Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Zweites Kapitel. Die Gewölbe. winnen; die Umfassungswände und Pfeilerreihen bilden die Wider-lager. Ihnen parallel laufen die Gewölbeschichten, die in den Graten zusammenstoßen. Die Einschalung ist etwas kostspieliger als bei gewöhnlichen Kappen, wird aber reichlich durch die oben erwähnten Vortheile aufgewogen. Die Hauptkappen wurden zuerst eingeschalt; die Querkappen erforderten dazu etwas längere Zeit und Holzver- schnitt. Es ist keineswegs nöthig, die ganze Fläche gleichzeitig ein- zuschalen, man kann dies gut von Pfeiler zu Pfeiler thun, doch müssen dann alle Pfeiler abgespreizt werden. Das so ausgeführte erste Ge- wölbe hat 27,5zm Pfeilhöhe und ist 1/2 Ziegel stark in Cement gewölbt. [Abbildung]
Fig. 319. Die Pfeiler sind 2 Stein stark. Das Gewölbe hat sich selbst gegenLastwagen vollkommen dauerhaft und sicher erwiesen. Zweites Kapitel. Die Gewölbe. winnen; die Umfaſſungswände und Pfeilerreihen bilden die Wider-lager. Ihnen parallel laufen die Gewölbeſchichten, die in den Graten zuſammenſtoßen. Die Einſchalung iſt etwas koſtſpieliger als bei gewöhnlichen Kappen, wird aber reichlich durch die oben erwähnten Vortheile aufgewogen. Die Hauptkappen wurden zuerſt eingeſchalt; die Querkappen erforderten dazu etwas längere Zeit und Holzver- ſchnitt. Es iſt keineswegs nöthig, die ganze Fläche gleichzeitig ein- zuſchalen, man kann dies gut von Pfeiler zu Pfeiler thun, doch müſſen dann alle Pfeiler abgeſpreizt werden. Das ſo ausgeführte erſte Ge- wölbe hat 27,5zm Pfeilhöhe und iſt ½ Ziegel ſtark in Cement gewölbt. [Abbildung]
Fig. 319. Die Pfeiler ſind 2 Stein ſtark. Das Gewölbe hat ſich ſelbſt gegenLaſtwagen vollkommen dauerhaft und ſicher erwieſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0326" n="310"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel. Die Gewölbe.</fw><lb/> winnen; die Umfaſſungswände und Pfeilerreihen bilden die Wider-<lb/> lager. Ihnen parallel laufen die Gewölbeſchichten, die in den Graten<lb/> zuſammenſtoßen. Die Einſchalung iſt etwas koſtſpieliger als bei<lb/> gewöhnlichen Kappen, wird aber reichlich durch die oben erwähnten<lb/> Vortheile aufgewogen. Die Hauptkappen wurden zuerſt eingeſchalt;<lb/> die Querkappen erforderten dazu etwas längere Zeit und Holzver-<lb/> ſchnitt. Es iſt keineswegs nöthig, die ganze Fläche gleichzeitig ein-<lb/> zuſchalen, man kann dies gut von Pfeiler zu Pfeiler thun, doch müſſen<lb/> dann alle Pfeiler abgeſpreizt werden. Das ſo ausgeführte erſte Ge-<lb/> wölbe hat 27,5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> Pfeilhöhe und iſt ½ Ziegel ſtark in Cement gewölbt.<lb/><figure><head>Fig. 319.</head></figure><lb/> Die Pfeiler ſind 2 Stein ſtark. Das Gewölbe hat ſich ſelbſt gegen<lb/> Laſtwagen vollkommen dauerhaft und ſicher erwieſen.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [310/0326]
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
winnen; die Umfaſſungswände und Pfeilerreihen bilden die Wider-
lager. Ihnen parallel laufen die Gewölbeſchichten, die in den Graten
zuſammenſtoßen. Die Einſchalung iſt etwas koſtſpieliger als bei
gewöhnlichen Kappen, wird aber reichlich durch die oben erwähnten
Vortheile aufgewogen. Die Hauptkappen wurden zuerſt eingeſchalt;
die Querkappen erforderten dazu etwas längere Zeit und Holzver-
ſchnitt. Es iſt keineswegs nöthig, die ganze Fläche gleichzeitig ein-
zuſchalen, man kann dies gut von Pfeiler zu Pfeiler thun, doch müſſen
dann alle Pfeiler abgeſpreizt werden. Das ſo ausgeführte erſte Ge-
wölbe hat 27,5zm Pfeilhöhe und iſt ½ Ziegel ſtark in Cement gewölbt.
[Abbildung Fig. 319.]
Die Pfeiler ſind 2 Stein ſtark. Das Gewölbe hat ſich ſelbſt gegen
Laſtwagen vollkommen dauerhaft und ſicher erwieſen.
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