Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] ich nicht dazu gekommen, so wäre er ertrunken." Der ganze Reimspruch selbst ist aus Fischart, Geschichtklitterung, 477 entlehnt, nur dass er dort vom Mönch handelt.

*169 Es ist ihm ein Jude über die Leber gekrochen. - Nonnenholz, Freunde und Brüder (Göttingen 1871.)

*170 He is met de Juden dörch de Wauöste lopen. - Schlingmann, 1480.

*171 Hier muss früher ein Jude gesessen haben.

Sagt der Spieler, der wiederholentlich schlechte Karten erhält.


Juden.

*2 Er judet ärger als ein Jude. - Krünitz, Encyklopädie, XXXI, 294.

Von einem, der übermässigen und unerlaubten Gewinn zu bekommen sucht.


Judenangst.

* Judenangst ausstande(n) haben.

Aus der Zeit der Judenverfolgungen.


Judengericht.

* Dreimul züm Jüden-Gerecht. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Bei dreimaliger Wiederholung einer Sache. Dem altrabbinischen Gerichtsverfahren entnommen, laut welchem der Angeklagte dreimal vorgeladen werden musste.


Judenhänger.

* Es sind Judenhänger.

Spottname der Wiltauer im tiroler Zillerthal. Es ist dort Sitte, wenn Kirchweih gefeiert wird, eine rothe Fahne zum Kirchthurm herabzuhängen, in Ermangelung einer solchen sollen die Wiltauer einen Juden an deren Stelle herausgehängt haben. (Hörmann in Wachenhusen's Hausfreund, 1872, S. 25.)


Judith.

Hier schneidet Judith dem Holofern die Gurgel ab zur Ehre des Herrn.

Diese Inschrift trug das mit altniederländischen Glasmalereien gezierte Rathhaus zu Traben an der Mosel. (Leitmeritzer Wochenblatt, 1879, Nr. 88.)


Jüdlein.

Jüdlein, Jüdlein, hepp, hepp, hepp, Schweinefleisch macht Juden fett. (Wien.)


Jugend.

201 Der Jugend Lob sich mehret, wenn sie das Alter ehret. - Hertz, 47.

202 Die in der Jugend nicht gezügelt sind, verzehren, was sie aufs Alter bekommen.

Bei Tunnicius(723): De in der joget nicht gedwungen sint, de vorteren wat se krygen up dat older. (Jam consumit opes patrio non verbere laesus.)

203 Die Jugend geht bald vorüber.

Bei Tunnicius (770): De joget geit bolde vorby. (Illico praetereunt primaevae tempora vitae.)

204 Die Jugend muss auf die Schleifmühle.

205 Die Jugend soll gewinnen, was das Alter verzehren kann.

Bei Tunnicius (1101): Do joget salt winnen dat dat older mach vorteren. (Conquirat juvenis quae consumenda senectae.)

206 Die Jugend wäre gut, wär' nur nicht voll Thorheiten ihr Hut (Muth).

207 In der Jugend der Tod und im Alter die Noth sind bittere Dinge. - Merx, 313.

208 In der Jugend glauben wir an Vieles, was falsch ist, und im Alter zweifeln wir an Vielem, was wahr.

209 In der Jugend gut Gewissen, ist des Alters guter Biesen. - Gerlach, 77.

210 In der Jugend ist's zu früh zu heirathen und im Alter zu spät.

211 In der Jugend muss man erringen, was im Alter Trost soll bringen.

It.: In gioventu bisogna acquistare, quel che in vecchiezza ti puo giovare. (Giani, 779.)

212 In der Jugend zum Fleisse gewöhnt, im Alter mit Ehre krönt. (Rheinpfalz.)

213 Jugend hat keine Weisheit.

It.: Giovanezza non ha saviezza. (Giani, 774.)

214 Jugend in Saus und Braus bringt im Alter Trübsal ins Haus.

It.: Gioventu disordinata fa vecchiezza tribolata. (Giani, 778.)

215 Jugend in süsser Freude, Alter in Herzeleide.

It.: Gioventu in olio, vecchiezza in duolo. (Giani, 777.)

[Spaltenumbruch] 216 Jugend ist kein Freibrief gegen den Tod.

217 Jugend sollte das Wort bleich nicht kennen, sagte eine Dame und griff nach dem Schminktopf.

218 Streb' in der Jugend nach Ehr' und Tugend, leb' ohne Tadel, so bist von Adel. - Gerlach, 83.

219 Wer in der Jugend sein Leben nicht schont, den drückt das Alter nicht.

220 Wer in der Jugend spart, der hat einen Zehrpfennig im Alter.

"O da thut es sanffte, ein eignes Herdlein, ein Viehlein, ein Zehrpfennig, ein gutes Tränklein haben." (Mathesy, Syrach, 156a.)

221 Wer in der Jugend zu schwer schafft, nimmt dem Alter seine Kraft.

222 Wer sich die Jugend verpfeffert, dem wird das Leben mit Galle gewürzt.

223 Wer zürnet mit der Jugend, dass sie neigt zu Lieb und Wein, der muss von Kräften dürr und grün von Sinnen sein. - Keil, 72.

224 Womit die Jugend sich beschäftigt, das hängt ihr an.

*225 Von Jugend auf.

Lat.: Ab incunabilis. (Frisius, 123.)


Jugendeselei.

* Blöde Jugendeselei. - Büchmann, X, 68.

Aus H. Heine's Neuen Gedichten.


Jugendjahre.

Die Jugendjahre sind ein schöner, aber kurzer Traum.

Lat.: Aetatis flos somnium brevissimum. (Sailer, Sprüche, 212.)


Juist.

Juist, dat Toverland (Zauberland). - Kern, 52.

Erinnert an den auf den ostfriesischen Inseln stark herrschenden Aberglauben. (S. Wangeroge.)


Juli.

21 Im Juli den Regen entbehren müssen, das hilft zu kräftigen Kernen den Nüssen. - Wunderlich, 28.

22 Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll gerathen. - Payne, 27.

23 Ist der Juli für die Bienen gut, so brechen die frühern Monate nicht den Muth.

D. h. es schadet nicht, wenn auch die vorhergehenden Monate schlecht sind.

24 Juli Sonnenbrand, gut für Leut und Land. - Marienkalender, 1879, S. 21.

25 Tönt im Juli Kukuksgeschrei, ist die Hälfte des Jahres vorbei. - Egerbote, 1879.

26 Wenn der Juli die Aehren wäscht, bleibt ihm das Mehl an den Fingern kleben. - Wunderlich, 28.


Juligewitter.

Ein tüchtig Juligewitter ist gut für Winzer und Schnitter. - Payne, 27.


Juliglut.

Nur in der Juliglut wird Obst und Wein dir gut. - Marienkalender, 1879, S. 21.


Julisonnenstrahl.

Julisonnenstrahl gibt eine gute Rübenzahl. - Wunderlich, 28.


Julius.

* Mit dem Julius bestrafen.

Der feste Juliusthurm in Spandau, wo jetzt der Reichskriegsschatz aufbewahrt wird, war schon im Mittelalter ein landläufiger Ausdruck. (Daheim, 1874, 258b.)


Jung.

97 Jung ein Springer, alt ein Bettler. - Petri, II, 410.

98 Jung gelernt, alt geruht. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581.

99 Jung ist jung. - Klix, 31.

100 Jung und Jung - Freuden genung; Jung und Alt - eiskalt. - Storch, Freiknecht, I, 342.

101 Jung zu Jung, Alt zu Alt, jedes sich zu seines gleichen halt. - Zinkgref, IV, 105.

[Spaltenumbruch] ich nicht dazu gekommen, so wäre er ertrunken.“ Der ganze Reimspruch selbst ist aus Fischart, Geschichtklitterung, 477 entlehnt, nur dass er dort vom Mönch handelt.

*169 Es ist ihm ein Jude über die Leber gekrochen.Nonnenholz, Freunde und Brüder (Göttingen 1871.)

*170 He is met de Juden dörch de Wûöste lopen.Schlingmann, 1480.

*171 Hier muss früher ein Jude gesessen haben.

Sagt der Spieler, der wiederholentlich schlechte Karten erhält.


Juden.

*2 Er judet ärger als ein Jude.Krünitz, Encyklopädie, XXXI, 294.

Von einem, der übermässigen und unerlaubten Gewinn zu bekommen sucht.


Judenangst.

* Judenangst ausstande(n) haben.

Aus der Zeit der Judenverfolgungen.


Judengericht.

* Dreimul züm Jüden-Gerecht. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Bei dreimaliger Wiederholung einer Sache. Dem altrabbinischen Gerichtsverfahren entnommen, laut welchem der Angeklagte dreimal vorgeladen werden musste.


Judenhänger.

* Es sind Judenhänger.

Spottname der Wiltauer im tiroler Zillerthal. Es ist dort Sitte, wenn Kirchweih gefeiert wird, eine rothe Fahne zum Kirchthurm herabzuhängen, in Ermangelung einer solchen sollen die Wiltauer einen Juden an deren Stelle herausgehängt haben. (Hörmann in Wachenhusen's Hausfreund, 1872, S. 25.)


Judith.

Hier schneidet Judith dem Holofern die Gurgel ab zur Ehre des Herrn.

Diese Inschrift trug das mit altniederländischen Glasmalereien gezierte Rathhaus zu Traben an der Mosel. (Leitmeritzer Wochenblatt, 1879, Nr. 88.)


Jüdlein.

Jüdlein, Jüdlein, hepp, hepp, hepp, Schweinefleisch macht Juden fett. (Wien.)


Jugend.

201 Der Jugend Lob sich mehret, wenn sie das Alter ehret.Hertz, 47.

202 Die in der Jugend nicht gezügelt sind, verzehren, was sie aufs Alter bekommen.

Bei Tunnicius(723): De in der joget nicht gedwungen sint, de vorteren wat se krygen up dat older. (Jam consumit opes patrio non verbere laesus.)

203 Die Jugend geht bald vorüber.

Bei Tunnicius (770): De joget geit bolde vorby. (Illico praetereunt primaevae tempora vitae.)

204 Die Jugend muss auf die Schleifmühle.

205 Die Jugend soll gewinnen, was das Alter verzehren kann.

Bei Tunnicius (1101): Do joget salt winnen dat dat older mach vorteren. (Conquirat juvenis quae consumenda senectae.)

206 Die Jugend wäre gut, wär' nur nicht voll Thorheiten ihr Hut (Muth).

207 In der Jugend der Tod und im Alter die Noth sind bittere Dinge.Merx, 313.

208 In der Jugend glauben wir an Vieles, was falsch ist, und im Alter zweifeln wir an Vielem, was wahr.

209 In der Jugend gut Gewissen, ist des Alters guter Biesen.Gerlach, 77.

210 In der Jugend ist's zu früh zu heirathen und im Alter zu spät.

211 In der Jugend muss man erringen, was im Alter Trost soll bringen.

It.: In gioventù bisogna acquistare, quel che in vecchiezza ti può giovare. (Giani, 779.)

212 In der Jugend zum Fleisse gewöhnt, im Alter mit Ehre krönt. (Rheinpfalz.)

213 Jugend hat keine Weisheit.

It.: Giovanezza non ha saviezza. (Giani, 774.)

214 Jugend in Saus und Braus bringt im Alter Trübsal ins Haus.

It.: Gioventù disordinata fa vecchiezza tribolata. (Giani, 778.)

215 Jugend in süsser Freude, Alter in Herzeleide.

It.: Gioventù in olio, vecchiezza in duolo. (Giani, 777.)

[Spaltenumbruch] 216 Jugend ist kein Freibrief gegen den Tod.

217 Jugend sollte das Wort bleich nicht kennen, sagte eine Dame und griff nach dem Schminktopf.

218 Streb' in der Jugend nach Ehr' und Tugend, leb' ohne Tadel, so bist von Adel.Gerlach, 83.

219 Wer in der Jugend sein Leben nicht schont, den drückt das Alter nicht.

220 Wer in der Jugend spart, der hat einen Zehrpfennig im Alter.

„O da thut es sanffte, ein eignes Herdlein, ein Viehlein, ein Zehrpfennig, ein gutes Tränklein haben.“ (Mathesy, Syrach, 156a.)

221 Wer in der Jugend zu schwer schafft, nimmt dem Alter seine Kraft.

222 Wer sich die Jugend verpfeffert, dem wird das Leben mit Galle gewürzt.

223 Wer zürnet mit der Jugend, dass sie neigt zu Lieb und Wein, der muss von Kräften dürr und grün von Sinnen sein.Keil, 72.

224 Womit die Jugend sich beschäftigt, das hängt ihr an.

*225 Von Jugend auf.

Lat.: Ab incunabilis. (Frisius, 123.)


Jugendeselei.

* Blöde Jugendeselei.Büchmann, X, 68.

Aus H. Heine's Neuen Gedichten.


Jugendjahre.

Die Jugendjahre sind ein schöner, aber kurzer Traum.

Lat.: Aetatis flos somnium brevissimum. (Sailer, Sprüche, 212.)


Juist.

Juist, dat Toverland (Zauberland).Kern, 52.

Erinnert an den auf den ostfriesischen Inseln stark herrschenden Aberglauben. (S. Wangeroge.)


Juli.

21 Im Juli den Regen entbehren müssen, das hilft zu kräftigen Kernen den Nüssen.Wunderlich, 28.

22 Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll gerathen.Payne, 27.

23 Ist der Juli für die Bienen gut, so brechen die frühern Monate nicht den Muth.

D. h. es schadet nicht, wenn auch die vorhergehenden Monate schlecht sind.

24 Juli Sonnenbrand, gut für Leut und Land.Marienkalender, 1879, S. 21.

25 Tönt im Juli Kukuksgeschrei, ist die Hälfte des Jahres vorbei.Egerbote, 1879.

26 Wenn der Juli die Aehren wäscht, bleibt ihm das Mehl an den Fingern kleben.Wunderlich, 28.


Juligewitter.

Ein tüchtig Juligewitter ist gut für Winzer und Schnitter.Payne, 27.


Juliglut.

Nur in der Juliglut wird Obst und Wein dir gut.Marienkalender, 1879, S. 21.


Julisonnenstrahl.

Julisonnenstrahl gibt eine gute Rübenzahl.Wunderlich, 28.


Julius.

* Mit dem Julius bestrafen.

Der feste Juliusthurm in Spandau, wo jetzt der Reichskriegsschatz aufbewahrt wird, war schon im Mittelalter ein landläufiger Ausdruck. (Daheim, 1874, 258b.)


Jung.

97 Jung ein Springer, alt ein Bettler.Petri, II, 410.

98 Jung gelernt, alt geruht. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.

99 Jung ist jung.Klix, 31.

100 Jung und Jung - Freuden genung; Jung und Alt - eiskalt.Storch, Freiknecht, I, 342.

101 Jung zu Jung, Alt zu Alt, jedes sich zu seines gleichen halt.Zinkgref, IV, 105.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0748" n="[736]"/><cb n="1471"/>
ich nicht dazu gekommen, so wäre er ertrunken.&#x201C; Der ganze Reimspruch selbst ist aus <hi rendition="#i">Fischart, Geschichtklitterung,</hi> 477 entlehnt, nur dass er dort vom Mönch handelt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*169 Es ist ihm ein Jude über die Leber gekrochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nonnenholz, Freunde und Brüder (Göttingen 1871.)</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*170 He is met de Juden dörch de Wûöste lopen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1480.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*171 Hier muss früher ein Jude gesessen haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt der Spieler, der wiederholentlich schlechte Karten erhält.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er judet ärger als ein Jude.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Krünitz, Encyklopädie, XXXI, 294.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem, der übermässigen und unerlaubten Gewinn zu bekommen sucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Judenangst.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Judenangst ausstande(n) haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus der Zeit der Judenverfolgungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Judengericht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dreimul züm Jüden-Gerecht.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei dreimaliger Wiederholung einer Sache. Dem altrabbinischen Gerichtsverfahren entnommen, laut welchem der Angeklagte dreimal vorgeladen werden musste.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Judenhänger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es sind Judenhänger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spottname der Wiltauer im tiroler Zillerthal. Es ist dort Sitte, wenn Kirchweih gefeiert wird, eine rothe Fahne zum Kirchthurm herabzuhängen, in Ermangelung einer solchen sollen die Wiltauer einen Juden an deren Stelle herausgehängt haben. (<hi rendition="#i">Hörmann in Wachenhusen's Hausfreund, 1872, S. 25.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Judith.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Hier schneidet Judith dem Holofern die Gurgel ab zur Ehre des Herrn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Inschrift trug das mit altniederländischen Glasmalereien gezierte Rathhaus zu Traben an der Mosel. (<hi rendition="#i">Leitmeritzer Wochenblatt, 1879, Nr. 88.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jüdlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Jüdlein, Jüdlein, hepp, hepp, hepp, Schweinefleisch macht Juden fett.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jugend.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">201 Der Jugend Lob sich mehret, wenn sie das Alter ehret.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">202 Die in der Jugend nicht gezügelt sind, verzehren, was sie aufs Alter bekommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius(723)</hi>: De in der joget nicht gedwungen sint, de vorteren wat se krygen up dat older. (Jam consumit opes patrio non verbere laesus.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">203 Die Jugend geht bald vorüber.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (770)</hi>: De joget geit bolde vorby. (Illico praetereunt primaevae tempora vitae.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">204 Die Jugend muss auf die Schleifmühle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">205 Die Jugend soll gewinnen, was das Alter verzehren kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1101)</hi>: Do joget salt winnen dat dat older mach vorteren. (Conquirat juvenis quae consumenda senectae.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">206 Die Jugend wäre gut, wär' nur nicht voll Thorheiten ihr Hut (Muth).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">207 In der Jugend der Tod und im Alter die Noth sind bittere Dinge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 313.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">208 In der Jugend glauben wir an Vieles, was falsch ist, und im Alter zweifeln wir an Vielem, was wahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 In der Jugend gut Gewissen, ist des Alters guter Biesen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, 77.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">210 In der Jugend ist's zu früh zu heirathen und im Alter zu spät.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">211 In der Jugend muss man erringen, was im Alter Trost soll bringen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: In gioventù bisogna acquistare, quel che in vecchiezza ti può giovare. (<hi rendition="#i">Giani, 779.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">212 In der Jugend zum Fleisse gewöhnt, im Alter mit Ehre krönt.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">213 Jugend hat keine Weisheit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Giovanezza non ha saviezza. (<hi rendition="#i">Giani, 774.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">214 Jugend in Saus und Braus bringt im Alter Trübsal ins Haus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Gioventù disordinata fa vecchiezza tribolata. (<hi rendition="#i">Giani, 778.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">215 Jugend in süsser Freude, Alter in Herzeleide.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Gioventù in olio, vecchiezza in duolo. (<hi rendition="#i">Giani, 777.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1472"/>
216 Jugend ist kein Freibrief gegen den Tod.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">217 Jugend sollte das Wort bleich nicht kennen, sagte eine Dame und griff nach dem Schminktopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">218 Streb' in der Jugend nach Ehr' und Tugend, leb' ohne Tadel, so bist von Adel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">219 Wer in der Jugend sein Leben nicht schont, den drückt das Alter nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">220 Wer in der Jugend spart, der hat einen Zehrpfennig im Alter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;O da thut es sanffte, ein eignes Herdlein, ein Viehlein, ein Zehrpfennig, ein gutes Tränklein haben.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, Syrach, 156<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">221 Wer in der Jugend zu schwer schafft, nimmt dem Alter seine Kraft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">222 Wer sich die Jugend verpfeffert, dem wird das Leben mit Galle gewürzt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">223 Wer zürnet mit der Jugend, dass sie neigt zu Lieb und Wein, der muss von Kräften dürr und grün von Sinnen sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 72.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">224 Womit die Jugend sich beschäftigt, das hängt ihr an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*225 Von Jugend auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ab incunabilis. (<hi rendition="#i">Frisius, 123.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jugendeselei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Blöde Jugendeselei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Büchmann, X, 68.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus <hi rendition="#i">H. Heine's Neuen Gedichten.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jugendjahre.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Die Jugendjahre sind ein schöner, aber kurzer Traum.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aetatis flos somnium brevissimum. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 212.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juist.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Juist, dat Toverland (Zauberland).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Erinnert an den auf den ostfriesischen Inseln stark herrschenden Aberglauben. (S.  Wangeroge.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juli.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Im Juli den Regen entbehren müssen, das hilft zu kräftigen Kernen den Nüssen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll gerathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Payne, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Ist der Juli für die Bienen gut, so brechen die frühern Monate nicht den Muth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. es schadet nicht, wenn auch die vorhergehenden Monate schlecht sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Juli Sonnenbrand, gut für Leut und Land.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Marienkalender, 1879, S. 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Tönt im Juli Kukuksgeschrei, ist die Hälfte des Jahres vorbei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egerbote, 1879.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Wenn der Juli die Aehren wäscht, bleibt ihm das Mehl an den Fingern kleben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 28.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juligewitter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein tüchtig Juligewitter ist gut für Winzer und Schnitter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Payne, 27.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juliglut.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Nur in der Juliglut wird Obst und Wein dir gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Marienkalender, 1879, S. 21.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Julisonnenstrahl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Julisonnenstrahl gibt eine gute Rübenzahl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 28.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Julius.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Mit dem Julius bestrafen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der feste Juliusthurm in Spandau, wo jetzt der Reichskriegsschatz aufbewahrt wird, war schon im Mittelalter ein landläufiger Ausdruck. (<hi rendition="#i">Daheim, 1874, 258<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Jung ein Springer, alt ein Bettler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 410.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">98 Jung gelernt, alt geruht.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Jung ist jung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">100 Jung und Jung - Freuden genung; Jung und Alt - eiskalt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, I, 342.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Jung zu Jung, Alt zu Alt, jedes sich zu seines gleichen halt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 105.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[736]/0748] ich nicht dazu gekommen, so wäre er ertrunken.“ Der ganze Reimspruch selbst ist aus Fischart, Geschichtklitterung, 477 entlehnt, nur dass er dort vom Mönch handelt. *169 Es ist ihm ein Jude über die Leber gekrochen. – Nonnenholz, Freunde und Brüder (Göttingen 1871.) *170 He is met de Juden dörch de Wûöste lopen. – Schlingmann, 1480. *171 Hier muss früher ein Jude gesessen haben. Sagt der Spieler, der wiederholentlich schlechte Karten erhält. Juden. *2 Er judet ärger als ein Jude. – Krünitz, Encyklopädie, XXXI, 294. Von einem, der übermässigen und unerlaubten Gewinn zu bekommen sucht. Judenangst. * Judenangst ausstande(n) haben. Aus der Zeit der Judenverfolgungen. Judengericht. * Dreimul züm Jüden-Gerecht. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Bei dreimaliger Wiederholung einer Sache. Dem altrabbinischen Gerichtsverfahren entnommen, laut welchem der Angeklagte dreimal vorgeladen werden musste. Judenhänger. * Es sind Judenhänger. Spottname der Wiltauer im tiroler Zillerthal. Es ist dort Sitte, wenn Kirchweih gefeiert wird, eine rothe Fahne zum Kirchthurm herabzuhängen, in Ermangelung einer solchen sollen die Wiltauer einen Juden an deren Stelle herausgehängt haben. (Hörmann in Wachenhusen's Hausfreund, 1872, S. 25.) Judith. Hier schneidet Judith dem Holofern die Gurgel ab zur Ehre des Herrn. Diese Inschrift trug das mit altniederländischen Glasmalereien gezierte Rathhaus zu Traben an der Mosel. (Leitmeritzer Wochenblatt, 1879, Nr. 88.) Jüdlein. Jüdlein, Jüdlein, hepp, hepp, hepp, Schweinefleisch macht Juden fett. (Wien.) Jugend. 201 Der Jugend Lob sich mehret, wenn sie das Alter ehret. – Hertz, 47. 202 Die in der Jugend nicht gezügelt sind, verzehren, was sie aufs Alter bekommen. Bei Tunnicius(723): De in der joget nicht gedwungen sint, de vorteren wat se krygen up dat older. (Jam consumit opes patrio non verbere laesus.) 203 Die Jugend geht bald vorüber. Bei Tunnicius (770): De joget geit bolde vorby. (Illico praetereunt primaevae tempora vitae.) 204 Die Jugend muss auf die Schleifmühle. 205 Die Jugend soll gewinnen, was das Alter verzehren kann. Bei Tunnicius (1101): Do joget salt winnen dat dat older mach vorteren. (Conquirat juvenis quae consumenda senectae.) 206 Die Jugend wäre gut, wär' nur nicht voll Thorheiten ihr Hut (Muth). 207 In der Jugend der Tod und im Alter die Noth sind bittere Dinge. – Merx, 313. 208 In der Jugend glauben wir an Vieles, was falsch ist, und im Alter zweifeln wir an Vielem, was wahr. 209 In der Jugend gut Gewissen, ist des Alters guter Biesen. – Gerlach, 77. 210 In der Jugend ist's zu früh zu heirathen und im Alter zu spät. 211 In der Jugend muss man erringen, was im Alter Trost soll bringen. It.: In gioventù bisogna acquistare, quel che in vecchiezza ti può giovare. (Giani, 779.) 212 In der Jugend zum Fleisse gewöhnt, im Alter mit Ehre krönt. (Rheinpfalz.) 213 Jugend hat keine Weisheit. It.: Giovanezza non ha saviezza. (Giani, 774.) 214 Jugend in Saus und Braus bringt im Alter Trübsal ins Haus. It.: Gioventù disordinata fa vecchiezza tribolata. (Giani, 778.) 215 Jugend in süsser Freude, Alter in Herzeleide. It.: Gioventù in olio, vecchiezza in duolo. (Giani, 777.) 216 Jugend ist kein Freibrief gegen den Tod. 217 Jugend sollte das Wort bleich nicht kennen, sagte eine Dame und griff nach dem Schminktopf. 218 Streb' in der Jugend nach Ehr' und Tugend, leb' ohne Tadel, so bist von Adel. – Gerlach, 83. 219 Wer in der Jugend sein Leben nicht schont, den drückt das Alter nicht. 220 Wer in der Jugend spart, der hat einen Zehrpfennig im Alter. „O da thut es sanffte, ein eignes Herdlein, ein Viehlein, ein Zehrpfennig, ein gutes Tränklein haben.“ (Mathesy, Syrach, 156a.) 221 Wer in der Jugend zu schwer schafft, nimmt dem Alter seine Kraft. 222 Wer sich die Jugend verpfeffert, dem wird das Leben mit Galle gewürzt. 223 Wer zürnet mit der Jugend, dass sie neigt zu Lieb und Wein, der muss von Kräften dürr und grün von Sinnen sein. – Keil, 72. 224 Womit die Jugend sich beschäftigt, das hängt ihr an. *225 Von Jugend auf. Lat.: Ab incunabilis. (Frisius, 123.) Jugendeselei. * Blöde Jugendeselei. – Büchmann, X, 68. Aus H. Heine's Neuen Gedichten. Jugendjahre. Die Jugendjahre sind ein schöner, aber kurzer Traum. Lat.: Aetatis flos somnium brevissimum. (Sailer, Sprüche, 212.) Juist. Juist, dat Toverland (Zauberland). – Kern, 52. Erinnert an den auf den ostfriesischen Inseln stark herrschenden Aberglauben. (S. Wangeroge.) Juli. 21 Im Juli den Regen entbehren müssen, das hilft zu kräftigen Kernen den Nüssen. – Wunderlich, 28. 22 Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll gerathen. – Payne, 27. 23 Ist der Juli für die Bienen gut, so brechen die frühern Monate nicht den Muth. D. h. es schadet nicht, wenn auch die vorhergehenden Monate schlecht sind. 24 Juli Sonnenbrand, gut für Leut und Land. – Marienkalender, 1879, S. 21. 25 Tönt im Juli Kukuksgeschrei, ist die Hälfte des Jahres vorbei. – Egerbote, 1879. 26 Wenn der Juli die Aehren wäscht, bleibt ihm das Mehl an den Fingern kleben. – Wunderlich, 28. Juligewitter. Ein tüchtig Juligewitter ist gut für Winzer und Schnitter. – Payne, 27. Juliglut. Nur in der Juliglut wird Obst und Wein dir gut. – Marienkalender, 1879, S. 21. Julisonnenstrahl. Julisonnenstrahl gibt eine gute Rübenzahl. – Wunderlich, 28. Julius. * Mit dem Julius bestrafen. Der feste Juliusthurm in Spandau, wo jetzt der Reichskriegsschatz aufbewahrt wird, war schon im Mittelalter ein landläufiger Ausdruck. (Daheim, 1874, 258b.) Jung. 97 Jung ein Springer, alt ein Bettler. – Petri, II, 410. 98 Jung gelernt, alt geruht. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581. 99 Jung ist jung. – Klix, 31. 100 Jung und Jung - Freuden genung; Jung und Alt - eiskalt. – Storch, Freiknecht, I, 342. 101 Jung zu Jung, Alt zu Alt, jedes sich zu seines gleichen halt. – Zinkgref, IV, 105.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/748
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [736]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/748>, abgerufen am 22.11.2024.