Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Mobilien. Es sind keine schlimmern Mobilien in einem Hause als Töchter, sagte Klaus, es nimmt sie Niemand, er bekomme denn noch Geld dazu. - Harssdörffer, 2882. Mode. 28 Die Mode duldet schwarze Seelen, aber keine Flecke im Gesicht. 29 Die Mode ist das grausamste Wesen, denn sie hat den Vatermörder erfunden. - Ralisch, Schlagschatten, 175. 30 Die Moden stecken in einer Tonne. Wenn alle in der Tonne steckende Moden verbraucht sind, dann fängt die Geschichte wieder von vorn an, die alten Moden kommen wieder zum Vorschein. *31 Es ist Mode und Brauch. (Lusdorf.) Mögen. 24 Den i net mog, den sieh ich olle Tog, und der mich erfreut - mei Schotz, der is weit! - Egerbote, 1877. 25 Wat de Een nich mag, dat is den Andern sein best Kost. - Wochenblatt für Schlesw.-Holst., II, 101. *26 Aussi möcht' i. Kaiser Franz wählte zu seinem Sommeraufenthalte gern das Schloss Persenbeug an der Donau. Daselbst machte der Kaiser häufig Wasserfahrten, wobei er einen kräftigen Burschen Namens Hans als Ruderer hatte. Eines Tages sagte der Kaiser während einer Ueberfahrt zu Hans: "Wenn du einmal ein Anliegen hast, so komm' nur zu mir nach Wien und lass' dich melden, nachher werd'n mir's schon machen" (dieser letzte Ausdruck war dem Kaiser zur Angewohnheit geworden). Der Bursche bedankte sich recht schön, und als er wirklich im nächsten Winter ein dringliches Anliegen hatte, fuhr er nach Wien und wollte seinen hohen Gönner beim Worte nehmen. Aber es dauerte eine geraume Weile, bis er an die Reihe kam, und die ganze Situation, der kaiserliche Glanz, machte auf den Naturburschen einen so beängstigenden Eindruck, dass ihm die Rede versagte, als er endlich vor dem gütigen Monarchen stand. Der Kaiser, seinen Zustand bemerkend, wollte ihn liebreich ermuntern und sagte deshalb freundlich: "No, Hanns, red'; was möch'st denn eigentlich?" - "Aussi möcht' i'!" war die Antwort, und spornstreichs rannte Hans nach Mariahilf zur "Kälberfuhr", mit welcher er so gleich in die Heimat zurückkehrte. Seitdem ist das "Aussi möcht' i!" zu einem der volksthümlichsten Sprichworte Wiens geworden. (Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1875, Nr. 26.) Möglich. 8 Das ist leicht möglich, sagte der Bauer, als ihm Einer von vorübergehenden Strolchen zurief: Säe nur, wenn's reif ist, werden wir 's ernten, denn ich säe Hanf. Mohammed. Mohammed lehret und Konfuz, beschaulich lehrt es die Kapuz: Trink, Menschenkind, fein mit Bedacht, was fröhlich dich und selig macht. - Frieske, 7. Spruch unter dem fünften Bilde im Keller des berliner Rathhauses. Das Bild zeigt einen Derwisch, einen Chinesen und einen klösterlichen Moabiter. Mohnblume. Auch die Mohnblume riecht, wenn sie zwischen Rosen steht. Holl.: De heulbloem tusschen de rozen ruiken. (Harrebomee, II, 230a.) Mohr. 38 Wenn der Mohr schwarz ins Bad gehet und schwarz wieder herauskommt, muss er doch den Bader bezahlen. - Harssdörffer, 2639. Sagte ein Meister, dem der Vater kein Lehrgeld bezahlen wollte, weil der Sohn nichts gelernt habe. Monat. 15 In den Monaten, die kein R in sich fassen, sollst du zum Becher greifen und die Frauen lassen. It.: Ne' mesi che non hanno l' R (la erre) lascia la donna e prendi il bicchiere. (Giani, 1060.) Mönch. 304 Beleidigst du einen Mönch, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom. - Junker und Pfaffen, II, 141. 305 Den München vnd Pfaffen wil die warheit nicht wol in die Kirchen dienen. - Aventin, LXXXVIIIb. "Wie das Sprichwort gehet." [Spaltenumbruch] 306 Des Mönches mores gleichen den Affen, sein oculi dem wilden Schwein, sein nidor (Farbe) dem Raben, sein astutia der des Fuchses; sein cor dem des Wolfes, seine haeresis dem Polypen, sein vox dem Esel, und sein superbia dem Pfau. Der Witz unserer Alten fand nämlich schon früh in dem Worte Monachus so viel Thiere, als das Wort Buchstaben habe. 307 Die Mönche beschweren mit ihrem Latein den Teuffel und vergeben dem Prisciano. 308 Die Mönche kommen zusammen und kennen sich nicht, leben zusammen und lieben sich nicht, sterben zusammen und beweinen sich nicht. - Gutzkow, Zauberer, IV, 306. 309 Die Mönche lieben die erinnerung an das jüngste Gericht wie ein Hund die Ofengabel. - Zinkgref, IV, 81. 310 Die Mönche tragen rawn vnd harine Kleyder, anzudeuten, dass sie den wilden Thieren in jhrem Gemüth gleich seyn. - Zinkgref, IV, 80. 311 Die münch vnd geistlichen kan nymand ersettigen, noch erfüllen. - Paternoster. 312 Ein böhmischer Mönch und ein schwäbisch Nonn, Ablass, den die Kartheuser hon, ein polnisch Brück und wendisch Treu, Hühner zu stehlen, Zigeuner Reu, der Welschen Andacht, Spanier Eid, der Deutschen Fasten, kölnisch Maid, ein schön Tochter ungezogen, ein rother Bart und Erlenbogen für diese dreizehn noch so viel gibt Niemand gern ein Pappenstiel. - A. Keller, Alte gute Schwänke, 76; Schwabenspiegel, 39. 313 Ein jeder Mönch ein Teufel. - Zinkgref, IV, 216a. 314 Ein Mönch hält, was er angelobet; thut, was man ihm befiehlt; isst, was man ihm fürsetzt, und murt nicht über das, was er sieht. - Pistor, 782. 315 Ein Mönch und ein Schelm ist einer so gut als der andere. Span.: Fryle o fraude, es todo uno. (Dietrich, I, 156.) 316 Es thut mancher Mönch sanft, wenn man jn genediger Herr schilt. - Nigrinus, 358. 317 Es versammeln sich Mönch und Nonnen, wie die Heringe sich sammeln in die Tonnen. - Zinkgref, IV, 246. 318 Ihr münch seind all auff ein hauffen faul schälck, geschaffen zu fressen vnd sauffen. Lat.: O monachi, vestri stomachi sunt amphora Bacchi: Vos estis, Deus est restis, turpissima pestis. (Loci comm., 123.) 319 Mit Mönchen und Nonnen ist die Hölle gepflastert. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592. 320 Mönche und Nonnen wachen bei Nacht, dass sie des Tages schlafen mögen. - Zinkgref, IV, 80. 321 Mönch vnd Pfaffen gehen gemeiniglich zwischen Keller vnd Küchen in die Schule. - Zinkgref, IV, 252. 322 Münch setzen alle in die Helle, welche jnen nicht geben, vnd jre Bauchspeicher alle in Himmel. "Das weiss ich wol, find's in allen alten Geschichten, dass allweg die Geistlichen in allem Glauben, bey Heiden, Juden, Türcken, Christen, die, so jnen nicht geben haben, verflucht, den Teuffel vnd der Hell zugeeignet haben. Wer jn aber gebe, den Bauch vnd Beutel gefüllt hat, haben sie in den Himmel erhebt." (Aventin, Chronik, LXIIIIa.) 323 Sei es Mönch, sei es Derwisch, mit Geld kommt jedes Ding zum Schluss. - Merx, 94. 324 Sobald einer ein münnich wirt, so ist er ein artzet. "Spricht man. Sy sagen, die milch thu ynen weh im haupt vnd das Habermuss thu ynen weh im magen." (Geiler, Der Seelen Paradies, CCXXVIIIa, 1.)
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Mobilien. Es sind keine schlimmern Mobilien in einem Hause als Töchter, sagte Klaus, es nimmt sie Niemand, er bekomme denn noch Geld dazu. – Harssdörffer, 2882. Mode. 28 Die Mode duldet schwarze Seelen, aber keine Flecke im Gesicht. 29 Die Mode ist das grausamste Wesen, denn sie hat den Vatermörder erfunden. – Ralisch, Schlagschatten, 175. 30 Die Moden stecken in einer Tonne. Wenn alle in der Tonne steckende Moden verbraucht sind, dann fängt die Geschichte wieder von vorn an, die alten Moden kommen wieder zum Vorschein. *31 Es ist Mode und Brauch. (Lusdorf.) Mögen. 24 Den i net mog, den sieh ich olle Tog, und der mich erfreut – mei Schotz, der is weit! – Egerbote, 1877. 25 Wat de Een nich mag, dat is den Andern sîn best Kost. – Wochenblatt für Schlesw.-Holst., II, 101. *26 Aussi möcht' i. Kaiser Franz wählte zu seinem Sommeraufenthalte gern das Schloss Persenbeug an der Donau. Daselbst machte der Kaiser häufig Wasserfahrten, wobei er einen kräftigen Burschen Namens Hans als Ruderer hatte. Eines Tages sagte der Kaiser während einer Ueberfahrt zu Hans: „Wenn du einmal ein Anliegen hast, so komm' nur zu mir nach Wien und lass' dich melden, nachher werd'n mir's schon machen“ (dieser letzte Ausdruck war dem Kaiser zur Angewohnheit geworden). Der Bursche bedankte sich recht schön, und als er wirklich im nächsten Winter ein dringliches Anliegen hatte, fuhr er nach Wien und wollte seinen hohen Gönner beim Worte nehmen. Aber es dauerte eine geraume Weile, bis er an die Reihe kam, und die ganze Situation, der kaiserliche Glanz, machte auf den Naturburschen einen so beängstigenden Eindruck, dass ihm die Rede versagte, als er endlich vor dem gütigen Monarchen stand. Der Kaiser, seinen Zustand bemerkend, wollte ihn liebreich ermuntern und sagte deshalb freundlich: „No, Hanns, red'; was möch'st denn eigentlich?“ – „Aussi möcht' i'!“ war die Antwort, und spornstreichs rannte Hans nach Mariahilf zur „Kälberfuhr“, mit welcher er so gleich in die Heimat zurückkehrte. Seitdem ist das „Aussi möcht' i!“ zu einem der volksthümlichsten Sprichworte Wiens geworden. (Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1875, Nr. 26.) Möglich. 8 Das ist leicht möglich, sagte der Bauer, als ihm Einer von vorübergehenden Strolchen zurief: Säe nur, wenn's reif ist, werden wir 's ernten, denn ich säe Hanf. Mohammed. Mohammed lehret und Konfuz, beschaulich lehrt es die Kapuz: Trink, Menschenkind, fein mit Bedacht, was fröhlich dich und selig macht. – Frieske, 7. Spruch unter dem fünften Bilde im Keller des berliner Rathhauses. Das Bild zeigt einen Derwisch, einen Chinesen und einen klösterlichen Moabiter. Mohnblume. Auch die Mohnblume riecht, wenn sie zwischen Rosen steht. Holl.: De heulbloem tusschen de rozen ruiken. (Harrebomée, II, 230a.) Mohr. 38 Wenn der Mohr schwarz ins Bad gehet und schwarz wieder herauskommt, muss er doch den Bader bezahlen. – Harssdörffer, 2639. Sagte ein Meister, dem der Vater kein Lehrgeld bezahlen wollte, weil der Sohn nichts gelernt habe. Monat. 15 In den Monaten, die kein R in sich fassen, sollst du zum Becher greifen und die Frauen lassen. It.: Ne' mesi che non hanno l' R (la erre) lascia la donna e prendi il bicchiere. (Giani, 1060.) Mönch. 304 Beleidigst du einen Mönch, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom. – Junker und Pfaffen, II, 141. 305 Den München vnd Pfaffen wil die warheit nicht wol in die Kirchen dienen. – Aventin, LXXXVIIIb. „Wie das Sprichwort gehet.“ [Spaltenumbruch] 306 Des Mönches mores gleichen den Affen, sein oculi dem wilden Schwein, sein nidor (Farbe) dem Raben, sein astutia der des Fuchses; sein cor dem des Wolfes, seine haeresis dem Polypen, sein vox dem Esel, und sein superbia dem Pfau. 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(Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. 320 Mönche und Nonnen wachen bei Nacht, dass sie des Tages schlafen mögen. – Zinkgref, IV, 80. 321 Mönch vnd Pfaffen gehen gemeiniglich zwischen Keller vnd Küchen in die Schule. – Zinkgref, IV, 252. 322 Münch setzen alle in die Helle, welche jnen nicht geben, vnd jre Bauchspeicher alle in Himmel. „Das weiss ich wol, find's in allen alten Geschichten, dass allweg die Geistlichen in allem Glauben, bey Heiden, Juden, Türcken, Christen, die, so jnen nicht geben haben, verflucht, den Teuffel vnd der Hell zugeeignet haben. Wer jn aber gebe, den Bauch vnd Beutel gefüllt hat, haben sie in den Himmel erhebt.“ (Aventin, Chronik, LXIIIIa.) 323 Sei es Mönch, sei es Derwisch, mit Geld kommt jedes Ding zum Schluss. – Merx, 94. 324 Sobald einer ein münnich wirt, so ist er ein artzet. „Spricht man. Sy sagen, die milch thu ynen weh im haupt vnd das Habermuss thu ynen weh im magen.“ (Geiler, Der Seelen Paradies, CCXXVIIIa, 1.)
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Der Kaiser, seinen Zustand bemerkend, wollte ihn liebreich ermuntern und sagte deshalb freundlich: „No, Hanns, red'; was möch'st denn eigentlich?“ – „Aussi möcht' i'!“ war die Antwort, und spornstreichs rannte Hans nach Mariahilf zur „Kälberfuhr“, mit welcher er so gleich in die Heimat zurückkehrte. Seitdem ist das „Aussi möcht' i!“ zu einem der volksthümlichsten Sprichworte Wiens geworden. 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*31 Es ist Mode und Brauch. (Lusdorf.)
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*26 Aussi möcht' i.
Kaiser Franz wählte zu seinem Sommeraufenthalte gern das Schloss Persenbeug an der Donau. Daselbst machte der Kaiser häufig Wasserfahrten, wobei er einen kräftigen Burschen Namens Hans als Ruderer hatte. Eines Tages sagte der Kaiser während einer Ueberfahrt zu Hans: „Wenn du einmal ein Anliegen hast, so komm' nur zu mir nach Wien und lass' dich melden, nachher werd'n mir's schon machen“ (dieser letzte Ausdruck war dem Kaiser zur Angewohnheit geworden). Der Bursche bedankte sich recht schön, und als er wirklich im nächsten Winter ein dringliches Anliegen hatte, fuhr er nach Wien und wollte seinen hohen Gönner beim Worte nehmen. Aber es dauerte eine geraume Weile, bis er an die Reihe kam, und die ganze Situation, der kaiserliche Glanz, machte auf den Naturburschen einen so beängstigenden Eindruck, dass ihm die Rede versagte, als er endlich vor dem gütigen Monarchen stand. Der Kaiser, seinen Zustand bemerkend, wollte ihn liebreich ermuntern und sagte deshalb freundlich: „No, Hanns, red'; was möch'st denn eigentlich?“ – „Aussi möcht' i'!“ war die Antwort, und spornstreichs rannte Hans nach Mariahilf zur „Kälberfuhr“, mit welcher er so gleich in die Heimat zurückkehrte. Seitdem ist das „Aussi möcht' i!“ zu einem der volksthümlichsten Sprichworte Wiens geworden. (Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1875, Nr. 26.)
Möglich.
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Mohammed.
Mohammed lehret und Konfuz, beschaulich lehrt es die Kapuz: Trink, Menschenkind, fein mit Bedacht, was fröhlich dich und selig macht. – Frieske, 7.
Spruch unter dem fünften Bilde im Keller des berliner Rathhauses. Das Bild zeigt einen Derwisch, einen Chinesen und einen klösterlichen Moabiter.
Mohnblume.
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Monat.
15 In den Monaten, die kein R in sich fassen, sollst du zum Becher greifen und die Frauen lassen.
It.: Ne' mesi che non hanno l' R (la erre) lascia la donna e prendi il bicchiere. (Giani, 1060.)
Mönch.
304 Beleidigst du einen Mönch, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom. – Junker und Pfaffen, II, 141.
305 Den München vnd Pfaffen wil die warheit nicht wol in die Kirchen dienen. – Aventin, LXXXVIIIb.
„Wie das Sprichwort gehet.“
306 Des Mönches mores gleichen den Affen, sein oculi dem wilden Schwein, sein nidor (Farbe) dem Raben, sein astutia der des Fuchses; sein cor dem des Wolfes, seine haeresis dem Polypen, sein vox dem Esel, und sein superbia dem Pfau.
Der Witz unserer Alten fand nämlich schon früh in dem Worte Monachus so viel Thiere, als das Wort Buchstaben habe.
307 Die Mönche beschweren mit ihrem Latein den Teuffel und vergeben dem Prisciano.
308 Die Mönche kommen zusammen und kennen sich nicht, leben zusammen und lieben sich nicht, sterben zusammen und beweinen sich nicht. – Gutzkow, Zauberer, IV, 306.
309 Die Mönche lieben die erinnerung an das jüngste Gericht wie ein Hund die Ofengabel. – Zinkgref, IV, 81.
310 Die Mönche tragen rawn vnd harine Kleyder, anzudeuten, dass sie den wilden Thieren in jhrem Gemüth gleich seyn. – Zinkgref, IV, 80.
311 Die münch vnd geistlichen kan nymand ersettigen, noch erfüllen. – Paternoster.
312 Ein böhmischer Mönch und ein schwäbisch Nonn, Ablass, den die Kartheuser hon, ein polnisch Brück und wendisch Treu, Hühner zu stehlen, Zigeuner Reu, der Welschen Andacht, Spanier Eid, der Deutschen Fasten, kölnisch Maid, ein schön Tochter ungezogen, ein rother Bart und Erlenbogen für diese dreizehn noch so viel gibt Niemand gern ein Pappenstiel. – A. Keller, Alte gute Schwänke, 76; Schwabenspiegel, 39.
313 Ein jeder Mönch ein Teufel. – Zinkgref, IV, 216a.
314 Ein Mönch hält, was er angelobet; thut, was man ihm befiehlt; isst, was man ihm fürsetzt, und murt nicht über das, was er sieht. – Pistor, 782.
315 Ein Mönch und ein Schelm ist einer so gut als der andere.
Span.: Fryle o fraude, es todo uno. (Dietrich, I, 156.)
316 Es thut mancher Mönch sanft, wenn man jn genediger Herr schilt. – Nigrinus, 358.
317 Es versammeln sich Mönch und Nonnen, wie die Heringe sich sammeln in die Tonnen. – Zinkgref, IV, 246.
318 Ihr münch seind all auff ein hauffen faul schälck, geschaffen zu fressen vnd sauffen.
Lat.: O monachi, vestri stomachi sunt amphora Bacchi: Vos estis, Deus est restis, turpissima pestis. (Loci comm., 123.)
319 Mit Mönchen und Nonnen ist die Hölle gepflastert. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.
320 Mönche und Nonnen wachen bei Nacht, dass sie des Tages schlafen mögen. – Zinkgref, IV, 80.
321 Mönch vnd Pfaffen gehen gemeiniglich zwischen Keller vnd Küchen in die Schule. – Zinkgref, IV, 252.
322 Münch setzen alle in die Helle, welche jnen nicht geben, vnd jre Bauchspeicher alle in Himmel.
„Das weiss ich wol, find's in allen alten Geschichten, dass allweg die Geistlichen in allem Glauben, bey Heiden, Juden, Türcken, Christen, die, so jnen nicht geben haben, verflucht, den Teuffel vnd der Hell zugeeignet haben. Wer jn aber gebe, den Bauch vnd Beutel gefüllt hat, haben sie in den Himmel erhebt.“ (Aventin, Chronik, LXIIIIa.)
323 Sei es Mönch, sei es Derwisch, mit Geld kommt jedes Ding zum Schluss. – Merx, 94.
324 Sobald einer ein münnich wirt, so ist er ein artzet.
„Spricht man. Sy sagen, die milch thu ynen weh im haupt vnd das Habermuss thu ynen weh im magen.“ (Geiler, Der Seelen Paradies, CCXXVIIIa, 1.)
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