Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Die Feldstein- und Felsenmauern. Oberfläche zu erhalten, auf welche das mit Mörtel aufzuführendeMauerwerk kommt. Damit die Arbeiter zu allen Seiten des Fun- damentgemäuers gelangen können, muß die Baugrube eine solche Weite haben, daß zwischen den Wänden derselben und dem Mauer- werk ein hinreichender Raum verbleibt. Das Verbandlegen geschieht sowohl im Innern, als auch an den [Abbildung]
Fig. 129. [Abbildung]
Fig. 130. Fällen, wenn ganze Gebäude von Spreng- resp. Bruchsteinen ausge-führt werden sollen und große Ecksteine fehlen. Die Ziegelecke besteht dann entweder aus einem kräftigen Pfeiler, der in das innere Mauer- werk etwas eingreift (Fig. 129), oder sie wird mit drei bis vier Schaaren hoher Verzahnung (Schmatzen) (nach Fig. 130) hergestellt. Die erstere Methode verdient jedenfalls den Vorzug. Die Feldſtein- und Felſenmauern. Oberfläche zu erhalten, auf welche das mit Mörtel aufzuführendeMauerwerk kommt. Damit die Arbeiter zu allen Seiten des Fun- damentgemäuers gelangen können, muß die Baugrube eine ſolche Weite haben, daß zwiſchen den Wänden derſelben und dem Mauer- werk ein hinreichender Raum verbleibt. Das Verbandlegen geſchieht ſowohl im Innern, als auch an den [Abbildung]
Fig. 129. [Abbildung]
Fig. 130. Fällen, wenn ganze Gebäude von Spreng- reſp. Bruchſteinen ausge-führt werden ſollen und große Eckſteine fehlen. Die Ziegelecke beſteht dann entweder aus einem kräftigen Pfeiler, der in das innere Mauer- werk etwas eingreift (Fig. 129), oder ſie wird mit drei bis vier Schaaren hoher Verzahnung (Schmatzen) (nach Fig. 130) hergeſtellt. Die erſtere Methode verdient jedenfalls den Vorzug. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0133" n="117"/><fw place="top" type="header">Die Feldſtein- und Felſenmauern.</fw><lb/> Oberfläche zu erhalten, auf welche das mit Mörtel aufzuführende<lb/> Mauerwerk kommt. Damit die Arbeiter zu allen Seiten des Fun-<lb/> damentgemäuers gelangen können, muß die Baugrube eine ſolche<lb/> Weite haben, daß zwiſchen den Wänden derſelben und dem Mauer-<lb/> werk ein hinreichender Raum verbleibt.</p><lb/> <p>Das Verbandlegen geſchieht ſowohl im Innern, als auch an den<lb/> Fronten; nothwendig iſt es, möglichſt viele Binder anzuordnen und<lb/> zwar mindeſtens bei jedem vierten Stein. Zwiſchen dieſen werden<lb/> kürzere und längere Steine im Verbande eingemauert. An den<lb/> Fronten muß man den Verband ebenfalls einhalten, d. h. die Steine<lb/> werden ſo placirt, daß die vertikalen Fugen nicht aufeinander ſtoßen.<lb/> Weil die Binder meiſtens weiter entfernt liegen, wird mit ihnen der<lb/> Verband noch beſonders eingehalten. Der regelmäßige und gute<lb/> Verband in den Ecken darf nicht vernachläſſigt werden, denn die<lb/> guten Ecken gleichen die mangelhaften Stellen in den andern Theilen<lb/> des Mauerwerks einigermaßen aus. Man mauert auch wohl die<lb/> Ecken mit Ziegeln aus (Fig. 129), und zwar vornehmlich in ſolchen<lb/><figure><head>Fig. 129.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 130.</head></figure><lb/> Fällen, wenn ganze Gebäude von Spreng- reſp. Bruchſteinen ausge-<lb/> führt werden ſollen und große Eckſteine fehlen. Die Ziegelecke beſteht<lb/> dann entweder aus einem kräftigen Pfeiler, der in das innere Mauer-<lb/> werk etwas <choice><sic>eingreiſt</sic><corr>eingreift</corr></choice> (Fig. 129), oder ſie wird mit drei bis vier<lb/> Schaaren hoher Verzahnung (Schmatzen) (nach Fig. 130) hergeſtellt.<lb/> Die erſtere Methode verdient jedenfalls den Vorzug.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0133]
Die Feldſtein- und Felſenmauern.
Oberfläche zu erhalten, auf welche das mit Mörtel aufzuführende
Mauerwerk kommt. Damit die Arbeiter zu allen Seiten des Fun-
damentgemäuers gelangen können, muß die Baugrube eine ſolche
Weite haben, daß zwiſchen den Wänden derſelben und dem Mauer-
werk ein hinreichender Raum verbleibt.
Das Verbandlegen geſchieht ſowohl im Innern, als auch an den
Fronten; nothwendig iſt es, möglichſt viele Binder anzuordnen und
zwar mindeſtens bei jedem vierten Stein. Zwiſchen dieſen werden
kürzere und längere Steine im Verbande eingemauert. An den
Fronten muß man den Verband ebenfalls einhalten, d. h. die Steine
werden ſo placirt, daß die vertikalen Fugen nicht aufeinander ſtoßen.
Weil die Binder meiſtens weiter entfernt liegen, wird mit ihnen der
Verband noch beſonders eingehalten. Der regelmäßige und gute
Verband in den Ecken darf nicht vernachläſſigt werden, denn die
guten Ecken gleichen die mangelhaften Stellen in den andern Theilen
des Mauerwerks einigermaßen aus. Man mauert auch wohl die
Ecken mit Ziegeln aus (Fig. 129), und zwar vornehmlich in ſolchen
[Abbildung Fig. 129.]
[Abbildung Fig. 130.]
Fällen, wenn ganze Gebäude von Spreng- reſp. Bruchſteinen ausge-
führt werden ſollen und große Eckſteine fehlen. Die Ziegelecke beſteht
dann entweder aus einem kräftigen Pfeiler, der in das innere Mauer-
werk etwas eingreift (Fig. 129), oder ſie wird mit drei bis vier
Schaaren hoher Verzahnung (Schmatzen) (nach Fig. 130) hergeſtellt.
Die erſtere Methode verdient jedenfalls den Vorzug.
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