Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

Bild:
<< vorherige Seite
Anwendung der preußischen Kappen über Corridoren etc.

Das einzige Mittel, welches aber bei guter Ausführung immer
hilft, besteht darin, daß man die Außenflächen der Fundamentwände
gut mit Asphalt belegt und innerhalb mit Cement sorgfältig putzt,
alsdann, und dies dürfte die Hauptsache sein, unter der Kellersohle ein
umgekehrtes Kappengewölbe anordnet, dessen Seiten sich gegen die

[Abbildung] Fig. 323.
festen Wände stützen. Dieses Verfahren erklärt die Fig. 323 und
bezeichnet a in ihr die eben geschilderte Kappe. Zur größeren Sicher-
heit mauert man zwei Kappen übereinander und ordnet man zwischen
ihnen eine Asphaltschicht an, welche durch die Fundamente reicht
und an den Außenflächen derselben hinaufsteigt.

Daß die Kappen, sowie alles in der Erde steckende Fundament-
mauerwerk in gutem Cementmörtel hergestellt werden muß, versteht
sich von selbst.

Die ansteigenden Kappengewölbe dienen zur Unterstützung
der massiven Backsteintreppen, welche in sandsteinarmen Districten,
wie z B. in Norddeutschland, ganz allgemein üblich sind. Einen
solchen Fall giebt Fig. 324 A--C zu erkennen; A stellt den Grund-
riß des 1. Stockwerks, B des Parterres und C den Querschnitt durch

Anwendung der preußiſchen Kappen über Corridoren ꝛc.

Das einzige Mittel, welches aber bei guter Ausführung immer
hilft, beſteht darin, daß man die Außenflächen der Fundamentwände
gut mit Asphalt belegt und innerhalb mit Cement ſorgfältig putzt,
alsdann, und dies dürfte die Hauptſache ſein, unter der Kellerſohle ein
umgekehrtes Kappengewölbe anordnet, deſſen Seiten ſich gegen die

[Abbildung] Fig. 323.
feſten Wände ſtützen. Dieſes Verfahren erklärt die Fig. 323 und
bezeichnet a in ihr die eben geſchilderte Kappe. Zur größeren Sicher-
heit mauert man zwei Kappen übereinander und ordnet man zwiſchen
ihnen eine Asphaltſchicht an, welche durch die Fundamente reicht
und an den Außenflächen derſelben hinaufſteigt.

Daß die Kappen, ſowie alles in der Erde ſteckende Fundament-
mauerwerk in gutem Cementmörtel hergeſtellt werden muß, verſteht
ſich von ſelbſt.

Die anſteigenden Kappengewölbe dienen zur Unterſtützung
der maſſiven Backſteintreppen, welche in ſandſteinarmen Diſtricten,
wie z B. in Norddeutſchland, ganz allgemein üblich ſind. Einen
ſolchen Fall giebt Fig. 324 A—C zu erkennen; A ſtellt den Grund-
riß des 1. Stockwerks, B des Parterres und C den Querſchnitt durch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0329" n="313"/>
              <fw place="top" type="header">Anwendung der preußi&#x017F;chen Kappen über Corridoren &#xA75B;c.</fw><lb/>
              <p>Das einzige Mittel, welches aber bei guter Ausführung immer<lb/>
hilft, be&#x017F;teht darin, daß man die Außenflächen der Fundamentwände<lb/>
gut mit Asphalt belegt und innerhalb mit Cement &#x017F;orgfältig putzt,<lb/>
alsdann, und dies dürfte die Haupt&#x017F;ache &#x017F;ein, unter der Keller&#x017F;ohle ein<lb/><hi rendition="#g">umgekehrtes</hi> Kappengewölbe anordnet, de&#x017F;&#x017F;en Seiten &#x017F;ich gegen die<lb/><figure><head>Fig. 323.</head></figure><lb/>
fe&#x017F;ten Wände &#x017F;tützen. Die&#x017F;es Verfahren erklärt die Fig. 323 und<lb/>
bezeichnet <hi rendition="#aq">a</hi> in ihr die eben ge&#x017F;childerte Kappe. Zur größeren Sicher-<lb/>
heit mauert man zwei Kappen übereinander und ordnet man zwi&#x017F;chen<lb/>
ihnen eine Asphalt&#x017F;chicht an, welche durch die Fundamente reicht<lb/>
und an den Außenflächen der&#x017F;elben hinauf&#x017F;teigt.</p><lb/>
              <p>Daß die Kappen, &#x017F;owie alles in der Erde &#x017F;teckende Fundament-<lb/>
mauerwerk in gutem Cementmörtel herge&#x017F;tellt werden muß, ver&#x017F;teht<lb/>
&#x017F;ich von &#x017F;elb&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#g">an&#x017F;teigenden Kappengewölbe</hi> dienen zur Unter&#x017F;tützung<lb/>
der ma&#x017F;&#x017F;iven Back&#x017F;teintreppen, welche in &#x017F;and&#x017F;teinarmen Di&#x017F;tricten,<lb/>
wie z B. in Norddeut&#x017F;chland, ganz allgemein üblich &#x017F;ind. Einen<lb/>
&#x017F;olchen Fall giebt Fig. 324 <hi rendition="#aq">A&#x2014;C</hi> zu erkennen; <hi rendition="#aq">A</hi> &#x017F;tellt den Grund-<lb/>
riß des 1. Stockwerks, <hi rendition="#aq">B</hi> des Parterres und <hi rendition="#aq">C</hi> den Quer&#x017F;chnitt durch<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[313/0329] Anwendung der preußiſchen Kappen über Corridoren ꝛc. Das einzige Mittel, welches aber bei guter Ausführung immer hilft, beſteht darin, daß man die Außenflächen der Fundamentwände gut mit Asphalt belegt und innerhalb mit Cement ſorgfältig putzt, alsdann, und dies dürfte die Hauptſache ſein, unter der Kellerſohle ein umgekehrtes Kappengewölbe anordnet, deſſen Seiten ſich gegen die [Abbildung Fig. 323.] feſten Wände ſtützen. Dieſes Verfahren erklärt die Fig. 323 und bezeichnet a in ihr die eben geſchilderte Kappe. Zur größeren Sicher- heit mauert man zwei Kappen übereinander und ordnet man zwiſchen ihnen eine Asphaltſchicht an, welche durch die Fundamente reicht und an den Außenflächen derſelben hinaufſteigt. Daß die Kappen, ſowie alles in der Erde ſteckende Fundament- mauerwerk in gutem Cementmörtel hergeſtellt werden muß, verſteht ſich von ſelbſt. Die anſteigenden Kappengewölbe dienen zur Unterſtützung der maſſiven Backſteintreppen, welche in ſandſteinarmen Diſtricten, wie z B. in Norddeutſchland, ganz allgemein üblich ſind. Einen ſolchen Fall giebt Fig. 324 A—C zu erkennen; A ſtellt den Grund- riß des 1. Stockwerks, B des Parterres und C den Querſchnitt durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/329
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/329>, abgerufen am 24.11.2024.