Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Erstes Kapitel. Das Werksteinmauerwerk. wir, daß die Läuferköpfe mit Versatz in die Ankersteine greifen.Dieses Verfahren wird bei Gebäuden des Hochbaus niemals, sondern ausschließlich beim Wasserbau befolgt, wie z. B. bei Brückenpfeilern, [Abbildung]
Fig. 148. Quaimauern u. s. w. Im Hochbau stoßen die Läufer stumpf gegen dieStrecker. Meistens greifen die Strecker nicht ganz durch die Gebäude- mauern, sondern erhalten in einer Schaar 0,40 -- 0,45 m und in der anderen 0,20 -- 0,30 m zur Dicke und bilden durchlaufende Schmatzen (Verzahnung), in welche die Hintermauerung eingreift. Dies erkennen wir in Fig. 149, welche die Parterreetage eines Aehnlich geschah die Herstellung der Quaderverblendung bei der Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk. wir, daß die Läuferköpfe mit Verſatz in die Ankerſteine greifen.Dieſes Verfahren wird bei Gebäuden des Hochbaus niemals, ſondern ausſchließlich beim Waſſerbau befolgt, wie z. B. bei Brückenpfeilern, [Abbildung]
Fig. 148. Quaimauern u. ſ. w. Im Hochbau ſtoßen die Läufer ſtumpf gegen dieStrecker. Meiſtens greifen die Strecker nicht ganz durch die Gebäude- mauern, ſondern erhalten in einer Schaar 0,40 — 0,45 m und in der anderen 0,20 — 0,30 m zur Dicke und bilden durchlaufende Schmatzen (Verzahnung), in welche die Hintermauerung eingreift. Dies erkennen wir in Fig. 149, welche die Parterreetage eines Aehnlich geſchah die Herſtellung der Quaderverblendung bei der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0154" n="138"/><fw place="top" type="header">Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk.</fw><lb/> wir, daß die Läuferköpfe mit Verſatz in die Ankerſteine greifen.<lb/> Dieſes Verfahren wird bei Gebäuden des Hochbaus niemals, ſondern<lb/> ausſchließlich beim Waſſerbau befolgt, wie z. B. bei Brückenpfeilern,<lb/><figure><head>Fig. 148.</head></figure><lb/> Quaimauern u. ſ. w. Im Hochbau ſtoßen die Läufer ſtumpf gegen die<lb/> Strecker. Meiſtens greifen die Strecker nicht ganz durch die Gebäude-<lb/> mauern, ſondern erhalten in einer Schaar 0,40 — 0,45 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> und in<lb/> der anderen 0,20 — 0,30 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> zur Dicke und bilden durchlaufende Schmatzen<lb/> (Verzahnung), in welche die Hintermauerung eingreift.</p><lb/> <p>Dies erkennen wir in Fig. 149, welche die Parterreetage eines<lb/> zwei- bis dreiſtöckigen Gebäudes darſtellt; dieſelbe iſt 0,75 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>; die<lb/> Mauerdicke in der Plinthe beträgt 1 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>. Zur beſſeren Verdeutlichung<lb/> der ganzen Conſtruktion geben wir in Fig. 150 eine Anſicht (in klei-<lb/> nerem Maßſtabe) zu dieſem Querſchnitte. Jeder Quader iſt 0,7 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> hoch<lb/> und 1,45 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> lang (alſo außergewöhnlich groß) und in einer Schaar<lb/> 44 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi>, in der anderen 22 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> dick; die Kanten ſind in 45° abgefaſt. Da<lb/> die hintere Steinfläche nicht ſichtbar iſt, werden blos die Lager-<lb/> und Stoßfugen, ſowie die äußere Fläche glatt und ebenflächig bear-<lb/> beitet. Die Verbindung der Steine geſchieht in der weiter unten<lb/> geſchilderten Weiſe.</p><lb/> <p>Aehnlich geſchah die Herſtellung der Quaderverblendung bei der<lb/> Reſidenz in München (Fig. 151 <hi rendition="#aq">A</hi> Querſchnitt, <hi rendition="#aq">B</hi> Grundriß in ver-<lb/> ſchiedenen Schaarenhöhen). Die ſchmälere Schaarenreihe iſt 55 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi>,<lb/> die Ankerſchaar 88 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> dick; die Blockhöhe beträgt auch hier 0,7 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>.<lb/> Jeder Block hat eine ſehr kräftige Boſſirung, die 13 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> vorſpringt;<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0154]
Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk.
wir, daß die Läuferköpfe mit Verſatz in die Ankerſteine greifen.
Dieſes Verfahren wird bei Gebäuden des Hochbaus niemals, ſondern
ausſchließlich beim Waſſerbau befolgt, wie z. B. bei Brückenpfeilern,
[Abbildung Fig. 148.]
Quaimauern u. ſ. w. Im Hochbau ſtoßen die Läufer ſtumpf gegen die
Strecker. Meiſtens greifen die Strecker nicht ganz durch die Gebäude-
mauern, ſondern erhalten in einer Schaar 0,40 — 0,45 m und in
der anderen 0,20 — 0,30 m zur Dicke und bilden durchlaufende Schmatzen
(Verzahnung), in welche die Hintermauerung eingreift.
Dies erkennen wir in Fig. 149, welche die Parterreetage eines
zwei- bis dreiſtöckigen Gebäudes darſtellt; dieſelbe iſt 0,75 m; die
Mauerdicke in der Plinthe beträgt 1 m. Zur beſſeren Verdeutlichung
der ganzen Conſtruktion geben wir in Fig. 150 eine Anſicht (in klei-
nerem Maßſtabe) zu dieſem Querſchnitte. Jeder Quader iſt 0,7 m hoch
und 1,45 m lang (alſo außergewöhnlich groß) und in einer Schaar
44 zm, in der anderen 22 zm dick; die Kanten ſind in 45° abgefaſt. Da
die hintere Steinfläche nicht ſichtbar iſt, werden blos die Lager-
und Stoßfugen, ſowie die äußere Fläche glatt und ebenflächig bear-
beitet. Die Verbindung der Steine geſchieht in der weiter unten
geſchilderten Weiſe.
Aehnlich geſchah die Herſtellung der Quaderverblendung bei der
Reſidenz in München (Fig. 151 A Querſchnitt, B Grundriß in ver-
ſchiedenen Schaarenhöhen). Die ſchmälere Schaarenreihe iſt 55 zm,
die Ankerſchaar 88 zm dick; die Blockhöhe beträgt auch hier 0,7 m.
Jeder Block hat eine ſehr kräftige Boſſirung, die 13 zm vorſpringt;
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