Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Erstes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. Das Einrauchen der Schornsteine ist eine Plage, welche a) Jedes offene Feuer muß einen besonderen Schornstein besitzen. Wenn mehrere übereinander liegende Küchen mit offener Feuerung versehen sind (die sogenannten Sparherde und Stubenöfen haben geschlossene Feuerung), erhält jede einen fahrbaren Schornstein für sich. b) Bei geschlossenen Feuerungen kann man in ein Rohr mehrere Oefen leiten. Es ist besser, die Oefen in eine Etage zu bringen und darauf zu achten, daß die Einströmungsöffnungen in gleicher Höhe liegen. c) Weite und enge Röhren dürfen niemals unter einem kleineren Winkel als 45° gezogen werden, weil sonst die Reibungs- hindernisse zu bedeutend ausfallen. d) Feuerungen, welche beständig im Betriebe sind, wie z. B. bei Backöfen, Braukesseln u. s. w., erhalten je ein besonderes Rohr, welches bis über das Dach reicht. e) Jedes Rohr muß mindestens 0,5m über den Dachforst steigen. f) Je höher ein Schornstein in freier Luft steht, desto mehr kühlen die Rauchgase in ihm ab und raucht er ein. Deshalb ist es vortheilhaft, die Schornsteine bis zum Dachfirst unter dem Dach aufzuführen. Bei flachen Dächern kann man die Röhren aber auch in der Mitte der Dachfläche hinausbringen. g) Man pflegt gern mindestens zwei Röhren nebeneinander anzu- legen, damit sie sich gegenseitig erwärmen und das Dach nicht zu oft unterbrochen wird. h) Jeder Schornstein muß vor dem Gebrauche vollständig ausge- trocknet sein. i) Lange Schornsteine ziehen besser als die kurzen, deshalb rauchen die Schornsteine einstöckiger Gebäude eher ein, als die der zweistöckigen. k) Weite Röhren rauchen eher ein als enge. l) Unter Umständen ist es zweckmäßig, Kappen, welche sich vor den Wind stellen, anzubringen. Diese haben aber den Nachtheil, Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. Das Einrauchen der Schornſteine iſt eine Plage, welche a) Jedes offene Feuer muß einen beſonderen Schornſtein beſitzen. Wenn mehrere übereinander liegende Küchen mit offener Feuerung verſehen ſind (die ſogenannten Sparherde und Stubenöfen haben geſchloſſene Feuerung), erhält jede einen fahrbaren Schornſtein für ſich. b) Bei geſchloſſenen Feuerungen kann man in ein Rohr mehrere Oefen leiten. Es iſt beſſer, die Oefen in eine Etage zu bringen und darauf zu achten, daß die Einſtrömungsöffnungen in gleicher Höhe liegen. c) Weite und enge Röhren dürfen niemals unter einem kleineren Winkel als 45° gezogen werden, weil ſonſt die Reibungs- hinderniſſe zu bedeutend ausfallen. d) Feuerungen, welche beſtändig im Betriebe ſind, wie z. B. bei Backöfen, Braukeſſeln u. ſ. w., erhalten je ein beſonderes Rohr, welches bis über das Dach reicht. e) Jedes Rohr muß mindeſtens 0,5m über den Dachforſt ſteigen. f) Je höher ein Schornſtein in freier Luft ſteht, deſto mehr kühlen die Rauchgaſe in ihm ab und raucht er ein. Deshalb iſt es vortheilhaft, die Schornſteine bis zum Dachfirſt unter dem Dach aufzuführen. Bei flachen Dächern kann man die Röhren aber auch in der Mitte der Dachfläche hinausbringen. g) Man pflegt gern mindeſtens zwei Röhren nebeneinander anzu- legen, damit ſie ſich gegenſeitig erwärmen und das Dach nicht zu oft unterbrochen wird. h) Jeder Schornſtein muß vor dem Gebrauche vollſtändig ausge- trocknet ſein. i) Lange Schornſteine ziehen beſſer als die kurzen, deshalb rauchen die Schornſteine einſtöckiger Gebäude eher ein, als die der zweiſtöckigen. k) Weite Röhren rauchen eher ein als enge. l) Unter Umſtänden iſt es zweckmäßig, Kappen, welche ſich vor den Wind ſtellen, anzubringen. 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Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
Das Einrauchen der Schornſteine iſt eine Plage, welche
den Aufenthalt in einer Wohnung geradezu unmöglich machen kann.
Mangelhafte Feuerungsanlagen zeigen den Fehler, daß der Rauch
aus dem Schornſteine nicht abzieht, ſondern bei jeder Gelegenheit in
die Wohnung zurückzieht. Um dies zu vermeiden, gelten im All-
gemeinen folgende Grundſätze:
a) Jedes offene Feuer muß einen beſonderen Schornſtein beſitzen.
Wenn mehrere übereinander liegende Küchen mit offener
Feuerung verſehen ſind (die ſogenannten Sparherde und
Stubenöfen haben geſchloſſene Feuerung), erhält jede einen
fahrbaren Schornſtein für ſich.
b) Bei geſchloſſenen Feuerungen kann man in ein Rohr mehrere
Oefen leiten. Es iſt beſſer, die Oefen in eine Etage zu
bringen und darauf zu achten, daß die Einſtrömungsöffnungen
in gleicher Höhe liegen.
c) Weite und enge Röhren dürfen niemals unter einem kleineren
Winkel als 45° gezogen werden, weil ſonſt die Reibungs-
hinderniſſe zu bedeutend ausfallen.
d) Feuerungen, welche beſtändig im Betriebe ſind, wie z. B. bei
Backöfen, Braukeſſeln u. ſ. w., erhalten je ein beſonderes
Rohr, welches bis über das Dach reicht.
e) Jedes Rohr muß mindeſtens 0,5m über den Dachforſt ſteigen.
f) Je höher ein Schornſtein in freier Luft ſteht, deſto mehr kühlen
die Rauchgaſe in ihm ab und raucht er ein. Deshalb iſt es
vortheilhaft, die Schornſteine bis zum Dachfirſt unter dem
Dach aufzuführen. Bei flachen Dächern kann man die Röhren
aber auch in der Mitte der Dachfläche hinausbringen.
g) Man pflegt gern mindeſtens zwei Röhren nebeneinander anzu-
legen, damit ſie ſich gegenſeitig erwärmen und das Dach
nicht zu oft unterbrochen wird.
h) Jeder Schornſtein muß vor dem Gebrauche vollſtändig ausge-
trocknet ſein.
i) Lange Schornſteine ziehen beſſer als die kurzen, deshalb rauchen
die Schornſteine einſtöckiger Gebäude eher ein, als die der
zweiſtöckigen.
k) Weite Röhren rauchen eher ein als enge.
l) Unter Umſtänden iſt es zweckmäßig, Kappen, welche ſich vor
den Wind ſtellen, anzubringen. Dieſe haben aber den Nachtheil,
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