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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Erstes Kapitel. Das Werksteinmauerwerk.
mehrere Verfahren. Die eine Methode bestand darin, daß die inneren
und äußeren Quaderwände durch etwa 0,6m starke Querwände, die in
gewissen Abständen sich wiederholen, miteinander verbunden wurden;
letztere sind entweder gleichfalls Quader-, oder Ziegel- resp. Bruch-
steine. Es entstanden auf diese Weise hohle Räume, welche meistens
mit einem Gemisch von kleinen Bruchsteinen und reichlichem Mörtel
allmählich ausgefüllt wurden, wie beispielsweise die alten Ring-
mauern von Paestum (Fig. 138) zeigen.

[Abbildung] Fig. 138.

Die andere Methode kommt meist nur bei den sehr dicken Mauern
vor, z. B. bei dem Grabmale der Caecilia Metella unweit Rom,
gewöhnlich Capo di Bove genannt. Die äußere Front in Quadern
von Travertin ist im Blockverband gemauert. Das Innere besteht
ganz aus einer gleichartigen Füllung von kleinen Bruchsteinen und
Mörtel; die Strecker (b) reichen zur Hälfte in die Füllungmasse hinein
und sind so mit derselben verbunden (Fig. 139). Die Quadern
wurden trocken versetzt, d. h. ohne Mörtel, weshalb eine sehr genaue
Abgleichung und Bearbeitung nöthig war. In einigen Monumenten
halten sich die Steine nur durch ihre eigene Schwere und Lage in

Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk.
mehrere Verfahren. Die eine Methode beſtand darin, daß die inneren
und äußeren Quaderwände durch etwa 0,6m ſtarke Querwände, die in
gewiſſen Abſtänden ſich wiederholen, miteinander verbunden wurden;
letztere ſind entweder gleichfalls Quader-, oder Ziegel- reſp. Bruch-
ſteine. Es entſtanden auf dieſe Weiſe hohle Räume, welche meiſtens
mit einem Gemiſch von kleinen Bruchſteinen und reichlichem Mörtel
allmählich ausgefüllt wurden, wie beiſpielsweiſe die alten Ring-
mauern von Paeſtum (Fig. 138) zeigen.

[Abbildung] Fig. 138.

Die andere Methode kommt meiſt nur bei den ſehr dicken Mauern
vor, z. B. bei dem Grabmale der Caecilia Metella unweit Rom,
gewöhnlich Capo di Bove genannt. Die äußere Front in Quadern
von Travertin iſt im Blockverband gemauert. Das Innere beſteht
ganz aus einer gleichartigen Füllung von kleinen Bruchſteinen und
Mörtel; die Strecker (b) reichen zur Hälfte in die Füllungmaſſe hinein
und ſind ſo mit derſelben verbunden (Fig. 139). Die Quadern
wurden trocken verſetzt, d. h. ohne Mörtel, weshalb eine ſehr genaue
Abgleichung und Bearbeitung nöthig war. In einigen Monumenten
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[124/0140] Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk. mehrere Verfahren. Die eine Methode beſtand darin, daß die inneren und äußeren Quaderwände durch etwa 0,6m ſtarke Querwände, die in gewiſſen Abſtänden ſich wiederholen, miteinander verbunden wurden; letztere ſind entweder gleichfalls Quader-, oder Ziegel- reſp. Bruch- ſteine. Es entſtanden auf dieſe Weiſe hohle Räume, welche meiſtens mit einem Gemiſch von kleinen Bruchſteinen und reichlichem Mörtel allmählich ausgefüllt wurden, wie beiſpielsweiſe die alten Ring- mauern von Paeſtum (Fig. 138) zeigen. [Abbildung Fig. 138.] Die andere Methode kommt meiſt nur bei den ſehr dicken Mauern vor, z. B. bei dem Grabmale der Caecilia Metella unweit Rom, gewöhnlich Capo di Bove genannt. Die äußere Front in Quadern von Travertin iſt im Blockverband gemauert. Das Innere beſteht ganz aus einer gleichartigen Füllung von kleinen Bruchſteinen und Mörtel; die Strecker (b) reichen zur Hälfte in die Füllungmaſſe hinein und ſind ſo mit derſelben verbunden (Fig. 139). Die Quadern wurden trocken verſetzt, d. h. ohne Mörtel, weshalb eine ſehr genaue Abgleichung und Bearbeitung nöthig war. In einigen Monumenten halten ſich die Steine nur durch ihre eigene Schwere und Lage in

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/140>, abgerufen am 21.11.2024.