Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] werden müssen. Die Acten der Injurienabtheilung enthalten eine grosse Anzahl derartiger Ausdrücke, die von dem schöpferischen Sprachgeiste des wiener Volkslebens Zeugniss geben. Es folgen hier einige der gebräuchlichsten: Bagage, blade Blunzen (Blutwurst), Beinerhaufen, gottverlassener Drilling, Elendkramer, Eselskopf, a' geschlederter Eibischthee, Grasschädel, G'lumpert, Haderlump'n, a'zogener Haring, blinder Hess, Hundling, Jodl, Karpf, pamstige Krot', hatscheter Kerl, Larer-Ant'n, Mordkanaille, a' geschlederter Naderer, Affenpoldl, alter Pintsch, Pletsch'nfresser, Radibua, alter Schippel, Sumper, Trott'l, Thaddädl, Zwilling potscheter u. s. w. Die kräftigsten und witzigsten entziehen sich den Gutenberg'schen Lettern, weil sie fürchten, die Schwärze möchte roth werden. Mailand. 2 Mailand, die Grosse, Reiche, Wohlhabende. Sie liegt in einer reichgesegneten Fruchtebene und hatte bis zum 16. Jahrhundert den grössten Dom der Erde und noch jetzt das erste Theater der Welt. So heisst Mantua, eine der stärksten Festungen, die Starke, die Ruhmreiche, Marsala die Alte, Messina die Edle, Vornehme. It.: Milano, la grande, la ricca, l' opulente; Mantova, la forte, la gloriosa; Marsala, l' antica; Messina, la nobile. (Giani, 1477.) 3 Mailand kann sprechen und handeln, doch kann es nicht Wasser in Wein verwandeln. It.: Milan puo far, Milan puo dir, ma non puo far dell' acqua vin. (Giani, 1071.) 4 Wer Mailand den Rücken kehrt, auch des Brotes entbehrt. It.: Chi volta il culo a Milan, lo volta al pan. (Giani, 1072.) Maine (franz. Provinz). Einer aus Maine ist anderthalb Normanns werth. Es ist hier nicht von den Einwohnern der Grafschaft Maine in Frankreich und denen in der Normandie, sondern von den Münzen die Rede, die in beiden Provinzen geschlagen werden und von denen die in Maine von besserm Gehalte waren. (Illustrirte Zeitung, Leipzig, Nr. 1447.) Frz.: Un manceau vaut un Norman et demy. Mairegen. 6 Maienregen macht die Haare lang und eben. Ueber Mairegen und Mehlthau vgl. Rochholz, Gaugötlinnen, 170. Maischnee. Maischnee hat ein kurzes Leben. Maiwasser. Maiwasser trinkt den Wein aus. Majestät. 2 Man muss sich zur Majestät erheben, oder ein Frass der Vögel werden. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25. Majestätisch. Majestätisch wie ein Conversations-Lexikon. - Gutzkow, Ritter, 8, 287. Malaga. Malaga ist des Königs Zeughaus. - Beiche, 220b. Malen. *21 Los der wos molen. (Oberharz.) Von jemand, der etwas ohne Mühe erreichen will. Maler. 18 Der Maler malt, wie man ihn bezahlt. Abraham a Sancta Clara sagt vom Maler: "Er malt den Jakob, wie er liegt, den Abraham, wie er steht, den Hiob, wie er sitzt, den Moses, wie er kniet, den Lot, wie er trinkt, den Esau, wie er isst, die Sara, wie sie lacht, den Peter, wie er weint, den Absalon, wie er hangt, den Elias, wie er fährt, den Bileam, wie er reit't, den reichen Prasser, wie ihn der Teufel holt. Der Maler macht Adler und Gimpel in der Luft, Pferd und Esel auf Erden, Hecht und Stockfisch im Wasser, Teufel und Engel an die Wand, Doctoren und Narren unters Fenster" u. s. w. (Heinmar, I, 122.) 19 Einem Maler gehört sein Pinsel in die Hand. - Monatsblätter, VII, 16. 20 Es ist nicht jeder Maler ein Rafael. It.: Non v' ha pittor per quanto sia meschino, che non si creda un Raffael d' Urbino. (Giani, 1358.) 21 Maler sind keine Sparer. - Niederschles. Zeitung, 1871, Nr. 39. 22 Was die Maler malen, entscheidet nicht. - Kornmann, VIII, 19. Malervolk. Malervolk, Hadervolk. - Fliegende Blätter, 1680. [Spaltenumbruch] Malteserritter. Die Malteserritter halten das Gelübd der Keuschheit in der Kirchen, das Gelübd der Armuth im Bade und das Gelübd des Gehorsams über Tische, wenn man sie essen und trinken heisst. - Harssdörffer, 1174. Malztürke. * Es sind Malztürken. - Luther's Werke, V, 30. So nennt Luther die Sperlinge. Mama. 2 Du bist die Mama, ich kenne dich an dem grossen Loche im Strumpfe, sagte der kleine Junge zu seiner Mutter, die am Weihnachtsabend verkleidet als Christkind erschien und ihn fragte, wer sie sei. Mammon. 5 Mammons Gut macht vbermut vnd bringt manchen in der Hellen glut. - Mathesius, Sarepta, XLa. Mamsell. 3 Die braune Mamsell bekommen. (Köthen.) D. i. die Ruthe. Mancher. 2 Man begegnet manchem, mit dem man Brot und Salz gegessen hat. - Storch, Freiknecht, III, 5. Mandel. *5 Es sind zwei Mandeln in Einer Schale. Zwei Personen, die in enger Freundschaft leben. Mandelbaum. Bringt der Mandelbaum nicht Früchte, wird die ganze Saat zu nichte. It.: Quando il mandorlo non frutta, la semente si perde tutta. (Giani, 979.) Mandl. * Der Berliner Mandl. Leopold Friedrich Mandl, gest. am 14. Mai 1877 zu Wien, war nicht etwa, wie sein Titel besagt, ein Berliner, sondern ein Ungar, der sehr lange in Berlin gelebt hatte. Die interessanteste Episode aus seinem Leben ist, dass er die Auffindung der bei Orsowa vergrabenen ungarischen Krone veranlasst hat. Sein Haus war ein wahres Künstlerhauptquartier. (Prager Tagblatt, 1877, Nr. 136.) Mangel. 27 Besser Mangel leiden, als von einem Wohlthäter viel Vorwurf leiden. - Wirth, II, 276. 28 Der ohne Mangel lebt, soll noch geboren werden. - Gerlach, 210. 29 Kein grössern mangel du finden wirst, denn bei dem, so da geitzig ist. - Monatsblätter, V, 141, 13. 30 Mangel bringt und verbindet die Leute zusammen. - Frischbier, 4363. 31 Mangel macht sparsam, darum halten manche Hochzeit und Kindtaufe miteinander ab. - Wirth, I, 336. Mangeln. 3 Wem nichts mangelt, der ist reich. Holl.: Dien niets ontbreekt, die is rijk. (Harrebomee, II, 221a.) Manichäer. * Er wird von Manichäern sehr geplagt. Von Gläubigern verfolgt, ist vielen Leuten schuldig. Frz.: Les creanciers l'assiegent. (Kritzinger, 40a.) Mann. 1897 A Mua un a Wei is a Lei un zwee Ranzen. (Eger.) Ein Mann und ein Weib ist ein Leib und zwei Ranzen. Wenn auch nach der Schrift Mann und Weib Ein Leib (zwei in Einem Fleische) sind, so bedarf doch dieser Leib die doppelte Nahrung des einfachen, was das obige Sprichwort denen zu bedenken gibt, die eine Ehe schliessen, ohne zu wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt zusammen finden werden. 1898 Ach, sie haben einen guten Mann begraben. Sprichwörtlich bei Begräbnissen nach dem Gedicht von M. Claudius: "Bei dem Grabe meines Vaters." (Büchmann, X, 61.) 1899 Also vest er bey seim manne helt, wie sich der has zun hunden stelt. - Loci comm., 118. Lat.: Sic adstat socio, sicut lepus ipse molosso. 1900 Alte Männer sind gemeiniglich eifferer. - Luther, Colloq., 43. 1901 Alter Mann muss das Bergesteigen lan.
[Spaltenumbruch] werden müssen. Die Acten der Injurienabtheilung enthalten eine grosse Anzahl derartiger Ausdrücke, die von dem schöpferischen Sprachgeiste des wiener Volkslebens Zeugniss geben. Es folgen hier einige der gebräuchlichsten: Bagage, blade Blunzen (Blutwurst), Beinerhaufen, gottverlassener Drilling, Elendkramer, Eselskopf, a' geschlederter Eibischthee, Grasschädel, G'lumpert, Haderlump'n, a'zogener Haring, blinder Hess, Hundling, Jodl, Karpf, pamstige Krot', hatscheter Kerl, Larer-Ant'n, Mordkanaille, a' geschlederter Naderer, Affenpoldl, alter Pintsch, Pletsch'nfresser, Radibua, alter Schippel, Sumper, Trott'l, Thaddädl, Zwilling potscheter u. s. w. Die kräftigsten und witzigsten entziehen sich den Gutenberg'schen Lettern, weil sie fürchten, die Schwärze möchte roth werden. Mailand. 2 Mailand, die Grosse, Reiche, Wohlhabende. Sie liegt in einer reichgesegneten Fruchtebene und hatte bis zum 16. 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werden müssen. Die Acten der Injurienabtheilung enthalten eine grosse Anzahl derartiger Ausdrücke, die von dem schöpferischen Sprachgeiste des wiener Volkslebens Zeugniss geben. Es folgen hier einige der gebräuchlichsten: Bagage, blade Blunzen (Blutwurst), Beinerhaufen, gottverlassener Drilling, Elendkramer, Eselskopf, a' geschlederter Eibischthee, Grasschädel, G'lumpert, Haderlump'n, a'zogener Haring, blinder Hess, Hundling, Jodl, Karpf, pamstige Krot', hatscheter Kerl, Larer-Ant'n, Mordkanaille, a' geschlederter Naderer, Affenpoldl, alter Pintsch, Pletsch'nfresser, Radibua, alter Schippel, Sumper, Trott'l, Thaddädl, Zwilling potscheter u. s. w. Die kräftigsten und witzigsten entziehen sich den Gutenberg'schen Lettern, weil sie fürchten, die Schwärze möchte roth werden.
Mailand.
2 Mailand, die Grosse, Reiche, Wohlhabende.
Sie liegt in einer reichgesegneten Fruchtebene und hatte bis zum 16. Jahrhundert den grössten Dom der Erde und noch jetzt das erste Theater der Welt. So heisst Mantua, eine der stärksten Festungen, die Starke, die Ruhmreiche, Marsala die Alte, Messina die Edle, Vornehme.
It.: Milano, la grande, la ricca, l' opulente; Mantova, la forte, la gloriosa; Marsala, l' antica; Messina, la nobile. (Giani, 1477.)
3 Mailand kann sprechen und handeln, doch kann es nicht Wasser in Wein verwandeln.
It.: Milan può far, Milan può dir, ma non può far dell' acqua vin. (Giani, 1071.)
4 Wer Mailand den Rücken kehrt, auch des Brotes entbehrt.
It.: Chi volta il culo a Milan, lo volta al pan. (Giani, 1072.)
Maine (franz. Provinz).
Einer aus Maine ist anderthalb Normanns werth.
Es ist hier nicht von den Einwohnern der Grafschaft Maine in Frankreich und denen in der Normandie, sondern von den Münzen die Rede, die in beiden Provinzen geschlagen werden und von denen die in Maine von besserm Gehalte waren. (Illustrirte Zeitung, Leipzig, Nr. 1447.)
Frz.: Un manceau vaut un Norman et demy.
Mairegen.
6 Maienregen macht die Haare lang und eben.
Ueber Mairegen und Mehlthau vgl. Rochholz, Gaugötlinnen, 170.
Maischnee.
Maischnee hat ein kurzes Leben.
Maiwasser.
Maiwasser trinkt den Wein aus.
Majestät.
2 Man muss sich zur Majestät erheben, oder ein Frass der Vögel werden. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25.
Majestätisch.
Majestätisch wie ein Conversations-Lexikon. – Gutzkow, Ritter, 8, 287.
Malaga.
Malaga ist des Königs Zeughaus. – Beiche, 220b.
Malen.
*21 Los der wos molen. (Oberharz.)
Von jemand, der etwas ohne Mühe erreichen will.
Maler.
18 Der Maler malt, wie man ihn bezahlt.
Abraham a Sancta Clara sagt vom Maler: „Er malt den Jakob, wie er liegt, den Abraham, wie er steht, den Hiob, wie er sitzt, den Moses, wie er kniet, den Lot, wie er trinkt, den Esau, wie er isst, die Sara, wie sie lacht, den Peter, wie er weint, den Absalon, wie er hangt, den Elias, wie er fährt, den Bileam, wie er reit't, den reichen Prasser, wie ihn der Teufel holt. Der Maler macht Adler und Gimpel in der Luft, Pferd und Esel auf Erden, Hecht und Stockfisch im Wasser, Teufel und Engel an die Wand, Doctoren und Narren unters Fenster“ u. s. w. (Heinmar, I, 122.)
19 Einem Maler gehört sein Pinsel in die Hand. – Monatsblätter, VII, 16.
20 Es ist nicht jeder Maler ein Rafael.
It.: Non v' ha pittor per quanto sia meschino, che non si creda un Raffael d' Urbino. (Giani, 1358.)
21 Maler sind keine Sparer. – Niederschles. Zeitung, 1871, Nr. 39.
22 Was die Maler malen, entscheidet nicht. – Kornmann, VIII, 19.
Malervolk.
Malervolk, Hadervolk. – Fliegende Blätter, 1680.
Malteserritter.
Die Malteserritter halten das Gelübd der Keuschheit in der Kirchen, das Gelübd der Armuth im Bade und das Gelübd des Gehorsams über Tische, wenn man sie essen und trinken heisst. – Harssdörffer, 1174.
Malztürke.
* Es sind Malztürken. – Luther's Werke, V, 30.
So nennt Luther die Sperlinge.
Mama.
2 Du bist die Mama, ich kenne dich an dem grossen Loche im Strumpfe, sagte der kleine Junge zu seiner Mutter, die am Weihnachtsabend verkleidet als Christkind erschien und ihn fragte, wer sie sei.
Mammon.
5 Mammons Gut macht vbermut vnd bringt manchen in der Hellen glut. – Mathesius, Sarepta, XLa.
Mamsell.
3 Die braune Mamsell bekommen. (Köthen.)
D. i. die Ruthe.
Mancher.
2 Man begegnet manchem, mit dem man Brot und Salz gegessen hat. – Storch, Freiknecht, III, 5.
Mandel.
*5 Es sind zwei Mandeln in Einer Schale.
Zwei Personen, die in enger Freundschaft leben.
Mandelbaum.
Bringt der Mandelbaum nicht Früchte, wird die ganze Saat zu nichte.
It.: Quando il mandorlo non frutta, la semente si perde tutta. (Giani, 979.)
Mandl.
* Der Berliner Mandl.
Leopold Friedrich Mandl, gest. am 14. Mai 1877 zu Wien, war nicht etwa, wie sein Titel besagt, ein Berliner, sondern ein Ungar, der sehr lange in Berlin gelebt hatte. Die interessanteste Episode aus seinem Leben ist, dass er die Auffindung der bei Orsowa vergrabenen ungarischen Krone veranlasst hat. Sein Haus war ein wahres Künstlerhauptquartier. (Prager Tagblatt, 1877, Nr. 136.)
Mangel.
27 Besser Mangel leiden, als von einem Wohlthäter viel Vorwurf leiden. – Wirth, II, 276.
28 Der ohne Mangel lebt, soll noch geboren werden. – Gerlach, 210.
29 Kein grössern mangel du finden wirst, denn bei dem, so da geitzig ist. – Monatsblätter, V, 141, 13.
30 Mangel bringt und verbindet die Leute zusammen. – Frischbier, 4363.
31 Mangel macht sparsam, darum halten manche Hochzeit und Kindtaufe miteinander ab. – Wirth, I, 336.
Mangeln.
3 Wem nichts mangelt, der ist reich.
Holl.: Dien niets ontbreekt, die is rijk. (Harrebomée, II, 221a.)
Manichäer.
* Er wird von Manichäern sehr geplagt.
Von Gläubigern verfolgt, ist vielen Leuten schuldig.
Frz.: Les créanciers l'assiégent. (Kritzinger, 40a.)
Mann.
1897 A Mua un a Wei is a Lei un zwee Ranzen. (Eger.)
Ein Mann und ein Weib ist ein Leib und zwei Ranzen. Wenn auch nach der Schrift Mann und Weib Ein Leib (zwei in Einem Fleische) sind, so bedarf doch dieser Leib die doppelte Nahrung des einfachen, was das obige Sprichwort denen zu bedenken gibt, die eine Ehe schliessen, ohne zu wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt zusammen finden werden.
1898 Ach, sie haben einen guten Mann begraben.
Sprichwörtlich bei Begräbnissen nach dem Gedicht von M. Claudius: „Bei dem Grabe meines Vaters.“ (Büchmann, X, 61.)
1899 Also vest er bey seim manne helt, wie sich der has zun hunden stelt. – Loci comm., 118.
Lat.: Sic adstat socio, sicut lepus ipse molosso.
1900 Alte Männer sind gemeiniglich eifferer. – Luther, Colloq., 43.
1901 Alter Mann muss das Bergesteigen lan.
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