Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Drittes Kapitel. Die Stiele und Holme fertigt man aus Eichenholz an. Sämmt- Die inneren Bretterwände benutzt man sehr häufig zur Tren- [Abbildung]
Fig. 226 A--B. dämpft den Schall besser, letztere hat dagegen den Vortheil, daß sieüber einem freischwebenden Balken stehen kann, ohne besonderer künst- licher Vorkehrungen zu bedürfen. Um auch die letzte Wandart in sich selbst tragfähig zu machen, nagelt man die beiden Bretterlagen schräg aufeinander und zwar die eine vertical, die andere schräge nach der Mitte. Die Befestigung des unteren und oberen Wand- saumes geschieht an den auf dem Balken festgeschraubten Latten 1. Beite Bretterseiten werden berohrt und verputzt. Alle Riegel- und Bretterwände haben den Nachtheil, Drittes Kapitel. Die Stiele und Holme fertigt man aus Eichenholz an. Sämmt- Die inneren Bretterwände benutzt man ſehr häufig zur Tren- [Abbildung]
Fig. 226 A—B. dämpft den Schall beſſer, letztere hat dagegen den Vortheil, daß ſieüber einem freiſchwebenden Balken ſtehen kann, ohne beſonderer künſt- licher Vorkehrungen zu bedürfen. Um auch die letzte Wandart in ſich ſelbſt tragfähig zu machen, nagelt man die beiden Bretterlagen ſchräg aufeinander und zwar die eine vertical, die andere ſchräge nach der Mitte. Die Befeſtigung des unteren und oberen Wand- ſaumes geſchieht an den auf dem Balken feſtgeſchraubten Latten 1. Beite Bretterſeiten werden berohrt und verputzt. Alle Riegel- und Bretterwände haben den Nachtheil, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0156" n="144"/> <fw place="top" type="header">Drittes Kapitel.</fw><lb/> <p>Die Stiele und Holme fertigt man aus Eichenholz an. Sämmt-<lb/> liches Holzwerk wird mit einem dreimaligen Oelfarbenanſtrich vor<lb/> Näſſe geſchützt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">inneren Bretterwände</hi> benutzt man ſehr häufig zur Tren-<lb/> nung zweier Räume; man zimmert zu dieſem Behufe entweder ein<lb/> vollſtändiges Riegelwerk aus ſchwachen Hölzern, füllt dieſes mit Torf<lb/> aus, verkleidet beide Seiten mit Brettern oder nagelt zwei Brettlagen<lb/> aufeinander (Fig. 226 <hi rendition="#aq">A—B</hi>). Erſtere Art iſt jedenfalls ſolider und<lb/><figure><head>Fig. 226 <hi rendition="#aq">A—B.</hi></head></figure><lb/> dämpft den Schall beſſer, letztere hat dagegen den Vortheil, daß ſie<lb/> über einem freiſchwebenden Balken ſtehen kann, ohne beſonderer künſt-<lb/> licher Vorkehrungen zu bedürfen. Um auch die letzte Wandart in<lb/> ſich ſelbſt tragfähig zu machen, nagelt man die beiden Bretterlagen<lb/> ſchräg aufeinander und zwar die eine vertical, die andere ſchräge<lb/> nach der Mitte. Die Befeſtigung des unteren und oberen Wand-<lb/> ſaumes geſchieht an den auf dem Balken feſtgeſchraubten Latten 1.</p><lb/> <p>Beite Bretterſeiten werden berohrt und verputzt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Alle Riegel- und Bretterwände</hi> haben <hi rendition="#g">den Nachtheil,<lb/> daß das Holzwerk reißt und ſich wirft, in Folge deſſen<lb/> die Berohrung in Bewegung geräth und der Putz Riſſe<lb/> erhält</hi>. Aus dieſem Grunde zieht man, wenn es angeht, ſogar eine<lb/> ½ Ziegel ſtarke maſſive Wand den Bretter- oder Riegelwän-<lb/> den vor.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0156]
Drittes Kapitel.
Die Stiele und Holme fertigt man aus Eichenholz an. Sämmt-
liches Holzwerk wird mit einem dreimaligen Oelfarbenanſtrich vor
Näſſe geſchützt.
Die inneren Bretterwände benutzt man ſehr häufig zur Tren-
nung zweier Räume; man zimmert zu dieſem Behufe entweder ein
vollſtändiges Riegelwerk aus ſchwachen Hölzern, füllt dieſes mit Torf
aus, verkleidet beide Seiten mit Brettern oder nagelt zwei Brettlagen
aufeinander (Fig. 226 A—B). Erſtere Art iſt jedenfalls ſolider und
[Abbildung Fig. 226 A—B.]
dämpft den Schall beſſer, letztere hat dagegen den Vortheil, daß ſie
über einem freiſchwebenden Balken ſtehen kann, ohne beſonderer künſt-
licher Vorkehrungen zu bedürfen. Um auch die letzte Wandart in
ſich ſelbſt tragfähig zu machen, nagelt man die beiden Bretterlagen
ſchräg aufeinander und zwar die eine vertical, die andere ſchräge
nach der Mitte. Die Befeſtigung des unteren und oberen Wand-
ſaumes geſchieht an den auf dem Balken feſtgeſchraubten Latten 1.
Beite Bretterſeiten werden berohrt und verputzt.
Alle Riegel- und Bretterwände haben den Nachtheil,
daß das Holzwerk reißt und ſich wirft, in Folge deſſen
die Berohrung in Bewegung geräth und der Putz Riſſe
erhält. Aus dieſem Grunde zieht man, wenn es angeht, ſogar eine
½ Ziegel ſtarke maſſive Wand den Bretter- oder Riegelwän-
den vor.
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Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/156>, abgerufen am 16.02.2025. |