Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Miss. 10 Tausendmal miss wird einmal schneiden. - Merx, 41. Missethat. 13 Die Missethaten wachsen wie die Beeren an den Weintrauben nahe beisammen. D. i.: "Wer schweret wird lügen, wer lügt wird stehlen, und wer der Schlange den Kopf einzwängen kann, da folgt der Leib nach." (Harssdörffer, 1521.) 14 Vier missethaten Sodomae Gomorrhae vnd jhrer kinder: hoffart, vberfluss, gnughait des brods; müssiggang theten kein handraichung dem notigen. - Rasch, 73. Mist. 84 Er hat seinen Mist ausgeführt. - Mathesius, Postilla, CCXVIIa. In dem Sinne: sein Schäfchen ins Trockne gebracht. 85 Gegen en Fö'r Mess kann 'n doch nich anstinken, haar Baur Meier seggt, as de Afkat em bereden wull, he schull gegen seinen adlichen Godsherrn klagen. - Schröder, 766. 86 Mist bleibt zu jeder Zeit Mist, wenn auch Weihrauch darauf geschrieben ist. - Grandjean, I, 45. 87 Mist ist der Bauern List. 88 Was Mist gibt, geht über Zucker. - Gotthelf, Käthi, 91. 89 Wenn ich Mist hätte, brauchte ich den Herrgott nit, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihm vorhielt, wie er Weizen ernten könne, wenn er nicht gedüngt habe. 90 Wo sich der Mist mehrt, mehrt sich auch das Geld. (Wienerwald.) Mistgabel. 4 Mit der Mistgabel in der Hand kommt der Bauer weiter als mit goldenen Ringen am Finger. Misthaufen. 6 Wer auf dem Misthaufen bleibet, der wird in der Welt nicht grosse Wunder thun. - Herberger, II, 266. Miston. 4 Ein Miston verdirbt die ganze Musik. Die Armenier: Einer kann den Ruf von Tausenden verderben. (Ausland, 1871, 403.) Mistrauisch. *1 Mistrauisch wie ein Rattenfänger. - James, Das alte Regime. *2 Mistrauisch wie eine Gluckhenne. Mitbringen. *8 He bruchte mit, wat de Koh schitt. - Zeitschrift für die Philologie, Jahrg. II, S. 327. Mitfinden. Mitgefunden, mitgebunden; mitgefangen, mitgehangen. - Gartenlaube, 1860, 179a. Mitgift. 9 Wer schöne Mitgift bieten kann, kommt auch wenn lahm noch an den Mann. It.: La bella dote marita anche la zoppa. ( Giani, 605.) Mitgiftheirath. Mitgiftheirath ist Heirath mit Gift. It.: Chi prende moglie per danai (= danari) sposa liti e guai. Mithopper. * Geh mit deinen Mithoppern. Hopper, Hoppenzer, Hoppenzeller - Spitznamen für den Frosch. In einem alten Pasquill heisst es: "O Frosch, o Quaxer, o Graxer, o Hupier, o Hoppenzer, pfui dich Zunam. Dieser Zunam ist kein gutes Zeichen. Dann ein Frosch ist ein unflätigs, grossmaulets, schreyendes, schnatterndes und hupfendes Thier, daher es davon an etlichen Orten in Schwaben Hoppenzer und Hoppenzeller genannt wird." - "Was Luther u. s. w. vnd seine Mithoppenzer gethan." - "Und weil der Frosch sampt seinen Hoppenzellern nichts anderes will." Mitleid. 13 Das Mitleid füllt den Magen nicht aus. (Oberitalien.) Mitleidig. Ich bin zu mitleidig, sagte der Soldat, als er aus der Schlacht davonlief. - Franzos, Vom Don zur Donau. [Spaltenumbruch] Mitspielen. 5 Spiel gut mir oder schlecht mir mit, in hundert Jahren sind wir quitt. It.: Facciami ben, facciami mal, in cent' anni saremo egual. (Giani, 613.) Mittag. 27 Besser gut zu Mittag gegessen als hungrig schlafen gegangen. 28 Mittag, Abend, Nacht und Morgen stellen sich von selber ein. 29 Wer gut zu Mittag gegessen hat, der stirbt nicht Hungers bis zum nächsten Morgen. 30 Wo zu Mittag, dort ein Schmätzchen, und des Abends das wahre Schätzchen. - Wenzig, 81. Mittagessen. 3 Ein kaltes Mittagessen taugt nicht viel. - Bresl. Zeitung, 1872, Nr. 34. 4 Nach dem Mittagessen steh', nach dem Abendessen geh'. It.: Dopo pranzo sta, dopo cena va. (Giani, 1400.) Mittaumeln. Willst du nicht mittaumeln, so fliehe die Wirbel. Mitte. 14 A-hin ün, a-her ün, in der Mitt a Loch. (Warschau.) Etwa in dem Sinne wie unser hochdeutsches: Viel Geschrei und wenig Wolle. 15 In der Mitte thut man sichere Schritte. (Rheinpfalz.) Mittel. 32 Alle Mittel, die helfen, sind heilig. 33 Ich will dir ein Mittel gegen die Hypochondrie und Narrheit angeben: Setze dich mit ein paar guten Freunden zur Tafel und iss, bis die Sonne und dein Verdruss hinter die Berge gegangen sind. (Ital.) Mittelstrasse. 14 Mittelstrasse - goldne Strasse. - Bremser, 11. Mittwoch. 4 Amme Mittwuche schlüft de Mus in es ander Loch. - Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27. Nach dem Volksglauben wird am Mittwoch keine Reise angetreten. 5 'S isch Mittwuche, steck di Nase in d' Tischtrucke. D. h. bleib daheim. *6 Die krumme Mittwoch. Die Mittwoch in der Marterwoche wird in Schlesien genannt die krumme Mittwoch, von den krummen Händeln, welche die Juden und Judas denselben Tag vorgenommen (Matth. 26). (Herberger, Ib, 339.) *7 Er ist am Mittwoch auf einem Esel geritten. (Wien.) Wer über etwas unklar und verworren ist. *8 Mittwoch ist gar kein Tag. Als Antwort auf die Frage, wie viel Tage die Woche habe, sagt man scherzweise sechs, weil der Mittwoch kein Tag sei. Weil er als Unglückstag galt, suchte Bischof Ton auf Island (gest. 1121) die heidnischen Bezeichnungen der Wochentage dadurch in Vergessenheit zu bringen, dass er befahl, die Wochentage nach ihrer Folgezahl zu benennen (s. Lachmann, Sagen-Bibliothek, 1816, S. 250). Diese Vorschrift ist in der römischen Kirchensprache durchgedrungen, in der vom Sonntag an als dem ersten Wochentage gezählt wird. Sie hat sich jedoch sprachlich nicht behaupten können und verräth sich höchstens bei solchen Volksstämmen, wie der baierische, unter dem seit Karl dem Grossen das Zwangschristenthum mit Feuer und Schwert ausgebreitet worden ist. Die altbaierische Mundart gibt nun wirklich dem Donnerstag den kirchlichen Zahlnamen Pfinztag (= der fünfte) und benennt auch die Mittwoch mit dem Ersatznamen Mikka = Grosstag. Trotz dieses Ehrennamens hält ihn der Altbaier doch für einen Unglückstag. (Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27.) Mittwochskatze. Mittwochskatzen - Teufelskatzen. Weil am Mittwochabend die Hexen ausfahren, so ist nach dem Volksglauben die Begegnung fremder Thiere an diesem Tage gefährlich (s. Mittwochsbraut und Mittwochsferkel). Mitwollen. 2 Wenn du mitwillst, kannst du nachkommen, sagte der Mann zu seiner Frau, da er einen Spaziergang machen wollte. [Spaltenumbruch]
Miss. 10 Tausendmal miss wird einmal schneiden. – Merx, 41. Missethat. 13 Die Missethaten wachsen wie die Beeren an den Weintrauben nahe beisammen. D. i.: „Wer schweret wird lügen, wer lügt wird stehlen, und wer der Schlange den Kopf einzwängen kann, da folgt der Leib nach.“ (Harssdörffer, 1521.) 14 Vier missethaten Sodomae Gomorrhae vnd jhrer kinder: hoffart, vberfluss, gnughait des brods; müssiggang theten kein handraichung dem notigen. – Rasch, 73. Mist. 84 Er hat seinen Mist ausgeführt. – Mathesius, Postilla, CCXVIIa. In dem Sinne: sein Schäfchen ins Trockne gebracht. 85 Gegen en Fö'r Mess kann 'n doch nich anstinken, haar Bûr Meier seggt, as de Afkat em bereden wull, he schull gegen sînen adlichen Gôdsherrn klagen. – Schröder, 766. 86 Mist bleibt zu jeder Zeit Mist, wenn auch Weihrauch darauf geschrieben ist. – Grandjean, I, 45. 87 Mist ist der Bauern List. 88 Was Mist gibt, geht über Zucker. – Gotthelf, Käthi, 91. 89 Wenn ich Mist hätte, brauchte ich den Herrgott nit, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihm vorhielt, wie er Weizen ernten könne, wenn er nicht gedüngt habe. 90 Wo sich der Mist mehrt, mehrt sich auch das Geld. (Wienerwald.) Mistgabel. 4 Mit der Mistgabel in der Hand kommt der Bauer weiter als mit goldenen Ringen am Finger. Misthaufen. 6 Wer auf dem Misthaufen bleibet, der wird in der Welt nicht grosse Wunder thun. – Herberger, II, 266. Miston. 4 Ein Miston verdirbt die ganze Musik. Die Armenier: Einer kann den Ruf von Tausenden verderben. (Ausland, 1871, 403.) Mistrauisch. *1 Mistrauisch wie ein Rattenfänger. – James, Das alte Regime. *2 Mistrauisch wie eine Gluckhenne. Mitbringen. *8 He bruchte mit, wat de Koh schitt. – Zeitschrift für die Philologie, Jahrg. II, S. 327. Mitfinden. Mitgefunden, mitgebunden; mitgefangen, mitgehangen. – Gartenlaube, 1860, 179a. Mitgift. 9 Wer schöne Mitgift bieten kann, kommt auch wenn lahm noch an den Mann. It.: La bella dote marita anche la zoppa. ( Giani, 605.) Mitgiftheirath. Mitgiftheirath ist Heirath mit Gift. It.: Chi prende moglie per danai (= danari) sposa liti e guai. Mithopper. * Geh mit deinen Mithoppern. Hopper, Hoppenzer, Hoppenzeller – Spitznamen für den Frosch. In einem alten Pasquill heisst es: „O Frosch, o Quaxer, o Graxer, o Hupíer, o Hoppenzer, pfui dich Zunam. Dieser Zunam ist kein gutes Zeichen. Dann ein Frosch ist ein unflätigs, grossmaulets, schreyendes, schnatterndes und hupfendes Thier, daher es davon an etlichen Orten in Schwaben Hoppenzer und Hoppenzeller genannt wird.“ – „Was Luther u. s. w. vnd seine Mithoppenzer gethan.“ – „Und weil der Frosch sampt seinen Hoppenzellern nichts anderes will.“ Mitleid. 13 Das Mitleid füllt den Magen nicht aus. (Oberitalien.) Mitleidig. Ich bin zu mitleidig, sagte der Soldat, als er aus der Schlacht davonlief. – Franzos, Vom Don zur Donau. [Spaltenumbruch] Mitspielen. 5 Spiel gut mir oder schlecht mir mit, in hundert Jahren sind wir quitt. It.: Facciami ben, facciami mal, in cent' anni saremo egual. (Giani, 613.) Mittag. 27 Besser gut zu Mittag gegessen als hungrig schlafen gegangen. 28 Mittag, Abend, Nacht und Morgen stellen sich von selber ein. 29 Wer gut zu Mittag gegessen hat, der stirbt nicht Hungers bis zum nächsten Morgen. 30 Wo zu Mittag, dort ein Schmätzchen, und des Abends das wahre Schätzchen. – Wenzig, 81. Mittagessen. 3 Ein kaltes Mittagessen taugt nicht viel. – Bresl. Zeitung, 1872, Nr. 34. 4 Nach dem Mittagessen steh', nach dem Abendessen geh'. It.: Dopo pranzo sta, dopo cena va. (Giani, 1400.) Mittaumeln. Willst du nicht mittaumeln, so fliehe die Wirbel. Mitte. 14 A-hin ün, a-her ün, in der Mitt a Loch. (Warschau.) Etwa in dem Sinne wie unser hochdeutsches: Viel Geschrei und wenig Wolle. 15 In der Mitte thut man sichere Schritte. (Rheinpfalz.) Mittel. 32 Alle Mittel, die helfen, sind heilig. 33 Ich will dir ein Mittel gegen die Hypochondrie und Narrheit angeben: Setze dich mit ein paar guten Freunden zur Tafel und iss, bis die Sonne und dein Verdruss hinter die Berge gegangen sind. (Ital.) Mittelstrasse. 14 Mittelstrasse – goldne Strasse. – Bremser, 11. Mittwoch. 4 Amme Mittwuche schlüft de Mus in es ander Loch. – Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27. Nach dem Volksglauben wird am Mittwoch keine Reise angetreten. 5 'S isch Mittwuche, steck di Nase in d' Tischtrucke. D. h. bleib daheim. *6 Die krumme Mittwoch. Die Mittwoch in der Marterwoche wird in Schlesien genannt die krumme Mittwoch, von den krummen Händeln, welche die Juden und Judas denselben Tag vorgenommen (Matth. 26). (Herberger, Ib, 339.) *7 Er ist am Mittwoch auf einem Esel geritten. (Wien.) Wer über etwas unklar und verworren ist. *8 Mittwoch ist gar kein Tag. Als Antwort auf die Frage, wie viel Tage die Woche habe, sagt man scherzweise sechs, weil der Mittwoch kein Tag sei. Weil er als Unglückstag galt, suchte Bischof Ton auf Island (gest. 1121) die heidnischen Bezeichnungen der Wochentage dadurch in Vergessenheit zu bringen, dass er befahl, die Wochentage nach ihrer Folgezahl zu benennen (s. Lachmann, Sagen-Bibliothek, 1816, S. 250). Diese Vorschrift ist in der römischen Kirchensprache durchgedrungen, in der vom Sonntag an als dem ersten Wochentage gezählt wird. Sie hat sich jedoch sprachlich nicht behaupten können und verräth sich höchstens bei solchen Volksstämmen, wie der baierische, unter dem seit Karl dem Grossen das Zwangschristenthum mit Feuer und Schwert ausgebreitet worden ist. Die altbaierische Mundart gibt nun wirklich dem Donnerstag den kirchlichen Zahlnamen Pfinztag (= der fünfte) und benennt auch die Mittwoch mit dem Ersatznamen Mikka = Grosstag. Trotz dieses Ehrennamens hält ihn der Altbaier doch für einen Unglückstag. (Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27.) Mittwochskatze. Mittwochskatzen – Teufelskatzen. Weil am Mittwochabend die Hexen ausfahren, so ist nach dem Volksglauben die Begegnung fremder Thiere an diesem Tage gefährlich (s. Mittwochsbraut und Mittwochsferkel). Mitwollen. 2 Wenn du mitwillst, kannst du nachkommen, sagte der Mann zu seiner Frau, da er einen Spaziergang machen wollte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0817" n="[805]"/> <cb n="1609"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Miss.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Tausendmal miss wird einmal schneiden.</hi> – <hi rendition="#i">Merx, 41.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Missethat.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Die Missethaten wachsen wie die Beeren an den Weintrauben nahe beisammen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">D. i.: „Wer schweret wird lügen, wer lügt wird stehlen, und wer der Schlange den Kopf einzwängen kann, da folgt der Leib nach.“ (<hi rendition="#i">Harssdörffer, 1521.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Vier missethaten Sodomae Gomorrhae vnd jhrer kinder: hoffart, vberfluss, gnughait des brods; müssiggang theten kein handraichung dem notigen.</hi> – <hi rendition="#i">Rasch, 73.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mist.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Er hat seinen Mist ausgeführt.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, CCXVII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In dem Sinne: sein Schäfchen ins Trockne gebracht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">85 Gegen en Fö'r Mess kann 'n doch nich anstinken, haar Bûr Meier seggt, as de Afkat em bereden wull, he schull gegen sînen adlichen Gôdsherrn klagen.</hi> – <hi rendition="#i">Schröder, 766.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Mist bleibt zu jeder Zeit Mist, wenn auch Weihrauch darauf geschrieben ist.</hi> – <hi rendition="#i">Grandjean, I, 45.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">87 Mist ist der Bauern List.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Was Mist gibt, geht über Zucker.</hi> – <hi rendition="#i">Gotthelf, Käthi, 91.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Wenn ich Mist hätte, brauchte ich den Herrgott nit, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihm vorhielt, wie er Weizen ernten könne, wenn er nicht gedüngt habe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Wo sich der Mist mehrt, mehrt sich auch das Geld.</hi> (<hi rendition="#i">Wienerwald.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mistgabel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Mit der Mistgabel in der Hand kommt der Bauer weiter als mit goldenen Ringen am Finger.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Misthaufen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wer auf dem Misthaufen bleibet, der wird in der Welt nicht grosse Wunder thun.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, II, 266.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Miston.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Ein Miston verdirbt die ganze Musik.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Armenier: Einer kann den Ruf von Tausenden verderben. (<hi rendition="#i">Ausland, 1871, 403.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mistrauisch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Mistrauisch wie ein Rattenfänger.</hi> – <hi rendition="#i">James, Das alte Regime.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Mistrauisch wie eine Gluckhenne.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitbringen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 He bruchte mit, wat de Koh schitt.</hi> – <hi rendition="#i">Zeitschrift für die Philologie, Jahrg. II, S. 327.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitfinden.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Mitgefunden, mitgebunden; mitgefangen, mitgehangen.</hi> – <hi rendition="#i">Gartenlaube, 1860, 179<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitgift.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Wer schöne Mitgift bieten kann, kommt auch wenn lahm noch an den Mann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La bella dote marita anche la zoppa. ( <hi rendition="#i">Giani, 605.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitgiftheirath.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Mitgiftheirath ist Heirath mit Gift.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi prende moglie per danai (= danari) sposa liti e guai.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mithopper.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Geh mit deinen Mithoppern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Hopper, Hoppenzer, Hoppenzeller – Spitznamen für den Frosch. In einem alten Pasquill heisst es: „O Frosch, o Quaxer, o Graxer, o Hupíer, o Hoppenzer, pfui dich Zunam. Dieser Zunam ist kein gutes Zeichen. Dann ein Frosch ist ein unflätigs, grossmaulets, schreyendes, schnatterndes und hupfendes Thier, daher es davon an etlichen Orten in Schwaben Hoppenzer und Hoppenzeller genannt wird.“ – „Was Luther u. s. w. vnd seine Mithoppenzer gethan.“ – „Und weil der Frosch sampt seinen Hoppenzellern nichts anderes will.“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitleid.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Das Mitleid füllt den Magen nicht aus.</hi> (<hi rendition="#i">Oberitalien.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitleidig.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ich bin zu mitleidig, sagte der Soldat, als er aus der Schlacht davonlief.</hi> – <hi rendition="#i">Franzos, Vom Don zur Donau.</hi></p><lb/> <cb n="1610"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitspielen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Spiel gut mir oder schlecht mir mit, in hundert Jahren sind wir quitt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Facciami ben, facciami mal, in cent' anni saremo egual. (<hi rendition="#i">Giani, 613.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mittag.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Besser gut zu Mittag gegessen als hungrig schlafen gegangen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Mittag, Abend, Nacht und Morgen stellen sich von selber ein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Wer gut zu Mittag gegessen hat, der stirbt nicht Hungers bis zum nächsten Morgen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Wo zu Mittag, dort ein Schmätzchen, und des Abends das wahre Schätzchen.</hi> – <hi rendition="#i">Wenzig, 81.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mittagessen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Ein kaltes Mittagessen taugt nicht viel.</hi> – <hi rendition="#i">Bresl. Zeitung, 1872, Nr. 34.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Nach dem Mittagessen steh', nach dem Abendessen geh'.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dopo pranzo sta, dopo cena va. (<hi rendition="#i">Giani, 1400.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mittaumeln.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Willst du nicht mittaumeln, so fliehe die Wirbel.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitte.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 A-hin ün, a-her ün, in der Mitt a Loch.</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Etwa in dem Sinne wie unser hochdeutsches: Viel Geschrei und wenig Wolle.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 In der Mitte thut man sichere Schritte.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mittel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Alle Mittel, die helfen, sind heilig.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Ich will dir ein Mittel gegen die Hypochondrie und Narrheit angeben: Setze dich mit ein paar guten Freunden zur Tafel und iss, bis die Sonne und dein Verdruss hinter die Berge gegangen sind.</hi> (<hi rendition="#i">Ital.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mittelstrasse.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Mittelstrasse – goldne Strasse.</hi> – <hi rendition="#i">Bremser, 11.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mittwoch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Amme Mittwuche schlüft de Mus in es ander Loch.</hi> – <hi rendition="#i">Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nach dem Volksglauben wird am Mittwoch keine Reise angetreten.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 'S isch Mittwuche, steck di Nase in d' Tischtrucke.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">D. h. bleib daheim.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Die krumme Mittwoch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Mittwoch in der Marterwoche wird in Schlesien genannt die krumme Mittwoch, von den krummen Händeln, welche die Juden und Judas denselben Tag vorgenommen (<hi rendition="#i">Matth. 26</hi>). (<hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 339.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Er ist am Mittwoch auf einem Esel geritten.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wer über etwas unklar und verworren ist.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Mittwoch ist gar kein Tag.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Als Antwort auf die Frage, wie viel Tage die Woche habe, sagt man scherzweise sechs, weil der Mittwoch kein Tag sei. Weil er als Unglückstag galt, suchte Bischof Ton auf Island (gest. 1121) die heidnischen Bezeichnungen der Wochentage dadurch in Vergessenheit zu bringen, dass er befahl, die Wochentage nach ihrer Folgezahl zu benennen (s. <hi rendition="#i">Lachmann, Sagen-Bibliothek, 1816, S. 250</hi>). Diese Vorschrift ist in der römischen Kirchensprache durchgedrungen, in der vom Sonntag an als dem ersten Wochentage gezählt wird. Sie hat sich jedoch sprachlich nicht behaupten können und verräth sich höchstens bei solchen Volksstämmen, wie der baierische, unter dem seit Karl dem Grossen das Zwangschristenthum mit Feuer und Schwert ausgebreitet worden ist. Die altbaierische Mundart gibt nun wirklich dem Donnerstag den kirchlichen Zahlnamen Pfinztag (= der fünfte) und benennt auch die Mittwoch mit dem Ersatznamen Mikka = Grosstag. Trotz dieses Ehrennamens hält ihn der Altbaier doch für einen Unglückstag. (<hi rendition="#i">Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mittwochskatze.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Mittwochskatzen – Teufelskatzen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Weil am Mittwochabend die Hexen ausfahren, so ist nach dem Volksglauben die Begegnung fremder Thiere an diesem Tage gefährlich (s. Mittwochsbraut und Mittwochsferkel).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mitwollen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wenn du mitwillst, kannst du nachkommen, sagte der Mann zu seiner Frau, da er einen Spaziergang machen wollte.</hi> </p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[805]/0817]
Miss.
10 Tausendmal miss wird einmal schneiden. – Merx, 41.
Missethat.
13 Die Missethaten wachsen wie die Beeren an den Weintrauben nahe beisammen.
D. i.: „Wer schweret wird lügen, wer lügt wird stehlen, und wer der Schlange den Kopf einzwängen kann, da folgt der Leib nach.“ (Harssdörffer, 1521.)
14 Vier missethaten Sodomae Gomorrhae vnd jhrer kinder: hoffart, vberfluss, gnughait des brods; müssiggang theten kein handraichung dem notigen. – Rasch, 73.
Mist.
84 Er hat seinen Mist ausgeführt. – Mathesius, Postilla, CCXVIIa.
In dem Sinne: sein Schäfchen ins Trockne gebracht.
85 Gegen en Fö'r Mess kann 'n doch nich anstinken, haar Bûr Meier seggt, as de Afkat em bereden wull, he schull gegen sînen adlichen Gôdsherrn klagen. – Schröder, 766.
86 Mist bleibt zu jeder Zeit Mist, wenn auch Weihrauch darauf geschrieben ist. – Grandjean, I, 45.
87 Mist ist der Bauern List.
88 Was Mist gibt, geht über Zucker. – Gotthelf, Käthi, 91.
89 Wenn ich Mist hätte, brauchte ich den Herrgott nit, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihm vorhielt, wie er Weizen ernten könne, wenn er nicht gedüngt habe.
90 Wo sich der Mist mehrt, mehrt sich auch das Geld. (Wienerwald.)
Mistgabel.
4 Mit der Mistgabel in der Hand kommt der Bauer weiter als mit goldenen Ringen am Finger.
Misthaufen.
6 Wer auf dem Misthaufen bleibet, der wird in der Welt nicht grosse Wunder thun. – Herberger, II, 266.
Miston.
4 Ein Miston verdirbt die ganze Musik.
Die Armenier: Einer kann den Ruf von Tausenden verderben. (Ausland, 1871, 403.)
Mistrauisch.
*1 Mistrauisch wie ein Rattenfänger. – James, Das alte Regime.
*2 Mistrauisch wie eine Gluckhenne.
Mitbringen.
*8 He bruchte mit, wat de Koh schitt. – Zeitschrift für die Philologie, Jahrg. II, S. 327.
Mitfinden.
Mitgefunden, mitgebunden; mitgefangen, mitgehangen. – Gartenlaube, 1860, 179a.
Mitgift.
9 Wer schöne Mitgift bieten kann, kommt auch wenn lahm noch an den Mann.
It.: La bella dote marita anche la zoppa. ( Giani, 605.)
Mitgiftheirath.
Mitgiftheirath ist Heirath mit Gift.
It.: Chi prende moglie per danai (= danari) sposa liti e guai.
Mithopper.
* Geh mit deinen Mithoppern.
Hopper, Hoppenzer, Hoppenzeller – Spitznamen für den Frosch. In einem alten Pasquill heisst es: „O Frosch, o Quaxer, o Graxer, o Hupíer, o Hoppenzer, pfui dich Zunam. Dieser Zunam ist kein gutes Zeichen. Dann ein Frosch ist ein unflätigs, grossmaulets, schreyendes, schnatterndes und hupfendes Thier, daher es davon an etlichen Orten in Schwaben Hoppenzer und Hoppenzeller genannt wird.“ – „Was Luther u. s. w. vnd seine Mithoppenzer gethan.“ – „Und weil der Frosch sampt seinen Hoppenzellern nichts anderes will.“
Mitleid.
13 Das Mitleid füllt den Magen nicht aus. (Oberitalien.)
Mitleidig.
Ich bin zu mitleidig, sagte der Soldat, als er aus der Schlacht davonlief. – Franzos, Vom Don zur Donau.
Mitspielen.
5 Spiel gut mir oder schlecht mir mit, in hundert Jahren sind wir quitt.
It.: Facciami ben, facciami mal, in cent' anni saremo egual. (Giani, 613.)
Mittag.
27 Besser gut zu Mittag gegessen als hungrig schlafen gegangen.
28 Mittag, Abend, Nacht und Morgen stellen sich von selber ein.
29 Wer gut zu Mittag gegessen hat, der stirbt nicht Hungers bis zum nächsten Morgen.
30 Wo zu Mittag, dort ein Schmätzchen, und des Abends das wahre Schätzchen. – Wenzig, 81.
Mittagessen.
3 Ein kaltes Mittagessen taugt nicht viel. – Bresl. Zeitung, 1872, Nr. 34.
4 Nach dem Mittagessen steh', nach dem Abendessen geh'.
It.: Dopo pranzo sta, dopo cena va. (Giani, 1400.)
Mittaumeln.
Willst du nicht mittaumeln, so fliehe die Wirbel.
Mitte.
14 A-hin ün, a-her ün, in der Mitt a Loch. (Warschau.)
Etwa in dem Sinne wie unser hochdeutsches: Viel Geschrei und wenig Wolle.
15 In der Mitte thut man sichere Schritte. (Rheinpfalz.)
Mittel.
32 Alle Mittel, die helfen, sind heilig.
33 Ich will dir ein Mittel gegen die Hypochondrie und Narrheit angeben: Setze dich mit ein paar guten Freunden zur Tafel und iss, bis die Sonne und dein Verdruss hinter die Berge gegangen sind. (Ital.)
Mittelstrasse.
14 Mittelstrasse – goldne Strasse. – Bremser, 11.
Mittwoch.
4 Amme Mittwuche schlüft de Mus in es ander Loch. – Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27.
Nach dem Volksglauben wird am Mittwoch keine Reise angetreten.
5 'S isch Mittwuche, steck di Nase in d' Tischtrucke.
D. h. bleib daheim.
*6 Die krumme Mittwoch.
Die Mittwoch in der Marterwoche wird in Schlesien genannt die krumme Mittwoch, von den krummen Händeln, welche die Juden und Judas denselben Tag vorgenommen (Matth. 26). (Herberger, Ib, 339.)
*7 Er ist am Mittwoch auf einem Esel geritten. (Wien.)
Wer über etwas unklar und verworren ist.
*8 Mittwoch ist gar kein Tag.
Als Antwort auf die Frage, wie viel Tage die Woche habe, sagt man scherzweise sechs, weil der Mittwoch kein Tag sei. Weil er als Unglückstag galt, suchte Bischof Ton auf Island (gest. 1121) die heidnischen Bezeichnungen der Wochentage dadurch in Vergessenheit zu bringen, dass er befahl, die Wochentage nach ihrer Folgezahl zu benennen (s. Lachmann, Sagen-Bibliothek, 1816, S. 250). Diese Vorschrift ist in der römischen Kirchensprache durchgedrungen, in der vom Sonntag an als dem ersten Wochentage gezählt wird. Sie hat sich jedoch sprachlich nicht behaupten können und verräth sich höchstens bei solchen Volksstämmen, wie der baierische, unter dem seit Karl dem Grossen das Zwangschristenthum mit Feuer und Schwert ausgebreitet worden ist. Die altbaierische Mundart gibt nun wirklich dem Donnerstag den kirchlichen Zahlnamen Pfinztag (= der fünfte) und benennt auch die Mittwoch mit dem Ersatznamen Mikka = Grosstag. Trotz dieses Ehrennamens hält ihn der Altbaier doch für einen Unglückstag. (Rochholz, Deutscher Glaube, II, 27.)
Mittwochskatze.
Mittwochskatzen – Teufelskatzen.
Weil am Mittwochabend die Hexen ausfahren, so ist nach dem Volksglauben die Begegnung fremder Thiere an diesem Tage gefährlich (s. Mittwochsbraut und Mittwochsferkel).
Mitwollen.
2 Wenn du mitwillst, kannst du nachkommen, sagte der Mann zu seiner Frau, da er einen Spaziergang machen wollte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |