Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.Gedichte. 22. Ja (lob sey dir/ O Got) wir haben fahrend fortNach deinem wort/ Biß wir von dir durchauß bekehret vnd gewehret/ Die seegel vnd gesicht nach keinem andern port (Verzweyflend) vmbgekehret. 23. Ja (dir sey lob/ O Herr) kein layd/ schmach oderschmertz Kont vnser hertz Von seines anckers grund vertreiben oder ziehen: So suchten vnsre füß auch niemahls anderwerts Jrrweeg/ dir zu entfliehen. 24. Gleichwol verhängest du/ das dörfer stät vnd feld/Wie öde wäld/ Der Räuber läger/ nein/ der Drachen lüger bleiben: Vnd das vns solche feind/ als herren aller welt Vmbtreiben vnd aufreiben. 25. Gleichwol verhängest du/ daß stehts ein zeherguß/Stehts ein blutfluß/ Mit hunger/ pest/ schwert/ fewer/ ohn ablaß vns er- schröcket; Daß der tod vnser hertz mit schmertzlichem verdruß Vnd fünsternuß bedöcket. 26. Hät
Gedichte. 22. Ja (lob ſey dir/ O Got) wir haben fahrend fortNach deinem wort/ Biß wir von dir durchauß bekehret vnd gewehret/ Die ſeegel vnd geſicht nach keinem andern port (Verzweyflend) vmbgekehret. 23. Ja (dir ſey lob/ O Herꝛ) kein layd/ ſchmach oderſchmertz Kont vnſer hertz Von ſeines anckers grund vertreiben oder ziehen: So ſuchten vnſre fuͤß auch niemahls anderwerts Jrꝛweeg/ dir zu entfliehen. 24. Gleichwol verhaͤngeſt du/ das doͤrfer ſtaͤt vnd feld/Wie oͤde waͤld/ Der Raͤuber laͤger/ nein/ der Drachen luͤger bleiben: Vnd das vns ſolche feind/ als herꝛen aller welt Vmbtreiben vnd aufreiben. 25. Gleichwol verhaͤngeſt du/ daß ſtehts ein zeherguß/Stehts ein blutfluß/ Mit hunger/ peſt/ ſchwert/ fewer/ ohn ablaß vns er- ſchroͤcket; Daß der tod vnſer hertz mit ſchmertzlichem verdruß Vnd fuͤnſternuß bedoͤcket. 26. Haͤt
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Gedichte.
22.
Ja (lob ſey dir/ O Got) wir haben fahrend fort
Nach deinem wort/
Biß wir von dir durchauß bekehret vnd gewehret/
Die ſeegel vnd geſicht nach keinem andern port
(Verzweyflend) vmbgekehret.
23.
Ja (dir ſey lob/ O Herꝛ) kein layd/ ſchmach oder
ſchmertz
Kont vnſer hertz
Von ſeines anckers grund vertreiben oder ziehen:
So ſuchten vnſre fuͤß auch niemahls anderwerts
Jrꝛweeg/ dir zu entfliehen.
24.
Gleichwol verhaͤngeſt du/ das doͤrfer ſtaͤt vnd feld/
Wie oͤde waͤld/
Der Raͤuber laͤger/ nein/ der Drachen luͤger bleiben:
Vnd das vns ſolche feind/ als herꝛen aller welt
Vmbtreiben vnd aufreiben.
25.
Gleichwol verhaͤngeſt du/ daß ſtehts ein zeherguß/
Stehts ein blutfluß/
Mit hunger/ peſt/ ſchwert/ fewer/ ohn ablaß vns er-
ſchroͤcket;
Daß der tod vnſer hertz mit ſchmertzlichem verdruß
Vnd fuͤnſternuß bedoͤcket.
26. Haͤt
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