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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 1902 Am e arme Ma' putzt jedermann d' Schuah a. (Ulm.)

1903 An der Männer Schwören, an der Frauen Zähren soll sich niemand kehren.

"Den Schwüren der Männer und den Thränen der Frauen ist niemals zu trauen."

It.: Ad uomo che giura, ed a donna piangente, non creder mai niente. (Giani, 436.)

1904 An urem-Mann is wie a Hojker1.

1) Höcker, Buckliger. - Beide tragen, was sie besitzen, auf dem Rücken.

1905 Armen Mannes Glück ist dünn gesät.

1906 Armer man hat armes manss kauff. - Hofmann, 35, 116.

1907 Armer Mann, arme Küche.

Dän.: Fattig mand, fattig kjökken. (Prov. dan., 160.)

1908 Armer Mann - arm Gut.

1909 Auch den weisen Mann bellen Hunde an.

1910 Besser ein Mann ohne Namen als ein Name ohne Mann, sagte die Frau Major Steigmann, als die Gräfinnen sie fragten, warum sie einen Bürgerlichen geheirathet.

1911 Bistu ein böss vnd zornig man, der sich mit niemand vertragen kan, so thu jhm so, wenn die flöh beissen, soltu jhn all die zeen aussreissen.

Lat.: Si mordent pulices, mordentibus excuti dentes: sic non mordebunt, nec acuto dente nocebunt. (Loci comm., 99.)

1912 Da, wo kein Mann mehr ist im Haus, geht auch die Hafergrütze aus. - Schuller, 43.

1913 Das ist ein wohlberedter Mann, der drei Paar Brombeerblätter sprechen kann.

Ein scherzhafter Spruch zum Nachsprechen, um die Zungenfertigkeit zu prüfen und zu üben.

1914 Dem Manne ein Weib, dem Buben die Ruthe.

It.: All' uomo moglie, al putto verga. (Giani, 1090.)

1915 Dem Manne gebührt das Beste, sagte das Weib, gab ihm das Eiweiss und ass den Dotter.

1916 Dem Manne ziemt Klugheit und der Frau Geduld.

It.: Nel marito prudenza, e nella moglie pazienza. (Giani, 1012.)

1917 Den Männern, die zu viel befehlen, wird selten gehorcht.

"Ich will, ich will! Man muss die Worte schicklicher wählen, sonst schweigen die Frauen trotzig still." (Kotzebue, Gedanken, 24.)

1918 Den trägen Mann spornt der Hunger an.

It.: Il negligente la fame lo fa diligente. (Giani, 645.)

1919 Der arme Mann hat auch ein Herz.

1920 Der arme Mann ist gesund, er lebt von der Hand in den Mund.

1921 Der brave Mann antwortet, wie er gefragt wird.

Span.: Acometa quien quiera, el fuerte espera. (Cahier, 3429.)

1922 Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt.

Tell's Worte an den Fischer Ruodi.

1923 Der brave Mann hilft, wo er kann. - Birlinger, 1181.

1924 Der erste Mann ist ein Freund, der zweite ein Mann, der dritte ein Herrscher.

Holl.: De eerste man is een vriendt, de tweede man is een man, de derde is een meester. (Cats, 129.)

1925 Der heisst mit Unrecht mir ein Mann, der seine Frau nicht meistern kann.

1926 Der ist ein glücklich Mann, der alles ergründen kann.

Lat.: Felix qui potuit rerum cognoscere causas. (Virgil.) (Philippi, I, 153.)

1927 Der ist ein Mann, der, was er soll, auch leisten kann.

1928 Der ist ein verständig Mann, der nicht alles will, was er kann.

1929 Der ist noch kein tapfrer Mann, der mit einem wüthenden Eber faulen Streit fängt an. - Pers. Rosenthal, 66.

1930 Der ist wol ein thöricht Mann, der sich selbst im Lichte stehen kann.

[Spaltenumbruch] 1931 Der kluge Mann schafft sich im Sommer den Schlitten, im Winter den Wagen an. - Schuller, 40.

1932 Der Mann denkt, die Frau lenkt. - Kotzebue, Gedanken, 178.

1933 Der Mann herrscht über seine Frau, der Pfarrer über seine Gemeinde, der Kaiser über das Reich. - Bertram, 69.

1934 Der Mann ist April, wenn er Frauen kürt; December, wenn er sie heimgeführt.

It.: Gli uomini sono Aprile quando fanno all' amore, Decembre quando hanno sposato. (Giani, 1674.)

1935 Der Mann ist die Sonne, das Weib der Mond; der Mann regiert bei Tage, das Weib bei der Nacht. - Wirth, I, 301.

1936 Der Mann muss bey der Frawen sein im ersten iahr ein Esel, im andern ein Joseph bey der wigen, im dritten ein Guckuck bey dem Kind. - Monatsblätter, VI, 173.

1937 Der Mann sitzt und lebt zu hauss unter dem Juncker.

Stein, Peregrinus, schildert das Los des Ehemannes wie der Ehe selbst nicht einladend. Von jenem sagt er: "Er ist überherret, übermannet, überweibet. Er hat zu hauss das Fegfewer, und die heisse Hell, einen Brumkater und nagenden wurm an der seiten, der ihm das hertz auffrist, und weder tag noch nacht ruh lest. Wenn sie anfengt zu gnurren, brummen und krehen, so ist da kein aufhören. Es ist ein schener Oelgötz, eine schene Monstranz, wen nur Heiligthum drinnen wer. Sie bawen mit einander die Helle. Sie begehren sich als Katzen und Hunde. Eins bricht Töpfe, das ander krüge. Wenn sie zu hauff reiten, so ist nur da Bu, Ba, Schelm, Dieb, Galgenvogel, Hallunck, Nichtenguts, Teuffelsnachlass, Hausshund, Schorb, Gnack, Schurck, Dreckharcker u. s. w." (Monatsblätter, VI, 173.)

1938 Der Mann stirbt nur seinem Weibe, das Weib nur ihrem Gatten. - Löwenheim, 25.

1939 Der Mann soll seiner Frau das kurze Messer geben, das längere soll er selbst behalten.

1940 Der man wird siech von bösen gsellen, darumb soltu zu frommen stellen.

Lat.: Per prauum socium, uir uenit in uicium. (Loci comm., 6.)

1941 Der richtige Mann kommt nie zu spät.

1942 Der schlaue Mann wird oft des starken Meister.

1943 Der wahre Mann kann auch den Steinen Brot entlocken.

1944 Des armen Mannes Füllen wird bald ein Pferd, und des reichen Mannes Tochter bald eine Frau. - Frischbier, I, 113.

1945 Des Mannes Ehre ist der Preis seines Blutes. - Merx, 299.

1946 Des Mannes Wort ist quaerere, der Frauen: tueri. - Zinkgref, IV, 203.

"Der Mann bringt es in das Haus, die Frau muss es drinnen halten, sonst hilft es nicht, wenn schon der Mann mit Scheffeln in das Hauss wirfft und die Fraw mit maltersäcken wieder drauss trägt."

1947 Des reichen Mannes Kinder und des armen Mannes Kälber werden schnell reif.

1948 Deutsche Männer, deutsche Sitten. Dienstag. Aber um wieviel Uhr

Dän.: Danske-maend, danske-saeder. (Prov. dan., 106.)

1949 Die Männer an den Galgen, die Weiber in die Grube. - Graf, 341, 349.

1950 Die Männer machen die Gesetze und die Frauen die Mode.

It.: Gli uomini fanno le leggi, e le donne i costumi. (Giani, 544.)

1951 Die Männer regieren publice die Stadt, die Weiber privatim die Männer und zuweilen beide die Kinder. - Harssdörffer, 1175.

1952 Ein alten man macht der gut wein gleich wie den jungen frölich sein; so aber der wein nicht ist gut, der jung wie der alt trauren thut. - Loci comm., 202.

Lat.: Vinum subtile, facit in sene cor iuuenile; sed uinum uile, reddit iuuenile senile. (Loci comm., 202.)

1953 Ein alter Mann friert, wenn er auch am Ofen sitzt.


[Spaltenumbruch] 1902 Am e arme Ma' putzt jedermann d' Schuah a. (Ulm.)

1903 An der Männer Schwören, an der Frauen Zähren soll sich niemand kehren.

„Den Schwüren der Männer und den Thränen der Frauen ist niemals zu trauen.“

It.: Ad uomo che giura, ed a donna piangente, non creder mai niente. (Giani, 436.)

1904 An urem-Mann is wie a Hojker1.

1) Höcker, Buckliger. – Beide tragen, was sie besitzen, auf dem Rücken.

1905 Armen Mannes Glück ist dünn gesät.

1906 Armer man hat armes manss kauff.Hofmann, 35, 116.

1907 Armer Mann, arme Küche.

Dän.: Fattig mand, fattig kjøkken. (Prov. dan., 160.)

1908 Armer Mann – arm Gut.

1909 Auch den weisen Mann bellen Hunde an.

1910 Besser ein Mann ohne Namen als ein Name ohne Mann, sagte die Frau Major Steigmann, als die Gräfinnen sie fragten, warum sie einen Bürgerlichen geheirathet.

1911 Bistu ein böss vnd zornig man, der sich mit niemand vertragen kan, so thu jhm so, wenn die flöh beissen, soltu jhn all die zeen aussreissen.

Lat.: Si mordent pulices, mordentibus excuti dentes: sic non mordebunt, nec acuto dente nocebunt. (Loci comm., 99.)

1912 Da, wo kein Mann mehr ist im Haus, geht auch die Hafergrütze aus.Schuller, 43.

1913 Das ist ein wohlberedter Mann, der drei Paar Brombeerblätter sprechen kann.

Ein scherzhafter Spruch zum Nachsprechen, um die Zungenfertigkeit zu prüfen und zu üben.

1914 Dem Manne ein Weib, dem Buben die Ruthe.

It.: All' uomo moglie, al putto verga. (Giani, 1090.)

1915 Dem Manne gebührt das Beste, sagte das Weib, gab ihm das Eiweiss und ass den Dotter.

1916 Dem Manne ziemt Klugheit und der Frau Geduld.

It.: Nel marito prudenza, e nella moglie pazienza. (Giani, 1012.)

1917 Den Männern, die zu viel befehlen, wird selten gehorcht.

„Ich will, ich will! Man muss die Worte schicklicher wählen, sonst schweigen die Frauen trotzig still.“ (Kotzebue, Gedanken, 24.)

1918 Den trägen Mann spornt der Hunger an.

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1919 Der arme Mann hat auch ein Herz.

1920 Der arme Mann ist gesund, er lebt von der Hand in den Mund.

1921 Der brave Mann antwortet, wie er gefragt wird.

Span.: Acometa quien quiera, el fuerte espera. (Cahier, 3429.)

1922 Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt.

Tell's Worte an den Fischer Ruodi.

1923 Der brave Mann hilft, wo er kann.Birlinger, 1181.

1924 Der erste Mann ist ein Freund, der zweite ein Mann, der dritte ein Herrscher.

Holl.: De eerste man is een vriendt, de tweede man is een man, de derde is een meester. (Cats, 129.)

1925 Der heisst mit Unrecht mir ein Mann, der seine Frau nicht meistern kann.

1926 Der ist ein glücklich Mann, der alles ergründen kann.

Lat.: Felix qui potuit rerum cognoscere causas. (Virgil.) (Philippi, I, 153.)

1927 Der ist ein Mann, der, was er soll, auch leisten kann.

1928 Der ist ein verständig Mann, der nicht alles will, was er kann.

1929 Der ist noch kein tapfrer Mann, der mit einem wüthenden Eber faulen Streit fängt an.Pers. Rosenthal, 66.

1930 Der ist wol ein thöricht Mann, der sich selbst im Lichte stehen kann.

[Spaltenumbruch] 1931 Der kluge Mann schafft sich im Sommer den Schlitten, im Winter den Wagen an.Schuller, 40.

1932 Der Mann denkt, die Frau lenkt.Kotzebue, Gedanken, 178.

1933 Der Mann herrscht über seine Frau, der Pfarrer über seine Gemeinde, der Kaiser über das Reich.Bertram, 69.

1934 Der Mann ist April, wenn er Frauen kürt; December, wenn er sie heimgeführt.

It.: Gli uomini sono Aprile quando fanno all' amore, Decembre quando hanno sposato. (Giani, 1674.)

1935 Der Mann ist die Sonne, das Weib der Mond; der Mann regiert bei Tage, das Weib bei der Nacht.Wirth, I, 301.

1936 Der Mann muss bey der Frawen sein im ersten iahr ein Esel, im andern ein Joseph bey der wigen, im dritten ein Guckuck bey dem Kind.Monatsblätter, VI, 173.

1937 Der Mann sitzt und lebt zu hauss unter dem Juncker.

Stein, Peregrinus, schildert das Los des Ehemannes wie der Ehe selbst nicht einladend. Von jenem sagt er: „Er ist überherret, übermannet, überweibet. Er hat zu hauss das Fegfewer, und die heisse Hell, einen Brumkater und nagenden wurm an der seiten, der ihm das hertz auffrist, und weder tag noch nacht ruh lest. Wenn sie anfengt zu gnurren, brummen und krehen, so ist da kein aufhören. Es ist ein schener Oelgötz, eine schene Monstranz, wen nur Heiligthum drinnen wer. Sie bawen mit einander die Helle. Sie begehren sich als Katzen und Hunde. Eins bricht Töpfe, das ander krüge. Wenn sie zu hauff reiten, so ist nur da Bu, Ba, Schelm, Dieb, Galgenvogel, Hallunck, Nichtenguts, Teuffelsnachlass, Hausshund, Schorb, Gnack, Schurck, Dreckharcker u. s. w.“ (Monatsblätter, VI, 173.)

1938 Der Mann stirbt nur seinem Weibe, das Weib nur ihrem Gatten.Löwenheim, 25.

1939 Der Mann soll seiner Frau das kurze Messer geben, das längere soll er selbst behalten.

1940 Der man wird siech von bösen gsellen, darumb soltu zu frommen stellen.

Lat.: Per prauum socium, uir uenit in uicium. (Loci comm., 6.)

1941 Der richtige Mann kommt nie zu spät.

1942 Der schlaue Mann wird oft des starken Meister.

1943 Der wahre Mann kann auch den Steinen Brot entlocken.

1944 Des armen Mannes Füllen wird bald ein Pferd, und des reichen Mannes Tochter bald eine Frau.Frischbier, I, 113.

1945 Des Mannes Ehre ist der Preis seines Blutes.Merx, 299.

1946 Des Mannes Wort ist quaerere, der Frauen: tueri.Zinkgref, IV, 203.

„Der Mann bringt es in das Haus, die Frau muss es drinnen halten, sonst hilft es nicht, wenn schon der Mann mit Scheffeln in das Hauss wirfft und die Fraw mit maltersäcken wieder drauss trägt.“

1947 Des reichen Mannes Kinder und des armen Mannes Kälber werden schnell reif.

1948 Deutsche Männer, deutsche Sitten. Dienstag. Aber um wieviel Uhr

Dän.: Danske-mænd, danske-sæder. (Prov. dan., 106.)

1949 Die Männer an den Galgen, die Weiber in die Grube.Graf, 341, 349.

1950 Die Männer machen die Gesetze und die Frauen die Mode.

It.: Gli uomini fanno le leggi, e le donne i costumi. (Giani, 544.)

1951 Die Männer regieren publice die Stadt, die Weiber privatim die Männer und zuweilen beide die Kinder.Harssdörffer, 1175.

1952 Ein alten man macht der gut wein gleich wie den jungen frölich sein; so aber der wein nicht ist gut, der jung wie der alt trauren thut.Loci comm., 202.

Lat.: Vinum subtile, facit in sene cor iuuenile; sed uinum uile, reddit iuuenile senile. (Loci comm., 202.)

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[[791]/0803] 1902 Am e arme Ma' putzt jedermann d' Schuah a. (Ulm.) 1903 An der Männer Schwören, an der Frauen Zähren soll sich niemand kehren. „Den Schwüren der Männer und den Thränen der Frauen ist niemals zu trauen.“ It.: Ad uomo che giura, ed a donna piangente, non creder mai niente. (Giani, 436.) 1904 An urem-Mann is wie a Hojker1. 1) Höcker, Buckliger. – Beide tragen, was sie besitzen, auf dem Rücken. 1905 Armen Mannes Glück ist dünn gesät. 1906 Armer man hat armes manss kauff. – Hofmann, 35, 116. 1907 Armer Mann, arme Küche. Dän.: Fattig mand, fattig kjøkken. (Prov. dan., 160.) 1908 Armer Mann – arm Gut. 1909 Auch den weisen Mann bellen Hunde an. 1910 Besser ein Mann ohne Namen als ein Name ohne Mann, sagte die Frau Major Steigmann, als die Gräfinnen sie fragten, warum sie einen Bürgerlichen geheirathet. 1911 Bistu ein böss vnd zornig man, der sich mit niemand vertragen kan, so thu jhm so, wenn die flöh beissen, soltu jhn all die zeen aussreissen. Lat.: Si mordent pulices, mordentibus excuti dentes: sic non mordebunt, nec acuto dente nocebunt. (Loci comm., 99.) 1912 Da, wo kein Mann mehr ist im Haus, geht auch die Hafergrütze aus. – Schuller, 43. 1913 Das ist ein wohlberedter Mann, der drei Paar Brombeerblätter sprechen kann. Ein scherzhafter Spruch zum Nachsprechen, um die Zungenfertigkeit zu prüfen und zu üben. 1914 Dem Manne ein Weib, dem Buben die Ruthe. It.: All' uomo moglie, al putto verga. (Giani, 1090.) 1915 Dem Manne gebührt das Beste, sagte das Weib, gab ihm das Eiweiss und ass den Dotter. 1916 Dem Manne ziemt Klugheit und der Frau Geduld. It.: Nel marito prudenza, e nella moglie pazienza. (Giani, 1012.) 1917 Den Männern, die zu viel befehlen, wird selten gehorcht. „Ich will, ich will! Man muss die Worte schicklicher wählen, sonst schweigen die Frauen trotzig still.“ (Kotzebue, Gedanken, 24.) 1918 Den trägen Mann spornt der Hunger an. It.: Il negligente la fame lo fa diligente. (Giani, 645.) 1919 Der arme Mann hat auch ein Herz. 1920 Der arme Mann ist gesund, er lebt von der Hand in den Mund. 1921 Der brave Mann antwortet, wie er gefragt wird. Span.: Acometa quien quiera, el fuerte espera. (Cahier, 3429.) 1922 Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt. Tell's Worte an den Fischer Ruodi. 1923 Der brave Mann hilft, wo er kann. – Birlinger, 1181. 1924 Der erste Mann ist ein Freund, der zweite ein Mann, der dritte ein Herrscher. Holl.: De eerste man is een vriendt, de tweede man is een man, de derde is een meester. (Cats, 129.) 1925 Der heisst mit Unrecht mir ein Mann, der seine Frau nicht meistern kann. 1926 Der ist ein glücklich Mann, der alles ergründen kann. Lat.: Felix qui potuit rerum cognoscere causas. (Virgil.) (Philippi, I, 153.) 1927 Der ist ein Mann, der, was er soll, auch leisten kann. 1928 Der ist ein verständig Mann, der nicht alles will, was er kann. 1929 Der ist noch kein tapfrer Mann, der mit einem wüthenden Eber faulen Streit fängt an. – Pers. Rosenthal, 66. 1930 Der ist wol ein thöricht Mann, der sich selbst im Lichte stehen kann. 1931 Der kluge Mann schafft sich im Sommer den Schlitten, im Winter den Wagen an. – Schuller, 40. 1932 Der Mann denkt, die Frau lenkt. – Kotzebue, Gedanken, 178. 1933 Der Mann herrscht über seine Frau, der Pfarrer über seine Gemeinde, der Kaiser über das Reich. – Bertram, 69. 1934 Der Mann ist April, wenn er Frauen kürt; December, wenn er sie heimgeführt. It.: Gli uomini sono Aprile quando fanno all' amore, Decembre quando hanno sposato. (Giani, 1674.) 1935 Der Mann ist die Sonne, das Weib der Mond; der Mann regiert bei Tage, das Weib bei der Nacht. – Wirth, I, 301. 1936 Der Mann muss bey der Frawen sein im ersten iahr ein Esel, im andern ein Joseph bey der wigen, im dritten ein Guckuck bey dem Kind. – Monatsblätter, VI, 173. 1937 Der Mann sitzt und lebt zu hauss unter dem Juncker. Stein, Peregrinus, schildert das Los des Ehemannes wie der Ehe selbst nicht einladend. Von jenem sagt er: „Er ist überherret, übermannet, überweibet. Er hat zu hauss das Fegfewer, und die heisse Hell, einen Brumkater und nagenden wurm an der seiten, der ihm das hertz auffrist, und weder tag noch nacht ruh lest. Wenn sie anfengt zu gnurren, brummen und krehen, so ist da kein aufhören. Es ist ein schener Oelgötz, eine schene Monstranz, wen nur Heiligthum drinnen wer. Sie bawen mit einander die Helle. Sie begehren sich als Katzen und Hunde. Eins bricht Töpfe, das ander krüge. Wenn sie zu hauff reiten, so ist nur da Bu, Ba, Schelm, Dieb, Galgenvogel, Hallunck, Nichtenguts, Teuffelsnachlass, Hausshund, Schorb, Gnack, Schurck, Dreckharcker u. s. w.“ (Monatsblätter, VI, 173.) 1938 Der Mann stirbt nur seinem Weibe, das Weib nur ihrem Gatten. – Löwenheim, 25. 1939 Der Mann soll seiner Frau das kurze Messer geben, das längere soll er selbst behalten. 1940 Der man wird siech von bösen gsellen, darumb soltu zu frommen stellen. Lat.: Per prauum socium, uir uenit in uicium. (Loci comm., 6.) 1941 Der richtige Mann kommt nie zu spät. 1942 Der schlaue Mann wird oft des starken Meister. 1943 Der wahre Mann kann auch den Steinen Brot entlocken. 1944 Des armen Mannes Füllen wird bald ein Pferd, und des reichen Mannes Tochter bald eine Frau. – Frischbier, I, 113. 1945 Des Mannes Ehre ist der Preis seines Blutes. – Merx, 299. 1946 Des Mannes Wort ist quaerere, der Frauen: tueri. – Zinkgref, IV, 203. „Der Mann bringt es in das Haus, die Frau muss es drinnen halten, sonst hilft es nicht, wenn schon der Mann mit Scheffeln in das Hauss wirfft und die Fraw mit maltersäcken wieder drauss trägt.“ 1947 Des reichen Mannes Kinder und des armen Mannes Kälber werden schnell reif. 1948 Deutsche Männer, deutsche Sitten. Dienstag. Aber um wieviel Uhr Dän.: Danske-mænd, danske-sæder. (Prov. dan., 106.) 1949 Die Männer an den Galgen, die Weiber in die Grube. – Graf, 341, 349. 1950 Die Männer machen die Gesetze und die Frauen die Mode. It.: Gli uomini fanno le leggi, e le donne i costumi. (Giani, 544.) 1951 Die Männer regieren publice die Stadt, die Weiber privatim die Männer und zuweilen beide die Kinder. – Harssdörffer, 1175. 1952 Ein alten man macht der gut wein gleich wie den jungen frölich sein; so aber der wein nicht ist gut, der jung wie der alt trauren thut. – Loci comm., 202. Lat.: Vinum subtile, facit in sene cor iuuenile; sed uinum uile, reddit iuuenile senile. (Loci comm., 202.) 1953 Ein alter Mann friert, wenn er auch am Ofen sitzt.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [791]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/803>, abgerufen am 22.11.2024.