Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 325 Wann ein Mönch ein Mäglein küst oder jhr nach den Brüsten greifft, soll man denken, er will sie hören beichten oder den Ablass geben. - Zinkgref, IV, 252. 326 Wann ein Mönch in ein kutten kreucht, ein schalck wider aus derselben schleicht. - Zinkgref, IV, 246. 327 Wenn einem ein Mönch begegnet, so ist der Teufel nicht weit. Euritius Cardus sagt, "dass, wenn einem ein Mönch begegnet, so solt man wohl segnen vnd Creutz vor sich machen, denn gewiss der Teuffel nicht weit von dannen. Ist der Mönch schwartz gekleydet, so bedeut er den Teuffel selbst, ist er weiss ordens, so bedeut er des Teuffels Mutter." (Zinkgref, IV, 63.) 328 Wer den München ihren Kuchen angreifft, der muss braten wie eine Ganss. - Mathesius, Sarepta, XIa. Mönchskappe. 3 Von einer Mönchskappe ist der latz allzeit geilart. - Zinkgref, IV, 246. 4 Wer die Mönchskapp noch so gross, so ist sie doch ganz bodenlos. - Wendvnmut, I, 644. Mönchskutte. *6 Mönchskutte - Schelmenfutteral. Mond. 81 Bei abnehmendem Mond pflanz' nichts, weil's die Mühe nicht lohnt. It.: Quando scema la luna, non seminar cosa alcuna. (Giani, 932.) 82 Der Mond ist die Laterne der Räuber. It.: La luna fa lume ai ladri. (Giani, 929.) 83 Heller Mond im April schadet der Blüte viel. - Illustrirter pfälzer Volkskalender, 1859, S. 19. 84 Mond beringt, Regen bringt. It.: Quando la luna ha il cerchio, vuol piover. (Giani, 930.) 85 Mond und geküsster Mund sind bald wieder hell, frisch und gesund. It.: Bocca baciata non perde ventura, anzi rinnova come fa la luna. (Giani, 240.) 86 Wenn der Mond immer einen Hof hätte, möchte ich schon da wohnen, sagte das Mädchen zu ihrem Geliebten, als er sie gefragt, ob sie mit ihm dorthin wolle, sonst könnte man keine Wäsche aufhängen. *87 Er kann den Mond nicht mehr von den Sternen unterscheiden. - Gotthelf, Käthi, I, 132. *88 Er lebt im Monde. D. h. in Vorstellungen, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, kennt die Verhältnisse seiner Umgebung nicht. *89 Siege, o Mond! - Scheffel, Ekkehard, II, 181, 201. Es ist ein bemerkenswerther Zug der germanischen Vorzeit, dass sie sogar dem Mond in seinen vermeinten Nöthen durch Zuruf abzuhelfen bestrebt war. Näheres bei Grimm, Mythologie, 668. Lat.: Vince luna! Mondieu. * Mer went Modie halte. (Schwaben.) D. h. Halbpart. Man verwechselt Mon dieu mit moitie. Aus der unerquicklichen deutsch verderberischen Zeit der Franzosenherrschaft. Mondkalb. *2 Dick wie ein Mondkalb. - Frommel II, 87. "Da können sie alle dick werden wie die Mondkälber, ich bleib' aber nicht." Monetenfutsch. * Er ist monetenfutsch. Studentisch für: seine Moneten sind futsch, er hat kein Geld mehr. Montag. 32 Der blaue Montag führt zum grauen Dienstag. 33 Guten Montag machen vnd sprechen: morgen ist gut arbeiten. - Theatr. Diabolorum, 484b. Montagsbruder. * Es ist ein guter Montagsbruder. "Der einen vnnötigen Feyer- oder Saufftag macht." (Spangenberg, Katechismus, 26a.) Moor. Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan. - Herbert, 244. Witzwort der in Marienbads Moorbädern Geheilten. Es heisst a. a. O.: "Gross ist die Zahl der Gelähmten, Gichtbrüchigen, durch Schuss- und andere Wunden [Spaltenumbruch] Verletzten, welche in jedem Sommer nach Marienbad wandern, um die aufsaugende und belebende Kraft der Moorbäder an sich zu erproben. Wie häufig sieht man jemand, der anfangs im Krankenwagen mühsam hingeschoben wurde, nach einiger Zeit frisch auf eigenen Füssen einherwandern. Wie oft hört man aus dankerfülltem Herzen dann den classischen Ruf ertönen: Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan!" Moos. *13 Aufs sterzinger Moos wandern. (S. Moos 6.) Eine alte Jungfer werden. "Und Diandl, was thätst du, wenn treffet mi 's Loos? (Zum Eintritt ins Heer.) Du müsstest halt wandern aufs sterzinger Moos." (Gartenlaube, 1861, S. 182a.) *14 Gee hin af des Sterzinger Moos, dort liegt o toadtes Roos, ist Mösser und Gobel dabei, koscht was 's wol' soll sey. Mit diesem Spruch verweiset man den "Horcher an der Wand" in den unter dem Namen "Sterzinger Moos" bekannten Moorgrund. (Westermann, 25, 618.) Moos (Name). 1 Zu Moosa darschiepen1 die Katzen und Geier. 1) D. h. fallen sich zu Tode. 2 Zu Moosa ist das Brot, das aus dem Ofen fällt, unwiederbringlich verloren. "Von der tiroler, im Hinter-Passeyer, zwei Stunden von Sanct Leonhard in trostloser Einsamkeit zerstreut am Abhange liegenden Ortschaft Moos. Die Lage des Ortes ist so steil, dass seit 1658, wo das dortige Kirchenbuch beginnt, über 300 Personen durch Fall um das Leben gekommen sind und nur fünf Häuser frei von Lawinengefahr waren." (Westermann, 25, 619.) Mops. 11 Der Mops muss mit dem Bullenbeisser nicht anbinden. Lat.: Cui scieris non esse parem te, tempore cede: Victorem a victo superari saepe videmus. (Cat.) (Philippi, I, 100.) *12 Siste, Mops, do hust a Kliessel. "Siehst du, Mops, da hast du ein Klössel", hörte ich im hirschberger Kreis von einer Dienstmagd, als ihr Herr eine Aeusserung gethan hatte, die sie auf sich bezog. Möpslein. Das Möpslein fällt dem Doggen in die Beine. Der Kleine bindet mit dem Grossen an. Lat.: Hinnulus leonem. (Philippi, I, 177.) Mord. *15 Den Mord der unschuldigen Kindlein ausführen. So nennt man im englischen Parlament das Zurückziehen der unerledigt gebliebenen Vorlagen in der letzten Sitzung. *16 Da ist mord in allen gassen. - Granatapfel, 112a, 2; Nigrinus, Inquis., 695. Mordio. *2 Mordio! Helfio. - Köhler, 22, 5; Grimm, III, 219. Mordskerl. 2 Mordskerle, diese Türken, sagte Avni Pascha, da fiel er, erschossen (erstochen) zu Boden. Mordsmann. * A öss a Mordsmann. (Gegend von Böhmisch- Friedland.) Morello. 1 Bedeckt Morello das Haupt, und hüllt Fiesole sich ein, dann, Landbewohner, lauft, denn es wird bald Regen sein. Die Stadt Fiesole liegt nördlich von Florenz auf einer Anhöhe. It.: Quando monte Morello ha il capello, e Fiesole la cappa, pianigiani, correte, ecco l' acqua. (Giani, 1108.) 2 Hat der Morello einen Hut, dann thut den Bauern der Mantel gut. It.: Quando monte Morello ha il capello, villan, prendi il mantello. (Giani, 1108.) Morgen (Subst.). 88 Am Morgen ins Gebirge und am Abend ins Bad, so wirst du nicht malad. It.: La mattina al monte, e la sera al fonte. (Giani, 1036.) 89 Der Morgen bringt das Licht. Ex oriente lux, sagten die Alten, aus dem Orient kommt Licht, Weisheit. 90 Des Morgens bet' zu deinem Gott, des Mittags iss vergnügt dein Brot, des Abends denk' an deinen Tod, des Nachts verschlafe alle Noth. 91 Jeder Morgen bringt neue Sorgen. "Alle Morgen neue Sorgen, alle Tage neue Plage. Abend, sei mir wieder labend, bis die stille Nacht Sorg' und Plag' in Schlaf gebracht." (W. Müller, Sprüche, 6.) 92 Wer am Morgen früh aufsteht, dem geht alles flink von statten. - Merx, 343. [Spaltenumbruch] 325 Wann ein Mönch ein Mäglein küst oder jhr nach den Brüsten greifft, soll man denken, er will sie hören beichten oder den Ablass geben. – Zinkgref, IV, 252. 326 Wann ein Mönch in ein kutten kreucht, ein schalck wider aus derselben schleicht. – Zinkgref, IV, 246. 327 Wenn einem ein Mönch begegnet, so ist der Teufel nicht weit. Euritius Cardus sagt, „dass, wenn einem ein Mönch begegnet, so solt man wohl segnen vnd Creutz vor sich machen, denn gewiss der Teuffel nicht weit von dannen. Ist der Mönch schwartz gekleydet, so bedeut er den Teuffel selbst, ist er weiss ordens, so bedeut er des Teuffels Mutter.“ (Zinkgref, IV, 63.) 328 Wer den München ihren Kuchen angreifft, der muss braten wie eine Ganss. – Mathesius, Sarepta, XIa. Mönchskappe. 3 Von einer Mönchskappe ist der latz allzeit geilart. – Zinkgref, IV, 246. 4 Wer die Mönchskapp noch so gross, so ist sie doch ganz bodenlos. – Wendvnmut, I, 644. Mönchskutte. *6 Mönchskutte – Schelmenfutteral. Mond. 81 Bei abnehmendem Mond pflanz' nichts, weil's die Mühe nicht lohnt. It.: Quando scema la luna, non seminar cosa alcuna. (Giani, 932.) 82 Der Mond ist die Laterne der Räuber. It.: La luna fa lume ai ladri. (Giani, 929.) 83 Heller Mond im April schadet der Blüte viel. – Illustrirter pfälzer Volkskalender, 1859, S. 19. 84 Mond beringt, Regen bringt. It.: Quando la luna ha il cerchio, vuol piover. (Giani, 930.) 85 Mond und geküsster Mund sind bald wieder hell, frisch und gesund. It.: Bocca baciata non perde ventura, anzi rinnova come fa la luna. (Giani, 240.) 86 Wenn der Mond immer einen Hof hätte, möchte ich schon da wohnen, sagte das Mädchen zu ihrem Geliebten, als er sie gefragt, ob sie mit ihm dorthin wolle, sonst könnte man keine Wäsche aufhängen. *87 Er kann den Mond nicht mehr von den Sternen unterscheiden. – Gotthelf, Käthi, I, 132. *88 Er lebt im Monde. D. h. in Vorstellungen, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, kennt die Verhältnisse seiner Umgebung nicht. *89 Siege, o Mond! – Scheffel, Ekkehard, II, 181, 201. Es ist ein bemerkenswerther Zug der germanischen Vorzeit, dass sie sogar dem Mond in seinen vermeinten Nöthen durch Zuruf abzuhelfen bestrebt war. Näheres bei Grimm, Mythologie, 668. Lat.: Vince luna! Mondieu. * Mer went Modie halte. (Schwaben.) D. h. Halbpart. Man verwechselt Mon dieu mit moitié. Aus der unerquicklichen deutsch verderberischen Zeit der Franzosenherrschaft. Mondkalb. *2 Dick wie ein Mondkalb. – Frommel II, 87. „Da können sie alle dick werden wie die Mondkälber, ich bleib' aber nicht.“ Monetenfutsch. * Er ist monetenfutsch. Studentisch für: seine Moneten sind futsch, er hat kein Geld mehr. Montag. 32 Der blaue Montag führt zum grauen Dienstag. 33 Guten Montag machen vnd sprechen: morgen ist gut arbeiten. – Theatr. Diabolorum, 484b. Montagsbruder. * Es ist ein guter Montagsbruder. „Der einen vnnötigen Feyer- oder Saufftag macht.“ (Spangenberg, Katechismus, 26a.) Moor. Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan. – Herbert, 244. Witzwort der in Marienbads Moorbädern Geheilten. Es heisst a. a. O.: „Gross ist die Zahl der Gelähmten, Gichtbrüchigen, durch Schuss- und andere Wunden [Spaltenumbruch] Verletzten, welche in jedem Sommer nach Marienbad wandern, um die aufsaugende und belebende Kraft der Moorbäder an sich zu erproben. Wie häufig sieht man jemand, der anfangs im Krankenwagen mühsam hingeschoben wurde, nach einiger Zeit frisch auf eigenen Füssen einherwandern. Wie oft hört man aus dankerfülltem Herzen dann den classischen Ruf ertönen: Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan!“ Moos. *13 Aufs sterzinger Moos wandern. (S. Moos 6.) Eine alte Jungfer werden. „Und Diandl, was thätst du, wenn treffet mi 's Loos? (Zum Eintritt ins Heer.) Du müsstest halt wandern aufs sterzinger Moos.“ (Gartenlaube, 1861, S. 182a.) *14 Gee hin af des Sterzinger Moos, dort liegt o toadtes Roos, ist Mösser und Gobel dabei, koscht was 's wol' soll sey. Mit diesem Spruch verweiset man den „Horcher an der Wand“ in den unter dem Namen „Sterzinger Moos“ bekannten Moorgrund. (Westermann, 25, 618.) Moos (Name). 1 Zu Moosa darschiepen1 die Katzen und Geier. 1) D. h. fallen sich zu Tode. 2 Zu Moosa ist das Brot, das aus dem Ofen fällt, unwiederbringlich verloren. „Von der tiroler, im Hinter-Passeyer, zwei Stunden von Sanct Leonhard in trostloser Einsamkeit zerstreut am Abhange liegenden Ortschaft Moos. Die Lage des Ortes ist so steil, dass seit 1658, wo das dortige Kirchenbuch beginnt, über 300 Personen durch Fall um das Leben gekommen sind und nur fünf Häuser frei von Lawinengefahr waren.“ (Westermann, 25, 619.) Mops. 11 Der Mops muss mit dem Bullenbeisser nicht anbinden. Lat.: Cui scieris non esse parem te, tempore cede: Victorem a victo superari saepe videmus. (Cat.) (Philippi, I, 100.) *12 Siste, Mops, do hust a Kliessel. „Siehst du, Mops, da hast du ein Klössel“, hörte ich im hirschberger Kreis von einer Dienstmagd, als ihr Herr eine Aeusserung gethan hatte, die sie auf sich bezog. Möpslein. Das Möpslein fällt dem Doggen in die Beine. Der Kleine bindet mit dem Grossen an. Lat.: Hinnulus leonem. (Philippi, I, 177.) Mord. *15 Den Mord der unschuldigen Kindlein ausführen. So nennt man im englischen Parlament das Zurückziehen der unerledigt gebliebenen Vorlagen in der letzten Sitzung. *16 Da ist mord in allen gassen. – Granatapfel, 112a, 2; Nigrinus, Inquis., 695. Mordio. *2 Mordio! Helfio. – Köhler, 22, 5; Grimm, III, 219. Mordskerl. 2 Mordskerle, diese Türken, sagte Avni Pascha, da fiel er, erschossen (erstochen) zu Boden. Mordsmann. * A öss a Mordsmann. (Gegend von Böhmisch- Friedland.) Morello. 1 Bedeckt Morello das Haupt, und hüllt Fiesole sich ein, dann, Landbewohner, lauft, denn es wird bald Regen sein. Die Stadt Fiesole liegt nördlich von Florenz auf einer Anhöhe. It.: Quando monte Morello ha il capello, e Fiesole la cappa, pianigiani, correte, ecco l' acqua. (Giani, 1108.) 2 Hat der Morello einen Hut, dann thut den Bauern der Mantel gut. It.: Quando monte Morello ha il capello, villan, prendi il mantello. (Giani, 1108.) Morgen (Subst.). 88 Am Morgen ins Gebirge und am Abend ins Bad, so wirst du nicht malad. It.: La mattina al monte, e la sera al fonte. (Giani, 1036.) 89 Der Morgen bringt das Licht. Ex oriente lux, sagten die Alten, aus dem Orient kommt Licht, Weisheit. 90 Des Morgens bet' zu deinem Gott, des Mittags iss vergnügt dein Brot, des Abends denk' an deinen Tod, des Nachts verschlafe alle Noth. 91 Jeder Morgen bringt neue Sorgen. „Alle Morgen neue Sorgen, alle Tage neue Plage. Abend, sei mir wieder labend, bis die stille Nacht Sorg' und Plag' in Schlaf gebracht.“ (W. Müller, Sprüche, 6.) 92 Wer am Morgen früh aufsteht, dem geht alles flink von statten. – Merx, 343. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0819" n="[807]"/><cb n="1613"/> 325 Wann ein Mönch ein Mäglein küst oder jhr nach den Brüsten greifft, soll man denken, er will sie hören beichten oder den Ablass geben.</hi> – <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 252.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">326 Wann ein Mönch in ein kutten kreucht, ein schalck wider aus derselben schleicht.</hi> – <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 246.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">327 Wenn einem ein Mönch begegnet, so ist der Teufel nicht weit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Euritius Cardus sagt, „dass, wenn einem ein Mönch begegnet, so solt man wohl segnen vnd Creutz vor sich machen, denn gewiss der Teuffel nicht weit von dannen. Ist der Mönch schwartz gekleydet, so bedeut er den Teuffel selbst, ist er weiss ordens, so bedeut er des Teuffels Mutter.“ (<hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 63.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">328 Wer den München ihren Kuchen angreifft, der muss braten wie eine Ganss.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesius, Sarepta, XI<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mönchskappe.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Von einer Mönchskappe ist der latz allzeit geilart.</hi> – <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 246.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wer die Mönchskapp noch so gross, so ist sie doch ganz bodenlos.</hi> – <hi rendition="#i">Wendvnmut, I, 644.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mönchskutte.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Mönchskutte – Schelmenfutteral.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mond.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">81 Bei abnehmendem Mond pflanz' nichts, weil's die Mühe nicht lohnt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando scema la luna, non seminar cosa alcuna. (<hi rendition="#i">Giani, 932.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">82 Der Mond ist die Laterne der Räuber.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La luna fa lume ai ladri. (<hi rendition="#i">Giani, 929.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">83 Heller Mond im April schadet der Blüte viel.</hi> – <hi rendition="#i">Illustrirter pfälzer Volkskalender, 1859, S. 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">84 Mond beringt, Regen bringt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando la luna ha il cerchio, vuol piover. (<hi rendition="#i">Giani, 930.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">85 Mond und geküsster Mund sind bald wieder hell, frisch und gesund.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Bocca baciata non perde ventura, anzi rinnova come fa la luna. (<hi rendition="#i">Giani, 240.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">86 Wenn der Mond immer einen Hof hätte, möchte ich schon da wohnen, sagte das Mädchen zu ihrem Geliebten, als er sie gefragt, ob sie mit ihm dorthin wolle, sonst könnte man keine Wäsche aufhängen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*87 Er kann den Mond nicht mehr von den Sternen unterscheiden.</hi> – <hi rendition="#i">Gotthelf, Käthi, I, 132.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*88 Er lebt im Monde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">D. h. in Vorstellungen, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, kennt die Verhältnisse seiner Umgebung nicht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*89 Siege, o Mond!</hi> – <hi rendition="#i">Scheffel, Ekkehard, II, 181, 201.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Es ist ein bemerkenswerther Zug der germanischen Vorzeit, dass sie sogar dem Mond in seinen vermeinten Nöthen durch Zuruf abzuhelfen bestrebt war. Näheres bei <hi rendition="#i">Grimm, Mythologie, 668</hi>.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vince luna!</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mondieu.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Mer went Modie halte.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">D. h. Halbpart. Man verwechselt Mon dieu mit moitié. Aus der unerquicklichen deutsch verderberischen Zeit der Franzosenherrschaft.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mondkalb.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dick wie ein Mondkalb.</hi> – <hi rendition="#i">Frommel II, 87.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Da können sie alle dick werden wie die Mondkälber, ich bleib' aber nicht.“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Monetenfutsch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist monetenfutsch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Studentisch für: seine Moneten sind futsch, er hat kein Geld mehr.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Montag.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Der blaue Montag führt zum grauen Dienstag.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Guten Montag machen vnd sprechen: morgen ist gut arbeiten.</hi> – <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 484<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Montagsbruder.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein guter Montagsbruder.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Der einen vnnötigen Feyer- oder Saufftag macht.“ (<hi rendition="#i">Spangenberg, Katechismus, 26<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Moor.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan.</hi> – <hi rendition="#i">Herbert, 244.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Witzwort der in Marienbads Moorbädern Geheilten. Es heisst a. a. O.: „Gross ist die Zahl der Gelähmten, Gichtbrüchigen, durch Schuss- und andere Wunden <cb n="1614"/> Verletzten, welche in jedem Sommer nach Marienbad wandern, um die aufsaugende und belebende Kraft der Moorbäder an sich zu erproben. Wie häufig sieht man jemand, der anfangs im Krankenwagen mühsam hingeschoben wurde, nach einiger Zeit frisch auf eigenen Füssen einherwandern. Wie oft hört man aus dankerfülltem Herzen dann den classischen Ruf ertönen: Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan!“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Moos.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Aufs sterzinger Moos wandern.</hi> (S. Moos 6.)</p><lb/> <p rendition="#et">Eine alte Jungfer werden. „Und Diandl, was thätst du, wenn treffet mi 's Loos? (Zum Eintritt ins Heer.) Du müsstest halt wandern aufs sterzinger Moos.“ (<hi rendition="#i">Gartenlaube, 1861, S. 182<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*14 Gee hin af des Sterzinger Moos, dort liegt o toadtes Roos, ist Mösser und Gobel dabei, koscht was 's wol' soll sey.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Mit diesem Spruch verweiset man den „Horcher an der Wand“ in den unter dem Namen „Sterzinger Moos“ bekannten Moorgrund. (<hi rendition="#i">Westermann, 25, 618.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head><hi rendition="#b">Moos</hi> (Name).</head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Zu Moosa darschiepen<hi rendition="#sup">1</hi> die Katzen und Geier.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) D. h. fallen sich zu Tode.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Zu Moosa ist das Brot, das aus dem Ofen fällt, unwiederbringlich verloren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Von der tiroler, im Hinter-Passeyer, zwei Stunden von Sanct Leonhard in trostloser Einsamkeit zerstreut am Abhange liegenden Ortschaft Moos. Die Lage des Ortes ist so steil, dass seit 1658, wo das dortige Kirchenbuch beginnt, über 300 Personen durch Fall um das Leben gekommen sind und nur fünf Häuser frei von Lawinengefahr waren.“ (<hi rendition="#i">Westermann, 25, 619.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mops.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Der Mops muss mit dem Bullenbeisser nicht anbinden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cui scieris non esse parem te, tempore cede: Victorem a victo superari saepe videmus. (<hi rendition="#i">Cat.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 100.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Siste, Mops, do hust a Kliessel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Siehst du, Mops, da hast du ein Klössel“, hörte ich im hirschberger Kreis von einer Dienstmagd, als ihr Herr eine Aeusserung gethan hatte, die sie auf sich bezog.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Möpslein.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Das Möpslein fällt dem Doggen in die Beine.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der Kleine bindet mit dem Grossen an.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Hinnulus leonem. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 177.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mord.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*15 Den Mord der unschuldigen Kindlein ausführen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">So nennt man im englischen Parlament das Zurückziehen der unerledigt gebliebenen Vorlagen in der letzten Sitzung.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Da ist mord in allen gassen.</hi> – <hi rendition="#i">Granatapfel, 112<hi rendition="#sup">a</hi>, 2; Nigrinus, Inquis., 695.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mordio.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Mordio! Helfio.</hi> – <hi rendition="#i">Köhler, 22, 5; Grimm, III, 219.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mordskerl.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Mordskerle, diese Türken, sagte Avni Pascha, da fiel er, erschossen (erstochen) zu Boden.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mordsmann.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* A öss a Mordsmann.</hi> (<hi rendition="#i">Gegend von Böhmisch- Friedland.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Morello.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Bedeckt Morello das Haupt, und hüllt Fiesole sich ein, dann, Landbewohner, lauft, denn es wird bald Regen sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Stadt Fiesole liegt nördlich von Florenz auf einer Anhöhe.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando monte Morello ha il capello, e Fiesole la cappa, pianigiani, correte, ecco l' acqua. (<hi rendition="#i">Giani, 1108.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Hat der Morello einen Hut, dann thut den Bauern der Mantel gut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando monte Morello ha il capello, villan, prendi il mantello. (<hi rendition="#i">Giani, 1108.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head><hi rendition="#b">Morgen</hi> (Subst.).</head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">88 Am Morgen ins Gebirge und am Abend ins Bad, so wirst du nicht malad.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La mattina al monte, e la sera al fonte. (<hi rendition="#i">Giani, 1036.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Der Morgen bringt das Licht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ex oriente lux, sagten die Alten, aus dem Orient kommt Licht, Weisheit.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">90 Des Morgens bet' zu deinem Gott, des Mittags iss vergnügt dein Brot, des Abends denk' an deinen Tod, des Nachts verschlafe alle Noth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">91 Jeder Morgen bringt neue Sorgen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Alle Morgen neue Sorgen, alle Tage neue Plage. Abend, sei mir wieder labend, bis die stille Nacht Sorg' und Plag' in Schlaf gebracht.“ (<hi rendition="#i">W. Müller, Sprüche, 6.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Wer am Morgen früh aufsteht, dem geht alles flink von statten.</hi> – <hi rendition="#i">Merx, 343.</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[807]/0819]
325 Wann ein Mönch ein Mäglein küst oder jhr nach den Brüsten greifft, soll man denken, er will sie hören beichten oder den Ablass geben. – Zinkgref, IV, 252.
326 Wann ein Mönch in ein kutten kreucht, ein schalck wider aus derselben schleicht. – Zinkgref, IV, 246.
327 Wenn einem ein Mönch begegnet, so ist der Teufel nicht weit.
Euritius Cardus sagt, „dass, wenn einem ein Mönch begegnet, so solt man wohl segnen vnd Creutz vor sich machen, denn gewiss der Teuffel nicht weit von dannen. Ist der Mönch schwartz gekleydet, so bedeut er den Teuffel selbst, ist er weiss ordens, so bedeut er des Teuffels Mutter.“ (Zinkgref, IV, 63.)
328 Wer den München ihren Kuchen angreifft, der muss braten wie eine Ganss. – Mathesius, Sarepta, XIa.
Mönchskappe.
3 Von einer Mönchskappe ist der latz allzeit geilart. – Zinkgref, IV, 246.
4 Wer die Mönchskapp noch so gross, so ist sie doch ganz bodenlos. – Wendvnmut, I, 644.
Mönchskutte.
*6 Mönchskutte – Schelmenfutteral.
Mond.
81 Bei abnehmendem Mond pflanz' nichts, weil's die Mühe nicht lohnt.
It.: Quando scema la luna, non seminar cosa alcuna. (Giani, 932.)
82 Der Mond ist die Laterne der Räuber.
It.: La luna fa lume ai ladri. (Giani, 929.)
83 Heller Mond im April schadet der Blüte viel. – Illustrirter pfälzer Volkskalender, 1859, S. 19.
84 Mond beringt, Regen bringt.
It.: Quando la luna ha il cerchio, vuol piover. (Giani, 930.)
85 Mond und geküsster Mund sind bald wieder hell, frisch und gesund.
It.: Bocca baciata non perde ventura, anzi rinnova come fa la luna. (Giani, 240.)
86 Wenn der Mond immer einen Hof hätte, möchte ich schon da wohnen, sagte das Mädchen zu ihrem Geliebten, als er sie gefragt, ob sie mit ihm dorthin wolle, sonst könnte man keine Wäsche aufhängen.
*87 Er kann den Mond nicht mehr von den Sternen unterscheiden. – Gotthelf, Käthi, I, 132.
*88 Er lebt im Monde.
D. h. in Vorstellungen, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, kennt die Verhältnisse seiner Umgebung nicht.
*89 Siege, o Mond! – Scheffel, Ekkehard, II, 181, 201.
Es ist ein bemerkenswerther Zug der germanischen Vorzeit, dass sie sogar dem Mond in seinen vermeinten Nöthen durch Zuruf abzuhelfen bestrebt war. Näheres bei Grimm, Mythologie, 668.
Lat.: Vince luna!
Mondieu.
* Mer went Modie halte. (Schwaben.)
D. h. Halbpart. Man verwechselt Mon dieu mit moitié. Aus der unerquicklichen deutsch verderberischen Zeit der Franzosenherrschaft.
Mondkalb.
*2 Dick wie ein Mondkalb. – Frommel II, 87.
„Da können sie alle dick werden wie die Mondkälber, ich bleib' aber nicht.“
Monetenfutsch.
* Er ist monetenfutsch.
Studentisch für: seine Moneten sind futsch, er hat kein Geld mehr.
Montag.
32 Der blaue Montag führt zum grauen Dienstag.
33 Guten Montag machen vnd sprechen: morgen ist gut arbeiten. – Theatr. Diabolorum, 484b.
Montagsbruder.
* Es ist ein guter Montagsbruder.
„Der einen vnnötigen Feyer- oder Saufftag macht.“ (Spangenberg, Katechismus, 26a.)
Moor.
Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan. – Herbert, 244.
Witzwort der in Marienbads Moorbädern Geheilten. Es heisst a. a. O.: „Gross ist die Zahl der Gelähmten, Gichtbrüchigen, durch Schuss- und andere Wunden
Verletzten, welche in jedem Sommer nach Marienbad wandern, um die aufsaugende und belebende Kraft der Moorbäder an sich zu erproben. Wie häufig sieht man jemand, der anfangs im Krankenwagen mühsam hingeschoben wurde, nach einiger Zeit frisch auf eigenen Füssen einherwandern. Wie oft hört man aus dankerfülltem Herzen dann den classischen Ruf ertönen: Der Moor hat seine Schuldigkeit gethan!“
Moos.
*13 Aufs sterzinger Moos wandern. (S. Moos 6.)
Eine alte Jungfer werden. „Und Diandl, was thätst du, wenn treffet mi 's Loos? (Zum Eintritt ins Heer.) Du müsstest halt wandern aufs sterzinger Moos.“ (Gartenlaube, 1861, S. 182a.)
*14 Gee hin af des Sterzinger Moos, dort liegt o toadtes Roos, ist Mösser und Gobel dabei, koscht was 's wol' soll sey.
Mit diesem Spruch verweiset man den „Horcher an der Wand“ in den unter dem Namen „Sterzinger Moos“ bekannten Moorgrund. (Westermann, 25, 618.)
Moos (Name).
1 Zu Moosa darschiepen1 die Katzen und Geier.
1) D. h. fallen sich zu Tode.
2 Zu Moosa ist das Brot, das aus dem Ofen fällt, unwiederbringlich verloren.
„Von der tiroler, im Hinter-Passeyer, zwei Stunden von Sanct Leonhard in trostloser Einsamkeit zerstreut am Abhange liegenden Ortschaft Moos. Die Lage des Ortes ist so steil, dass seit 1658, wo das dortige Kirchenbuch beginnt, über 300 Personen durch Fall um das Leben gekommen sind und nur fünf Häuser frei von Lawinengefahr waren.“ (Westermann, 25, 619.)
Mops.
11 Der Mops muss mit dem Bullenbeisser nicht anbinden.
Lat.: Cui scieris non esse parem te, tempore cede: Victorem a victo superari saepe videmus. (Cat.) (Philippi, I, 100.)
*12 Siste, Mops, do hust a Kliessel.
„Siehst du, Mops, da hast du ein Klössel“, hörte ich im hirschberger Kreis von einer Dienstmagd, als ihr Herr eine Aeusserung gethan hatte, die sie auf sich bezog.
Möpslein.
Das Möpslein fällt dem Doggen in die Beine.
Der Kleine bindet mit dem Grossen an.
Lat.: Hinnulus leonem. (Philippi, I, 177.)
Mord.
*15 Den Mord der unschuldigen Kindlein ausführen.
So nennt man im englischen Parlament das Zurückziehen der unerledigt gebliebenen Vorlagen in der letzten Sitzung.
*16 Da ist mord in allen gassen. – Granatapfel, 112a, 2; Nigrinus, Inquis., 695.
Mordio.
*2 Mordio! Helfio. – Köhler, 22, 5; Grimm, III, 219.
Mordskerl.
2 Mordskerle, diese Türken, sagte Avni Pascha, da fiel er, erschossen (erstochen) zu Boden.
Mordsmann.
* A öss a Mordsmann. (Gegend von Böhmisch- Friedland.)
Morello.
1 Bedeckt Morello das Haupt, und hüllt Fiesole sich ein, dann, Landbewohner, lauft, denn es wird bald Regen sein.
Die Stadt Fiesole liegt nördlich von Florenz auf einer Anhöhe.
It.: Quando monte Morello ha il capello, e Fiesole la cappa, pianigiani, correte, ecco l' acqua. (Giani, 1108.)
2 Hat der Morello einen Hut, dann thut den Bauern der Mantel gut.
It.: Quando monte Morello ha il capello, villan, prendi il mantello. (Giani, 1108.)
Morgen (Subst.).
88 Am Morgen ins Gebirge und am Abend ins Bad, so wirst du nicht malad.
It.: La mattina al monte, e la sera al fonte. (Giani, 1036.)
89 Der Morgen bringt das Licht.
Ex oriente lux, sagten die Alten, aus dem Orient kommt Licht, Weisheit.
90 Des Morgens bet' zu deinem Gott, des Mittags iss vergnügt dein Brot, des Abends denk' an deinen Tod, des Nachts verschlafe alle Noth.
91 Jeder Morgen bringt neue Sorgen.
„Alle Morgen neue Sorgen, alle Tage neue Plage. Abend, sei mir wieder labend, bis die stille Nacht Sorg' und Plag' in Schlaf gebracht.“ (W. Müller, Sprüche, 6.)
92 Wer am Morgen früh aufsteht, dem geht alles flink von statten. – Merx, 343.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |