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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Die Nischengewölbe.

Ein derartiges Gewölbe kann dann eigentlich nicht mehr Fächer-,
sondern sollte Palmengewölbe genannt werden, weil die Rippen
sich wie die Blattstengel einer Palme ausbreiten.

[Abbildung] Fig. 482.

Diese Gewölbeform kommt außer in England auch in den Bauten
des deutschen Ordens häufig vor und ist am schönsten durchgebildet
in dem Convents-Remter zu Marienburg.

XIII. Die Nischengewölbe

bilden streng genommen keine besondere Gewölbeart und entstehen,
wenn man ein Kuppel-, Kugel-, böhmisches-, Kreuz- und Stern-
gewölbe durch die verticale Axe mit einer geraden Ebene in zwei gleiche
Hälften zertheilt.

Seinen Namen hat das Gewölbe weil man es über Nischen (Chor-
nischen) anordnet, welche jede beliebige Grundform einer halben regel-
mäßigen Figur haben können. Meistens kommt das Nischengewölbe
über halbkreisförmigen oder fünfseitigen, nischenartigen Anbauten,
wie z. B. bei Kapellen, Kirchen u. s. w. vor. Einige solche Beispiele
sind bereits früher in Fig. 383 und Blatt VI dargestellt worden,
und beschränken wir uns darauf, in Fig. 483 ein spitzbogiges Kreuz-
gewölbe über einem Fünfeck, welches durch die Halbirung eines regel-
mäßigen Achtecks entstanden ist, darzustellen.

Die Niſchengewölbe.

Ein derartiges Gewölbe kann dann eigentlich nicht mehr Fächer-,
ſondern ſollte Palmengewölbe genannt werden, weil die Rippen
ſich wie die Blattſtengel einer Palme ausbreiten.

[Abbildung] Fig. 482.

Dieſe Gewölbeform kommt außer in England auch in den Bauten
des deutſchen Ordens häufig vor und iſt am ſchönſten durchgebildet
in dem Convents-Remter zu Marienburg.

XIII. Die Niſchengewölbe

bilden ſtreng genommen keine beſondere Gewölbeart und entſtehen,
wenn man ein Kuppel-, Kugel-, böhmiſches-, Kreuz- und Stern-
gewölbe durch die verticale Axe mit einer geraden Ebene in zwei gleiche
Hälften zertheilt.

Seinen Namen hat das Gewölbe weil man es über Niſchen (Chor-
niſchen) anordnet, welche jede beliebige Grundform einer halben regel-
mäßigen Figur haben können. Meiſtens kommt das Niſchengewölbe
über halbkreisförmigen oder fünfſeitigen, niſchenartigen Anbauten,
wie z. B. bei Kapellen, Kirchen u. ſ. w. vor. Einige ſolche Beiſpiele
ſind bereits früher in Fig. 383 und Blatt VI dargeſtellt worden,
und beſchränken wir uns darauf, in Fig. 483 ein ſpitzbogiges Kreuz-
gewölbe über einem Fünfeck, welches durch die Halbirung eines regel-
mäßigen Achtecks entſtanden iſt, darzuſtellen.

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[461/0477] Die Niſchengewölbe. Ein derartiges Gewölbe kann dann eigentlich nicht mehr Fächer-, ſondern ſollte Palmengewölbe genannt werden, weil die Rippen ſich wie die Blattſtengel einer Palme ausbreiten. [Abbildung Fig. 482.] Dieſe Gewölbeform kommt außer in England auch in den Bauten des deutſchen Ordens häufig vor und iſt am ſchönſten durchgebildet in dem Convents-Remter zu Marienburg. XIII. Die Niſchengewölbe bilden ſtreng genommen keine beſondere Gewölbeart und entſtehen, wenn man ein Kuppel-, Kugel-, böhmiſches-, Kreuz- und Stern- gewölbe durch die verticale Axe mit einer geraden Ebene in zwei gleiche Hälften zertheilt. Seinen Namen hat das Gewölbe weil man es über Niſchen (Chor- niſchen) anordnet, welche jede beliebige Grundform einer halben regel- mäßigen Figur haben können. Meiſtens kommt das Niſchengewölbe über halbkreisförmigen oder fünfſeitigen, niſchenartigen Anbauten, wie z. B. bei Kapellen, Kirchen u. ſ. w. vor. Einige ſolche Beiſpiele ſind bereits früher in Fig. 383 und Blatt VI dargeſtellt worden, und beſchränken wir uns darauf, in Fig. 483 ein ſpitzbogiges Kreuz- gewölbe über einem Fünfeck, welches durch die Halbirung eines regel- mäßigen Achtecks entſtanden iſt, darzuſtellen.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/477>, abgerufen am 22.11.2024.