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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] Kind, da bleib nicht lange, geh weiter geschwind. - Eger. Jahrb., 1875, S. 63.

44 Im Stall wird kein edles Ross erzogen. - Gartenlaube, 1863, S. 112a.


Stamm.

24 Es ist ein guter Stamm, der am Ende eine grüne Spitze hat.

25 Wie der Stamm, so die Aeste (Zweige).

26 Wie der Stamm und seine Aeste, so der Wirth und seine Gäste. - Frieske, 16.


Stammbaum.

2 Der schönste Stammbaum ist der, den man sich durch rühmliche Thaten erwirbt.

Böhm.: Nejpeknejsi jest ten rod zemansky, ktery kdo sobe vlastnimi skutky chvalitebnymi zjedna a obdrzi. (Rybicka, 367.)


Stand.

75 Ein jeder Stand ist ehrenhaft, der edel wirkt und Gutes schafft.

76 Wie der Stand, so der Herr. - Frischbier, 4310.

Poln.: Jaki stan, taki pan.


Standhaftig.

* Standhafftig wie Aprilen Wetter. - Hans Sachs, III, CCCCX, 1.

Ironisch von einem Veränderlichen, Wankelmüthigen.


Stange.

20 Hohe Stange steht nicht lange.

Lat.: Summis negatum stare diu. (Herodot.)

*21 Stangen haben sie genug, aber keine Würste dran zu hängen. (Rheinpfalz.)


Stank.

*9 Dess habe Stank (für Dank)! - Freybe, Redentiner Spiel, 1380, 1418.

So verkehrt der Volkswitz im Munde der Bösen die Formel: dess habe Dank! "Sind feine Kerl, die Bauern, sie geben Stank für Dank!" (Moerike.)


Stänkchen.

* Er hat ein Stänkchen hinterlassen.


Stapicordi.

* Einem stapicordi geben.

"Oder gar straffen an dem Leben." (Ayrer, III, 2341, 13.)


Stark.

*39 Stark wie eine Bojarenlüge. - Franzos, Vom Don zur Donau.

Man behauptet, die Lüge nehme unter den Rumänen mit ihrer höhern Lebensstellung zu.


Starke (der).

28 Mit einem Starken ist bös Strebkatze (s. d.) zu ziehen.

Ein Spiel, wobei zwei an dem entgegengesetzten Ende eines Seiles (Strickes) ziehen.


Stärkster.

14 Wem der Stärkste will beistehn, wen der Höchste will erhöhn, der kann nie zu Grunde gehn. - Weingärtner, 59.


Starren.

* Er ist starrend voll, das man wol Thüren mit jm auflauffen möchte. - Fischer, Psalter, 747, 3.


Starrköpfig.

* Starrköpfig wie ein Maulthier. - Hermes, VI, 123.


Stätigkeit.

Wem stedigheit mit trewen ist bereit, der leuet in groisser erwerdigheit. - Weinsberg, 9.


Stätte.

3 Wenn man in sein Stett erst den ersten hett un den tweten kriggt, de dat Stett al süggt, is 't en korten Tog, kriggt man ok den dritten noch. - Plattdütscher Husfründ, II, 46.


Staub.

40 Viel Staub im August macht dem Viehe kranke Brust. - Wunderlich, 30.

41 Wenn viel Staub aufgewirbelt wird, sieht man die Sonne nicht. - Schlesische Presse, 1877, Nr. 273.


Stäubchen.

*2 Das ist nicht einen Stoben1 anders. - Willkomm, Der Bauer, 42.

1) Nicht ein Stäubchen, nicht im Geringsten.


Stäublein.

6 Ein kleines Stäublein presst dem Auge Thränen aus.


[Spaltenumbruch]
Stauffen (Berg).

Hat der Stauffen einen Hut, so bleibt das Wetter gut; hat er einen Degen, so gibt's bald Regen.

Hut heisst das Nebelgewölk, welches den Gipfel bedeckt oder darüber hinschwebt; Degen das Gewölk, das sich unterhalb des Gipfels hinstreckt, sodass letzterer frei hervorragt.


Stebbe.

Wer bei dem Stebben im Fahren behangen bleibt, der muss ihn umhauen. - Fischbier, 4224.

Das soll bedeuten, wer ein Unglück hat, der müsse sich bemühen, wie er dasselbe los werde.


Steckbrief.

Die Steckbriefe auch? fragte Johann seinen Herrn, welcher verlangte, ihm alle Briefe nachzusenden, da er auf ein Jahr nach Amerika reise.


Stecken (Subst.).

*41 Sich einen Stecken schneiden, so lange man im Walde ist.

It.: Far legna quando si taglia il bosco. (Giani, 1842.)


Steckenpferd.

14 Jedes Steckenpferd taugt, sich ein Kreuz daraus zu schnitzen. - Jähns, I, 197.


Stecknadelsamen.

* Stecknadelsamen aus der Apotheke.


Steg.

*22 Etwas mit vber den schmalen steg nehmen. - Mathesius, Sarepta, XXb.

Ins Jenseit.


Stehen. (Vgl. auch: Dastehen.)

101 Der steht fest, der Gott nicht lässt. - Weingärtner, 62.

*102 Das stehet nicht im Vatter vnser. - Mathesius, Sarepta, XLa.

*103 Das steht dir an, wie dem Esel 's Tabakrauchen. - Wurth, 38.

*104 Er lässt ihn stehen, wie der Simandel ein böses Weib. - Bohemia, 1875, Nr. 27.

*105 Er steht da als ob er mit Thran begossen wäre. - Gerstäcker, Flusspiraten, 89.

*106 Er steht da, wie das Gänsemännchen in Nürnberg.

Wenn jemand unter beiden Armen Gegenstände, Packete u. s. w. hält und ruhig steht. Das Gänsemännchen ist ein Bauer am nürnberger Brunnen, der unter jedem Arme eine Gans hält, aus deren Schnabel das Wasser des Brunnens sprudelt.

*107 Er steht da, wie der Esel am Branntweinladen. - Klix, 16.

*108 Er steht da, wie die Braut Sarah. (Köthen.)

Kann keine Worte finden.

*109 Er steht da wie ein Bauernscheisshaus.

Holl.: Dat hangt als een kakhuis over eene gracht. (Harrebomee, I, 374a.)

*110 Er steht da wie ein betrippter Hahn. - Frischbier, 296; Frischbier2, 2595.

*111 Er steht da wie ein begossener Pudel. (Köthen.)

*112 Er steht da wie ein Brunnenochse. (Köthen.)

*113 Er steht da wie ein Holzblock. (Nürtingen.)

*114 Er steht da wie ein Oelgötze. - Schottel, 1131.

Holl.: Hij staat daar als een standbeeld. (Harrebomee, II, 299b.)

*115 Er steht da wie ein Wachsstock. - Klix, 16.

*116 Er steht da wie ihn Gott erschaffen hat.

*117 He steit as Jan van Fern (als Jan von Ferne). - Kern, 129.

*118 Hei steit da, als wenn em de Höhner dat Brot genahme hebbe. - Frischbier, 3600.

*119 Hei steit da wei e Pasternack. - Frischbier, II, 503.

Nackt und bloss.

*120 Hei steit da wei e Toppke kale Mü's. - Frischbier, II, 504.

*121 Hei steit da wie möt Fett bedröppt.

*122 Sie steht da wie Muhme Suse.


Stehender.

Dem Stehenden wird's sauer, mit dem Sitzenden zu reden.


[Spaltenumbruch] Kind, da bleib nicht lange, geh weiter geschwind.Eger. Jahrb., 1875, S. 63.

44 Im Stall wird kein edles Ross erzogen.Gartenlaube, 1863, S. 112a.


Stamm.

24 Es ist ein guter Stamm, der am Ende eine grüne Spitze hat.

25 Wie der Stamm, so die Aeste (Zweige).

26 Wie der Stamm und seine Aeste, so der Wirth und seine Gäste.Frieske, 16.


Stammbaum.

2 Der schönste Stammbaum ist der, den man sich durch rühmliche Thaten erwirbt.

Böhm.: Nejpĕknĕjší jest ten rod zemanský, který kdo sobĕ vlastními skutky chvalitebnými zjedná a obdrží. (Rybička, 367.)


Stand.

75 Ein jeder Stand ist ehrenhaft, der edel wirkt und Gutes schafft.

76 Wie der Stand, so der Herr.Frischbier, 4310.

Poln.: Jaki stan, taki pan.


Standhaftig.

* Standhafftig wie Aprilen Wetter.Hans Sachs, III, CCCCX, 1.

Ironisch von einem Veränderlichen, Wankelmüthigen.


Stange.

20 Hohe Stange steht nicht lange.

Lat.: Summis negatum stare diu. (Herodot.)

*21 Stangen haben sie genug, aber keine Würste dran zu hängen. (Rheinpfalz.)


Stank.

*9 Dess habe Stank (für Dank)!Freybe, Redentiner Spiel, 1380, 1418.

So verkehrt der Volkswitz im Munde der Bösen die Formel: dess habe Dank! „Sind feine Kerl, die Bauern, sie geben Stank für Dank!“ (Moerike.)


Stänkchen.

* Er hat ein Stänkchen hinterlassen.


Stapicordi.

* Einem stapicordi geben.

„Oder gar straffen an dem Leben.“ (Ayrer, III, 2341, 13.)


Stark.

*39 Stark wie eine Bojarenlüge.Franzos, Vom Don zur Donau.

Man behauptet, die Lüge nehme unter den Rumänen mit ihrer höhern Lebensstellung zu.


Starke (der).

28 Mit einem Starken ist bös Strebkatze (s. d.) zu ziehen.

Ein Spiel, wobei zwei an dem entgegengesetzten Ende eines Seiles (Strickes) ziehen.


Stärkster.

14 Wem der Stärkste will beistehn, wen der Höchste will erhöhn, der kann nie zu Grunde gehn.Weingärtner, 59.


Starren.

* Er ist starrend voll, das man wol Thüren mit jm auflauffen möchte.Fischer, Psalter, 747, 3.


Starrköpfig.

* Starrköpfig wie ein Maulthier.Hermes, VI, 123.


Stätigkeit.

Wem stedigheit mit trewen ist bereit, der leuet in groisser erwerdigheit.Weinsberg, 9.


Stätte.

3 Wenn man in sîn Stett êrst den êrsten hett un den twêten kriggt, de dat Stett al süggt, is 't en korten Tog, kriggt man ok den dritten noch.Plattdütscher Husfründ, II, 46.


Staub.

40 Viel Staub im August macht dem Viehe kranke Brust.Wunderlich, 30.

41 Wenn viel Staub aufgewirbelt wird, sieht man die Sonne nicht.Schlesische Presse, 1877, Nr. 273.


Stäubchen.

*2 Das ist nicht einen Stoben1 anders.Willkomm, Der Bauer, 42.

1) Nicht ein Stäubchen, nicht im Geringsten.


Stäublein.

6 Ein kleines Stäublein presst dem Auge Thränen aus.


[Spaltenumbruch]
Stauffen (Berg).

Hat der Stauffen einen Hut, so bleibt das Wetter gut; hat er einen Degen, so gibt's bald Regen.

Hut heisst das Nebelgewölk, welches den Gipfel bedeckt oder darüber hinschwebt; Degen das Gewölk, das sich unterhalb des Gipfels hinstreckt, sodass letzterer frei hervorragt.


Stebbe.

Wer bei dem Stebben im Fahren behangen bleibt, der muss ihn umhauen.Fischbier, 4224.

Das soll bedeuten, wer ein Unglück hat, der müsse sich bemühen, wie er dasselbe los werde.


Steckbrief.

Die Steckbriefe auch? fragte Johann seinen Herrn, welcher verlangte, ihm alle Briefe nachzusenden, da er auf ein Jahr nach Amerika reise.


Stecken (Subst.).

*41 Sich einen Stecken schneiden, so lange man im Walde ist.

It.: Far legna quando si taglia il bosco. (Giani, 1842.)


Steckenpferd.

14 Jedes Steckenpferd taugt, sich ein Kreuz daraus zu schnitzen.Jähns, I, 197.


Stecknadelsamen.

* Stecknadelsamen aus der Apotheke.


Steg.

*22 Etwas mit vber den schmalen steg nehmen.Mathesius, Sarepta, XXb.

Ins Jenseit.


Stehen. (Vgl. auch: Dastehen.)

101 Der steht fest, der Gott nicht lässt.Weingärtner, 62.

*102 Das stehet nicht im Vatter vnser.Mathesius, Sarepta, XLa.

*103 Das steht dir an, wie dem Esel 's Tabakrauchen.Wurth, 38.

*104 Er lässt ihn stehen, wie der Simandel ein böses Weib.Bohemia, 1875, Nr. 27.

*105 Er steht da als ob er mit Thran begossen wäre.Gerstäcker, Flusspiraten, 89.

*106 Er steht da, wie das Gänsemännchen in Nürnberg.

Wenn jemand unter beiden Armen Gegenstände, Packete u. s. w. hält und ruhig steht. Das Gänsemännchen ist ein Bauer am nürnberger Brunnen, der unter jedem Arme eine Gans hält, aus deren Schnabel das Wasser des Brunnens sprudelt.

*107 Er steht da, wie der Esel am Branntweinladen.Klix, 16.

*108 Er steht da, wie die Braut Sarah. (Köthen.)

Kann keine Worte finden.

*109 Er steht da wie ein Bauernscheisshaus.

Holl.: Dat hangt als een kakhuis over eene gracht. (Harrebomée, I, 374a.)

*110 Er steht da wie ein betrippter Hahn.Frischbier, 296; Frischbier2, 2595.

*111 Er steht da wie ein begossener Pudel. (Köthen.)

*112 Er steht da wie ein Brunnenochse. (Köthen.)

*113 Er steht da wie ein Holzblock. (Nürtingen.)

*114 Er steht da wie ein Oelgötze.Schottel, 1131.

Holl.: Hij staat daar als een standbeeld. (Harrebomée, II, 299b.)

*115 Er steht da wie ein Wachsstock.Klix, 16.

*116 Er steht da wie ihn Gott erschaffen hat.

*117 He steit as Jan van Fêrn (als Jan von Ferne).Kern, 129.

*118 Hei steit da, als wenn em de Höhner dat Brot genahme hebbe.Frischbier, 3600.

*119 Hei steit da wî e Pasternack.Frischbier, II, 503.

Nackt und bloss.

*120 Hei steit da wî e Toppke kâle Mü's.Frischbier, II, 504.

*121 Hei steit da wie möt Fett bedröppt.

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Dem Stehenden wird's sauer, mit dem Sitzenden zu reden.


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[[873]/0885] Kind, da bleib nicht lange, geh weiter geschwind. – Eger. Jahrb., 1875, S. 63. 44 Im Stall wird kein edles Ross erzogen. – Gartenlaube, 1863, S. 112a. Stamm. 24 Es ist ein guter Stamm, der am Ende eine grüne Spitze hat. 25 Wie der Stamm, so die Aeste (Zweige). 26 Wie der Stamm und seine Aeste, so der Wirth und seine Gäste. – Frieske, 16. Stammbaum. 2 Der schönste Stammbaum ist der, den man sich durch rühmliche Thaten erwirbt. Böhm.: Nejpĕknĕjší jest ten rod zemanský, který kdo sobĕ vlastními skutky chvalitebnými zjedná a obdrží. (Rybička, 367.) Stand. 75 Ein jeder Stand ist ehrenhaft, der edel wirkt und Gutes schafft. 76 Wie der Stand, so der Herr. – Frischbier, 4310. Poln.: Jaki stan, taki pan. Standhaftig. * Standhafftig wie Aprilen Wetter. – Hans Sachs, III, CCCCX, 1. Ironisch von einem Veränderlichen, Wankelmüthigen. Stange. 20 Hohe Stange steht nicht lange. Lat.: Summis negatum stare diu. (Herodot.) *21 Stangen haben sie genug, aber keine Würste dran zu hängen. (Rheinpfalz.) Stank. *9 Dess habe Stank (für Dank)! – Freybe, Redentiner Spiel, 1380, 1418. So verkehrt der Volkswitz im Munde der Bösen die Formel: dess habe Dank! „Sind feine Kerl, die Bauern, sie geben Stank für Dank!“ (Moerike.) Stänkchen. * Er hat ein Stänkchen hinterlassen. Stapicordi. * Einem stapicordi geben. „Oder gar straffen an dem Leben.“ (Ayrer, III, 2341, 13.) Stark. *39 Stark wie eine Bojarenlüge. – Franzos, Vom Don zur Donau. Man behauptet, die Lüge nehme unter den Rumänen mit ihrer höhern Lebensstellung zu. Starke (der). 28 Mit einem Starken ist bös Strebkatze (s. d.) zu ziehen. Ein Spiel, wobei zwei an dem entgegengesetzten Ende eines Seiles (Strickes) ziehen. Stärkster. 14 Wem der Stärkste will beistehn, wen der Höchste will erhöhn, der kann nie zu Grunde gehn. – Weingärtner, 59. Starren. * Er ist starrend voll, das man wol Thüren mit jm auflauffen möchte. – Fischer, Psalter, 747, 3. Starrköpfig. * Starrköpfig wie ein Maulthier. – Hermes, VI, 123. Stätigkeit. Wem stedigheit mit trewen ist bereit, der leuet in groisser erwerdigheit. – Weinsberg, 9. Stätte. 3 Wenn man in sîn Stett êrst den êrsten hett un den twêten kriggt, de dat Stett al süggt, is 't en korten Tog, kriggt man ok den dritten noch. – Plattdütscher Husfründ, II, 46. Staub. 40 Viel Staub im August macht dem Viehe kranke Brust. – Wunderlich, 30. 41 Wenn viel Staub aufgewirbelt wird, sieht man die Sonne nicht. – Schlesische Presse, 1877, Nr. 273. Stäubchen. *2 Das ist nicht einen Stoben1 anders. – Willkomm, Der Bauer, 42. 1) Nicht ein Stäubchen, nicht im Geringsten. Stäublein. 6 Ein kleines Stäublein presst dem Auge Thränen aus. Stauffen (Berg). Hat der Stauffen einen Hut, so bleibt das Wetter gut; hat er einen Degen, so gibt's bald Regen. Hut heisst das Nebelgewölk, welches den Gipfel bedeckt oder darüber hinschwebt; Degen das Gewölk, das sich unterhalb des Gipfels hinstreckt, sodass letzterer frei hervorragt. Stebbe. Wer bei dem Stebben im Fahren behangen bleibt, der muss ihn umhauen. – Fischbier, 4224. Das soll bedeuten, wer ein Unglück hat, der müsse sich bemühen, wie er dasselbe los werde. Steckbrief. Die Steckbriefe auch? fragte Johann seinen Herrn, welcher verlangte, ihm alle Briefe nachzusenden, da er auf ein Jahr nach Amerika reise. Stecken (Subst.). *41 Sich einen Stecken schneiden, so lange man im Walde ist. It.: Far legna quando si taglia il bosco. (Giani, 1842.) Steckenpferd. 14 Jedes Steckenpferd taugt, sich ein Kreuz daraus zu schnitzen. – Jähns, I, 197. Stecknadelsamen. * Stecknadelsamen aus der Apotheke. Steg. *22 Etwas mit vber den schmalen steg nehmen. – Mathesius, Sarepta, XXb. Ins Jenseit. Stehen. (Vgl. auch: Dastehen.) 101 Der steht fest, der Gott nicht lässt. – Weingärtner, 62. *102 Das stehet nicht im Vatter vnser. – Mathesius, Sarepta, XLa. *103 Das steht dir an, wie dem Esel 's Tabakrauchen. – Wurth, 38. *104 Er lässt ihn stehen, wie der Simandel ein böses Weib. – Bohemia, 1875, Nr. 27. *105 Er steht da als ob er mit Thran begossen wäre. – Gerstäcker, Flusspiraten, 89. *106 Er steht da, wie das Gänsemännchen in Nürnberg. Wenn jemand unter beiden Armen Gegenstände, Packete u. s. w. hält und ruhig steht. Das Gänsemännchen ist ein Bauer am nürnberger Brunnen, der unter jedem Arme eine Gans hält, aus deren Schnabel das Wasser des Brunnens sprudelt. *107 Er steht da, wie der Esel am Branntweinladen. – Klix, 16. *108 Er steht da, wie die Braut Sarah. (Köthen.) Kann keine Worte finden. *109 Er steht da wie ein Bauernscheisshaus. Holl.: Dat hangt als een kakhuis over eene gracht. (Harrebomée, I, 374a.) *110 Er steht da wie ein betrippter Hahn. – Frischbier, 296; Frischbier2, 2595. *111 Er steht da wie ein begossener Pudel. (Köthen.) *112 Er steht da wie ein Brunnenochse. (Köthen.) *113 Er steht da wie ein Holzblock. (Nürtingen.) *114 Er steht da wie ein Oelgötze. – Schottel, 1131. Holl.: Hij staat daar als een standbeeld. (Harrebomée, II, 299b.) *115 Er steht da wie ein Wachsstock. – Klix, 16. *116 Er steht da wie ihn Gott erschaffen hat. *117 He steit as Jan van Fêrn (als Jan von Ferne). – Kern, 129. *118 Hei steit da, als wenn em de Höhner dat Brot genahme hebbe. – Frischbier, 3600. *119 Hei steit da wî e Pasternack. – Frischbier, II, 503. Nackt und bloss. *120 Hei steit da wî e Toppke kâle Mü's. – Frischbier, II, 504. *121 Hei steit da wie möt Fett bedröppt. *122 Sie steht da wie Muhme Suse. Stehender. Dem Stehenden wird's sauer, mit dem Sitzenden zu reden.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [873]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/885>, abgerufen am 22.11.2024.