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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] Mundus vult decipi, ergo sey bschiss jr Recipe." Und Bl. A, 4b: "So bleibt das Sprichwort vnerlogen, dass Mundus will beschissen sein, das ist Immund sein, gar vnreyn." "Als der Cardinal Caraffa, der päpstliche Gesandte, in Frankreich einzog vnd das Volck heftig zulief vnd vor jhm niederfiel, sprach er oft lachend: >Die weil das Volck betrogen seyn wil, so sey es betrogen.<" (Zinkgref, IV, 231.)

297 Die Welt will betrogen sein, sagte der Krämer, und mischte Mäusedreck unter den Pfeffer.

Holl.: Mundus vult decipi, zei de kwakzalver op het theater, en hij verkocht den lui krotensop voer oogwater. (Harrebomee, I, 452a.)

298 Die Welt will betrogen vnd genarret sein, das tregt manchen fette Schwein in die Küchen ein. - Henisch, 352, 39; Petri, II, 151.

299 Die Welt will einen Papst haben.

"Die Welt wil vnd muss ein Bapst haben, dem sie zu dienst wol alles glaub, vnd solt se jhn stelen, oder auss der Erden graben; vnd name man jr alle Tag einen, sie suchte bald ein andern." (Franck, Weltbuch, CLXIa.)

300 Die Welt will grob Garn, das sie sieht und tastet. - Simrock, 3017; Eiselein, 206.

301 Die Welt will Nachteulen han, sich zu verwundern. - Simrock, 7282; Eiselein, 484.

302 Die Welt wird immer ärger.

Mhd.: Die werlde wirt von tage ze tage ie erger und wilder, daz ist mein klage. (Renner.) - Denne dise werlde ie swinder ie grimmer leider wirt von tage ze tage. (Renner.) - Diu welt diu wirt noch boeser vil, hoere ich die weisen liute sagen. (Sonnenburg.) - Ja ist ez so ie lenger so ie boeser in der kristenheit. (Neidhart.) - Je elter und ie erger wirt der werlte leben. (Frauenlob.) - Wan so diu werlde ie lenger stet so groze unzuht ie verrer get. (Renner.) (Zingerle, 173.)

303 Die Welt wird immer klüger.

Frz.: Le monde n'est plus grue.

304 Die Welt wird immer schlechter, sagte die taube Frau, selbst die Hähne krähten so schön, als ich jung war.

Holl.: Vroeger kraaiden de hanen nog, zei doove Jurien, maar thans gapen ze slechts. (Harrebomee, I, 368b.)

305 Die Welt wird je elter vnd lenger, je arger vnd karger. - Petri, II, 151.

306 Die Welt wird mit wenig witz regiert. - Lehmann, 885, 8; Grubb, 88.

307 Die Welt wird nach Gedanken regiert.

308 Die Welt wird nur mit Wahn regiert.

309 Die Welt züchtigt wohl. - Bertram, 70.

310 Dieser Welt frewd hat vil Gallen. - Henisch, 1216, 55.

311 Dies ist der werelt eyn: Man spricht Jha vnd meint Nein. - Weinsberg, 35.

312 Ei d'r Walt is iberoll gutt Brut assen, sagt der lausitzer Bauernknecht, wenn ihm der Dienst gekündigt wird. (Oberlausitz.) - Eichwald, 2039.

313 Ein Welt ist wider die ander. - Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 73.

314 Eine Hälfte der Welt quält die andere.

Holl.: De eene helfte van de wereld kwelt de andere. (Harrebomee, II, 450a.)

315 Eine Hälfte der Welt verlacht die andere. - Simrock, 11544; Eiselein, 640.

316 Em kan nit de Wärld an Hols nien. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 745.

Die "Welt an Hals nehmen" heisst a) fliehen vom Hause, aus der Heimat in die Welt, b) fliehen aus (dem Geräusch) der Welt in die stille Zurückgezogenheit und c) aus dem Leben (Selbstmord).

317 Es bringt der eine so viel mit vff die Welt, als der ander. - Petri, II, 243.

318 Es fehlt der Welt noch an Münze, Holz und guten Freunden. - Simrock, 2718.

319 Es geht nirgends wunderlicher zu als in der Welt.

Lat.: Per varios casus praeceps rota volvitur. (Philippi, II, 94.)

320 Es geht so in der Welt, der eine steigt, der andere fällt. - Grubb, 148.

321 Es gibt in der Welt viel Lappen, denen nur abgehen die (Narren-)Kappen. - Chaos, 953.

322 Es ist alle Tage der dritte Theil der Welt feil. - Simrock, 2352.

[Spaltenumbruch] 323 Es ist alles Welt. - Klix, 122.

324 Es ist auf der Welt kein besser Ding als Kohlkraut und Schwinis drin.

325 Es ist der welt alte art, dass sie die wahrheyt zu ehren an die feiertag spart. - Franck, II, 170b.

326 Es ist in der Welt keine grössere Sünde als arm sein. - Winckler, II, 54.

327 Es ist in der Welt (alles nur) vmb das liebe gelt zu thun. - Henisch, 1468, 54; Petri, II, 259.

328 Es ist itz ein gantz glüh newe Welt; die Amtleuth vnd Adel wöllen nicht Herrscher seyn es sey dem Adel zu nahe; Juristen wollen nicht Schirmer seyn, es sey gefährlich bey grossen Herren; die Heiligen wollen nicht Straffer seyn, es verdreusst die Leuth. - Henisch, 1669, 41; Petri, II, 264.

329 Es ist jetzt der Welt sitt, wer nicht schmaichelt, den liebt man nitt. - Gruter, III, 33; Lehmann, II, 155, 135; Petri, II, 264.

Lat.: Si uis laudari, si uis charusque uocari, discas adulari: nam tales sunt modo chari. (Loci comm., 14.)

330 Es ist jetzt eine böse Welt. - Mayer, II, 50.

331 Es ist jetzt in der Welt alles nur vmb das liebe Geld zu thun. - Petri, II, 259.

332 Es ist jetzt in der Welt kein grösser Herr, denn Knecht vnd Magd. - Petri, II, 264.

333 Es ist jetzt in der welt Sitten, wo zween gehen, tragen sie den dritten. - Petri, II, 264; Henisch, 754, 16.

334 Es ist jetztunder in der Welt, dass jeder redt, was jhm gefällt; und solt es mancher thun am Tag, er würd sich bedencken, was er sag. - Pauli, Schimpff, 303.

335 Es ist nichts Aergers in der Welt, als keifende Frauen, falsche Freunde und böses Geld.

Holl.: Niets ergers is ter wereld te vinden, dan kwade vrouwen en valsche vrinden. (Harrebomee, II, 452a.)

336 Es ist nichts in der Welt, sagte jener Junge; im Sommer donnert's, und im Winter muss man in die Schule. (Oderbruch.) - Engelien 223, 161.

337 Es ist nichts leichter in der Welt, als wohlzuthun mit fremdem Geld.

338 Es ist verlohren mit dieser Welt, einem jeden nur das zeitlich gefält. - Lehmann, II, 156, 161.

339 Es mag einer lieber die halbe Welt wider sich haben, denn eines Christen seuffzen vnd beten. - Henisch, 339, 34; Petri, I, 37.

340 Es mag in der Welt geschehen, was will, so ist ein Pfaffe dabei im Spiel.

Lat.: Quidquid agit mundus, monachus vult esse secundus. (Binder II, 2835; Zinkgref, III, 2.)

341 Es mangelt nichts der grossen Welt als deutsche Treu und altes Geld.

342 Es nem offt einer nicht die Welt, dass man jhm in sein gewissen solt sehen, es were dann sauber mit einem Strohwisch vnnd scharpffer Laug geputzt. - Lehmann, 313, 35.

343 Es seyndt zwu welt, eine zürnt, die ander gibt nichts darauff. - Gruter, I, 38; Petri, II, 296; Egenolff, 180a; Henisch, 1379, 44; Chaos, 577; Simrock, 11546; Eiselein, 640.

344 Es wandert einer durch die Welt manch Jahr und bleibt, wie er war.

Frz.: Rarement a courir le monde on devient plus homme de bien. (Cahier, 458.)

345 Es wird der Welt noch an drei Dingen fehlen: an Holz, an guter Münze und an guten Pfründen (Freunden). - Apophthegmata Phil. Melanchthonis; Pistor., VII, 16.

346 Et äs vilet, wat de Wält hält. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 779.

347 Gebrauch der Welt, aber lass sie dich nicht gefangen nehmen. - Henisch, 1395, 3; Petri, II, 325.


[Spaltenumbruch] Mundus vult decipi, ergo sey bschiss jr Recipe.“ Und Bl. A, 4b: „So bleibt das Sprichwort vnerlogen, dass Mundus will beschissen sein, das ist Immund sein, gar vnreyn.“ „Als der Cardinal Caraffa, der päpstliche Gesandte, in Frankreich einzog vnd das Volck heftig zulief vnd vor jhm niederfiel, sprach er oft lachend: ›Die weil das Volck betrogen seyn wil, so sey es betrogen.‹“ (Zinkgref, IV, 231.)

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298 Die Welt will betrogen vnd genarret sein, das tregt manchen fette Schwein in die Küchen ein.Henisch, 352, 39; Petri, II, 151.

299 Die Welt will einen Papst haben.

„Die Welt wil vnd muss ein Bapst haben, dem sie zu dienst wol alles glaub, vnd solt se jhn stelen, oder auss der Erden graben; vnd nâme man jr alle Tag einen, sie suchte bald ein andern.“ (Franck, Weltbuch, CLXIa.)

300 Die Welt will grob Garn, das sie sieht und tastet.Simrock, 3017; Eiselein, 206.

301 Die Welt will Nachteulen han, sich zu verwundern.Simrock, 7282; Eiselein, 484.

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Frz.: Le monde n'est plus grue.

304 Die Welt wird immer schlechter, sagte die taube Frau, selbst die Hähne krähten so schön, als ich jung war.

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307 Die Welt wird nach Gedanken regiert.

308 Die Welt wird nur mit Wahn regiert.

309 Die Welt züchtigt wohl.Bertram, 70.

310 Dieser Welt frewd hat vil Gallen.Henisch, 1216, 55.

311 Dies ist der werelt eyn: Man spricht Jha vnd meint Nein.Weinsberg, 35.

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313 Ein Welt ist wider die ander.Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 73.

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315 Eine Hälfte der Welt verlacht die andere.Simrock, 11544; Eiselein, 640.

316 Em kân nit de Wärld an Hols nien. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 745.

Die „Welt an Hals nehmen“ heisst a) fliehen vom Hause, aus der Heimat in die Welt, b) fliehen aus (dem Geräusch) der Welt in die stille Zurückgezogenheit und c) aus dem Leben (Selbstmord).

317 Es bringt der eine so viel mit vff die Welt, als der ander.Petri, II, 243.

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329 Es ist jetzt der Welt sitt, wer nicht schmaichelt, den liebt man nitt.Gruter, III, 33; Lehmann, II, 155, 135; Petri, II, 264.

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345 Es wird der Welt noch an drei Dingen fehlen: an Holz, an guter Münze und an guten Pfründen (Freunden).Apophthegmata Phil. Melanchthonis; Pistor., VII, 16.

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[[85]/0097] Mundus vult decipi, ergo sey bschiss jr Recipe.“ Und Bl. A, 4b: „So bleibt das Sprichwort vnerlogen, dass Mundus will beschissen sein, das ist Immund sein, gar vnreyn.“ „Als der Cardinal Caraffa, der päpstliche Gesandte, in Frankreich einzog vnd das Volck heftig zulief vnd vor jhm niederfiel, sprach er oft lachend: ›Die weil das Volck betrogen seyn wil, so sey es betrogen.‹“ (Zinkgref, IV, 231.) 297 Die Welt will betrogen sein, sagte der Krämer, und mischte Mäusedreck unter den Pfeffer. Holl.: Mundus vult decipi, zei de kwakzalver op het theater, en hij verkocht den lui krotensop voer oogwater. (Harrebomée, I, 452a.) 298 Die Welt will betrogen vnd genarret sein, das tregt manchen fette Schwein in die Küchen ein. – Henisch, 352, 39; Petri, II, 151. 299 Die Welt will einen Papst haben. „Die Welt wil vnd muss ein Bapst haben, dem sie zu dienst wol alles glaub, vnd solt se jhn stelen, oder auss der Erden graben; vnd nâme man jr alle Tag einen, sie suchte bald ein andern.“ (Franck, Weltbuch, CLXIa.) 300 Die Welt will grob Garn, das sie sieht und tastet. – Simrock, 3017; Eiselein, 206. 301 Die Welt will Nachteulen han, sich zu verwundern. – Simrock, 7282; Eiselein, 484. 302 Die Welt wird immer ärger. Mhd.: Die werlde wirt von tage ze tage ie erger und wilder, daz ist mîn klage. (Renner.) – Denne dise werlde ie swinder ie grimmer leider wirt von tage ze tage. (Renner.) – Diu welt diu wirt noch boeser vil, hoere ich die wîsen liute sagen. (Sonnenburg.) – Ja ist ez sô ie lenger sô ie boeser in der kristenheit. (Neidhart.) – Je elter und ie erger wirt der werlte leben. (Frauenlob.) – Wan sô diu werlde ie lenger stêt sô grôze unzuht ie verrer gêt. (Renner.) (Zingerle, 173.) 303 Die Welt wird immer klüger. Frz.: Le monde n'est plus grue. 304 Die Welt wird immer schlechter, sagte die taube Frau, selbst die Hähne krähten so schön, als ich jung war. Holl.: Vroeger kraaiden de hanen nog, zei doove Juriën, maar thans gapen ze slechts. (Harrebomée, I, 368b.) 305 Die Welt wird je elter vnd lenger, je arger vnd karger. – Petri, II, 151. 306 Die Welt wird mit wenig witz regiert. – Lehmann, 885, 8; Grubb, 88. 307 Die Welt wird nach Gedanken regiert. 308 Die Welt wird nur mit Wahn regiert. 309 Die Welt züchtigt wohl. – Bertram, 70. 310 Dieser Welt frewd hat vil Gallen. – Henisch, 1216, 55. 311 Dies ist der werelt eyn: Man spricht Jha vnd meint Nein. – Weinsberg, 35. 312 Ei d'r Walt is iberoll gutt Brut assen, sagt der lausitzer Bauernknecht, wenn ihm der Dienst gekündigt wird. (Oberlausitz.) – Eichwald, 2039. 313 Ein Welt ist wider die ander. – Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 73. 314 Eine Hälfte der Welt quält die andere. Holl.: De eene helfte van de wereld kwelt de andere. (Harrebomée, II, 450a.) 315 Eine Hälfte der Welt verlacht die andere. – Simrock, 11544; Eiselein, 640. 316 Em kân nit de Wärld an Hols nien. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 745. Die „Welt an Hals nehmen“ heisst a) fliehen vom Hause, aus der Heimat in die Welt, b) fliehen aus (dem Geräusch) der Welt in die stille Zurückgezogenheit und c) aus dem Leben (Selbstmord). 317 Es bringt der eine so viel mit vff die Welt, als der ander. – Petri, II, 243. 318 Es fehlt der Welt noch an Münze, Holz und guten Freunden. – Simrock, 2718. 319 Es geht nirgends wunderlicher zu als in der Welt. Lat.: Per varios casus praeceps rota volvitur. (Philippi, II, 94.) 320 Es geht so in der Welt, der eine steigt, der andere fällt. – Grubb, 148. 321 Es gibt in der Welt viel Lappen, denen nur abgehen die (Narren-)Kappen. – Chaos, 953. 322 Es ist alle Tage der dritte Theil der Welt feil. – Simrock, 2352. 323 Es ist alles Welt. – Klix, 122. 324 Es ist auf der Welt kein besser Ding als Kohlkraut und Schwinis drin. 325 Es ist der welt alte art, dass sie die wahrheyt zu ehren an die feiertag spart. – Franck, II, 170b. 326 Es ist in der Welt keine grössere Sünde als arm sein. – Winckler, II, 54. 327 Es ist in der Welt (alles nur) vmb das liebe gelt zu thun. – Henisch, 1468, 54; Petri, II, 259. 328 Es ist itz ein gantz glüh newe Welt; die Amtleuth vnd Adel wöllen nicht Herrscher seyn es sey dem Adel zu nahe; Juristen wollen nicht Schirmer seyn, es sey gefährlich bey grossen Herren; die Heiligen wollen nicht Straffer seyn, es verdreusst die Leuth. – Henisch, 1669, 41; Petri, II, 264. 329 Es ist jetzt der Welt sitt, wer nicht schmaichelt, den liebt man nitt. – Gruter, III, 33; Lehmann, II, 155, 135; Petri, II, 264. Lat.: Si uis laudari, si uis charusque uocari, discas adulari: nam tales sunt modo chari. (Loci comm., 14.) 330 Es ist jetzt eine böse Welt. – Mayer, II, 50. 331 Es ist jetzt in der Welt alles nur vmb das liebe Geld zu thun. – Petri, II, 259. 332 Es ist jetzt in der Welt kein grösser Herr, denn Knecht vnd Magd. – Petri, II, 264. 333 Es ist jetzt in der welt Sitten, wo zween gehen, tragen sie den dritten. – Petri, II, 264; Henisch, 754, 16. 334 Es ist jetztunder in der Welt, dass jeder redt, was jhm gefällt; und solt es mancher thun am Tag, er würd sich bedencken, was er sag. – Pauli, Schimpff, 303. 335 Es ist nichts Aergers in der Welt, als keifende Frauen, falsche Freunde und böses Geld. Holl.: Niets ergers is ter wereld te vinden, dan kwade vrouwen en valsche vrinden. (Harrebomée, II, 452a.) 336 Es ist nichts in der Welt, sagte jener Junge; im Sommer donnert's, und im Winter muss man in die Schule. (Oderbruch.) – Engelien 223, 161. 337 Es ist nichts leichter in der Welt, als wohlzuthun mit fremdem Geld. 338 Es ist verlohren mit dieser Welt, einem jeden nur das zeitlich gefält. – Lehmann, II, 156, 161. 339 Es mag einer lieber die halbe Welt wider sich haben, denn eines Christen seuffzen vnd beten. – Henisch, 339, 34; Petri, I, 37. 340 Es mag in der Welt geschehen, was will, so ist ein Pfaffe dabei im Spiel. Lat.: Quidquid agit mundus, monachus vult esse secundus. (Binder II, 2835; Zinkgref, III, 2.) 341 Es mangelt nichts der grossen Welt als deutsche Treu und altes Geld. 342 Es nem offt einer nicht die Welt, dass man jhm in sein gewissen solt sehen, es were dann sauber mit einem Strohwisch vnnd scharpffer Laug geputzt. – Lehmann, 313, 35. 343 Es seyndt zwu welt, eine zürnt, die ander gibt nichts darauff. – Gruter, I, 38; Petri, II, 296; Egenolff, 180a; Henisch, 1379, 44; Chaos, 577; Simrock, 11546; Eiselein, 640. 344 Es wandert einer durch die Welt manch Jahr und bleibt, wie er war. Frz.: Rarement à courir le monde on devient plus homme de bien. (Cahier, 458.) 345 Es wird der Welt noch an drei Dingen fehlen: an Holz, an guter Münze und an guten Pfründen (Freunden). – Apophthegmata Phil. Melanchthonis; Pistor., VII, 16. 346 Et äs vilet, wat de Wält hält. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 779. 347 Gebrauch der Welt, aber lass sie dich nicht gefangen nehmen. – Henisch, 1395, 3; Petri, II, 325.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [85]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/97>, abgerufen am 21.11.2024.