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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] Bennoweg bei Priessnitz an der Elbe. (Vgl. Sachsens Kirchengallerie I, 7.) Der heilige Grund bei dem Dorfe Zscheibe, Meissen gegenüber, wo er die Frösche, die ihn in seinen Meditationen störten, zum Schweigen gebracht haben soll. Nach der Sage hat er auch die ersten Kirschen und Kastanien in der dortigen Gegend angepflanzt. (Vgl. auch Sächsische Schulzeitung, 1864, No. 35, S. 277; Leo, Vaterlandskunde von Sachsen, Leipzig 1856, S. 62 und Sachsens Kirchengallerie V, 118.)


Benöthigtes.

* Do ist a Neithigs (Nöthiges, d. i. Benöthigtes) und a dürftig's z' sömme komme. (Breitingheim.)

Der Eine bedarf's und der Andere hat's nöthig; sie haben beide nichts. Der Mangel hat die Armuth geheirathet.


Benügen.

* Mir benügt, wie es Gott fügt. - Lehmann, 787, 1; Petri, II, 470.


Benüsseln.

* He is benisselt. (Detmold.) - Firmenich I, 364, 4.

Angetrunken. Schütze (III, 1573) sagt: Sich benüsseln heisst: sich langsam, allmählig, aber doch endlich einen Rausch trinken.


Bepinkt.

* Er hat sich bepinkt. (Friedland.) - Frischbier, II, 340.

D. i. betrunken.


Bepissen.

2 Niu wol ick mi doch wol bepissen, wan ik nitt nakt wör. (Sauerland.)


Bequelkse.

* Dat öss vaatz tom Bequelkse. (Kreuzberg.)

Zum Todtlachen.


Zu Bequemlichkeit.

Wenn sich Jemand durch unüberlegte Handlungsweise in Gefahr bringt, da die Blindschleiche (Hartwurm) nach dem Volksglauben giftig sein soll.


Bequemt.

*3 He bequemt sich, ass de Oss op dem Morgen Land. (Danziger Nehrung.) - Frischbier, I, 318.


Berappigungspolka.

* Nun kommt die Berappigungs-Polka.

In Breslau scherzhaft der Act des Bezahlens.


Berathen.

5 Je mehr da berathen, je dümmer die Thaten.


Berechnen.

*1 Der hat's berechnet. - Frischbier, II, 342.

Von einem Schlauen, der zunächst auf seinen eigenen Vortheil bedacht ist.

*2 He hett's berekent, bett up fiew Fitzen. (Pommern.)


Bereden.

1 Man kan woll eins bereden oder zwingen, das es ein Ding thut, aber nicht, das es gern thue. - Lehmann, 150, 158.

*2 Er lässt sich bereden, dass eilff grad sey. - Theatrum Diabolorum, 415b.


Beregnen.

* Lass dich beregnen, wenn du wachsen willst.

Scherzhaft zu denen, die im Regen stehen.


Bereinigen.

* Öck mot em beragge on bedone. (Königsberg.) - Frischbier, II, 341.

Ihn bereinigen, für ihn waschen.


Bereit.

2 Bereit sein ist Alles.

The readiness is all, sagt Hamlet in der zweiten Scene des fünften Aktes in ahnender Voraussicht des unglücklichen Ausganges.

3 Wo viel zu bereiten ist, da ist viel zu beschlagen.

*4 Bereit bis auf den letzten Gamaschenknopf.

Sagte im Juli 1870 der französische Kriegsminister Le Boeuf vor der Kriegserklärung gegen Deutschland.


Bereuen.

1 Poln.: Dosc sie poprawil, kto szczerze zaluje. (Celakovsky, 27.)

3 Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang. - Börne, Gesammelte Schriften VI, 141.

4 Was man bereuen muss, ist um jeden Preis zu theuer.

Böhm.: Nekoupim tak draho toho, cehoz bych litoval mnoho. (Celakovsky, 26.)

5 Wohl bereut, ist halb gebüsst.

Lat.: Quem poenitet peccasse paene est innoceus. (Seneca.) (Philippi II, 124.)


[Spaltenumbruch]
Berg.

9 Für Arnsberg: Firmenich I, 353, 12; für Düsseldorf: Firmenich I, 438, 19; für Holstein: Schütze I, 69; für Altmark: Danneil 15.

Lat.: Occurrunt homines, nequeunt occurrere montes. (Egeria, 195.)

12 Berg und Thal kommen nicht zusammen, aber siebenhunderttausend Thaler Reisewitzer Bierbrau-Actien. (Dresdener Nachrichten 1869.) - Die Italiener: die Berge bleiben stehen, aber die Menschen begegnen sich: I monti si stanno fermi gli uomini pero s' incontrano. (Giani, 1107.)

Schwed.: Afside bor och folk. (Grubb, 7.)

13 Engl.: Friends may meet, but mountains never greet.

Frz.: Les montagnes ne se rencontrent pas, mais les hommes se rencontrent.

It.: I monti stan fermi, e le persone camminano. (Marin, 4.)

Lat.: Malum malo aptissimum.

Schwed.: Aldrig sa langt emellan bergen att inte trollen rakas. (Marin, 4.)

14 In Warschau: Berg kümmen nit zünauf (zusammen), aber Menschen mit Menschen.

Poln.: Gora z gora sie nie zejdzie, ale czlowiek z czlo wiekiem sie zejsc moze. (Lompa, 12.)

22 Die Allgemeine Schulzeitung, Darmstadt 1863, S. 260 widerspricht, montes für den Accusativ zu nehmen und verweiset auf das griechische Original, dessen wörtliche Uebersetzung der Horazische Vers sei. - Wenn sich Horaz 1878 auf dem Gute des Herrn Schnür- Wegezin bei Anklam in Pommern befunden hätte, so würde er gesungen haben: Parturiunt canes, nascetur ridiculus mus. Dort ist nämlich dem 12 Jahre alten Wachtelhund des genannten Gutsherrn während der Kartoffelernte, in der er dem Geschäft des Mausefangs eifrig oblag, eine Maus, ehe er sie erbeissen konnte, hinuntergeschlüpft, hat sich durch den Magen hindurch und zu einer Seite hinausgefressen. Der Hund, welcher sich vor Schmerzen krümmte und wälzte, hat sie natürlich sofort, als sie mit dem Kopfe herauskam, erbissen. In diesem Zustande fand der Herr seinen alten lieben Wachtelhund, der getödtet werden musste, wobei der Vorgang festgestellt wurde. Der obengenannte Gutsherr, welcher zugleich Amtsvorsteher ist, berichtet den Vorgang selbst in der Neuen Stettiner Zeitung, aus der er in Nr. 293 der Nieder- Schlesischen Zeitung übergegangen ist.

44 "Auch hinter den Bergen wohnen Leut, gewandt im Reden und gescheidt."

It.: Al di-la de' monti sono anche uomini che hanno sale in zucca. (Giani, 1672.)

48 "Das sihet man überal, je höher berg je tiefer Thal." (Loci comm., 169.) - Ye hoher perg, ye tieffer tal. (Hofmann, 30, 50.)

Dän.: Jo hoyere bjerg, jo dybere dal. (Prov. dan., 71.)

50 In Luther's Ms. S. 5. Jhenese des Berges sind auch Leute.

54 Frz.: Nulle montaigne sans vallee.

Lat.: Mons absque valle nullus. (Bovill III, 175.)

55 Lat.: Dionysius Corinthi. (Binder II, 798; Erasm. 328; Lang, 225; Philippi I, 121; Seybold, 128.)

59 It.: Loda il monte, e tienti al piano. (Gaal, 405.)

Lat.: Laudato ingentia rura exiguum colito. (Virgil.) (Philippi I, 221.)

71 Nach einer mohamedanischen Legende, bekannt durch Hagedorn's Gedicht: Mahomed und der Hügel. "Zum Volke sprach der Prophet etc." Hagedorn's Poetische Werke, Hamburg 1764, I. 92.

80 Lat.: Quando caput albicat, canis pruinis tunc inferiora algent. (Binder II, 2733; Lehmann, 9, 61.)

94 Dän.: Höyeste bjerg haver dy beste dal. (Prov. dan., 71.)

95 Frz.: Entre deux montaignes la vallee. (Leroux I, 59.)

106 "Da thetestu mir viel andre gaben vnd köstlich güldne Berg gelaben." (Waldis IV, 99, 94.)

Engl.: To promise wonders.

It.: Promettere roma e toma. (Giani, 1869.)

Lat.: Montes auri policere. (Terenz.) (Binder II, 1883; Froberg, 447.) - Promissis onerare. (Caelius.) (Binder II, 2673.)

Schwed.: Lofwa guld och grona skogar. (Marin, 19.)

110 Lat.: Tertius de coelo cecidit lato. (Binder II, 3317; Seybold, 603.)

115 Achdern Barg wont ok Lüde. (Holstein.) - Schütze I, 69; für Altmark: Danneil I, 15.

116 Auch Berge und Felsen vergehen.

Lat.: Mors etiam saxis mormoribusque venit. (Philippi, I, 256.)

117 Auf den Bergen ist Freiheit. - Büchmann, 10, Aufl., S. 28.

Aus Schiller's Braut von Messina in den Volksmund eingedrungen.

118 Berg und Thal chöma nid zsäma, aber d' Lüt. (Bern.) - Zyro, 3; für Franken: Frommann VI, 164, 35.

Die Basken sagen: Der Berg kann ohne den Berg bestehn, die Menschen müssen zusammengehn. (Westermann, Monatsschrift IV. Bd. S. 587.)

119 Berg und Thal kommt z' sümme, warum sollet d' Leut net z' sümme komme. (Schwaben.)

[Spaltenumbruch] Bennoweg bei Priessnitz an der Elbe. (Vgl. Sachsens Kirchengallerie I, 7.) Der heilige Grund bei dem Dorfe Zscheibe, Meissen gegenüber, wo er die Frösche, die ihn in seinen Meditationen störten, zum Schweigen gebracht haben soll. Nach der Sage hat er auch die ersten Kirschen und Kastanien in der dortigen Gegend angepflanzt. (Vgl. auch Sächsische Schulzeitung, 1864, No. 35, S. 277; Leo, Vaterlandskunde von Sachsen, Leipzig 1856, S. 62 und Sachsens Kirchengallerie V, 118.)


Benöthigtes.

* Do ist a Neithigs (Nöthiges, d. i. Benöthigtes) und a dürftig's z' sömme komme. (Breitingheim.)

Der Eine bedarf's und der Andere hat's nöthig; sie haben beide nichts. Der Mangel hat die Armuth geheirathet.


Benügen.

* Mir benügt, wie es Gott fügt.Lehmann, 787, 1; Petri, II, 470.


Benüsseln.

* He is benisselt. (Detmold.) – Firmenich I, 364, 4.

Angetrunken. Schütze (III, 1573) sagt: Sich benüsseln heisst: sich langsam, allmählig, aber doch endlich einen Rausch trinken.


Bepinkt.

* Er hat sich bepinkt. (Friedland.) – Frischbier, II, 340.

D. i. betrunken.


Bepissen.

2 Niu wol ick mi doch wol bepissen, wan ik nitt nakt wör. (Sauerland.)


Bequelkse.

* Dat öss vaatz tom Bequelkse. (Kreuzberg.)

Zum Todtlachen.


Zu Bequemlichkeit.

Wenn sich Jemand durch unüberlegte Handlungsweise in Gefahr bringt, da die Blindschleiche (Hartwurm) nach dem Volksglauben giftig sein soll.


Bequemt.

*3 He bequemt sich, ass de Oss op dem Morgen Land. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 318.


Berappigungspolka.

* Nun kommt die Berappigungs-Polka.

In Breslau scherzhaft der Act des Bezahlens.


Berathen.

5 Je mehr da berathen, je dümmer die Thaten.


Berechnen.

*1 Der hat's berechnet.Frischbier, II, 342.

Von einem Schlauen, der zunächst auf seinen eigenen Vortheil bedacht ist.

*2 He hett's berêkent, bett up fiew Fitzen. (Pommern.)


Bereden.

1 Man kan woll eins bereden oder zwingen, das es ein Ding thut, aber nicht, das es gern thue.Lehmann, 150, 158.

*2 Er lässt sich bereden, dass eilff grad sey.Theatrum Diabolorum, 415b.


Beregnen.

* Lass dich beregnen, wenn du wachsen willst.

Scherzhaft zu denen, die im Regen stehen.


Bereinigen.

* Öck mot em beragge on bedône. (Königsberg.) – Frischbier, II, 341.

Ihn bereinigen, für ihn waschen.


Bereit.

2 Bereit sein ist Alles.

The readiness is all, sagt Hamlet in der zweiten Scene des fünften Aktes in ahnender Voraussicht des unglücklichen Ausganges.

3 Wo viel zu bereiten ist, da ist viel zu beschlagen.

*4 Bereit bis auf den letzten Gamaschenknopf.

Sagte im Juli 1870 der französische Kriegsminister Le Bœuf vor der Kriegserklärung gegen Deutschland.


Bereuen.

1 Poln.: Dość się poprawił, kto szczerze žałuje. (Čelakovský, 27.)

3 Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.Börne, Gesammelte Schriften VI, 141.

4 Was man bereuen muss, ist um jeden Preis zu theuer.

Böhm.: Nekoupím tak draho toho, čehož bych litoval mnoho. (Čelakovský, 26.)

5 Wohl bereut, ist halb gebüsst.

Lat.: Quem poenitet peccasse paene est innoceus. (Seneca.) (Philippi II, 124.)


[Spaltenumbruch]
Berg.

9 Für Arnsberg: Firmenich I, 353, 12; für Düsseldorf: Firmenich I, 438, 19; für Holstein: Schütze I, 69; für Altmark: Danneil 15.

Lat.: Occurrunt homines, nequeunt occurrere montes. (Egeria, 195.)

12 Berg und Thal kommen nicht zusammen, aber siebenhunderttausend Thaler Reisewitzer Bierbrau-Actien. (Dresdener Nachrichten 1869.) – Die Italiener: die Berge bleiben stehen, aber die Menschen begegnen sich: I monti si stanno fermi gli uomini però s' incontrano. (Giani, 1107.)

Schwed.: Afside bor och folk. (Grubb, 7.)

13 Engl.: Friends may meet, but mountains never greet.

Frz.: Les montagnes ne se rencontrent pas, mais les hommes se rencontrent.

It.: I monti stan fermi, e le persone camminano. (Marin, 4.)

Lat.: Malum malo aptissimum.

Schwed.: Aldrig så langt emellan bergen att inte trollen råkas. (Marin, 4.)

14 In Warschau: Berg kümmen nit zünauf (zusammen), aber Menschen mit Menschen.

Poln.: Góra z gorą się nie zejdzie, ale człowiek z czło wiekiem się zejść moźe. (Lompa, 12.)

22 Die Allgemeine Schulzeitung, Darmstadt 1863, S. 260 widerspricht, montes für den Accusativ zu nehmen und verweiset auf das griechische Original, dessen wörtliche Uebersetzung der Horazische Vers sei. – Wenn sich Horaz 1878 auf dem Gute des Herrn Schnür- Wegezin bei Anklam in Pommern befunden hätte, so würde er gesungen haben: Parturiunt canes, nascetur ridiculus mus. Dort ist nämlich dem 12 Jahre alten Wachtelhund des genannten Gutsherrn während der Kartoffelernte, in der er dem Geschäft des Mausefangs eifrig oblag, eine Maus, ehe er sie erbeissen konnte, hinuntergeschlüpft, hat sich durch den Magen hindurch und zu einer Seite hinausgefressen. Der Hund, welcher sich vor Schmerzen krümmte und wälzte, hat sie natürlich sofort, als sie mit dem Kopfe herauskam, erbissen. In diesem Zustande fand der Herr seinen alten lieben Wachtelhund, der getödtet werden musste, wobei der Vorgang festgestellt wurde. Der obengenannte Gutsherr, welcher zugleich Amtsvorsteher ist, berichtet den Vorgang selbst in der Neuen Stettiner Zeitung, aus der er in Nr. 293 der Nieder- Schlesischen Zeitung übergegangen ist.

44 „Auch hinter den Bergen wohnen Leut, gewandt im Reden und gescheidt.“

It.: Al di-là de' monti sono anche uomini che hanno sale in zucca. (Giani, 1672.)

48 „Das sihet man überal, je höher berg je tiefer Thal.“ (Loci comm., 169.) – Ye hoher perg, ye tieffer tal. (Hofmann, 30, 50.)

Dän.: Jo hoyere bjerg, jo dybere dal. (Prov. dan., 71.)

50 In Luther's Ms. S. 5. Jhenese des Berges sind auch Leute.

54 Frz.: Nulle montaigne sans vallée.

Lat.: Mons absque valle nullus. (Bovill III, 175.)

55 Lat.: Dionysius Corinthi. (Binder II, 798; Erasm. 328; Lang, 225; Philippi I, 121; Seybold, 128.)

59 It.: Loda il monte, e tienti al piano. (Gaal, 405.)

Lat.: Laudato ingentia rura exiguum colito. (Virgil.) (Philippi I, 221.)

71 Nach einer mohamedanischen Legende, bekannt durch Hagedorn's Gedicht: Mahomed und der Hügel. „Zum Volke sprach der Prophet etc.“ Hagedorn's Poetische Werke, Hamburg 1764, I. 92.

80 Lat.: Quando caput albicat, canis pruinis tunc inferiora algent. (Binder II, 2733; Lehmann, 9, 61.)

94 Dän.: Höyeste bjerg haver dy beste dal. (Prov. dan., 71.)

95 Frz.: Entre deux montaignes la vallée. (Leroux I, 59.)

106 „Da thetestu mir viel andre gaben vnd köstlich güldne Berg gelaben.“ (Waldis IV, 99, 94.)

Engl.: To promise wonders.

It.: Promettere roma e toma. (Giani, 1869.)

Lat.: Montes auri policere. (Terenz.) (Binder II, 1883; Froberg, 447.) – Promissis onerare. (Caelius.) (Binder II, 2673.)

Schwed.: Lofwa guld och grôna skogar. (Marin, 19.)

110 Lat.: Tertius de coeło cecidit lato. (Binder II, 3317; Seybold, 603.)

115 Achdern Barg wônt ôk Lüde. (Holstein.) – Schütze I, 69; für Altmark: Danneil I, 15.

116 Auch Berge und Felsen vergehen.

Lat.: Mors etiam saxis mormoribusque venit. (Philippi, I, 256.)

117 Auf den Bergen ist Freiheit.Büchmann, 10, Aufl., S. 28.

Aus Schiller's Braut von Messina in den Volksmund eingedrungen.

118 Berg und Thal chöma nid zsäma, aber d' Lüt. (Bern.) – Zyro, 3; für Franken: Frommann VI, 164, 35.

Die Basken sagen: Der Berg kann ohne den Berg bestehn, die Menschen müssen zusammengehn. (Westermann, Monatsschrift IV. Bd. S. 587.)

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[[479]/0491] Bennoweg bei Priessnitz an der Elbe. (Vgl. Sachsens Kirchengallerie I, 7.) Der heilige Grund bei dem Dorfe Zscheibe, Meissen gegenüber, wo er die Frösche, die ihn in seinen Meditationen störten, zum Schweigen gebracht haben soll. Nach der Sage hat er auch die ersten Kirschen und Kastanien in der dortigen Gegend angepflanzt. (Vgl. auch Sächsische Schulzeitung, 1864, No. 35, S. 277; Leo, Vaterlandskunde von Sachsen, Leipzig 1856, S. 62 und Sachsens Kirchengallerie V, 118.) Benöthigtes. * Do ist a Neithigs (Nöthiges, d. i. Benöthigtes) und a dürftig's z' sömme komme. (Breitingheim.) Der Eine bedarf's und der Andere hat's nöthig; sie haben beide nichts. Der Mangel hat die Armuth geheirathet. Benügen. * Mir benügt, wie es Gott fügt. – Lehmann, 787, 1; Petri, II, 470. Benüsseln. * He is benisselt. (Detmold.) – Firmenich I, 364, 4. Angetrunken. Schütze (III, 1573) sagt: Sich benüsseln heisst: sich langsam, allmählig, aber doch endlich einen Rausch trinken. Bepinkt. * Er hat sich bepinkt. (Friedland.) – Frischbier, II, 340. D. i. betrunken. Bepissen. 2 Niu wol ick mi doch wol bepissen, wan ik nitt nakt wör. (Sauerland.) Bequelkse. * Dat öss vaatz tom Bequelkse. (Kreuzberg.) Zum Todtlachen. Zu Bequemlichkeit. Wenn sich Jemand durch unüberlegte Handlungsweise in Gefahr bringt, da die Blindschleiche (Hartwurm) nach dem Volksglauben giftig sein soll. Bequemt. *3 He bequemt sich, ass de Oss op dem Morgen Land. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 318. Berappigungspolka. * Nun kommt die Berappigungs-Polka. In Breslau scherzhaft der Act des Bezahlens. Berathen. 5 Je mehr da berathen, je dümmer die Thaten. Berechnen. *1 Der hat's berechnet. – Frischbier, II, 342. Von einem Schlauen, der zunächst auf seinen eigenen Vortheil bedacht ist. *2 He hett's berêkent, bett up fiew Fitzen. (Pommern.) Bereden. 1 Man kan woll eins bereden oder zwingen, das es ein Ding thut, aber nicht, das es gern thue. – Lehmann, 150, 158. *2 Er lässt sich bereden, dass eilff grad sey. – Theatrum Diabolorum, 415b. Beregnen. * Lass dich beregnen, wenn du wachsen willst. Scherzhaft zu denen, die im Regen stehen. Bereinigen. * Öck mot em beragge on bedône. (Königsberg.) – Frischbier, II, 341. Ihn bereinigen, für ihn waschen. Bereit. 2 Bereit sein ist Alles. The readiness is all, sagt Hamlet in der zweiten Scene des fünften Aktes in ahnender Voraussicht des unglücklichen Ausganges. 3 Wo viel zu bereiten ist, da ist viel zu beschlagen. *4 Bereit bis auf den letzten Gamaschenknopf. Sagte im Juli 1870 der französische Kriegsminister Le Bœuf vor der Kriegserklärung gegen Deutschland. Bereuen. 1 Poln.: Dość się poprawił, kto szczerze žałuje. (Čelakovský, 27.) 3 Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang. – Börne, Gesammelte Schriften VI, 141. 4 Was man bereuen muss, ist um jeden Preis zu theuer. Böhm.: Nekoupím tak draho toho, čehož bych litoval mnoho. (Čelakovský, 26.) 5 Wohl bereut, ist halb gebüsst. Lat.: Quem poenitet peccasse paene est innoceus. (Seneca.) (Philippi II, 124.) Berg. 9 Für Arnsberg: Firmenich I, 353, 12; für Düsseldorf: Firmenich I, 438, 19; für Holstein: Schütze I, 69; für Altmark: Danneil 15. Lat.: Occurrunt homines, nequeunt occurrere montes. (Egeria, 195.) 12 Berg und Thal kommen nicht zusammen, aber siebenhunderttausend Thaler Reisewitzer Bierbrau-Actien. (Dresdener Nachrichten 1869.) – Die Italiener: die Berge bleiben stehen, aber die Menschen begegnen sich: I monti si stanno fermi gli uomini però s' incontrano. (Giani, 1107.) Schwed.: Afside bor och folk. (Grubb, 7.) 13 Engl.: Friends may meet, but mountains never greet. Frz.: Les montagnes ne se rencontrent pas, mais les hommes se rencontrent. It.: I monti stan fermi, e le persone camminano. (Marin, 4.) Lat.: Malum malo aptissimum. Schwed.: Aldrig så langt emellan bergen att inte trollen råkas. (Marin, 4.) 14 In Warschau: Berg kümmen nit zünauf (zusammen), aber Menschen mit Menschen. Poln.: Góra z gorą się nie zejdzie, ale człowiek z czło wiekiem się zejść moźe. (Lompa, 12.) 22 Die Allgemeine Schulzeitung, Darmstadt 1863, S. 260 widerspricht, montes für den Accusativ zu nehmen und verweiset auf das griechische Original, dessen wörtliche Uebersetzung der Horazische Vers sei. – Wenn sich Horaz 1878 auf dem Gute des Herrn Schnür- Wegezin bei Anklam in Pommern befunden hätte, so würde er gesungen haben: Parturiunt canes, nascetur ridiculus mus. Dort ist nämlich dem 12 Jahre alten Wachtelhund des genannten Gutsherrn während der Kartoffelernte, in der er dem Geschäft des Mausefangs eifrig oblag, eine Maus, ehe er sie erbeissen konnte, hinuntergeschlüpft, hat sich durch den Magen hindurch und zu einer Seite hinausgefressen. Der Hund, welcher sich vor Schmerzen krümmte und wälzte, hat sie natürlich sofort, als sie mit dem Kopfe herauskam, erbissen. In diesem Zustande fand der Herr seinen alten lieben Wachtelhund, der getödtet werden musste, wobei der Vorgang festgestellt wurde. Der obengenannte Gutsherr, welcher zugleich Amtsvorsteher ist, berichtet den Vorgang selbst in der Neuen Stettiner Zeitung, aus der er in Nr. 293 der Nieder- Schlesischen Zeitung übergegangen ist. 44 „Auch hinter den Bergen wohnen Leut, gewandt im Reden und gescheidt.“ It.: Al di-là de' monti sono anche uomini che hanno sale in zucca. (Giani, 1672.) 48 „Das sihet man überal, je höher berg je tiefer Thal.“ (Loci comm., 169.) – Ye hoher perg, ye tieffer tal. (Hofmann, 30, 50.) Dän.: Jo hoyere bjerg, jo dybere dal. (Prov. dan., 71.) 50 In Luther's Ms. S. 5. Jhenese des Berges sind auch Leute. 54 Frz.: Nulle montaigne sans vallée. Lat.: Mons absque valle nullus. (Bovill III, 175.) 55 Lat.: Dionysius Corinthi. (Binder II, 798; Erasm. 328; Lang, 225; Philippi I, 121; Seybold, 128.) 59 It.: Loda il monte, e tienti al piano. (Gaal, 405.) Lat.: Laudato ingentia rura exiguum colito. (Virgil.) (Philippi I, 221.) 71 Nach einer mohamedanischen Legende, bekannt durch Hagedorn's Gedicht: Mahomed und der Hügel. „Zum Volke sprach der Prophet etc.“ Hagedorn's Poetische Werke, Hamburg 1764, I. 92. 80 Lat.: Quando caput albicat, canis pruinis tunc inferiora algent. (Binder II, 2733; Lehmann, 9, 61.) 94 Dän.: Höyeste bjerg haver dy beste dal. (Prov. dan., 71.) 95 Frz.: Entre deux montaignes la vallée. (Leroux I, 59.) 106 „Da thetestu mir viel andre gaben vnd köstlich güldne Berg gelaben.“ (Waldis IV, 99, 94.) Engl.: To promise wonders. It.: Promettere roma e toma. (Giani, 1869.) Lat.: Montes auri policere. (Terenz.) (Binder II, 1883; Froberg, 447.) – Promissis onerare. (Caelius.) (Binder II, 2673.) Schwed.: Lofwa guld och grôna skogar. (Marin, 19.) 110 Lat.: Tertius de coeło cecidit lato. (Binder II, 3317; Seybold, 603.) 115 Achdern Barg wônt ôk Lüde. (Holstein.) – Schütze I, 69; für Altmark: Danneil I, 15. 116 Auch Berge und Felsen vergehen. Lat.: Mors etiam saxis mormoribusque venit. (Philippi, I, 256.) 117 Auf den Bergen ist Freiheit. – Büchmann, 10, Aufl., S. 28. Aus Schiller's Braut von Messina in den Volksmund eingedrungen. 118 Berg und Thal chöma nid zsäma, aber d' Lüt. (Bern.) – Zyro, 3; für Franken: Frommann VI, 164, 35. Die Basken sagen: Der Berg kann ohne den Berg bestehn, die Menschen müssen zusammengehn. (Westermann, Monatsschrift IV. Bd. S. 587.) 119 Berg und Thal kommt z' sümme, warum sollet d' Leut net z' sümme komme. (Schwaben.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [479]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/491>, abgerufen am 22.11.2024.