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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Weltliche
Ständevber die Wirtembergische
Auffzüge vnd Ritterspihl/ etc.
NEin/ es ist nicht mehr noht sich ab dem grossen
pracht
Des Römischen triumfs stehts also zu entsetzen:
Teutschland hat wol nu mehr dergleichen fürge-
bracht
Daß man damit gnug kan gesicht vnd sehl ergötzen.
Nein/ es ist nicht mehr noht/ mit welsch-vermischter
sprach
Außländische wollüst vnd frewden zu erzöhlen;
Teutschland empfacht dardurch weder gespöt noch
schmach/
Sondern hat in sich selbs noch frewd gnug zu er-
wöhlen.
Nein/ es ist nicht mehr noht der frembden kunst vnd
witz
Erfindungen vnd spihl vnnachthunlich zuachten:
Dan Teutschland/ welches selbs der erfindungen sitz/
Erweyset vil mehr kunst den frembden zu betrachten.
Eben alhie sah man die Printzen mit wolstand
Verrichten jhre läuff wie herrschende Planeten:
Dazu die Nymfen dan durch jhrer angen brand
Mit süsser Jnfluentz leuchteten wie Cometen.

Got/
Weltliche
Staͤndevber die Wirtembergiſche
Auffzuͤge vnd Ritterſpihl/ ꝛc.
NEin/ es iſt nicht mehr noht ſich ab dem groſſen
pracht
Des Roͤmiſchen triumfs ſtehts alſo zu entſetzen:
Teutſchland hat wol nu mehr dergleichen fuͤrge-
bracht
Daß man damit gnug kan geſicht vnd ſehl ergoͤtzen.
Nein/ es iſt nicht mehr noht/ mit welſch-vermiſchter
ſprach
Außlaͤndiſche wolluͤſt vnd frewden zu erzoͤhlen;
Teutſchland empfacht dardurch weder geſpoͤt noch
ſchmach/
Sondern hat in ſich ſelbs noch frewd gnug zu er-
woͤhlen.
Nein/ es iſt nicht mehr noht der frembden kunſt vnd
witz
Erfindungen vnd ſpihl vnnachthunlich zuachten:
Dan Teutſchland/ welches ſelbs der erfindungen ſitz/
Erweyſet vil mehr kunſt den frembden zu betrachten.
Eben alhie ſah man die Printzen mit wolſtand
Verꝛichten jhre laͤuff wie herꝛſchende Planeten:
Dazu die Nymfen dan durch jhrer angen brand
Mit ſuͤſſer Jnfluentz leuchteten wie Cometen.

Got/
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[284/0302] Weltliche Staͤndevber die Wirtembergiſche Auffzuͤge vnd Ritterſpihl/ ꝛc. NEin/ es iſt nicht mehr noht ſich ab dem groſſen pracht Des Roͤmiſchen triumfs ſtehts alſo zu entſetzen: Teutſchland hat wol nu mehr dergleichen fuͤrge- bracht Daß man damit gnug kan geſicht vnd ſehl ergoͤtzen. Nein/ es iſt nicht mehr noht/ mit welſch-vermiſchter ſprach Außlaͤndiſche wolluͤſt vnd frewden zu erzoͤhlen; Teutſchland empfacht dardurch weder geſpoͤt noch ſchmach/ Sondern hat in ſich ſelbs noch frewd gnug zu er- woͤhlen. Nein/ es iſt nicht mehr noht der frembden kunſt vnd witz Erfindungen vnd ſpihl vnnachthunlich zuachten: Dan Teutſchland/ welches ſelbs der erfindungen ſitz/ Erweyſet vil mehr kunſt den frembden zu betrachten. Eben alhie ſah man die Printzen mit wolſtand Verꝛichten jhre laͤuff wie herꝛſchende Planeten: Dazu die Nymfen dan durch jhrer angen brand Mit ſuͤſſer Jnfluentz leuchteten wie Cometen. Got/

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/302>, abgerufen am 21.11.2024.