Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Viertes Kapitel. 26zm starken, 21zm breiten Brettern, die mit den Bindersparren durchlange Nägel und Holzschrauben verbunden sind, angebracht. Das Dach ist mit Pappe gedeckt; um im Scheitel der Bögen ein günstiges Gefälle zu bekommen, sind dort die Sparren durch aufgesetzte Knaggen etwas überhöht. Behufs Feststellung der Stärke für die Bohlenbögen wurde vor der Wie die Skizze Fig. 365 zeigt, waren die Bohlenbögen auf der [Abbildung]
Fig. 365. leicht jedem Schube nachgaben. Es waren an beiden Auflagern derBögen Latten a angebracht, welche in der Mitte des Bogens durch einen horizontalen Balken b (Hebel) der Art verbunden wurden, daß sie mit diesem in 91/2 Zoll (0,248m) Entfernung verbolzt waren. Es diente dieser 91/2 Zoll lange Theil des Balkens als kleinerer Hebelsarm, während die Länge des größeren 23 Fuß (7,22m) betrug. Dieser Hebel konnte durch Gewichte in seiner ursprünglichen Lage fest- Viertes Kapitel. 26zm ſtarken, 21zm breiten Brettern, die mit den Binderſparren durchlange Nägel und Holzſchrauben verbunden ſind, angebracht. Das Dach iſt mit Pappe gedeckt; um im Scheitel der Bögen ein günſtiges Gefälle zu bekommen, ſind dort die Sparren durch aufgeſetzte Knaggen etwas überhöht. Behufs Feſtſtellung der Stärke für die Bohlenbögen wurde vor der Wie die Skizze Fig. 365 zeigt, waren die Bohlenbögen auf der [Abbildung]
Fig. 365. leicht jedem Schube nachgaben. Es waren an beiden Auflagern derBögen Latten a angebracht, welche in der Mitte des Bogens durch einen horizontalen Balken b (Hebel) der Art verbunden wurden, daß ſie mit dieſem in 9½ Zoll (0,248m) Entfernung verbolzt waren. Es diente dieſer 9½ Zoll lange Theil des Balkens als kleinerer Hebelsarm, während die Länge des größeren 23 Fuß (7,22m) betrug. Dieſer Hebel konnte durch Gewichte in ſeiner urſprünglichen Lage feſt- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0252" n="240"/><fw place="top" type="header">Viertes Kapitel.</fw><lb/> 26<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> ſtarken, 21<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> breiten Brettern, die mit den Binderſparren durch<lb/> lange Nägel und Holzſchrauben verbunden ſind, angebracht. Das<lb/> Dach iſt mit Pappe gedeckt; um im Scheitel der Bögen ein günſtiges<lb/> Gefälle zu bekommen, ſind dort die Sparren durch aufgeſetzte Knaggen<lb/> etwas überhöht.</p><lb/> <p>Behufs Feſtſtellung der Stärke für die Bohlenbögen wurde vor der<lb/> definitiven Aufſtellung derſelben ein Verſuch mit vier nach der vor-<lb/> ſtehend beſchriebenen Conſtruktion angefertigten und mit einander<lb/> verbundenen Bohlenbögen angeſtellt. Es geſchah dies auf dem Zim-<lb/> merplatze des Herrn Strauch und unter Mitwirkung des letzteren.</p><lb/> <p>Wie die Skizze Fig. 365 zeigt, waren die Bohlenbögen auf der<lb/> einen Seite feſt, auf der anderen beweglich aufgeſtellt, ſo daß ſie<lb/><figure><head>Fig. 365.</head></figure><lb/> leicht jedem Schube nachgaben. Es waren an beiden Auflagern der<lb/> Bögen Latten <hi rendition="#aq">a</hi> angebracht, welche in der Mitte des Bogens durch<lb/> einen horizontalen Balken <hi rendition="#aq">b</hi> (Hebel) der Art verbunden wurden,<lb/> daß ſie mit dieſem in 9½ Zoll (0,248<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>) Entfernung verbolzt waren.<lb/> Es diente dieſer 9½ Zoll lange Theil des Balkens als kleinerer<lb/> Hebelsarm, während die Länge des größeren 23 Fuß (7,22<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>) betrug.<lb/> Dieſer Hebel konnte durch Gewichte in ſeiner urſprünglichen Lage feſt-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240/0252]
Viertes Kapitel.
26zm ſtarken, 21zm breiten Brettern, die mit den Binderſparren durch
lange Nägel und Holzſchrauben verbunden ſind, angebracht. Das
Dach iſt mit Pappe gedeckt; um im Scheitel der Bögen ein günſtiges
Gefälle zu bekommen, ſind dort die Sparren durch aufgeſetzte Knaggen
etwas überhöht.
Behufs Feſtſtellung der Stärke für die Bohlenbögen wurde vor der
definitiven Aufſtellung derſelben ein Verſuch mit vier nach der vor-
ſtehend beſchriebenen Conſtruktion angefertigten und mit einander
verbundenen Bohlenbögen angeſtellt. Es geſchah dies auf dem Zim-
merplatze des Herrn Strauch und unter Mitwirkung des letzteren.
Wie die Skizze Fig. 365 zeigt, waren die Bohlenbögen auf der
einen Seite feſt, auf der anderen beweglich aufgeſtellt, ſo daß ſie
[Abbildung Fig. 365.]
leicht jedem Schube nachgaben. Es waren an beiden Auflagern der
Bögen Latten a angebracht, welche in der Mitte des Bogens durch
einen horizontalen Balken b (Hebel) der Art verbunden wurden,
daß ſie mit dieſem in 9½ Zoll (0,248m) Entfernung verbolzt waren.
Es diente dieſer 9½ Zoll lange Theil des Balkens als kleinerer
Hebelsarm, während die Länge des größeren 23 Fuß (7,22m) betrug.
Dieſer Hebel konnte durch Gewichte in ſeiner urſprünglichen Lage feſt-
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