Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Viertes Kapitel. Strebenschub vollständig aufgefangen wird. Auf dem Hauptsparren aruhen die mit Knaggen unterstützten Dachfetten (Riegel) in Entfernungen von 1,5m. Der Sprengebock besteht aus den Sprengestreben b und dem Spannbalken c, welche beide sich gegen ein Sattelholz d stem- men, welches zur Verstärkung des Hauptsparrens a dient und mit diesem verbolzt und verdübelt ist. Damit die Hölzer b und c nicht abrutschen können, stecken sie mit ihren Enden in gußeisernen Schuhen s, die mit breiten Platten versehen sind und an dem Stiel t und dem Hauptsparren a verbolzt werden. Zwischen den Hirnhölzern von b und d sowie d und c befindet sich je eine dünne Bleiplatte. Der Spannbalken c wird von einer doppelten Hängesäule gehalten, außerdem verhindert die doppelte Zange z das Durchbiegen der Strebe b. Die Diagonalstreben e und f bilden ein unverschiebbares Widerlager für das Sprengewerk. Eine bedeutend bessere Ausbildung, besonders in architectonischer Eine zweckmäßige Decken- und Dachconstruktion befindet sich über Viertes Kapitel. Strebenſchub vollſtändig aufgefangen wird. Auf dem Hauptſparren aruhen die mit Knaggen unterſtützten Dachfetten (Riegel) in Entfernungen von 1,5m. Der Sprengebock beſteht aus den Sprengeſtreben b und dem Spannbalken c, welche beide ſich gegen ein Sattelholz d ſtem- men, welches zur Verſtärkung des Hauptſparrens a dient und mit dieſem verbolzt und verdübelt iſt. Damit die Hölzer b und c nicht abrutſchen können, ſtecken ſie mit ihren Enden in gußeiſernen Schuhen s, die mit breiten Platten verſehen ſind und an dem Stiel t und dem Hauptſparren a verbolzt werden. Zwiſchen den Hirnhölzern von b und d ſowie d und c befindet ſich je eine dünne Bleiplatte. Der Spannbalken c wird von einer doppelten Hängeſäule gehalten, außerdem verhindert die doppelte Zange z das Durchbiegen der Strebe b. Die Diagonalſtreben e und f bilden ein unverſchiebbares Widerlager für das Sprengewerk. Eine bedeutend beſſere Ausbildung, beſonders in architectoniſcher Eine zweckmäßige Decken- und Dachconſtruktion befindet ſich über <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0278" n="266"/><fw place="top" type="header">Viertes Kapitel.</fw><lb/> Strebenſchub vollſtändig aufgefangen wird. Auf dem Hauptſparren <hi rendition="#aq">a</hi><lb/> ruhen die mit Knaggen unterſtützten Dachfetten (Riegel) in Entfernungen<lb/> von 1,5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>. 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Viertes Kapitel.
Strebenſchub vollſtändig aufgefangen wird. Auf dem Hauptſparren a
ruhen die mit Knaggen unterſtützten Dachfetten (Riegel) in Entfernungen
von 1,5m. Der Sprengebock beſteht aus den Sprengeſtreben b und
dem Spannbalken c, welche beide ſich gegen ein Sattelholz d ſtem-
men, welches zur Verſtärkung des Hauptſparrens a dient und mit
dieſem verbolzt und verdübelt iſt. Damit die Hölzer b und c
nicht abrutſchen können, ſtecken ſie mit ihren Enden in gußeiſernen
Schuhen s, die mit breiten Platten verſehen ſind und an dem Stiel t
und dem Hauptſparren a verbolzt werden. Zwiſchen den Hirnhölzern
von b und d ſowie d und c befindet ſich je eine dünne Bleiplatte.
Der Spannbalken c wird von einer doppelten Hängeſäule gehalten,
außerdem verhindert die doppelte Zange z das Durchbiegen der
Strebe b. Die Diagonalſtreben e und f bilden ein unverſchiebbares
Widerlager für das Sprengewerk.
Eine bedeutend beſſere Ausbildung, beſonders in architectoniſcher
Hinſicht, beſitzt der Binder Fig. 397. In ihm wird durch die An-
ordnung zweier verſchieden geneigter Streben a und b nicht nur der
Hauptſparren c zweckmäßig unterſtützt, ſondern auch der ganze Dach-
druck auf zwei, in verſchiedenen Höhen befindliche Stützpunkte gleich-
mäßig übertragen, und ſomit der ganzen Conſtruktion eine bedeutend
größere Stabilität verliehen. Der Spannbalken d umgreift zangen-
artig die Hölzer a, c und h. Die linke Hälfte des Binders giebt
die Verſchalung der Decke an.
Eine zweckmäßige Decken- und Dachconſtruktion befindet ſich über
der Aula des Gymnaſiums und der höheren Bürgerſchule zu Han-
nover (Fig. 398). Die Aula hat zu beiden Seiten eine auf Mauer-
bögen ruhende Gallerie. Sie iſt oben 11m, unten 9m breit und im
Ganzen 10,5m hoch. Zur Unterſtützung des Dachroſtes, welcher auf
der Firſtfette f, der Fußfette p und der Mittelfette m ruht, iſt ein
Hängewerk vorhanden, deſſen Hängeſäulen auf der Firſtfette f liegt,
deſſen Hängebalken z zangenartig angeordnet iſt, und zwar in der
Höhe der Mittelfette m. Die Hängeſtrebe s reicht, parallel laufend
mit dem Sparrenroſt, bis zum Stiele t und iſt mit dieſem als auch
mit dem Stiele u überblattet und verbolzt. Die Unterſtützung der
durch die Mittelfette doppelt belaſteten Zange z geſchieht durch die
Sprengeſtrebe r, welche, ebenfalls bis t reichend, mit den Hölzern
t, u, s und z gehörig verbolzt iſt. Der Schub der Strebe s wird
außerdem noch durch die Kreuzſtrebe v, welche mit den Stielen t
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