Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Erstes Kapitel. Das Werksteinmauerwerk. sondern auch die Stadtmauern in Quadern auf, wie z. B. die Stadt-mauer von Messene im Peloponnes, von Syrakus, von Paestum u. s. w. Die wesentlichsten Regeln, welche die Alten hierbei befolgten, sind nach Plinius folgende: Bei dem Bau mit Quadern gab man den Steinen ein solches Verhältniß in der Länge zur Breite, daß die Fugen in den Reihen übereinander gut gedeckt wurden; auch sah man darauf, daß die Steine in einer Reihe die gleiche Höhe erhielten. Hingegen weichen öfters die verschiedenen Reihen in der Höhe von einander ab, so z. B. ist in dem von Marmor ausgeführten dünnen Quader- mauerwerk des Tempels der Vesta zu Rom (Fig. 135) je die dritte Reihe nur halb so hoch, als die übrigen. [Abbildung]
Fig. 135. In dünnen Mauern ordnete man nur eine Steinreihe an (wie Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk. ſondern auch die Stadtmauern in Quadern auf, wie z. B. die Stadt-mauer von Meſſene im Peloponnes, von Syrakus, von Paeſtum u. ſ. w. Die weſentlichſten Regeln, welche die Alten hierbei befolgten, ſind nach Plinius folgende: Bei dem Bau mit Quadern gab man den Steinen ein ſolches Verhältniß in der Länge zur Breite, daß die Fugen in den Reihen übereinander gut gedeckt wurden; auch ſah man darauf, daß die Steine in einer Reihe die gleiche Höhe erhielten. Hingegen weichen öfters die verſchiedenen Reihen in der Höhe von einander ab, ſo z. B. iſt in dem von Marmor ausgeführten dünnen Quader- mauerwerk des Tempels der Veſta zu Rom (Fig. 135) je die dritte Reihe nur halb ſo hoch, als die übrigen. [Abbildung]
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Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk.
ſondern auch die Stadtmauern in Quadern auf, wie z. B. die Stadt-
mauer von Meſſene im Peloponnes, von Syrakus, von Paeſtum u. ſ. w.
Die weſentlichſten Regeln, welche die Alten hierbei befolgten, ſind
nach Plinius folgende: Bei dem Bau mit Quadern gab man den
Steinen ein ſolches Verhältniß in der Länge zur Breite, daß die Fugen
in den Reihen übereinander gut gedeckt wurden; auch ſah man darauf,
daß die Steine in einer Reihe die gleiche Höhe erhielten. Hingegen
weichen öfters die verſchiedenen Reihen in der Höhe von einander
ab, ſo z. B. iſt in dem von Marmor ausgeführten dünnen Quader-
mauerwerk des Tempels der Veſta zu Rom (Fig. 135) je die dritte
Reihe nur halb ſo hoch, als die übrigen.
[Abbildung Fig. 135.]
In dünnen Mauern ordnete man nur eine Steinreihe an (wie
Fig. 135 und 136). Das Beiſpiel in der letzten Figur ſtammt vom
Tempel der Juno zu Gabii, die Mauer iſt in röthlichem, vulkaniſchem
Tufſtein und ganz ſchlicht in der äußeren Oberfläche gebaut. Mauern
von größerer Stärke erhielten Läufer und Binder und zwar in der
Weiſe, daß entweder in einer Reihe lauter Läufer und in der anderen
darüber ausſchließlich Strecker zu liegen kamen, wie z. B. in Fig. 137
(Quadermauer in dem grauſchwärzlichen vulkaniſchen Tufſtein, zwei
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