Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Dachgerüste. des Binders x x'' zusammenfällt und die Kanten y y und o o desKehlsparrens in verticaler Projection nach y y'' und o o'' kommen. Um die Höhe der Klaue zu erhalten, muß zunächst der Kehl- Auf der Grundlinie des Kehlgespärres trägt man die Entfernungen Abstich der stehenden Stühle. Bei einem Dachstuhle, welcher Fig. 438 A giebt den Werksatz, B das Hauptgespärre, C das Profil Man merkt in Fig. 438 B bei d d die Punkte an, bei welchen Die Dachgerüſte. des Binders x x'' zuſammenfällt und die Kanten y y und o o desKehlſparrens in verticaler Projection nach y y'' und o o'' kommen. Um die Höhe der Klaue zu erhalten, muß zunächſt der Kehl- Auf der Grundlinie des Kehlgeſpärres trägt man die Entfernungen Abſtich der ſtehenden Stühle. Bei einem Dachſtuhle, welcher Fig. 438 A giebt den Werkſatz, B das Hauptgeſpärre, C das Profil Man merkt in Fig. 438 B bei d d die Punkte an, bei welchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0307" n="295"/><fw place="top" type="header">Die Dachgerüſte.</fw><lb/> des Binders <hi rendition="#aq">x x''</hi> zuſammenfällt und die Kanten <hi rendition="#aq">y y</hi> und <hi rendition="#aq">o o</hi> des<lb/> Kehlſparrens in verticaler Projection nach <hi rendition="#aq">y y''</hi> und <hi rendition="#aq">o o''</hi> kommen.</p><lb/> <p>Um die Höhe der Klaue zu erhalten, muß zunächſt der Kehl-<lb/> ſparren in wirklicher Länge und Neigung ausgetragen werden; Fig. <hi rendition="#aq">C</hi><lb/> giebt ihn in <hi rendition="#aq">K'</hi>.</p><lb/> <p>Auf der Grundlinie des Kehlgeſpärres trägt man die Entfernungen<lb/><hi rendition="#aq">x b</hi> (Fig. <hi rendition="#aq">A</hi>) nach <hi rendition="#aq">x b<hi rendition="#sup">0</hi></hi> (Fig. <hi rendition="#aq">C</hi>), <hi rendition="#aq">x c</hi> nach <hi rendition="#aq">x c<hi rendition="#sup">0</hi></hi>, <hi rendition="#aq">o a</hi> nach <hi rendition="#aq">x a<hi rendition="#sup">0</hi></hi> und <hi rendition="#aq">o d</hi> nach<lb/><hi rendition="#aq">x d<hi rendition="#sup">0</hi>;</hi> man errichte ferner in <hi rendition="#aq">b<hi rendition="#sup">0</hi></hi>, <hi rendition="#aq">a<hi rendition="#sup">0</hi></hi>, <hi rendition="#aq">c<hi rendition="#sup">0</hi></hi>, <hi rendition="#aq">d<hi rendition="#sup">0</hi></hi> Lothe, welche die Kehlſpar-<lb/> renkante <hi rendition="#aq">x x'</hi> in <hi rendition="#aq">b' a' c' d'</hi> ſchneiden. 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Die Dachgerüſte.
des Binders x x'' zuſammenfällt und die Kanten y y und o o des
Kehlſparrens in verticaler Projection nach y y'' und o o'' kommen.
Um die Höhe der Klaue zu erhalten, muß zunächſt der Kehl-
ſparren in wirklicher Länge und Neigung ausgetragen werden; Fig. C
giebt ihn in K'.
Auf der Grundlinie des Kehlgeſpärres trägt man die Entfernungen
x b (Fig. A) nach x b0 (Fig. C), x c nach x c0, o a nach x a0 und o d nach
x d0; man errichte ferner in b0, a0, c0, d0 Lothe, welche die Kehlſpar-
renkante x x' in b' a' c' d' ſchneiden. Die Höhendifferenzen zwiſchen
b' a' giebt die Schräge der Klaue, wie man leicht ſehen kann, wenn
horizontale Linien von b' nach der Linie x x'' in Fig. B bis b'' und
von a' nach der Kehlſparrenkante o o'' (Fig. B) bis a'' gezogen werden.
Errichtet man in a die Vertikale a'' m'', ſo iſt dieſe die Lothſchmiege
der Gabel oder Klaue und b'' a'' m'' die eine ganze Seite der Klaue;
die andere Seite c'' d'' n'' wird auf dieſelbe Weiſe gefunden.
Abſtich der ſtehenden Stühle. Bei einem Dachſtuhle, welcher
mit Stuhlwänden vereinigt iſt, muß, ſobald die Balkenlage (bei
öſterreichiſchen Dächern die Bundträme und Stiche) aufgelegt und
verkämmt ſind, zuvor ein Leergeſpärre „zugelegt“ werden, wozu
man gewöhnlich einen Binder benutzt. (Im vorliegenden Falle iſt
in der linken Hälfte des Werkſatzes ein öſterreichiſches Gebälk [Bund-
träme mit Stichbalken] und zur rechten Hälfte ein deutſches Dach-
gebälk angenommen worden.)
Fig. 438 A giebt den Werkſatz, B das Hauptgeſpärre, C das Profil
des Werkſatzes, D die Dachwand von einer Walm- oder Schopfſeite;
Fig. 439 A — D die Conſtruktionen des Abſtiches in vergrößertem
Maßſtabe.
Man merkt in Fig. 438 B bei d d die Punkte an, bei welchen
die Fette oder das Rahmſtück unter den Kehlbalken zu liegen kommt.
Alsdann wird das Hauptgeſpärre wieder zerlegt, und der Balken ge-
langt wieder an ſeinen gehörigen Ort, von welchem er vorher aus
dem Werkſatze genommen wurde. Nun werden die Fetten in dem
Werkſatze Fig. 438 A bei d d nach dem im Hauptgeſpärre beſtimmten
Maße genau zugelegt und alle Kehlbalken darauf aufgekämmt. Sind
die Kehlbalken aufgekämmt, ſo theilt man die Stuhlſäulen aus, auf
welchen die Fetten ruhen; die Stuhlſäulen können ſoweit aus ein-
ander ſtehen, daß allemal zwei bis vier leere Geſpärre zwiſchen
zwei Säulen zu liegen kommen. Unter dem Gratſparren, wo die
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