Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Stehlen. 144 G'stohlen is bald 'was. (Wien.) Ein Fehler ist schnell geschehen. 145 Stil und nimb andern leuten, vnd gib ein wenig wider vmb Gottes willen. - Mathesius Postilla, III, CCXVIIa. *146 Stehlen wie ein Zigeuner. - Neue Freie Presse, 4592. Steif. *21 Steifer sein als Maccaronibrüh. D. h. ein gründlicher Grobian. It.: Essere piu grosso che non e l' acqua dei maccheroni. (Giani, 1829.) Steifer. * Hui, Steifer, brich den Hals! Steigen. *49 Das is nit gestogen, nit geflogen. Wenn eine Antwort, Rede, Entscheidung, Handlung u. s. w. nach keiner Seite befriedigt, etwa in dem Sinne: es ist weder gehauen, noch gestochen. *50 Ea schdeigd wia da Hah au 'm Misdhaufa. (Niederösterreich.) *51 Ea schdeigd wia de Grod' (Kröte) in 'n Halman. (Niederösterreich.) Stein. 337 Bleibt in gleicher Lage der Stein, kann er nicht rings bewachsen sein. - Wenzig, 77. 338 De Sten is frumm, awer Ein 'n stött sich dran. - Schlingmann, 1327. 339 Der eine stösst sich an einen Stein, den der andere gar nicht sieht. (Köthen.) 340 Der Stein ruft aus der Wand und der Balken redet. - Habakuk, 2. Unser: Das Feld hat Augen. 341 Der Stein wird nass, auf den viele spucken. 342 Man wirft keinen Stein nach dem Geier. Es ist die Geierart gemeint, welche ein hohes Alter erreicht und deshalb von den Moslimen verehrt wird. (Merx, 185.) 343 Wenn der Stein umläuft, muss man schleifen; und wenn sich der Braten am Spiess dreht, ihn verzehren. - Storch, Freiknecht, I, 339. 344 Wenn zwei harte Stein z'samme kommt, gibt's Feur. - Kaisersberg, Scommata. Lat.: Duo lapides frigidi ex hercunione. 345 Wie man einen Stein in Russland werfen mag, immer trifft man einen Spitzbuben. Damit schildert M. Terentjew in der Russischen Welt die sittlichen Zustände der russischen Gesellschaft. 346 Wirf mit keinem Stein nach dem, der auf dem Meere fährt. (Arab.) - Harssdörffer, 503. Man soll von Abwesenden nicht Uebles reden. *347 Den sten afboren. - Freybe, Redentiner Spiel, 856. Den Stein abheben; ahd. burjan und boron = elevare; gelt up boren: Geld erheben. Der engel heft den sten afgeboret, der Engel (an Christi Grabe) hat den Stein vom Grabe abgehoben. *348 Der kann Steine in die Erde ärgern. - Frischbier, II, 113. *349 Es ist der Stein des Tantalus. Von einer Gefahr, die jeden Augenblick hereinbrechen kann. Von dem Stein, der mythologisch dem Tantalus in der Unterwelt an einem schwachen Faden über dem Kopfe hing. Lat.: Tantali lapis. (Philippi, II, 211; Erasm., 268.) *350 Man kann einen Stein erweichen, aber ihn nicht. Lat.: Mens immota manet, lachrymae voluntur inanes. (Philippi, I, 247.) Steinchen. 5 Man soll nicht Steinchen auf unsern Herrn werfen, er wirft sonst Steine zurück. - Carlen, Das Jahr (Stuttgart 1849), S. 196. Steinkohlen-Christen. * Das sind Steinkohlen-Christen. - Brennecke. Steinlein. *5 Dar denkt o, 's fällt 'n ej Stejnl aus dar Krune, wenn 'r mit em orm Menschen rejden sull. - Jarisch, 28. *6 Es leit im ein steinlein im schuch. - Die sterbende Kunst, XXXI, 1c. [Spaltenumbruch] Stelle. 14 Ich werde dir eine Stelle geben, in der du ausruhen kannst, sagte der Sultan zum Offizier, der ihn, weil er ganz erschöpft sei, um eine andere Versorgung bat, und machte ihn zum Zahlmeister. 15 Wunde Stellen lässt man nicht gern berühren. Lat.: Quae dolent, molestum est contingere. (Philippi, II, 117.) Stellen. 50 Jeder stellt sich selber gern ins beste Licht. Poln.: Cudze zle na sloncu, swoje w cieniu stawiamy radzi. - S swojim na czolo, s cudzym do kata, choc dobre. (Celakovsky, 56.) *51 Sie stellt sich, als sei sie das Evangelium. - Ayrer, II, 1678, 26. Stellmacher. Ich will Stellmacher werden, sagte der Junge, damit ich gute Stellen machen kann, als ihn der Vater fragte, was er für einen Beruf wählen wolle. Sterbedrüse. * Die Sterbedrüse ist jhm vnter die Heller kommen. - Herberger, I, 250. Schwindsucht im Beutel, Mangel an Geld. Sterbekleid. 2 Das Sterbekleid macht man ohne Taschen. It.: L' ultimo vestito ce lo fanno senza tasche. (Giani, 1734.) Sterben. 201 Der muss jung sterben, der nicht geschmäht sein will. 202 Du wirst leichter sterben als ich, sagte der Mönch zum Einäugigen, du hast nur Ein Auge zuzudrücken. - Harssdörffer, 1387. 203 Ich sterbe nicht zu jung; wer stirbt nach Gottes Willen, der stirbt schon alt genung. - Hertz, 81. 204 Sterben ist die schwerste Arbeit, die traurigste die Wohnung zu ändern. - Bertram, 74. 205 Wan stirbt ein reich vnd geitzig man, so heben sich drey lermen an. Die seel begert der böse geist, vmb das gut sich di freundschafft reist; seinen leib aber vnd den magen thut das gewürm der erden nagen. Lat.: Cum moritur diues, concurrunt tres ibi lites: Daemon uult animam, consanguineus quisque gazam, vermes in terra faciunt cum corpore guerra. (Loci comm., 14.) *206 Wer stirbt, ist selig, wer lebt, ist fröhlich. It.: Chi muore giace, chi vive si da pace. (Giani, 1125.) 207 Zum Sterben ist es immer Zeit. It.: A morire v' e sempre tempo. (Giani, 1109.) Sterbestündlein. Jedem schlägt sein Sterbestündlein. Stern. 51 Die stern vnd kreuter sein grosser krafft, noch ist in worten die meiste macht. (S. Stein 134.) Lat.: Stellis ac herbis uis est, sed maxima uerbis. (Loci comm., 182.) 52 Die Sterne scheinen fort, wenn auch der Hund sie anbellt. Böhm.: Buh neslysi, kdyz pes na hvezdy laje. (Celakovsky, 15.) 53 Wenn die Sterne vor heiligen drei Königen glänzen, gerathen die weissen Lämmer. - Prager Kalender, 1877. *54 Das hat kein stern nit. - Aventin, LXXIIIa. Kein Glück. *55 Er schlägt die Sterne vom Himmel. (Würtemberg.) *56 Sieh nicht zu streng (starr) in die Sterne. - Harssdörffer, 505. D. i. mach dich nicht gemein mit grossen Herren. *57 Stern singen. Am Dreikönigstage ziehen die heiligen Dreikönige herum, von der Geburt des Erlösers singend. Sternschnuppe. Sternschnuppen im Winter in heller Masse, melden uns Sturm und fallen ins Nasse. - Egerbote, 1876, Februar. Stert. 10 Dat doch de langen Stert so ut de Mod' kamen sünd, sä de Foss, do war em sin in de Fall' besitten bleven. - Plattdütscher Klenner, Jever.
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Stehlen. 144 G'stohlen is bald 'was. (Wien.) Ein Fehler ist schnell geschehen. 145 Stil und nimb andern leuten, vnd gib ein wenig wider vmb Gottes willen. – Mathesius Postilla, III, CCXVIIa. *146 Stehlen wie ein Zigeuner. – Neue Freie Presse, 4592. Steif. *21 Steifer sein als Maccaronibrüh. D. h. ein gründlicher Grobian. It.: Essere più grosso che non è l' acqua dei maccheroni. (Giani, 1829.) Steifer. * Hui, Steifer, brich den Hals! Steigen. *49 Das is nit gestogen, nit geflogen. Wenn eine Antwort, Rede, Entscheidung, Handlung u. s. w. nach keiner Seite befriedigt, etwa in dem Sinne: es ist weder gehauen, noch gestochen. *50 Ea schdeigd wia da Håh au 'm Misdhaufa. (Niederösterreich.) *51 Ea schdeigd wia de Grod' (Kröte) in 'n Hâlman. (Niederösterreich.) Stein. 337 Bleibt in gleicher Lage der Stein, kann er nicht rings bewachsen sein. – Wenzig, 77. 338 De Stên is frumm, awer Ein 'n stött sich dran. – Schlingmann, 1327. 339 Der eine stösst sich an einen Stein, den der andere gar nicht sieht. (Köthen.) 340 Der Stein ruft aus der Wand und der Balken redet. – Habakuk, 2. Unser: Das Feld hat Augen. 341 Der Stein wird nass, auf den viele spucken. 342 Man wirft keinen Stein nach dem Geier. Es ist die Geierart gemeint, welche ein hohes Alter erreicht und deshalb von den Moslimen verehrt wird. (Merx, 185.) 343 Wenn der Stein umläuft, muss man schleifen; und wenn sich der Braten am Spiess dreht, ihn verzehren. – Storch, Freiknecht, I, 339. 344 Wenn zwei harte Stein z'samme kommt, gibt's Feur. – Kaisersberg, Scommata. Lat.: Duo lapides frigidi ex hercunione. 345 Wie man einen Stein in Russland werfen mag, immer trifft man einen Spitzbuben. Damit schildert M. Terentjew in der Russischen Welt die sittlichen Zustände der russischen Gesellschaft. 346 Wirf mit keinem Stein nach dem, der auf dem Meere fährt. (Arab.) – Harssdörffer, 503. Man soll von Abwesenden nicht Uebles reden. *347 Den sten afboren. – Freybe, Redentiner Spiel, 856. Den Stein abheben; ahd. burjan und borôn = elevare; gelt up boren: Geld erheben. Der engel heft den sten afgeboret, der Engel (an Christi Grabe) hat den Stein vom Grabe abgehoben. *348 Der kann Steine in die Erde ärgern. – Frischbier, II, 113. *349 Es ist der Stein des Tantalus. Von einer Gefahr, die jeden Augenblick hereinbrechen kann. Von dem Stein, der mythologisch dem Tantalus in der Unterwelt an einem schwachen Faden über dem Kopfe hing. Lat.: Tantali lapis. (Philippi, II, 211; Erasm., 268.) *350 Man kann einen Stein erweichen, aber ihn nicht. Lat.: Mens immota manet, lachrymae voluntur inanes. (Philippi, I, 247.) Steinchen. 5 Man soll nicht Steinchen auf unsern Herrn werfen, er wirft sonst Steine zurück. – Carlén, Das Jahr (Stuttgart 1849), S. 196. Steinkohlen-Christen. * Das sind Steinkohlen-Christen. – Brennecke. Steinlein. *5 Dar denkt o, 's fällt 'n ej Stejnl aus dar Krune, wenn 'r mit em orm Menschen rejden sull. – Jarisch, 28. *6 Es leit im ein steinlein im schuch. – Die sterbende Kunst, XXXI, 1c. [Spaltenumbruch] Stelle. 14 Ich werde dir eine Stelle geben, in der du ausruhen kannst, sagte der Sultan zum Offizier, der ihn, weil er ganz erschöpft sei, um eine andere Versorgung bat, und machte ihn zum Zahlmeister. 15 Wunde Stellen lässt man nicht gern berühren. Lat.: Quae dolent, molestum est contingere. (Philippi, II, 117.) Stellen. 50 Jeder stellt sich selber gern ins beste Licht. Poln.: Cudze złe na słońcu, swoje w cieniu stawiamy radzi. – S swojim na czoło, s cudzym do kąta, choć dobre. (Čelakovsky, 56.) *51 Sie stellt sich, als sei sie das Evangelium. – Ayrer, II, 1678, 26. Stellmacher. Ich will Stellmacher werden, sagte der Junge, damit ich gute Stellen machen kann, als ihn der Vater fragte, was er für einen Beruf wählen wolle. Sterbedrüse. * Die Sterbedrüse ist jhm vnter die Heller kommen. – Herberger, I, 250. Schwindsucht im Beutel, Mangel an Geld. Sterbekleid. 2 Das Sterbekleid macht man ohne Taschen. It.: L' ultimo vestito ce lo fanno senza tasche. (Giani, 1734.) Sterben. 201 Der muss jung sterben, der nicht geschmäht sein will. 202 Du wirst leichter sterben als ich, sagte der Mönch zum Einäugigen, du hast nur Ein Auge zuzudrücken. – Harssdörffer, 1387. 203 Ich sterbe nicht zu jung; wer stirbt nach Gottes Willen, der stirbt schon alt genung. – Hertz, 81. 204 Sterben ist die schwerste Arbeit, die traurigste die Wohnung zu ändern. – Bertram, 74. 205 Wan stirbt ein reich vnd geitzig man, so heben sich drey lermen an. Die seel begert der böse geist, vmb das gut sich di freundschafft reist; seinen leib aber vnd den magen thut das gewürm der erden nagen. Lat.: Cum moritur diues, concurrunt tres ibi lites: Daemon uult animam, consanguineus quisque gazam, vermes in terra faciunt cum corpore guerra. (Loci comm., 14.) *206 Wer stirbt, ist selig, wer lebt, ist fröhlich. It.: Chi muore giace, chi vive si dà pace. (Giani, 1125.) 207 Zum Sterben ist es immer Zeit. It.: A morire v' è sempre tempo. (Giani, 1109.) Sterbestündlein. Jedem schlägt sein Sterbestündlein. Stern. 51 Die stern vnd kreuter sein grosser krafft, noch ist in worten die meiste macht. (S. Stein 134.) Lat.: Stellis ac herbis uis est, sed maxima uerbis. (Loci comm., 182.) 52 Die Sterne scheinen fort, wenn auch der Hund sie anbellt. Böhm.: Bůh neslyší, když pes na hvĕzdy laje. (Čelakovsky, 15.) 53 Wenn die Sterne vor heiligen drei Königen glänzen, gerathen die weissen Lämmer. – Prager Kalender, 1877. *54 Das hat kein stern nit. – Aventin, LXXIIIa. Kein Glück. *55 Er schlägt die Sterne vom Himmel. (Würtemberg.) *56 Sieh nicht zu streng (starr) in die Sterne. – Harssdörffer, 505. D. i. mach dich nicht gemein mit grossen Herren. *57 Stern singen. Am Dreikönigstage ziehen die heiligen Dreikönige herum, von der Geburt des Erlösers singend. Sternschnuppe. Sternschnuppen im Winter in heller Masse, melden uns Sturm und fallen ins Nasse. – Egerbote, 1876, Februar. Stêrt. 10 Dat doch de langen Stêrt so ut de Mod' kamen sünd, sä de Foss, do war em sin in de Fall' besitten bleven. – Plattdütscher Klenner, Jever.
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Ein Fehler ist schnell geschehen.
145 Stil und nimb andern leuten, vnd gib ein wenig wider vmb Gottes willen. – Mathesius Postilla, III, CCXVIIa.
*146 Stehlen wie ein Zigeuner. – Neue Freie Presse, 4592.
Steif.
*21 Steifer sein als Maccaronibrüh.
D. h. ein gründlicher Grobian.
It.: Essere più grosso che non è l' acqua dei maccheroni. (Giani, 1829.)
Steifer.
* Hui, Steifer, brich den Hals!
Steigen.
*49 Das is nit gestogen, nit geflogen.
Wenn eine Antwort, Rede, Entscheidung, Handlung u. s. w. nach keiner Seite befriedigt, etwa in dem Sinne: es ist weder gehauen, noch gestochen.
*50 Ea schdeigd wia da Håh au 'm Misdhaufa. (Niederösterreich.)
*51 Ea schdeigd wia de Grod' (Kröte) in 'n Hâlman. (Niederösterreich.)
Stein.
337 Bleibt in gleicher Lage der Stein, kann er nicht rings bewachsen sein. – Wenzig, 77.
338 De Stên is frumm, awer Ein 'n stött sich dran. – Schlingmann, 1327.
339 Der eine stösst sich an einen Stein, den der andere gar nicht sieht. (Köthen.)
340 Der Stein ruft aus der Wand und der Balken redet. – Habakuk, 2.
Unser: Das Feld hat Augen.
341 Der Stein wird nass, auf den viele spucken.
342 Man wirft keinen Stein nach dem Geier.
Es ist die Geierart gemeint, welche ein hohes Alter erreicht und deshalb von den Moslimen verehrt wird. (Merx, 185.)
343 Wenn der Stein umläuft, muss man schleifen; und wenn sich der Braten am Spiess dreht, ihn verzehren. – Storch, Freiknecht, I, 339.
344 Wenn zwei harte Stein z'samme kommt, gibt's Feur. – Kaisersberg, Scommata.
Lat.: Duo lapides frigidi ex hercunione.
345 Wie man einen Stein in Russland werfen mag, immer trifft man einen Spitzbuben.
Damit schildert M. Terentjew in der Russischen Welt die sittlichen Zustände der russischen Gesellschaft.
346 Wirf mit keinem Stein nach dem, der auf dem Meere fährt. (Arab.) – Harssdörffer, 503.
Man soll von Abwesenden nicht Uebles reden.
*347 Den sten afboren. – Freybe, Redentiner Spiel, 856.
Den Stein abheben; ahd. burjan und borôn = elevare; gelt up boren: Geld erheben. Der engel heft den sten afgeboret, der Engel (an Christi Grabe) hat den Stein vom Grabe abgehoben.
*348 Der kann Steine in die Erde ärgern. – Frischbier, II, 113.
*349 Es ist der Stein des Tantalus.
Von einer Gefahr, die jeden Augenblick hereinbrechen kann. Von dem Stein, der mythologisch dem Tantalus in der Unterwelt an einem schwachen Faden über dem Kopfe hing.
Lat.: Tantali lapis. (Philippi, II, 211; Erasm., 268.)
*350 Man kann einen Stein erweichen, aber ihn nicht.
Lat.: Mens immota manet, lachrymae voluntur inanes. (Philippi, I, 247.)
Steinchen.
5 Man soll nicht Steinchen auf unsern Herrn werfen, er wirft sonst Steine zurück. – Carlén, Das Jahr (Stuttgart 1849), S. 196.
Steinkohlen-Christen.
* Das sind Steinkohlen-Christen. – Brennecke.
Steinlein.
*5 Dar denkt o, 's fällt 'n ej Stejnl aus dar Krune, wenn 'r mit em orm Menschen rejden sull. – Jarisch, 28.
*6 Es leit im ein steinlein im schuch. – Die sterbende Kunst, XXXI, 1c.
Stelle.
14 Ich werde dir eine Stelle geben, in der du ausruhen kannst, sagte der Sultan zum Offizier, der ihn, weil er ganz erschöpft sei, um eine andere Versorgung bat, und machte ihn zum Zahlmeister.
15 Wunde Stellen lässt man nicht gern berühren.
Lat.: Quae dolent, molestum est contingere. (Philippi, II, 117.)
Stellen.
50 Jeder stellt sich selber gern ins beste Licht.
Poln.: Cudze złe na słońcu, swoje w cieniu stawiamy radzi. – S swojim na czoło, s cudzym do kąta, choć dobre. (Čelakovsky, 56.)
*51 Sie stellt sich, als sei sie das Evangelium. – Ayrer, II, 1678, 26.
Stellmacher.
Ich will Stellmacher werden, sagte der Junge, damit ich gute Stellen machen kann, als ihn der Vater fragte, was er für einen Beruf wählen wolle.
Sterbedrüse.
* Die Sterbedrüse ist jhm vnter die Heller kommen. – Herberger, I, 250.
Schwindsucht im Beutel, Mangel an Geld.
Sterbekleid.
2 Das Sterbekleid macht man ohne Taschen.
It.: L' ultimo vestito ce lo fanno senza tasche. (Giani, 1734.)
Sterben.
201 Der muss jung sterben, der nicht geschmäht sein will.
202 Du wirst leichter sterben als ich, sagte der Mönch zum Einäugigen, du hast nur Ein Auge zuzudrücken. – Harssdörffer, 1387.
203 Ich sterbe nicht zu jung; wer stirbt nach Gottes Willen, der stirbt schon alt genung. – Hertz, 81.
204 Sterben ist die schwerste Arbeit, die traurigste die Wohnung zu ändern. – Bertram, 74.
205 Wan stirbt ein reich vnd geitzig man, so heben sich drey lermen an. Die seel begert der böse geist, vmb das gut sich di freundschafft reist; seinen leib aber vnd den magen thut das gewürm der erden nagen.
Lat.: Cum moritur diues, concurrunt tres ibi lites: Daemon uult animam, consanguineus quisque gazam, vermes in terra faciunt cum corpore guerra. (Loci comm., 14.)
*206 Wer stirbt, ist selig, wer lebt, ist fröhlich.
It.: Chi muore giace, chi vive si dà pace. (Giani, 1125.)
207 Zum Sterben ist es immer Zeit.
It.: A morire v' è sempre tempo. (Giani, 1109.)
Sterbestündlein.
Jedem schlägt sein Sterbestündlein.
Stern.
51 Die stern vnd kreuter sein grosser krafft, noch ist in worten die meiste macht. (S. Stein 134.)
Lat.: Stellis ac herbis uis est, sed maxima uerbis. (Loci comm., 182.)
52 Die Sterne scheinen fort, wenn auch der Hund sie anbellt.
Böhm.: Bůh neslyší, když pes na hvĕzdy laje. (Čelakovsky, 15.)
53 Wenn die Sterne vor heiligen drei Königen glänzen, gerathen die weissen Lämmer. – Prager Kalender, 1877.
*54 Das hat kein stern nit. – Aventin, LXXIIIa.
Kein Glück.
*55 Er schlägt die Sterne vom Himmel. (Würtemberg.)
*56 Sieh nicht zu streng (starr) in die Sterne. – Harssdörffer, 505.
D. i. mach dich nicht gemein mit grossen Herren.
*57 Stern singen.
Am Dreikönigstage ziehen die heiligen Dreikönige herum, von der Geburt des Erlösers singend.
Sternschnuppe.
Sternschnuppen im Winter in heller Masse, melden uns Sturm und fallen ins Nasse. – Egerbote, 1876, Februar.
Stêrt.
10 Dat doch de langen Stêrt so ut de Mod' kamen sünd, sä de Foss, do war em sin in de Fall' besitten bleven. – Plattdütscher Klenner, Jever.
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