Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 38 Da hat die Welt gar seltsam sich umgewendt, wo die Frau über den Mann führt das Regiment. 39 Das ist das Beste in der Welt, dass der Tod nimmt an kein Geld, sonst würden die reichen Gesellen die Armen vor die Lucken stellen. - Birlinger, 1189. 40 Das ist das beste in der Welt, dass Tod und Teufel nimmt kein Geld, sonst müsste mancher arme Gesell für den Reichen in die Höll'. 41 Das ist deine Welt, worin du dich selbst befindest. - Burckhardt, 257. Geniesse den gegenwärtigen Augenblick. 42 Das ist der Welt Art, dass sie die Wahrheit auf die Feiertage spart. Lat.: Quid nocet ex falso bona pectore fundere verba illud enim dicens nequitiosus homo est. (Sutor, 478.) 43 Das ist der Welt ein lieber Mann, der alles zum besten deuten kann, - Petri, II, 65; Henisch, 684, 9. 44 Das ist der Welt sitt, frewd bringt trawren mit. - Henisch, 1216, 39; Petri, II, 65. 45 Das ist der Welt statt, thu mir guts, ich thu dir quad. - Petri, II, 65. 46 De gansse Weld es verrücked, har de Kärl saght, doa har de Frau den Man eplücked1. (Halver in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 257, 74. 1) Gepflückt, d. h. hier: gerauft. 47 De ganze Welt is vull Pein, man elk föhlt (oder: jeder hett) sein. - Kern, 1571. 48 De Wäld äs griss, awer de Mäinjtsch bedrei sich doch nit drän. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1092. 49 De Wält wirt näkesst beiesser. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 706. 50 De Weireld is an Bolle (Ball, Kugel), we droayen (drehen) ol a litje (ein wenig). (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 689, 34. 51 De Welt dreit sück, sä de Voss, do satt he up'n Rullforstert. - Kern, 870. D. i. auf dem Ende eines Rollbaums. 52 De Welt es en dull Duorp, ik hewwe men 't Liggen drin. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 187, 81; Woeste, 80, 355. 53 De Welt hangt in de Bumbam. (Ostfries.) - Hauskalender, III. 54 De Welt heft sick ummekert, drum so hebbe ick Essel pipen gelert. - Pistor., VII, 10; hochdeutsch bei Simrock, 2171. Die Welt hat sich umgekehrt, drum hab' ich Esel pfeiffen gelernt. Lat.: Mundus est immutatus ac perversus, ideo asinus fistula canere didicit. (Pistor., VII, 10.) 55 De Welt is vull Pein, elk fölt sein. - Frommann, III, 430, 278; Goldschmidt, 161; Eichwald, 2040; Stürenburg, 175a; Bueren, 327; Hauskalender, III. 56 De Welt is vuller Haken un Oesen. - Lyra, 92. 57 Der argen Welt thut niemand recht. - Petri, II, 81. 58 Der ist noch nicht zur Welt gekommen, dem alles gelänge, was er unternommen. 59 Der kommt in der Welt nicht weit, der alles auf seinen Kopf setzt. Böhm.: Malo ten v svete sprayi, kdo vse na sovu hlavu stavi. (Celakovsky, 204.) Poln.: Co sie na rozum vydaja radzi tacy upadaja. (Celakovsky, 204.) 60 Der newen Weldt Geldt hat zur närrin gemacht die alte Welt. - Lehmann, 892, 15. 61 Der Welt brauch vnd ander Leut Exempel entschuldigt (beschilt) niemand. - Petri, II, 113; Graf, 12, 155. 62 Der Welt dient man mit gaben, Gott mit nemen vnd dancken. - Henisch, 644, 22; Petri, II, 113. [Spaltenumbruch] 63 Der Welt Ehre findet sich am Ende. - Lehmann, II, 68, 201; Henisch, 887; Petri, II, 13. 64 Der Welt fehlt nichts als Treu und Geld. "Es mangelt keines nicht der übergrossen Welt als alte teutsche Treu und dann auch altes Geld." (Gerlach, 281.) 65 Der Welt Freud hat viel gallen. - Petri, II, 142. 66 Der Welt Freud' hat zum Ende Herzeleid. Mhd.: Aller der welte fröide nimet ende mit swerem herzenleide. (Heinrich von Augustenburg.) (Vgl. Fr. Pfeiffer, Sprüche deutscher Mystiker in Germania, III, 226.) Holl.: Des werelds vreugde verheugt nimmer lang. (Harrebomee, II, 450b.) 67 Der Welt Freude ist gering. - Irenäus, Spiegel. 68 Der Welt freundschafft ist Gottes Feindschafft. - Jak. 4, 4 u. 5; Petri, II, 113; Henisch, 1225, 63; Härlin, 38; Schulze, 288. 69 Der Welt frid ist der höchst vnfrid vnd feindtschafft Gottes. - Henisch, 1243, 29. 70 Der welt glaub stat, der recht glaub gath. - Franck, Paradoxa, 114a. Jener ist erstarrt, dieser entwickelt sich mit dem Leben. 71 Der Welt Gott heisst Bauch. - Mathesy, 208a. 72 Der Welt grim ist der frommen gewinn. - Henisch, 1745, 18; Petri, II, 113. 73 Der Welt Gut ist Ebb' und Flut. 74 Der Welt Herrlichkeit währt nur kurze Zeit. - Parömiakon, 2204. Mhd.: Dirre werlde vröude ist ein lehen und unstaeter kouf. (Herzog Ernst.) (Zingerle, 87.) Lat.: Sic transit gloria mundi. (Egeria, 280.) 75 Der Welt Herrschafft ist die grösseste Knechtschafft. - Petri, II, 113. 76 Der Welt ist Geld und Ehr ein Ursach aller Lehr. - Chaos, 360. 77 Der Welt ist nicht zu helffen; hebet man sie auf einer seite in sattel, so fellet sie auf der andern herunter. - Herberger, I, 296. 78 Der Welt Lohn ist für Gutes Uebels thon. - Petri, II, 113. 79 Der Welt lohn ist, guts mit bösem vergelten. - Eyering, I, 762. 80 Der Welt Lohn ist Undankbarkeit. - Opel, 371. 81 Der Welt lust ist verlust. - Latendorf II, 8; Lehmann, II, 68, 202. 82 Der welt lust ist vnlust. - Agricola I, 239; Latendorf III, 151; Tappius, 25b; Eyering, I, 592; Petri, II, 114; Körte, 6684. Holl.: Des werelds blijdschap scheidt met druk. (Harrebomee, II, 450b.) - Die vrouwede dusser werlt hebben vele gallen. (Tunn., 113.) - 'S werelds lust is onlust. (Harrebomee, II, 452b.) Lat.: Fellis habent multum fallacis gaudia mundi. (Tunn., 113.) - Mundi suavitas insuavis. - Gratia coeniflui tota est ingratia mundi: Dulcia pro summa condit amaritie. (Glandorp, I, 17, 87.) 83 Der Welt Lust währt so lange als ein Löffel von Brot. 84 Der Welt Reim heisst: Ich bin mir der Neheste. Lat.: Semper tibi pro primus esto. (Franck, Zeytbuch, CCLXVIIb.) 85 Der Welt Reim heisst: wer reit, der reit, wer leit, der leit. - Franck, Zeytbuch, CCXLVIIb. 86 Der Welt ruhm ist ein Wiesenblum. - Henisch, 1781, 27. 87 Der Welt Ruhm und Ehr' ist nichtig (eitel) und leer. Mhd.: Der welte preis zersmilzt als ein eis. (Colm.) (Zingerle, 172.) 88 Der Welt Wein wird gar leicht zu Essig. - Parömiakon, 3172. 89 Der Welt werck ist alles motten vnd fewr werck. - Henisch, 330, 58. 90 Die alte Welt gab gülden Geschirr zum Gottes Hauss, die newe nimpts wider drauss. - Petri, II, 122. 91 Die alte Welt lobt mancher und thut, was der neuen gefällt.
[Spaltenumbruch] 38 Da hat die Welt gar seltsam sich umgewendt, wo die Frau über den Mann führt das Regiment. 39 Das ist das Beste in der Welt, dass der Tod nimmt an kein Geld, sonst würden die reichen Gesellen die Armen vor die Lucken stellen. – Birlinger, 1189. 40 Das ist das beste in der Welt, dass Tod und Teufel nimmt kein Geld, sonst müsste mancher arme Gesell für den Reichen in die Höll'. 41 Das ist deine Welt, worin du dich selbst befindest. – Burckhardt, 257. Geniesse den gegenwärtigen Augenblick. 42 Das ist der Welt Art, dass sie die Wahrheit auf die Feiertage spart. Lat.: Quid nocet ex falso bona pectore fundere verba illud enim dicens nequitiosus homo est. (Sutor, 478.) 43 Das ist der Welt ein lieber Mann, der alles zum besten deuten kann, – Petri, II, 65; Henisch, 684, 9. 44 Das ist der Welt sitt, frewd bringt trawren mit. – Henisch, 1216, 39; Petri, II, 65. 45 Das ist der Welt statt, thu mir guts, ich thu dir quad. – Petri, II, 65. 46 De gansse Weld es verrücked, har de Kärl saght, doa har de Frau den Man eplücked1. (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 257, 74. 1) Gepflückt, d. h. hier: gerauft. 47 De ganze Welt is vull Pîn, man elk föhlt (oder: jeder hett) sîn. – Kern, 1571. 48 De Wäld äs griss, awer de Mäinjtsch bedrî sich doch nit drän. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1092. 49 De Wält wirt näkesst bîesser. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 706. 50 De Weireld is an Bolle (Ball, Kugel), we droayen (drehen) ol a litje (ein wenig). (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 689, 34. 51 De Welt dreit sück, sä de Voss, do satt he up'n Rullfôrstert. – Kern, 870. D. i. auf dem Ende eines Rollbaums. 52 De Welt es en dull Duorp, ik hewwe men 't Liggen drin. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 187, 81; Woeste, 80, 355. 53 De Welt hangt in de Bumbam. (Ostfries.) – Hauskalender, III. 54 De Welt heft sick ummekêrt, drum so hebbe ick Essel pipen gelêrt. – Pistor., VII, 10; hochdeutsch bei Simrock, 2171. Die Welt hat sich umgekehrt, drum hab' ich Esel pfeiffen gelernt. Lat.: Mundus est immutatus ac perversus, ideo asinus fistula canere didicit. (Pistor., VII, 10.) 55 De Welt is vull Pîn, elk fölt sîn. – Frommann, III, 430, 278; Goldschmidt, 161; Eichwald, 2040; Stürenburg, 175a; Bueren, 327; Hauskalender, III. 56 De Welt is vuller Haken un Oesen. – Lyra, 92. 57 Der argen Welt thut niemand recht. – Petri, II, 81. 58 Der ist noch nicht zur Welt gekommen, dem alles gelänge, was er unternommen. 59 Der kommt in der Welt nicht weit, der alles auf seinen Kopf setzt. Böhm.: Málo ten v svĕtĕ sprayí, kdo vše na sovu hlavu staví. (Čelakovsky, 204.) Poln.: Co się na rozum vydają radzi tacy upadaja. (Čelakovsky, 204.) 60 Der newen Weldt Geldt hat zur närrin gemacht die alte Welt. – Lehmann, 892, 15. 61 Der Welt brauch vnd ander Leut Exempel entschuldigt (beschilt) niemand. – Petri, II, 113; Graf, 12, 155. 62 Der Welt dient man mit gaben, Gott mit nemen vnd dancken. – Henisch, 644, 22; Petri, II, 113. [Spaltenumbruch] 63 Der Welt Ehre findet sich am Ende. – Lehmann, II, 68, 201; Henisch, 887; Petri, II, 13. 64 Der Welt fehlt nichts als Treu und Geld. „Es mangelt keines nicht der übergrossen Welt als alte teutsche Treu und dann auch altes Geld.“ (Gerlach, 281.) 65 Der Welt Freud hat viel gallen. – Petri, II, 142. 66 Der Welt Freud' hat zum Ende Herzeleid. Mhd.: Aller der welte fröide nimet ende mit swêrem herzenleide. (Heinrich von Augustenburg.) (Vgl. Fr. Pfeiffer, Sprüche deutscher Mystiker in Germania, III, 226.) Holl.: Des werelds vreugde verheugt nimmer lang. (Harrebomée, II, 450b.) 67 Der Welt Freude ist gering. – Irenäus, Spiegel. 68 Der Welt freundschafft ist Gottes Feindschafft. – Jak. 4, 4 u. 5; Petri, II, 113; Henisch, 1225, 63; Härlin, 38; Schulze, 288. 69 Der Welt frid ist der höchst vnfrid vnd feindtschafft Gottes. – Henisch, 1243, 29. 70 Der welt glaub stat, der recht glaub gath. – Franck, Paradoxa, 114a. Jener ist erstarrt, dieser entwickelt sich mit dem Leben. 71 Der Welt Gott heisst Bauch. – Mathesy, 208a. 72 Der Welt grim ist der frommen gewinn. – Henisch, 1745, 18; Petri, II, 113. 73 Der Welt Gut ist Ebb' und Flut. 74 Der Welt Herrlichkeit währt nur kurze Zeit. – Parömiakon, 2204. Mhd.: Dirre werlde vröude ist ein lêhen und unstaeter kouf. (Herzog Ernst.) (Zingerle, 87.) Lat.: Sic transit gloria mundi. 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38 Da hat die Welt gar seltsam sich umgewendt, wo die Frau über den Mann führt das Regiment.
39 Das ist das Beste in der Welt, dass der Tod nimmt an kein Geld, sonst würden die reichen Gesellen die Armen vor die Lucken stellen. – Birlinger, 1189.
40 Das ist das beste in der Welt, dass Tod und Teufel nimmt kein Geld, sonst müsste mancher arme Gesell für den Reichen in die Höll'.
41 Das ist deine Welt, worin du dich selbst befindest. – Burckhardt, 257.
Geniesse den gegenwärtigen Augenblick.
42 Das ist der Welt Art, dass sie die Wahrheit auf die Feiertage spart.
Lat.: Quid nocet ex falso bona pectore fundere verba illud enim dicens nequitiosus homo est. (Sutor, 478.)
43 Das ist der Welt ein lieber Mann, der alles zum besten deuten kann, – Petri, II, 65; Henisch, 684, 9.
44 Das ist der Welt sitt, frewd bringt trawren mit. – Henisch, 1216, 39; Petri, II, 65.
45 Das ist der Welt statt, thu mir guts, ich thu dir quad. – Petri, II, 65.
46 De gansse Weld es verrücked, har de Kärl saght, doa har de Frau den Man eplücked1. (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 257, 74.
1) Gepflückt, d. h. hier: gerauft.
47 De ganze Welt is vull Pîn, man elk föhlt (oder: jeder hett) sîn. – Kern, 1571.
48 De Wäld äs griss, awer de Mäinjtsch bedrî sich doch nit drän. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1092.
49 De Wält wirt näkesst bîesser. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 706.
50 De Weireld is an Bolle (Ball, Kugel), we droayen (drehen) ol a litje (ein wenig). (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 689, 34.
51 De Welt dreit sück, sä de Voss, do satt he up'n Rullfôrstert. – Kern, 870.
D. i. auf dem Ende eines Rollbaums.
52 De Welt es en dull Duorp, ik hewwe men 't Liggen drin. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 187, 81; Woeste, 80, 355.
53 De Welt hangt in de Bumbam. (Ostfries.) – Hauskalender, III.
54 De Welt heft sick ummekêrt, drum so hebbe ick Essel pipen gelêrt. – Pistor., VII, 10; hochdeutsch bei Simrock, 2171.
Die Welt hat sich umgekehrt, drum hab' ich Esel pfeiffen gelernt.
Lat.: Mundus est immutatus ac perversus, ideo asinus fistula canere didicit. (Pistor., VII, 10.)
55 De Welt is vull Pîn, elk fölt sîn. – Frommann, III, 430, 278; Goldschmidt, 161; Eichwald, 2040; Stürenburg, 175a; Bueren, 327; Hauskalender, III.
56 De Welt is vuller Haken un Oesen. – Lyra, 92.
57 Der argen Welt thut niemand recht. – Petri, II, 81.
58 Der ist noch nicht zur Welt gekommen, dem alles gelänge, was er unternommen.
59 Der kommt in der Welt nicht weit, der alles auf seinen Kopf setzt.
Böhm.: Málo ten v svĕtĕ sprayí, kdo vše na sovu hlavu staví. (Čelakovsky, 204.)
Poln.: Co się na rozum vydają radzi tacy upadaja. (Čelakovsky, 204.)
60 Der newen Weldt Geldt hat zur närrin gemacht die alte Welt. – Lehmann, 892, 15.
61 Der Welt brauch vnd ander Leut Exempel entschuldigt (beschilt) niemand. – Petri, II, 113; Graf, 12, 155.
62 Der Welt dient man mit gaben, Gott mit nemen vnd dancken. – Henisch, 644, 22; Petri, II, 113.
63 Der Welt Ehre findet sich am Ende. – Lehmann, II, 68, 201; Henisch, 887; Petri, II, 13.
64 Der Welt fehlt nichts als Treu und Geld.
„Es mangelt keines nicht der übergrossen Welt als alte teutsche Treu und dann auch altes Geld.“ (Gerlach, 281.)
65 Der Welt Freud hat viel gallen. – Petri, II, 142.
66 Der Welt Freud' hat zum Ende Herzeleid.
Mhd.: Aller der welte fröide nimet ende mit swêrem herzenleide. (Heinrich von Augustenburg.) (Vgl. Fr. Pfeiffer, Sprüche deutscher Mystiker in Germania, III, 226.)
Holl.: Des werelds vreugde verheugt nimmer lang. (Harrebomée, II, 450b.)
67 Der Welt Freude ist gering. – Irenäus, Spiegel.
68 Der Welt freundschafft ist Gottes Feindschafft. – Jak. 4, 4 u. 5; Petri, II, 113; Henisch, 1225, 63; Härlin, 38; Schulze, 288.
69 Der Welt frid ist der höchst vnfrid vnd feindtschafft Gottes. – Henisch, 1243, 29.
70 Der welt glaub stat, der recht glaub gath. – Franck, Paradoxa, 114a.
Jener ist erstarrt, dieser entwickelt sich mit dem Leben.
71 Der Welt Gott heisst Bauch. – Mathesy, 208a.
72 Der Welt grim ist der frommen gewinn. – Henisch, 1745, 18; Petri, II, 113.
73 Der Welt Gut ist Ebb' und Flut.
74 Der Welt Herrlichkeit währt nur kurze Zeit. – Parömiakon, 2204.
Mhd.: Dirre werlde vröude ist ein lêhen und unstaeter kouf. (Herzog Ernst.) (Zingerle, 87.)
Lat.: Sic transit gloria mundi. (Egeria, 280.)
75 Der Welt Herrschafft ist die grösseste Knechtschafft. – Petri, II, 113.
76 Der Welt ist Geld und Ehr ein Ursach aller Lehr. – Chaos, 360.
77 Der Welt ist nicht zu helffen; hebet man sie auf einer seite in sattel, so fellet sie auf der andern herunter. – Herberger, I, 296.
78 Der Welt Lohn ist für Gutes Uebels thon. – Petri, II, 113.
79 Der Welt lohn ist, guts mit bösem vergelten. – Eyering, I, 762.
80 Der Welt Lohn ist Undankbarkeit. – Opel, 371.
81 Der Welt lust ist verlust. – Latendorf II, 8; Lehmann, II, 68, 202.
82 Der welt lust ist vnlust. – Agricola I, 239; Latendorf III, 151; Tappius, 25b; Eyering, I, 592; Petri, II, 114; Körte, 6684.
Holl.: Des werelds blijdschap scheidt met druk. (Harrebomée, II, 450b.) – Die vrouwede dusser werlt hebben vele gallen. (Tunn., 113.) – 'S werelds lust is onlust. (Harrebomée, II, 452b.)
Lat.: Fellis habent multum fallacis gaudia mundi. (Tunn., 113.) – Mundi suavitas insuavis. – Gratia coeniflui tota est ingratia mundi: Dulcia pro summa condit amaritie. (Glandorp, I, 17, 87.)
83 Der Welt Lust währt so lange als ein Löffel von Brot.
84 Der Welt Reim heisst: Ich bin mir der Neheste.
Lat.: Semper tibi pro primus esto. (Franck, Zeytbuch, CCLXVIIb.)
85 Der Welt Reim heisst: wer reit, der reit, wer leit, der leit. – Franck, Zeytbuch, CCXLVIIb.
86 Der Welt ruhm ist ein Wiesenblum. – Henisch, 1781, 27.
87 Der Welt Ruhm und Ehr' ist nichtig (eitel) und leer.
Mhd.: Der welte prîs zersmilzt als ein îs. (Colm.) (Zingerle, 172.)
88 Der Welt Wein wird gar leicht zu Essig. – Parömiakon, 3172.
89 Der Welt werck ist alles motten vnd fewr werck. – Henisch, 330, 58.
90 Die alte Welt gab gülden Geschirr zum Gottes Hauss, die newe nimpts wider drauss. – Petri, II, 122.
91 Die alte Welt lobt mancher und thut, was der neuen gefällt.
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