361 Er sieht aus, als wenn er den Teufel fressen wollte, und fürchtet sich vor einem todten Frosche.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet zoo bril, of hij den duivel von bennen, en hij heeft geen courage om een dooden kik vorsch te mannen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 400<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*362 Er sieht aus, als wenn er den Teufel hätte sehen barfuss gehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*363 Er sieht aus, als wenn er Einen fressen wollte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*364 Er sieht aus, als wenn er nicht bis zehn zählen könnte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*365 Er sieht aus, als wenn er vom Galgen käme.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*366 Er sieht aus, als wenn er weder gewonnen noch verloren hätte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He looks as if he had neither won nor lost. (<hi rendition="#i">Bohn II, 169.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*367 Er sieht aus, als wenn ihm die Nase bedrippt ist.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 198.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Bedrippt – betröpft, aber auch betrübt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*368 Er sieht aus, als wären ihm seine Schafe in den Weizen gelaufen.</hi> – <hi rendition="#i">Reuter</hi>, <hi rendition="#i">Schurr</hi>, <hi rendition="#i">Murr, Wismar 1863, S. 73.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*369 Er sieht aus, als wollte er mit Sonne und Mond Kegel schieben.</hi> – <hi rendition="#i">Ekkehard von Scheffel, III, 57.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*370 Er sieht aus, man könnte ihm das Vaterunser durch die Backen blasen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*371 Er sieht aus, man möchte ihm den Sonntagsdreier schicken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet er uit dat men hem zijne Zondagsduiten te bewaren zou geven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 588<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*372 Er sieht aus wie a klopfter Haas.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wenn Einer eine rechte Tracht Prügel bekommen hat.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*373 Er sieht aus wia'n verscheuchtes Hüahnle.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*374 Er sieht aus wie anderthalb Spitzbuben.</hi> (<hi rendition="#i">Nordenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 199.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*375 Er sieht aus wie ausgeschissen (ausgespieen, ausgespuckt).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*376 Er sieht aus wie der dumme Junge von Meissen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*377 Er sieht aus wie der Gottseibeiuns (der Teufel, der leibhaftige Böse etc.).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*378 Er sieht aus wie der halbe Mond.</hi> – <hi rendition="#i">Reuter, Ut mine Stromtid.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Auf der einen Seite hell und rein, auf der andern dunkel beschmuzt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*379 Er sieht aus wie der heilige Geist von Guntau.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 201.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Dorf bei Wehlau in Ostpreussen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*380 Er sieht aus wie der Himmel, wenn er Landregen beschert.</hi> – <hi rendition="#i">Demokrit, I, 248.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*381 Er sieht aus, wie der Mönch, als ihn die Frau aus dem Federfass liess.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 65, 18.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*382 Er sieht aus wie der Schatt' an der Wand.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet er uit als eene schim. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 249<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*383 Er sieht aus wie der Teufel in der siebenten Bitte in Luthers kleinem Katechismus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Mutter Goethes in einem Briefe vom 11. April 1779 an die Herzogin Amalie von Sachsen. (<hi rendition="#i">Weimar. Sonntagsblatt von Ruppius, Berlin 1864, S. 48.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*384 Er sieht aus wie der Tod von Eylau.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 207.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Erinnert an die Schlacht bei Preussisch-Eylau 7. und 8. Februar 1807.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[436]/0448]
*333 Der sieht aus, man meint, er hab a gstandne Milch gstoche und's Blut sei ihm in's Gesicht gspritzt. (Rottenburg.) – Birlinger, 1060.
*334 Der sieht aus, wie dem Tod sein Spion.
In Wien von einem Magern.
*335 Der sieht aus wie der erste Seeräuber. (Troppau.)
Pockennarbig.
*336 Der sieht aus wie die Henne unter dem Schwanze.
Er ist krank.
*337 Der sieht aus wie's Kätzle am Bauch. – Birlinger, 1060.
*338 Der sieht so übel aus, dass der Tod vor ihm erschrickt. – Birlinger, 1049.
*339 Die sieht aus wie's Anneles Truhle.
Sehr altmodig, wie aus einer alten Truhe herausgekommen.
*340 Du sihest aus als ein Corinthisch Dirne.
Lat.: Ut Corinthia videris. (Erasm., Ad. 506.)
*341 Er sah auss wie einer, dem ins Tach regnet. – Grimmelshausen, Deutscher Michel.
*342 Er seht aus wie an ausgepatschter1 Scheigez.2 (Jüd.-deutsch. Warschau.)
1) Geohrfeigter.
2) Christenbube, Bursche. Er ist erhitzt; im Gesichte roth.
*343 Er seht aus wie an ausgezwugene1 Mojd.2 –
1) Vom altdeutschen zwagen = waschen.
2) Maid. – Von geziertem, mädchenhaftem Aussehen.
*344 Er seht aus wie Mondrisch.1
1) Verkleinerungsform von Mordochaï. – Von possirlichen, lächerlichen Aufzügen. Das Buch Esther 6, 10. 11 erzählt von einem solchen Aufzuge, wie Mordochaï hoch zu Ross und im Königsgewande von Haman herumgeführt wurde.
*345 Er seht aus wie vün 'm Journal1 herub. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
1) Modejournal. Der Stutzer, Modenarr.
*346 Er seht aus wie zü Fütter.1 (Lemberg.)
1) Futter; Pelzwerk. – Er sieht mager, abgehärmt aus.
*347 Er segt aus wä de deir Zeyt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 15.
Wie die theure Zeit, schlecht.
*348 Er segt aus, wä mon1 em Schlep durch e gesint hât. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 18.
1) Wie wenn Schlep durch ihn geseihet hätte. Sinen = seihen. Schlep – der aus dem Schlepkraut (Rainfarren) gekochte, klebrige Saft zum Ueberstreichen von Polstern und Betten. Von einem, der schwach und krankhaft aussieht.
*349 E segt aus wä't Liewen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 14.
Wie das Leben, gesund, blühend.
*350 Er sieht aus, als ob er auf Erbsen geschlafen hätte.
Der mit Pockennarben Bedeckte.
*351 Er sieht aus, als ob er das grosse Loos gewonnen hätte. – Klenk, Pharisäer, II, 310.
*352 Er sieht aus, als ob er drei Pfund Galläpfel im Leibe hätte. – Gunst und Kunst von A. Zusing; vgl. Romanzeitung, Berlin 1865, S. 486.
*353 Er sieht aus, als ob er gegen Wilddiebe ausginge.
Engl.: You look as though you would make the crow a pudding; or go to fight the blacks. (Bohn II, 155.)
It.: Avere mala gatta da pelere.
*354 Er sieht aus, als ob er Heiterkeit zu verkaufen hätte. (Berlin.)
So pflegte der Physiker Magnus mit Bezug auf den stets heitern Director Spilleke zu sagen.
*355 Er sieht aus, als ob er in den letzten Schuhen ginge.
Holl.: Hij ziet er uit als of hij in zijne laatste shoenen liep. (Harrebomée, II, 254a.)
*356 Er sieht aus, als ob er seine Mutter gehängt hätte.
Engl.: To look as if he had sucked his dam through a hurdle. (Bohn II, 155.)
*357 Er sieht aus als ob ihm der Teufel den Rock mit Dreck glasirt hätte.
Plattdeutsch in Fritz Reuter's Erzählung: Ut mine Stromtid, Wismar 1863.
*358 Er sieht aus, als wenn die Katze blitzen sieht. – Frischbier, I, 196.
*359 Er sieht aus, als wenn die Katze donnern hört. – Frischbier, II, 204.
*360 Er sieht aus, als wenn er aus einer belagerten Stadt käme.
Holl.: Hij ziet er uit, of hij uit eene belegerde stad komt. (Harrebomée, II, 298a.)
*361 Er sieht aus, als wenn er den Teufel fressen wollte, und fürchtet sich vor einem todten Frosche.
Holl.: Hij ziet zoo bril, of hij den duivel von bennen, en hij heeft geen courage om een dooden kik vorsch te mannen. (Harrebomée, I, 400a.)
*362 Er sieht aus, als wenn er den Teufel hätte sehen barfuss gehen.
*363 Er sieht aus, als wenn er Einen fressen wollte.
*364 Er sieht aus, als wenn er nicht bis zehn zählen könnte.
*365 Er sieht aus, als wenn er vom Galgen käme.
*366 Er sieht aus, als wenn er weder gewonnen noch verloren hätte.
Engl.: He looks as if he had neither won nor lost. (Bohn II, 169.)
*367 Er sieht aus, als wenn ihm die Nase bedrippt ist. – Frischbier, I, 198.
Bedrippt – betröpft, aber auch betrübt.
*368 Er sieht aus, als wären ihm seine Schafe in den Weizen gelaufen. – Reuter, Schurr, Murr, Wismar 1863, S. 73.
*369 Er sieht aus, als wollte er mit Sonne und Mond Kegel schieben. – Ekkehard von Scheffel, III, 57.
*370 Er sieht aus, man könnte ihm das Vaterunser durch die Backen blasen.
*371 Er sieht aus, man möchte ihm den Sonntagsdreier schicken.
Holl.: Hij ziet er uit dat men hem zijne Zondagsduiten te bewaren zou geven. (Harrebomée, II, 588a.)
*372 Er sieht aus wie a klopfter Haas. (Ulm.)
Wenn Einer eine rechte Tracht Prügel bekommen hat.
*373 Er sieht aus wia'n verscheuchtes Hüahnle. (Ulm.)
*374 Er sieht aus wie anderthalb Spitzbuben. (Nordenburg.) – Frischbier, I, 199.
*375 Er sieht aus wie ausgeschissen (ausgespieen, ausgespuckt).
*376 Er sieht aus wie der dumme Junge von Meissen.
*377 Er sieht aus wie der Gottseibeiuns (der Teufel, der leibhaftige Böse etc.).
*378 Er sieht aus wie der halbe Mond. – Reuter, Ut mine Stromtid.
Auf der einen Seite hell und rein, auf der andern dunkel beschmuzt.
*379 Er sieht aus wie der heilige Geist von Guntau.1 – Frischbier, I, 201.
1) Dorf bei Wehlau in Ostpreussen.
*380 Er sieht aus wie der Himmel, wenn er Landregen beschert. – Demokrit, I, 248.
*381 Er sieht aus, wie der Mönch, als ihn die Frau aus dem Federfass liess. – Klosterspiegel, 65, 18.
*382 Er sieht aus wie der Schatt' an der Wand. (Rottenburg.)
Holl.: Hij ziet er uit als eene schim. (Harrebomée, II, 249a.)
*383 Er sieht aus wie der Teufel in der siebenten Bitte in Luthers kleinem Katechismus.
Die Mutter Goethes in einem Briefe vom 11. April 1779 an die Herzogin Amalie von Sachsen. (Weimar. Sonntagsblatt von Ruppius, Berlin 1864, S. 48.)
*384 Er sieht aus wie der Tod von Eylau. – Frischbier, II, 207.
Erinnert an die Schlacht bei Preussisch-Eylau 7. und 8. Februar 1807.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |