Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 12 Wenn die stolze Welle aus dem See springt, wird sie vom Ufer aufgesogen. 13 Wenn die Welle im Ocean sich hebt, so hebt sich auch die im Golf. (Abyssinien.) 14 Wenn die Wellen schlagen, sieht man, wer Schiffmann ist. - Parömiakon, 1497. 15 Wer die Wellen fürchtet, muss nicht aufs Meer gehen. Die Russen: Wenn man aufs Meer fährt, denkt man der Wellen nicht. (Altmann V, 74.) 16 Wie hoch sich auch die Welle heben mag, sie gehört doch zum Meer. *17 In der Welle sitzen. *18 Mit der Welle fortschwimmen. (Eifel.) Mit der Welt fortschreiten, der Entwickelung folgen. *19 Was für Wellen und für Flammen schlagen über mir zusammen! Ein volksthümlich gewordener Ausruf aus einem Trauergedicht auf den Tod der ersten Gattin des Dichters Fr. R. Ludw. Freiherr von Canitz, der am 11. August 1699 zu Berlin starb. (Vgl. Vilmar, Geschichte der deutschen Nationalliteratur, II, 377.) *20 Wider die Welle disputiren. - Fabricius, 16. Lat.: Fluctibus obloqui. Welmödig. * Hä es esu welmödeg we en Beckersch Verken. (Köln.) - Weyden, II, 6. Er ist so muthwillig wie eines Bäckers Ferkel. Welscher. 1 Der Welschen andacht vnd der Teutschen fasten sind alle einer bonen werd. - Henisch, 452, 24. Lat.: Italorum devotio et Germanorum ieiunia fabam valent omnia. (Henisch, 452, 25.) 2 Vor rothen Welschen, weissen Franzosen und schwarzen Deutschen hüte dich. It.: Ingles (tedesco) italianato, diavolo incarnato. 3 Wann einer ein halben Welschen im Hauss hat, so hat er schon zu viel. - Lehmann, 372, 132. Welschkorn. 1 Junges Welschkorn prasselt, wenn man's röstet. (Surinam.) Junge Leute brausen gern auf. *2 Er will Welschkorn pflanzen mit anderer Leute Regen. Damit wollen die Neger in Surinam sagen: Verlass dich nicht auf andere. *3 Wenn er junges (neues) Welschkorn sieht, so wirft er das alte weg. Die Neger in englischen Colonien von einem Veränderlichen. Welschland. Welschland mag wol ein Paradiess heissen, weil ein jeder, so darein kommt, so leicht in Sünden fällt. - Wirth, I. Welt. 1 A Wearelt as trinj üsch'n Hingsthaad, man egh üschen Pankuuk. - Johansen, 29. Die Welt ist rund wie ein Pferdekopf, aber nicht wie ein Pfannkuchen. 2 Ade Welt, du bist mir langweilig, ich gehe ins Kloster. - Klosterspiegel, 24, 16. 3 Ade Welt, ich gehe ins Tirol. - Simrock, 79. 4 Alle Welt hat nur Einen Willen, dass es ihr wohl ergehe. - Eiselein, 1640; Simrock, 11543. 5 Alle Welt hiät sine Pine, oawwer jeder hasset de sine. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 75, 245. 6 Alle Welt ist voller Narren. - Coler, 324b. Lat.: Stultorum plena sunt omnia. (Philippi, II, 201; Chaos, 1104.) 7 Alle Welt lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Menschen. - Simrock, 3995; Sailer, 215. 8 Aller Welt frewd führt eine Mucke auffm Schwantz hinweg. - Henisch, 1216, 27; Irenäus, Spiegel. 9 Aller Welt Geitz hat keinen boden. - Petri, II, 7. 10 Aller Welt gemeiner Lohn ist, zum Schaden noch der Hohn. - Eiselein, 542. Mhd.: Der fuchs sprach: ez ist hiur als vert, des la dich niht sein wunder, der ein gat auf, der ander under. (Fuchs und Wolf.) - Ein edele kunne steiget auf bei einem man, der dem vil wol gehelfen unde raten kan; so steigt ein hohes künne nider und rihtet sich auf nimmer[Spaltenumbruch] wider. (Spervogel.) - Swa ein künne steiget, daz ander nider seiget. (Freidank.) (Zingerle, 142.) 11 Alles auf der Welt ist eitel, wer kein Geld hat, scheisst in'n Beutel. (Ulm.) 12 Alles in de Welt, man (nur) ken Stertperücke (Schwanzperrüke). - Bueren, 42; Eichwald, 1545; Frommann, II, 392, 25. 13 Alles in der Welt ist eitel, der oi hat's Geld, der ander de Beutel. (Ulm.) 14 Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur keine Reihe von guten Tagen. - Masson, 152. 15 Alles ist in der Welt. Böhm.: Ve svete vse jest. (Celakovsky, 278.) 16 All's up de Welt, säd' de oll Mann, äwerst ken Schwansp'rück. - Schlingmann, 988; Hoefer, 722. 17 Als de Weldt ane Sonnenschyn, so ys de Ehestand ane Kinderlin; vnd alse ein Boem ane Früchte deith stan, alse syn de, so nene Kinder han. - Gryse, Fr. 83. 18 Als wir auf die Welt kamen, fanden wir keinen Berg von Gold, und wenn wir aus der Welt gehen, werden wir auch keinen mitnehmen. - Frischbier2, 4020. 19 Also gehets in der Welt, wer da leit, der leit; wer da reit, der reit. - Mathesy, 267b. 20 Also geht es in der Welt, der eine steigt, der andere fällt. - Simrock, 9858. 21 Also geht es in der Welt, ich hab' den Säckel und du hast 's Geld. Lat.: Praeterit ista dies, nescitur origo secundi, an labor, an requies; sic transit gloria mundi. (Chaos, 1016.) 22 Also ists in der welt ein sach, diser hat glück, der vngemach. - Zinkgref, IV, 412. Lat.: Non est aequalis sors omnibus et generalis. (Loci comm., 68.) 23 Also thut die Welt, sie gelobet wohl und gibt bös Geld. - Eiselein, 639. 24 An der Welt ist alle Straff verloren. - Petri, II, 15. 25 An der Welt ist Tauff und Krisam verloren. - Luther's Tischr., 235a. 26 Anderswo ist die Welt auch nicht mit Bretern verschlagen. - Mayer, II, 164. 27 As män hat die(se) Welt, hot män jene Welt au. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Wer sein jetziges Leben dem Guten zuwendet, wird auch das künftige geniessen. 28 Auf der weiten Welt sich freuen, das sind Sprünge zum Bereuen. - Hlawatsch, 235. 29 Auf der Welt ist alles eitel. - Klix, 122. 30 Ba bliffi (wo bleiben wir) wann de Welt verget? Dann krepe-wi (kriechen wir) innen Backuowen. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 187; Woeste, 81, 385. Um die ans Brot gewöhnten Propheten lächerlich zu machen. 31 Bäter in de wide Welt als in 'n engen Bauk. (Oldenburg.) - Goldschmidt, II, 30. 32 Besser in der Welt, als in einem Hauss. - Lehmann, 686, 1. Sagt der Reiselustige. Lat.: Peregrinari quam domi morari praestat. 33 Beter in de wit' Welt, as in den engen Bauk, säd' de Diern1, un let enen striken. - Hoefer, 240; Schlingmann, 150. 1) In einer aus Göttingen eingesandten Lesart dieses Sprichworts sagt es der "Holländer". Holl.: Beter in de ruime wereld dan in den naauwen buik. (Harrebomee, II, 450a.) 34 Bey der Welt ist kein danck zu verdienen. - Petri, II, 42. 35 D' Welt bleibt Welt und riisst si um's Geld. - Sutermeister, 124. 36 D' Welt is en ewige Heuet, die eine mache Schöchli, die andere verzeddlet si wider. - Sutermeister, 143. 37 D' Welt ist kei Strumpf. - Sutermeister, 144.
[Spaltenumbruch] 12 Wenn die stolze Welle aus dem See springt, wird sie vom Ufer aufgesogen. 13 Wenn die Welle im Ocean sich hebt, so hebt sich auch die im Golf. (Abyssinien.) 14 Wenn die Wellen schlagen, sieht man, wer Schiffmann ist. – Parömiakon, 1497. 15 Wer die Wellen fürchtet, muss nicht aufs Meer gehen. Die Russen: Wenn man aufs Meer fährt, denkt man der Wellen nicht. (Altmann V, 74.) 16 Wie hoch sich auch die Welle heben mag, sie gehört doch zum Meer. *17 In der Welle sitzen. *18 Mit der Welle fortschwimmen. (Eifel.) Mit der Welt fortschreiten, der Entwickelung folgen. *19 Was für Wellen und für Flammen schlagen über mir zusammen! Ein volksthümlich gewordener Ausruf aus einem Trauergedicht auf den Tod der ersten Gattin des Dichters Fr. R. Ludw. Freiherr von Canitz, der am 11. August 1699 zu Berlin starb. (Vgl. Vilmar, Geschichte der deutschen Nationalliteratur, II, 377.) *20 Wider die Welle disputiren. – Fabricius, 16. Lat.: Fluctibus obloqui. Welmödig. * Hä es esu welmödeg we en Beckersch Verken. (Köln.) – Weyden, II, 6. Er ist so muthwillig wie eines Bäckers Ferkel. Welscher. 1 Der Welschen andacht vnd der Teutschen fasten sind alle einer bonen werd. – Henisch, 452, 24. Lat.: Italorum devotio et Germanorum ieiunia fabam valent omnia. (Henisch, 452, 25.) 2 Vor rothen Welschen, weissen Franzosen und schwarzen Deutschen hüte dich. It.: Ingles (tedesco) italianato, diavolo incarnato. 3 Wann einer ein halben Welschen im Hauss hat, so hat er schon zu viel. – Lehmann, 372, 132. Welschkorn. 1 Junges Welschkorn prasselt, wenn man's röstet. (Surinam.) Junge Leute brausen gern auf. *2 Er will Welschkorn pflanzen mit anderer Leute Regen. Damit wollen die Neger in Surinam sagen: Verlass dich nicht auf andere. *3 Wenn er junges (neues) Welschkorn sieht, so wirft er das alte weg. Die Neger in englischen Colonien von einem Veränderlichen. Welschland. Welschland mag wol ein Paradiess heissen, weil ein jeder, so darein kommt, so leicht in Sünden fällt. – Wirth, I. Welt. 1 A Wearelt as trinj üsch'n Hingsthaad, man egh üschen Pankuuk. – Johansen, 29. Die Welt ist rund wie ein Pferdekopf, aber nicht wie ein Pfannkuchen. 2 Ade Welt, du bist mir langweilig, ich gehe ins Kloster. – Klosterspiegel, 24, 16. 3 Ade Welt, ich gehe ins Tirol. – Simrock, 79. 4 Alle Welt hat nur Einen Willen, dass es ihr wohl ergehe. – Eiselein, 1640; Simrock, 11543. 5 Alle Welt hiät sine Pine, oawwer jeder hasset de sine. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 75, 245. 6 Alle Welt ist voller Narren. – Coler, 324b. Lat.: Stultorum plena sunt omnia. 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12 Wenn die stolze Welle aus dem See springt, wird sie vom Ufer aufgesogen.
13 Wenn die Welle im Ocean sich hebt, so hebt sich auch die im Golf. (Abyssinien.)
14 Wenn die Wellen schlagen, sieht man, wer Schiffmann ist. – Parömiakon, 1497.
15 Wer die Wellen fürchtet, muss nicht aufs Meer gehen.
Die Russen: Wenn man aufs Meer fährt, denkt man der Wellen nicht. (Altmann V, 74.)
16 Wie hoch sich auch die Welle heben mag, sie gehört doch zum Meer.
*17 In der Welle sitzen.
*18 Mit der Welle fortschwimmen. (Eifel.)
Mit der Welt fortschreiten, der Entwickelung folgen.
*19 Was für Wellen und für Flammen schlagen über mir zusammen!
Ein volksthümlich gewordener Ausruf aus einem Trauergedicht auf den Tod der ersten Gattin des Dichters Fr. R. Ludw. Freiherr von Canitz, der am 11. August 1699 zu Berlin starb. (Vgl. Vilmar, Geschichte der deutschen Nationalliteratur, II, 377.)
*20 Wider die Welle disputiren. – Fabricius, 16.
Lat.: Fluctibus obloqui.
Welmödig.
* Hä es esu welmödeg we en Beckersch Verken. (Köln.) – Weyden, II, 6.
Er ist so muthwillig wie eines Bäckers Ferkel.
Welscher.
1 Der Welschen andacht vnd der Teutschen fasten sind alle einer bonen werd. – Henisch, 452, 24.
Lat.: Italorum devotio et Germanorum ieiunia fabam valent omnia. (Henisch, 452, 25.)
2 Vor rothen Welschen, weissen Franzosen und schwarzen Deutschen hüte dich.
It.: Ingles (tedesco) italianato, diavolo incarnato.
3 Wann einer ein halben Welschen im Hauss hat, so hat er schon zu viel. – Lehmann, 372, 132.
Welschkorn.
1 Junges Welschkorn prasselt, wenn man's röstet. (Surinam.)
Junge Leute brausen gern auf.
*2 Er will Welschkorn pflanzen mit anderer Leute Regen.
Damit wollen die Neger in Surinam sagen: Verlass dich nicht auf andere.
*3 Wenn er junges (neues) Welschkorn sieht, so wirft er das alte weg.
Die Neger in englischen Colonien von einem Veränderlichen.
Welschland.
Welschland mag wol ein Paradiess heissen, weil ein jeder, so darein kommt, so leicht in Sünden fällt. – Wirth, I.
Welt.
1 A Wearelt as trinj üsch'n Hingsthaad, man egh üschen Pankuuk. – Johansen, 29.
Die Welt ist rund wie ein Pferdekopf, aber nicht wie ein Pfannkuchen.
2 Ade Welt, du bist mir langweilig, ich gehe ins Kloster. – Klosterspiegel, 24, 16.
3 Ade Welt, ich gehe ins Tirol. – Simrock, 79.
4 Alle Welt hat nur Einen Willen, dass es ihr wohl ergehe. – Eiselein, 1640; Simrock, 11543.
5 Alle Welt hiät sine Pine, oawwer jeder hasset de sine. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 75, 245.
6 Alle Welt ist voller Narren. – Coler, 324b.
Lat.: Stultorum plena sunt omnia. (Philippi, II, 201; Chaos, 1104.)
7 Alle Welt lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Menschen. – Simrock, 3995; Sailer, 215.
8 Aller Welt frewd führt eine Mucke auffm Schwantz hinweg. – Henisch, 1216, 27; Irenäus, Spiegel.
9 Aller Welt Geitz hat keinen boden. – Petri, II, 7.
10 Aller Welt gemeiner Lohn ist, zum Schaden noch der Hohn. – Eiselein, 542.
Mhd.: Der fuchs sprach: ez ist hiur als vert, des lâ dich niht sîn wunder, der ein gât ûf, der ander under. (Fuchs und Wolf.) – Ein edele kunne stîget ûf bî einem man, der dem vil wol gehelfen unde râten kan; sô stîgt ein hohes künne nider und rihtet sich ûf nimmer
wider. (Spervogel.) – Swa ein künne stîget, daz ander nider sîget. (Freidank.) (Zingerle, 142.)
11 Alles auf der Welt ist eitel, wer kein Geld hat, scheisst in'n Beutel. (Ulm.)
12 Alles in de Welt, man (nur) kên Stêrtperücke (Schwanzperrüke). – Bueren, 42; Eichwald, 1545; Frommann, II, 392, 25.
13 Alles in der Welt ist eitel, der oi hat's Geld, der ander de Beutel. (Ulm.)
14 Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur keine Reihe von guten Tagen. – Masson, 152.
15 Alles ist in der Welt.
Böhm.: Ve svĕtĕ vše jest. (Čelakovsky, 278.)
16 All's up de Welt, säd' de oll Mann, äwerst kên Schwansp'rück. – Schlingmann, 988; Hoefer, 722.
17 Als de Weldt ane Sonnenschyn, so ys de Ehestand ane Kinderlin; vnd alse ein Boem ane Früchte deith stan, alse syn de, so nene Kinder han. – Gryse, Fr. 83.
18 Als wir auf die Welt kamen, fanden wir keinen Berg von Gold, und wenn wir aus der Welt gehen, werden wir auch keinen mitnehmen. – Frischbier2, 4020.
19 Also gehets in der Welt, wer da leit, der leit; wer da reit, der reit. – Mathesy, 267b.
20 Also geht es in der Welt, der eine steigt, der andere fällt. – Simrock, 9858.
21 Also geht es in der Welt, ich hab' den Säckel und du hast 's Geld.
Lat.: Praeterit ista dies, nescitur origo secundi, an labor, an requies; sic transit gloria mundi. (Chaos, 1016.)
22 Also ists in der welt ein sach, diser hat glück, der vngemach. – Zinkgref, IV, 412.
Lat.: Non est aequalis sors omnibus et generalis. (Loci comm., 68.)
23 Also thut die Welt, sie gelobet wohl und gibt bös Geld. – Eiselein, 639.
24 An der Welt ist alle Straff verloren. – Petri, II, 15.
25 An der Welt ist Tauff und Krisam verloren. – Luther's Tischr., 235a.
26 Anderswo ist die Welt auch nicht mit Bretern verschlagen. – Mayer, II, 164.
27 As män hat die(se) Welt, hot män jene Welt au. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Wer sein jetziges Leben dem Guten zuwendet, wird auch das künftige geniessen.
28 Auf der weiten Welt sich freuen, das sind Sprünge zum Bereuen. – Hlawatsch, 235.
29 Auf der Welt ist alles eitel. – Klix, 122.
30 Ba bliffi (wo bleiben wir) wann de Welt verget? Dann krêpe-wi (kriechen wir) innen Backuowen. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 187; Woeste, 81, 385.
Um die ans Brot gewöhnten Propheten lächerlich zu machen.
31 Bäter in de wide Welt als in 'n engen Bûk. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 30.
32 Besser in der Welt, als in einem Hauss. – Lehmann, 686, 1.
Sagt der Reiselustige.
Lat.: Peregrinari quam domi morari praestat.
33 Bêter in de wit' Welt, as in den engen Bûk, säd' de Diern1, un lêt enen striken. – Hoefer, 240; Schlingmann, 150.
1) In einer aus Göttingen eingesandten Lesart dieses Sprichworts sagt es der „Holländer“.
Holl.: Beter in de ruime wereld dan in den naauwen buik. (Harrebomée, II, 450a.)
34 Bey der Welt ist kein danck zu verdienen. – Petri, II, 42.
35 D' Welt blîbt Welt und riisst si um's Geld. – Sutermeister, 124.
36 D' Welt is en ewige Heuet, die eine mache Schöchli, die andere verzeddlet si wider. – Sutermeister, 143.
37 D' Welt ist kei Strumpf. – Sutermeister, 144.
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