Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Erstes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. dürfte besonders in den Wohnungen der ärmeren Leute als Koch-herd zweckmäßig sein. Meistens macht man ihn 0,5m tief und 0,45-- 0,6m breit. Die Wangen, d. h. Umfangsmauern sowohl der Heiz- kamine, als auch der Vorgelege müssen in mehrstöckigen Häusern genau übereinander stehen, was durch "Schleppen" oder "Auskragung" geschieht. Leider entstehen auf diese Weise schiefe Flächen in der Ecke des Corridors; um diese zu verstecken, pflegt man die ganze Schorn- steinanlage zu untermauern und mit Nischen zu versehen, welche als Wandschränke dienen. Das System der Ueberkragung erkennen wir in Fig. 86; a sind die in das Vorgelege führenden Ofenröhren. Eine Vorgelegeanordnung, welche auch für die moderne Bauweise [Abbildung]
Fig. 87. [Abbildung]
Fig. 88. [Abbildung]
Fig. 89. Röhrenlage des untersten Stockwerks, Fig. 88 eines darüberliegendenzweiten, Fig. 87 die des dritten und vierten Stockwerks. Die Röhren der verschiedenen Stockwerke sind immer untereinander fortgezogen, so daß im obersten Stockwerke (Fig. 87) die Röhre bei A diejenige Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. dürfte beſonders in den Wohnungen der ärmeren Leute als Koch-herd zweckmäßig ſein. Meiſtens macht man ihn 0,5m tief und 0,45— 0,6m breit. Die Wangen, d. h. Umfangsmauern ſowohl der Heiz- kamine, als auch der Vorgelege müſſen in mehrſtöckigen Häuſern genau übereinander ſtehen, was durch „Schleppen“ oder „Auskragung“ geſchieht. Leider entſtehen auf dieſe Weiſe ſchiefe Flächen in der Ecke des Corridors; um dieſe zu verſtecken, pflegt man die ganze Schorn- ſteinanlage zu untermauern und mit Niſchen zu verſehen, welche als Wandſchränke dienen. Das Syſtem der Ueberkragung erkennen wir in Fig. 86; a ſind die in das Vorgelege führenden Ofenröhren. Eine Vorgelegeanordnung, welche auch für die moderne Bauweiſe [Abbildung]
Fig. 87. [Abbildung]
Fig. 88. [Abbildung]
Fig. 89. Röhrenlage des unterſten Stockwerks, Fig. 88 eines darüberliegendenzweiten, Fig. 87 die des dritten und vierten Stockwerks. Die Röhren der verſchiedenen Stockwerke ſind immer untereinander fortgezogen, ſo daß im oberſten Stockwerke (Fig. 87) die Röhre bei A diejenige <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0098" n="82"/><fw place="top" type="header">Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.</fw><lb/> dürfte beſonders in den Wohnungen der ärmeren Leute als Koch-<lb/> herd zweckmäßig ſein. Meiſtens macht man ihn 0,5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> tief und 0,45—<lb/> 0,6<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> breit. Die Wangen, d. h. Umfangsmauern ſowohl der Heiz-<lb/> kamine, als auch der Vorgelege müſſen in mehrſtöckigen Häuſern<lb/> genau übereinander ſtehen, was durch „Schleppen“ oder „Auskragung“<lb/> geſchieht. Leider entſtehen auf dieſe Weiſe ſchiefe Flächen in der Ecke<lb/> des Corridors; um dieſe zu verſtecken, pflegt man die ganze Schorn-<lb/> ſteinanlage zu untermauern und mit Niſchen zu verſehen, welche als<lb/> Wandſchränke dienen. Das Syſtem der Ueberkragung erkennen wir<lb/> in Fig. 86; <hi rendition="#aq">a</hi> ſind die in das Vorgelege führenden Ofenröhren.</p><lb/> <p>Eine Vorgelegeanordnung, welche auch für die moderne Bauweiſe<lb/> noch zuläſſig erſcheint, entnehmen wir dem Werke: „Menzel-Schwatlo,<lb/> der Steinbau“ (Fig. 87—89); Fig. 89 giebt die Vorgelege- und<lb/><figure><head>Fig. 87.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 88.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 89.</head></figure><lb/> Röhrenlage des unterſten Stockwerks, Fig. 88 eines darüberliegenden<lb/> zweiten, Fig. 87 die des dritten und vierten Stockwerks. Die Röhren<lb/> der verſchiedenen Stockwerke ſind immer untereinander fortgezogen,<lb/> ſo daß im oberſten Stockwerke (Fig. 87) die Röhre bei <hi rendition="#aq">A</hi> diejenige<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0098]
Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
dürfte beſonders in den Wohnungen der ärmeren Leute als Koch-
herd zweckmäßig ſein. Meiſtens macht man ihn 0,5m tief und 0,45—
0,6m breit. Die Wangen, d. h. Umfangsmauern ſowohl der Heiz-
kamine, als auch der Vorgelege müſſen in mehrſtöckigen Häuſern
genau übereinander ſtehen, was durch „Schleppen“ oder „Auskragung“
geſchieht. Leider entſtehen auf dieſe Weiſe ſchiefe Flächen in der Ecke
des Corridors; um dieſe zu verſtecken, pflegt man die ganze Schorn-
ſteinanlage zu untermauern und mit Niſchen zu verſehen, welche als
Wandſchränke dienen. Das Syſtem der Ueberkragung erkennen wir
in Fig. 86; a ſind die in das Vorgelege führenden Ofenröhren.
Eine Vorgelegeanordnung, welche auch für die moderne Bauweiſe
noch zuläſſig erſcheint, entnehmen wir dem Werke: „Menzel-Schwatlo,
der Steinbau“ (Fig. 87—89); Fig. 89 giebt die Vorgelege- und
[Abbildung Fig. 87.]
[Abbildung Fig. 88.]
[Abbildung Fig. 89.]
Röhrenlage des unterſten Stockwerks, Fig. 88 eines darüberliegenden
zweiten, Fig. 87 die des dritten und vierten Stockwerks. Die Röhren
der verſchiedenen Stockwerke ſind immer untereinander fortgezogen,
ſo daß im oberſten Stockwerke (Fig. 87) die Röhre bei A diejenige
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